7. November 2020 um 11:28
Moin, ich habe wohl genau die gleiche Esse. Meine Feuerschüssel hat auch Risse an der gleichen Stelle wie Deine. Da schließe ich mich Christoph an: einfach an den Rissenden kleine Bohrungen setzen, nix schweißen. Vibration hatte ich auch, allerdings war mein genietetes Untergestell wackelig, da habe ich Verstärkungen eingeschweißt. Nun tut sie ja schon fast 100 Jahre ihren Dienst. Mein einziger Schwachpunkt ist die Führung des Pilzes. Da hab ich schonmal nachgearbeitet, mit geringem Erfolg. Die Dichtung zwischen Gebläse und Feuerschüssel war rausgebrannt. Da schmiere ich immer mal wieder feuchten Lehm rein. Klappt alles in allem gut
Viel Spass beim schmieden
VM
7. November 2020 um 11:59
Grüß dich! 
Na, das is ja ein Zufall... Meine Esse is auch sehr wacklig, ich muss unter eins der Beine einen kleinen Holzkeil drunterklemmen, dann kippelt sie nicht. Eine "Dichtung" habe ich bei mir nicht mal entdeckt... Der Tip mit feuchtem Lehm ist gut, probier ich mal aus! Vorausgesetzt, ich kann irgendwo welchen auftreiben... ;)
Ja, die Risse verleihen ja auch irgendwie Charakter. Aber was spricht denn gegen schweißen...? 

Das Gebläse ist gerade erstmal bei einem Schmiede-Kollegen, der sich das ganze näher anguckt. Denke mal, das hab ich die nächsten Tage wieder!
7. November 2020 um 18:21
Ja, die Risse verleihen ja auch irgendwie Charakter. Aber was spricht denn gegen schweißen...?

Eigentlich nichts, wenn man Gus schweißen kann.
Aber ich habe mal so überlegt: Unsere Schüsseln haben Risse an fast den gleichen Stellen. Und etliche andere, die ich gesehen habe auch. Sie reißen nicht weiter und tuen trotzdem ihren Dienst. Da kann es doch sein, daß die Schüsseln an diesen Stellen starken Spannungen ausgesetzt sind. Wenn man das nun wieder zuschweißt, können ja neue Spannungen entstehen und es reißt wieder. Ist nur ne Vermutung von mir. Vielleicht weiß da jemand genaueres
VM
7. November 2020 um 19:41
Ich denke mit etwas Kesselkit bekommt man kleinere Risse gut wieder zu. Und wenn der Kesselkitt reißt, einfach noch mehr Kesselkitt reinschmieren! Das Zeug ist so günstig, da kann man großzügig mit sein!



Gruß Paul
P.S.: Habe gerade die Bilder gesehen. Schöne Esse! Habe, glaube ich, genau die gleiche. Wie sind denn die Maße der Schüssel und der Herdplatte? Vielleicht haben wir das gleiche Modell.
Zuletzt bearbeitet: 7. November 2020 um 19:45, Paul/DerFeldschmied
7. November 2020 um 20:02
Hehe... Da haben wir's ;) Schweißen können... Is so ne Sache :)
Ich hab bisher nur einmal MIG geschweißt (im Praktikum) und habe hier zu Hause nur ein altes Elektrodenschweißgerät... Das müsste aber eigentlich Gusselektroden schweißen können... Ob ich das kann, weiß ich nicht genau, mein Nachbar aber auf jeden Fall, der ist Maschinenbauer und hat schon mehr geschweißt als alles andere. Vielleicht könnte er das ja machen... Muss ich einfach mal anfragen.

Wo ich grade dran denke - als Abdichtung zwischen Esseisen und Gebläse könnte man eigentlich Keramikfasermatte verwenden! Werde ich mal ausprobieren!

Kesselkitt wäre sicherlich ne Lösung - aber vermutlich keine langfristige... 

Meine "Herdplatte" ist ca. 50x60cm groß, die Feuerschale ca. 20x24cm. Wäre cool, wenn wir das gleiche Modell hätten! :)

Das Gebläse ist übrigens auch wieder da... Leider ohne allzu große Veränderung. Laut meinem Kumpel ist das Gleitlager abgenutzt - kann man das wohl (günstig) reparieren...? Tut mir Leid, falls die Frage etwas dämlich rüberkommt, aber leider hab ich da wirklich absolut keine Ahnung von... und auf eine wegen den Vibrationen rumhüpfende und scheppernde Esse habe ich auch keine große Lust! ;)

Gruß Jan




7. November 2020 um 20:02
IMG_20201107_165207.jpgIMG_20201107_175001.jpg




Zuletzt bearbeitet: 7. November 2020 um 20:05, Jan Kahmann
7. November 2020 um 20:59

Jan, da hat Volker recht, die Spannung in der Feuerschüssel ist der springende Punkt,  Ich würde selbst nicht schweißen, weil ich mit Guß keine Erfahrung habe. Ich hätte auch Angst, zusätzliche Spannungen ins Material zu bringen, die dann beim starken Aufheizen und Abkühlen mehr Schaden anrichten.

