Welcher Brennstoff für eine Feldesse...?
Welcher Brennstoff für eine Feldesse...?
5 November 2020 at 19:51Da Schmiedekoks nun eigentlich mehr oder weniger ideal scheint, hab ich mal online geschaut. Die Preise sind ja echt nicht ohne... der Preis für den Rohstoff ist kein Problem! Aber für den Versand... bei Shop A**ele bezahle ich für 2 Säcke à 20 kg alleine 38€ Versand! Das ist mehr, als für das Schmiedekoks!
Kennt hier zufällig wer Alternativen...? Habe schon von Anthrazitkohle gehört, ist das für Anfänger zu empfehlen (und einigermaßén raucharm)? Müsste es doch mit etwas Glück sogar im Baumarkt geben, oder...?
Danke schonmal für eure Antworten!
P.S.: raucharm deshalb, weil es sonst mit den Nachbarn Stress gibt ;) kennt hier vielleicht der eine oder andere...
Anthrazit und Koks brauchen eine Menge Wind unter der Schuessel!
Hast du die Esse schon mal laufen gehabt, ob das Geblaese eine gute Leistung hat? Wenn die Feuerschuessel gross genug ist, kannst du auch Holzkohle nehmen, hat aber wiederum einen staerkeren Funkenflug (brennbares in der Umgebung ? ).
Ich denke mal, von den Mitforisten kommt noch einiges.
Viel Erfolg!
Gruss
Alex
Da ich vor der selben Problematik stand wie du, hab ich mir über Ebay-Kleinanzeigen Steinkohlekoks besorgt.
Findet man dort in letzter Zeit häufig und meistens günstig bis kostenlos.
Du musst nur schauen wie du den Koks zerkleinerst, da Heizkoks im Normalfall deutlich großkörniger ist als der fürs Schmieden benötigte. Solltest du für das Problem eine geeignete Lösung finden, lässt sich mit ausreichend Luft gut mit dem Koks schmieden.
Cheers
Mit Holzkohle habe ich schonmal versucht (damals in meiner ersten selbstgebauten Esse). War eigentlich ganz ordentlich - aber leider halt doch nur saisonal verfügbar... müsste morgen mal gucken, ob die Baumärke noch welche führen...
Das Gebläse der Esse kenne ich noch nicht - es handelt sich allerdings um eine mit Pedalantrieb. War mir sehr wichtig, weil ich nicht immer ein Kabel verlegt haben möchte. Morgen wird die Esse erst einmal besichtigt. Kann ich da zufällig irgendeinen Test vor Ort machen, um das Gebläse zu testen...? Die Feuerschale ist übrigens 20x24cm groß, laut Anbieter
Heizkoks zerkleinern wäre auch nicht das Problem - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Und wenn ich ihn mit nem alten Hammer zerkloppe... Hauptsache, man hat welchen ;)
Brennbares in der Umgebung...? Naja, sie wird ohnehin draußen betrieben. Später baue ich mir einen kleinen Verschlag, wo dann Amboss, Esse und Schraubstock reinkommen.
Ach ja, Stichwort Schraubstock! Den krieg ich morgen auch noch dazu ;) Schraubstock plus Esse 200€ (vorausgesetzt mir fällt morgen vor Ort nicht etwas vernichtendes auf...)
Meiner Meinung nach wirst Du mit leichter brennbarer Kohle besser fahren, da ein pedalbetriebene Esse m.E. nicht genug Luft liefern wird.
Stinkekohle oder Grillkohle halten die Glut länger als Koks!
Zumindest mir ist Koks in grober Körnung schon in der Gebläseesse während des Betriebs ausgegangen, allerdings war dieser zu grobkörnig. Zerkleinert mag das sicher besser funktionieren.
"Heizkoks zerkleinern wäre auch nicht das Problem - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Und wenn ich ihn mit nem alten Hammer zerkloppe"
Meine Empfehlung: Besorg dir ein längeres Rohr mit großem Durchmesser und zerstampfe den Koks darin. Sonst hast du ihn überall, nur nicht da wo du ihn brauchst...
Grüße aus der Holledau
Da moecht ich mich dem Holledauer anschliessen, mit ner Tretesse wird Koks anstrengend!
Erstmal brauchst du Waden wie ein Tour de France Fahrer um das Feuer auf Temperatur zu halten und mal eben das Eisen ausschmieden, evtl.nochmal schnell pinkeln gehen, dann ist der Ofen aus wenn du keinen hast der Weiterpaddelt
Aber Versuch macht Kluch
Gruss
Alex
Moin Jan
Ich arbeite mit Schmiedekoks von pps aus Stade. Das ist für mich der Händler, der relativ gut errecihbar ist. Da hab ich mir eine halbe Tonne mit dem Anhänger geholt. Dann ist der Preis akzeptabel, weil die hohen Frachtkosteen wegfallen.
Jetzt habe ich eine Esse mit einem kräftigen Gebläse, das ist Koks kein Problem. Mit der Tretesse, die ich vorher hatte, ging es auch, allerdings muß man dran bleiben und dafür sorgen, dass dem Feuer die Luft nicht ausgeht.
Für mich hat Koks ganz klar den Vorteil, dass er raucharm brennt und so gut wie keinen Schwefel enthält. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass das Feuer schnell aus ist, wenn die Luft weg bleibt. Damit ist im Prinzip die Esse kalt, wenn das Werkzeug weggeräumt und die Hände gewaschen sind. Noch eine kurze Kokelkontrolle und es kann ein ruhiger Feierabend werden.
