2. Mai 2016 um 12:09
Das mit der Temperatur habe ich auch bereits gehört und teilweise gesehen, glaube ich zumindest ;)
Das waren ja immer sehr dunkle Temperaturen gewesen, bei denen man diesen schmieden musste.
Ich werde mal schauen dass ich Kontakt aufbaue und evtl ein paar Antworten auf meine Fragen bekomme :)
Danke für diese drei Namen.

Gruß Tom 
2. Mai 2016 um 05:51
Glückwunsch

Ich stehe immer wieder gerne zur Verfügung.



Ich weiss von 3 kompetenten Wootzschmelzern. Die drei sind auf Facebook vertreten. Es sind dies der Finne Niko Hynninen ,Achim Wirtz und Jokke Lagerspetz. Jokke ist des Finnischen mächtig und könnte euch Übersetzen denn mit Niko s Englisch ist es nicht weit her.
Ich kenne mich mit dem Schmelzen von diesem Tiegelstahl nicht aus, weiss aber dass man ihn in Gaz betriebenen Eigenau Öfen herstellt und dass es sehr wichtig ist beim späteren Schmieden des "Königs" wie man den gewonnenen Stahl nennt eine bestimmte Temperatur nicht zu überschreiten, da sonst das Muster/Zeichnung weg ist. Diese Temp. ziemlisch niedrig so dass das ganze eine Kräfte raubende Angelegenheit ist.

Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 2. Mai 2016 um 06:37
1. Mai 2016 um 23:01
Hallo Rom.
Ich möchte mich nochmal sehr für deine Hilfe bedanken!
Durch dich ist es uns nun endlich gelungen, das geliebte Luppeneisen zu erhalten.
Vielen vielnen vielen Dank dafür!
Ich weiß nicht, ob du schon auf der Seite gesehen hast dass es einen kleinen neuen Eintrag gab.
Wir haben gestern einfach mal einen Teil der ersten Luppe, da wo es möglich war, aufgetrennt um den
Querschnitt zu begutachten. Ich denke, dass das Ergebnis für den ersten Erfolg ganz ordentlich ist. :)

Hier Bilder dazu. 

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Das neue Gebläse und der Adapter haben so gut Funktioniert, ich bin immer noch recht erstaunt, wie gut es sich machte.
Total benutzerfreundlich und fast selbsterklärend. Insgesamt habe ich damit jetzt schon 3 Rennofenreisen damit betrieben.
Alle Reisen waren sogar erfolgreich! 
Bei der letzten Reise haben wir nebenbei kleine Stückchen der ersten Luppe versucht auszuheißen und zu verschweißen, was ebenso ein toller Erfolg wurde. Auch hierzu nochmal ein Bild für dich und ich hoffe dass man es gut erkennen kann.

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Auch wurde unser Ulf gestern betrieben, leider vorerst das letzte mal.
Die unteren Innenseiten waren schön verglast gewesen und am Folgetag, schenkte unser Rennofen, uns eine etwa
25Kg schwere Luppe (80Kg Eisenerz verschiedener Sorten). Leider mussten wir auch diesmal den Ofen zerstören um das Eisen herauszuholen. Aber an dieser Stelle kommt dann der neue Ofen für den nächsten Schritt hin.
Auch hier wieder ein Erfolg und für dich ein paar Bilder.

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Wie gesagt, wir danke dir wirklich für deine Hilfe. Ohne diese hätten wir es wohl nie geschafft.
Der Teil im Projekt mit dem Rennofen ist nun erstmal abgeschlossen (leider), aber ich hoffe, dass wir dennoch in Kontakt bleiben könnten und ich dich mit meinen Fragen, wenn welche auftreten sollten, löchern darf.
Zum Abschluss noch mal zwei schöne Fotos vom ganzen Ofen während des Betriebes.

Ich danke dir!

Gruß, Tom

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28. April 2016 um 09:11
Hallo

Die Luppe wird nachdem sie aus dem Ofen gezogen wurde erst einmal  mit etwas grossflächigen Hämmern zusammengedrückt/geschlagen. Dafür benutzt man am besten Holzhämmer. Nachdem sie wieder auf Schweisshitze !!! gebracht wurde wird sie mit Vorschlaghämmern weiter Verdichtet , dabei verliert sie das meiste an Schlacke welche in und an ihr haftet.
Das nennt man bis hierhin "Ausheizen"

Die Eisen ist jetzt schon Kompakt, aber immer noch durchsetzt mit Schlacke ausserdem ist der Kohlenstoff extrem ungleichmässig verteilt. 
Wiederum wird das Eisen auf Schweisshitze gebracht um den Barren zu homogenisieren indem man ihn faltet und Feuerschweisst. Für grobe Werkzeuge hat man nun ein Halbzeug, welches sauber genug ist.
Für feinere Gegenstände wie Klingen ,Schmuck etc. wird je nach Bedarf öfters gefaltet und geschweisst bis man Erfahrungsgemäss einen Homogenen Barren vorliegen hat.