Deshalb habe ich Dir das Abbohren der Risse empfohlen. Damit können die Risse beim Temperaturwechseln arbeiten. Die "Sptize" des Risses übt eine erhebliche Kerbwirkung auf das gesunde Material aus. Mit den runden Loch nimmst Du dem Riss im wahrsten Sinne des Wortes die Sptize. Dadurch reißt es normalerweise nicht weiter.

Die Methode habe ich auch bei meiner Alu Sackkarre angewandt. Die hatte ziemlich schnell auf beiden Seiten an der Schaufel einen Riss. Ich habe sie mit Ø 3 mm abgebohrt. Nach gut 15 Jahren Einsatz sind die Risse nicht mehr weitergelaufen.

Übrigens ist Kesselkit eine gute Idee, damit kannst Du nicht nur die Risse abdichten, sondern auch die Lösche zuschmieren.
Aber ganz ehrlich glaube ich, dass Du das garnicht brauchst.

 

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
Zuletzt bearbeitet: 7. November 2020 um 21:00, Christoph Nohtse (DL1LBN)
7. November 2020 um 21:13
Einwand!

Guß schweißen ist kein Hexenwerk!
Habs selber zwar nie probiert aber mein Nachbar (Landmasch.-Mech.-Meister) hat mir vor ca. 25 Jahren einen Frostriß am Motorblock meines alten V8 geschweißt. War in gut einer halben Stunde vorbei und is bis heut dicht. Warum soll das nicht auch mit einer alten Feuerschüssel funktionieren?


Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

7. November 2020 um 21:34
Hmm... ich kann mir auch gut vorstellen, dass es da zusätzliche Spannungen gibt...
Ich denke, ich werde erst einmal Löcher bohren, auch wenn sie bereits am Rand der Feuerschüssel angekommen sind! Schweißen kann man nachher ja immer noch ;) 
Woraus genau besteh eigentlich Kesselkitt...? Hab ich noch nie benutzt...

Danke euch beiden ;)
Dann fehlt nur noch eine Lösung für das Gleitlager-Problem...
7. November 2020 um 21:49
..die gibts sicher. Bei gekonnter Vorgehensweise sind die aber ohne jeglichen Belang.
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

8. November 2020 um 20:04

Moin Jan

due schrienst :
"Wo ich grade dran denke - als Abdichtung zwischen Esseisen und Gebläse könnte man eigentlich Keramikfasermatte verwenden! Werde ich mal ausprobieren!"

Da hätte ich Bedenken, dass der Gebläsewind die garstigen Fasern kräftig in die Gegend bläst. Die möchtest Du sicher micht einatmen.

Auch da sollte Kesselkit ganz gut gehen. Aber schau doch erstmal wieviel da wirklich vorbeipfeift, hermetisch dicht muß das nicht seiin.

 

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
Zuletzt bearbeitet: 8. November 2020 um 20:05, Christoph Nohtse (DL1LBN)
8. November 2020 um 22:00
Moin!
Ja, an Kesselkitt hatte ich da auch schon gedacht. Keramikfasermatte habe ich für meinen Schmelzofen verwendet. Da hab ich unweigerlich auch was eingeatmet und die Warnungen sind da nicht umsonst drauf... Ein Nachmittag einatmen und 3 Wochen Reizhusten ;) nicht so wünschenswert... Habe heute die Risse angebohrt und das erste Mal angefeuert. Ich muss sagen, dass es einen sehr, wirklich SEHR guten Eindruck macht! 
Das Gebläse haut so viel Luft raus, dass mir fast die Kohlen aus der Schüssel fliegen ;) 
9. November 2020 um 20:41
Jan Kahmann, 8. November 2020 um 21:00
Moin!
Ja, an Kesselkitt hatte ich da auch schon gedacht. Keramikfasermatte habe ich für meinen Schmelzofen verwendet. Da hab ich unweigerlich auch was eingeatmet und die Warnungen sind da nicht umsonst drauf... Ein Nachmittag einatmen und 3 Wochen Reizhusten ;) nicht so wünschenswert... Habe heute die Risse angebohrt und das erste Mal angefeuert. Ich muss sagen, dass es einen sehr, wirklich SEHR guten Eindruck macht! 
Das Gebläse haut so viel Luft raus, dass mir fast die Kohlen aus der Schüssel fliegen ;) 

Prima, dann brauchst Du Dir ja absolut keine Gedanken über kleine Undichtigkeiten am Geläseflansch zu machen.

Viel Spaß mit der neuen Esse!

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
10. November 2020 um 16:00
Soo, habe schon das erste Mal angefeuert. Vorher noch die Risse angebohrt, es funktioniert wirklich super so! Habe heute noch Kesselkittb (die Dose für ca. 5€ aus dem Baumarkt), damit dichte ich gleich noch ein paar Stellen ab. Danke euch für die Hilfe! ;)