Der Nachteil ist ganz klar, dass mann immer für genug Luft sorgen muss. Das geht aber mit der Tretesse auch, wenn man sich eingefuchst hat. Wenn das Feuer eine Pause überdauern soll, legst Du einfach ein paar Stücken Holz in die Glut. Die halten das Feuer eine Zeit am Leben.
Zu der Esse nochmal, Natuerlich sollten keine groesseren Risse in der Schuessel sein, kleine Spannungsrisse sind nicht schoen und wirken Preismindernd, aber man kann mit Arbeiten. Die Steuerhebel sollten recht gaengig sein und (je nach Modell, wenn vorhanden) die Nuss in der Schuesselmitte noch recht Dicht schliessen- die Luftduese ist manchmal schon ausgebrannt oder weggerostet.
Last not least das Geblaese bzw. die Welle vom Luefter, hat normal kein Lager! Den Riemen abnehmen und mal schauen obs leicht laeuft und kaum Hoehenspiel hat. Bei schlechter Pflege eiert das oval.
Umbauen ist kein Problem, ein Waschmaschinenmotor o.Aehnl. geht gut, braucht ja nicht viel Leistung.
Nur dabei auf geringe Riemenspannung achten, siehe Gleitlager und immer gut schmieren!
Viel Glueck beim Anschauen.
Gruss
Alex
Die Bilder seht ihr im Anhang... Die Esse scheint ziemlich alt zu sein, der Anbieter (gelernter Schmied) meinte, sie sei schätzungsweise aus der Zeit des ersten Weltkrieges.
Sie hat 2 oder 3 kleinere Spannungsrisse - laut dem Anbieter ließe sich das aber, wenn sie noch größer werden sollten, mit einer für Gusseisen geeigneten Elektrode wieder "reparieren". Ich hab ihm da einfach mal geglaubt, hat einen sehr seriösen Eindruck gemacht...
Oben drein gab's dann noch einen Schmiedeschraubstock in echt gutem Zustand mit der Punzierung "Bamberger F.B.".
Und als "Einstiegsgeschenk" gab es noch einen kleinen Eimer mit Steinkohle und einen kleinen Hufeisen-Rohling als Andenken ;)
Die Hebel sind sehr leichtgängig (schon fast zu sehr, ziehe morgen mal die Schraube etwas nach), die Nuss schließt dem Alter entsprechend zwar nicht dicht, aber größtenteils ab.
Nur das Gebläse macht mir etwas Sorgen... Die Esse "vibriert" bei der Nutzung des Gebläses. Anscheinend hat da eine Lüfterschaufel was abbekommen... Aber das ließe sich sicherlich reparieren! 😉
Ich schraub morgen mal auf und schaue, was mich erwartet!
Herzlichen Glückwunsch Jan!
Damit kann man was anfangen.
Ich denke, dass die Risse, wenn sie so bleiben, überhaupt nicht stören werden.
Ich weiß nicht was die Forumsgemeinde davon hält,
ich würde die Risse mit einem kleinen Bohrer 2 oder 3 mm am Ende abbohren, damit sie nicht in Richtung des Randes der Feuerschüssel weiterlaufen.
Ich denke mal, dass ich die Risse irgendwann mal aufschweißen werde - wenn nicht aus praktischen Zwecken, dann aus dem einfachen Grund, dass ich ein kleiner Perfektionist bin ;) Beim Abmontieren des Gebläses ist mir übrigens noch was aufgefallen - die Schraube, die das Gebläse hält, wird durch ein Gewinde an der Unterseite der Feuerschale gehalten. Genau da, wo das Material am dünnsten ist, ist es durchgerostet/durchgebrannt. Sprich, ich habe jetzt noch ein kleines Loch mehr, was nach Aufschweißen schreit!
Jetzt brauche ich nur noch Koks... Also die schwarz-graue Version ;) dann kann das nachbarfreundliche Schmieden losgehen! Einen Amboss habe ich ja schon - ein etwas abgearbeiteter S&H von 1882...
Nochmal zum Gebläse - es ist schon stark benutzt, sieht man auch an teilweise recht stümperhaften Reparaturversuchen... deswegen läuft es auch so unrund. Nicht, weil es nicht ausbalanciert ist, sondern vielmehr, weil der Lüfter einmal von der Achse getrennt wurde, ein Flügel wieder angeschweißt wurde und beim wieder Aufstetzen des "Ventilators" (nenne ich jetzt einfach mal so, meine damit das Schaufelrad im Gebläse) die Welle zu wenig Spiel zwischen Gebläserahmen und Lederriemen-Aufnahme hatte. Da die Aufnahme des Lederriemens aber aus nicht sonderlich hochwertig verarbeitetem Gusseisen besteht, wird genau das fehlende Spiel zwischen Rahmen und Aufnahem zum Verhängnis. Es schleift und bremst bei jeder "Umrundung" an der gleichen Stelle. Morgen wird die Seite mal mit etwas Feingefühl und einem Dremel bearbeitet ;)
Da fällt mir noch was ein! Kann man hier im Forum eigentlich den Username ändern? Habe, als ich mich hier angemeldet habe, leider einen meiner Nach ziemlich doofen Namen gewählt...
Danke euch allen schonmal! :)