Um möglichst wenig Abbrannt zu haben muss das Feuer reduzierend geführt werden, also ein hohes Feuer damit das Luppeneisen möglichst nicht mit dem Wind des Gebläses in Kontakt kommt.
Die ersten paar Male kann man ohne Sand Schweissen, da die austretende Schlacke vor Abbrand schützt, anschliessend wirft man feinsten Quarzsand auf das glühende Eisen ...ins Feuer...um es vor dem Verbrennen zu schützen. Borax eignet sich nicht so gut das die Temperaturen zu hoch sind, es Verbrennt, wird schwarz und verhindert jedes Schweissen.

Auch für diese Arbeit ist ein Seitenwindfeuer unabdingbar, weil ablaufende Schlacke jeder "normalen" Esse die Luftzufuhr binnen Minuten nimmt.

Das geschriebene gilt für Kompakte Luppen.
Das Niederschmelzen galt für Gebrösel, welches man zwar theoretisch zu kleinen platten Kekse schlagen kann um sie anschliessend als Block zusammen zu schweissen, aber mir ist das zu aufwendig. Ich sammele das Gekrümel und schmelze es einfach nieder und heize anschliessend eine kompakte Luppe aus.

Gruß Rom. 

 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
28. April 2016 um 00:05
Ja, unter anderem.
Wootz danach evtl Mischungen verschiedener Güte.
Gibt es von deiner Seite aus evtl ein paar Verfahren, um aus dem Luppen-Eisen einen schönen reinen Stahl zu fertigen?
Evtl das niederschmelzen mit dem Seiten Wind Feuer? Also wäre das auch so ein Verfahren?

Für Wootz wird es hier, denk ich mal genug Einträge geben.

Gruß Tom 
27. April 2016 um 21:15
Ich kenne diesen Film. 

Du möchtest dich also mit dem indischen Tiegelstahl, Wootz genannt beschäftigen?
Es gibt einige Leute von denen ich weiss, die wirklich Erfahrung haben.

Ich gehöre allerdings nicht dazu!

Viel Glück Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
27. April 2016 um 20:59
Aber gerne doch!!! Ich bitte darum!
Dann findet unser "Siegessäule" wohl auch noch einen praktischen nutzen.
Wir hatten die Resultate der vergangenen Reisen alle aufbewahrt.

Ich plane ja darüber hinaus, mittels eines Tiegels eine Mischung mit Mangan oder Titan anzufertigen.
je nachdem was die einzelnen Proben in der Analyse zeigen.
 
 https://www.youtube.com/watch?v=EnH4wdVsGw0

wie in diesem Video ungefähr.

Aber erstmal schauen und Füße still halten :)

Gruß, Tom 
27. April 2016 um 20:50
Gut ich werte diese Reise als vollen Erfolg.

Das Niederschmelzen im Seitenwindfeuer funktioniert ohne Tiegel!
Ich muss mal morgen oder Übermorgen ein solches Feuer bauen und mit Luppengebrösel in Betrieb nehmen  , damit klar wird was ich meine. Ich mache ein kleines Tutorial ok?

Bis dann, Glückwunsch

Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
27. April 2016 um 20:24
Ich hatte leider noch Abendschule gehabt, evtl ein wenig unpassend, aber ich wollte es nun endlich ausprobieren.
Richtig anfassen konnte ich die Luppe nicht, es sind aber deutlich mehr als 10 Kg, mal abwarten was rauskommt wenn das
ganze etwas in form gebracht wurde.

Und in dem Seitenwindfeuer dann den geschlossenen Tigel reinstellen?

Das war das Erz aus dem Werk, recht feiner Grieß , so würde ich ihn beschreiben.
Die kohlen waren zwischen 2 und 5 cm lang/groß.

Das Gebläse war ein Traum! Zwar etwas lauter als gedacht aber total benutzer freundlich und man kann sich prima
anhand der Aufgabenzeiten orientieren ob mehr oder weniger Luft sein muss.

Ich kann dir mal vorweg ein bildchen einfügen, das ist das gleiche Erz, aber kohlenstoffgehalt konnte aufgrund der inneren Schlacke nicht einwandfrei festgestellt werden. Wenn es so weit ist gebe ich dir aber definitiv bescheid.
Die Analyse hat mir ein Kollege auf Arbeit gemacht. evtl kannst du ja was damit anfangen. Das waren auch das gleiche Erz.

Gruß Tom :)

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27. April 2016 um 20:09
Hallo Tom,

Das war aber eine sehr kurze Reise, nach 3 Stunden ist der Ofen ja noch nicht richtig warm . Warum seid Ihr denn so kurz gefahren?
Ich finde dass es trotzdem sehr gut gelaufen ist.
Das was an der Ofenwand heruntergesabbert ist kann alles sein, keine Ahnung. Ich gehe aber mal davon aus dass es Aufgrund des noch zu kalten Ofens Schlacke und unreduziertes Erz ist. Wenn alles kalt ist solltest du die Reste nocheinmal nach Eisen durchsuchen. Wieviel Kg Eisen ergaben die aufgegebenen 28Kg Erz denn?

Das zerklüftete um die Luppe ist möglicherweise etwas höhergekohltes Eisen, wenn es auseinander bröselt, mache dir wie bereits in vorigen Beiträgen beschrieben ein Seitenwindfeuer und schmelze es einfach zu einer kompakten Luppe nieder. Bringe die Düse 3 Finger breit über der Sohle an. Eine Kompakte Luppe bildet sich erst wenn der Ofen warm ist!!

Mich würde Schlussendlich noch Interessieren welche Qualität Ihr da erblasen habt. Schneide eine der Luppen mal durch und sieh dir die Funken an.
Mache bitte davon Bilder, ebenso von der durchgeschnittenen Luppe. Hast du die Erze gemischt? Welches Kaliber hatte das Erz und die Kohle? Hat es mit dem Gebläse wie gewünscht geklappt? Stelle mal mehr Bilder vom Ofen und allem drum herum hier ein.

Zum Schluss bleibt festzuhalten, dass eine Ofenreise von 5-6 Stunden erst eine lohnende Ausbeute verspricht.

Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 27. April 2016 um 20:10
27. April 2016 um 19:40

Also dann fange ich mal an. 
Was du auf den Bild siehst ist ein etwa Kopf großes Gebilde.
Und ja es hat diesmal geklappt, es ist eine schöne Luppe geworden.
Der äußere Bereich ist irgendwie brüchig, grau und fällt beim rumkloppen eher auseinander. Da weiß ich leider nicht
genau was der Außenbereich ist.
Ich hatte den Ofen nach der letzten Aufgabe langsam runterfahren lassen. Beim öffnen kam mir erstmal ein schwall an
Schlacke entgegen und von den Innenwänden sackte ganz allmählich, ähnliche Gebilde wie die Luppe herunter.
 Hatte in dem Sinne ähnlichkeit wie ein sehr zäher, anstrengender Stuhlgang... (Sorry für diese Beschreibung,
aber besser bekomme ich es nicht beschrieben).

Was kann der Randbereich sein oder was ist da passiert, dass dieser so spröde ist? -
Habe ich da noch zu wenig Luft gehabt oder zu viel? 

Der Innere Kern, die ca. 3Faust große Luppe seint aber in Ordnung zu sein.
Sie ist schmiedbar und klingt fest und gut.

Anbei jetzt noch mein Protokoll:

09:00 Uhr Anheitzen
10:50 Uhr Komplett befüllt mit 3 Aufgaben im Wechsel, je 2Kg Erz und Holzkohle
11:18 Uhr das erste mal abgesackt und wieder neu befüllt mit 1X je 2 Kg Erz und Holzkohle
11:32 Uhr 1X 2Kg Erz und Holzkohle 
11:46 Uhr 1X 2Kg Erz und Holzkohle
11:56 Uhr 1X 2Kg Erz und Holzkohle
12:15 Uhr ...
12:30 Uhr ...
12:50 Uhr ...
13:00 Uhr ...
13:20 Uhr ...
13:30 Uhr ...
13:42 Uhr letzte Aufgabe
13:57 Uhr hätte er wieder befüllt werden können

Ich habe immer abgewartet bis die Aufgaben weit genug runter gerutscht sind. Dann hab ich neu befüllt.
Die Zeitschwankungen kamen wohl einerseits von der Bauform (evtl. eine kleine hineinragende Kante
im Schacht) oder/und von der Kohle, welche wohl etwas zu groß oder unförmig war.

Was mich interessieren würde,
was ist dieser graue brüchige Außenbereich, nennt man das nun Wüstit?
Hatte ich zu viel oder zu wenig Luft? 
Kann ich dieses Zeug versuchen nochmal neu zu verhütten?

Der Ofen hat die Öffnung leider nicht überlebt, aber ansonsten denke ich, dass ich dies nun endlich als Erfolg
verbuchen kann.

Hier nochmal Fotos.

Gruß, Tom :)

IMAG0105.jpgIMAG0107_1.jpgIMAG0106_1.jpg
Zuletzt bearbeitet: 27. April 2016 um 19:45, Tom Jäschke
27. April 2016 um 17:17
Dann erzähl mal

Gruß Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
27. April 2016 um 17:14
IMAG0106_1.jpg
Zuletzt bearbeitet: 27. April 2016 um 18:49, Tom Jäschke
26. April 2016 um 12:46
Unbenannt.pngHi, war eben nochmal dort und habe Fotos gemacht.
Ja etwas hattest du schon gut beschrieben, sind dennoch nochmal viele gute Tipp´s dabei gewesen die ich mit umsetzen werde.
Hier ein paar Fotos, Pellets sind aber nicht so viele dabei und das erz muss ich afgrund der feuchtigkeit nochmal heut abend durch rösten lassen. Für den Versuch nehme ich aber nur ca 20kg vom Erz aus unserem Werk. Dieses hat einen sehr hohen Eisen Gehalt, um die 70%.

Gruß Tom

IMAG0104.jpgIMAG0103.jpgIMAG0102.jpgIMAG0101.jpg
Zuletzt bearbeitet: 26. April 2016 um 20:42, Tom Jäschke
26. April 2016 um 09:16
Guten Morgen Tom,

Dann wünsche ich viel Erfolg.
Versuche deinen Ofen vor dem befüllen mit Holzkohle ,möglichst stark mit Holz aufzuheizen. Es reicht wenn du die Ofenbrust offen lässt und das ganze per Selbstzug von statten geht. Idealerweise legt man ein Stück Blech auf die Gicht, um möglichst viel Hitze IM Ofen zu behalten. Mit diesem Blech regelt man den Zug...(die Gicht mehr oder weniger schliessen) Du wirst feststellen dass dann auch bald schon die Ofenwand anfängt mit Dunsten/Trocknet. Je länger (1-2 Std.) desto besser. Möglichst Holz vom gleichen Querschnitt +/- 4-5cm dick oder du zeschneidest Palletten mit der Motorsäge, und nimmst die Bretter davon.

Ich halte es für unabdingbar Rennöfen möglichst stark aufzuheizen. 

Dann die Ofenbrust zumauern, vorsichtig eine Restglut anblasen und einige Handvoll Kohle reinwerfen, brennt diese ,den Schacht bis obenhin füllen....die Windmenge einstellen (Volumen von 2 Kg HK und 2 Kg E) und wenn diese mehr oder weniger stimmt gebt Ihr das Erz auf. Die Absackgeschwindigkeit wird anfangs dauernd Variieren, verstellt das Gebläse trotzdem nicht nach jeder Beschickung sondern gebt evtl. einfach etwas weniger auf bis der Ofen betriebstemperatur hat. Wenn Glutnester entstehen sollten, die sich durch Schlagartiges Absacken des Schüttgutes bemerkbar machen, niemals mit einer Stange in den Schacht stochern gehen, sondern höchstens mit der Faust gegen den Schacht hämmern. Das legt sich bei steigender Temperatur.
Ich weiss ich habe das meiste davon schon erwähnt....

Versucht den Ofen beim Aufbrechen möglichst wenig zu beschädigen. Ein benutzter Ofen ist trockner und leistungsfähiger als ein neu aufgebauter.

Das Erz würde ich mischen evtl. 2/3 gebrochene Pellets 1/3 Rasenerz. Es bleibt zu hoffen das das Rasenerz etwas taugt.
Mach mal 2 Bilder davon. Eins als Brocken, und eins in gebrochenem Zustand, mit Blitz möglichst scharf von der Bruchfläche.

Gruß Rom.

 
Mit besten Grüssen 
Rom.