16. Januar 2021 um 22:25

Moin Sebastian

Beim Schmökern bin ich über dieses alte Thema gestolpert und habe Deine Empfehlung für Hein Denigs Bücher gelesen. Dank dafür! Die lohnen sich echt zu lesen.

Moin alle Anderen
Ich schreibe nicht nur um Dankeschön zu sagen, ich würde auch gern wissen ob jemand von Euch Erfahrungen mit dem im Buch beschriebenen Flußmittel hat.

Es besteht aus 60% Sand, 30% Zunder und 10% Pottasche (Kaliumcarbonat
Die Pottasche kann  man, denke ich wohl auch durch Soda (Natriumcarbonat) ersetzen können.

Die Pottasche senkt die Schmelztemperatur des Sandes, das tut Soda auch (habe ich auf Seiten über Glas gefunden), was der Zunderanteil bewirkt ist mir noch unklar.

 

 

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
4. Juni 2013 um 08:47
Ist mir gerade eingefallen,vielleicht könnte man(wenn jemand Bock darauf hat) es in Lüdenscheid/Bemecke ausprobieren.

Gruß Maik

PS, kann noch jemand was von dem Ammonium...Geraffel gebrauchen ? könnte da auch noch ca.4 Kg von mitbringen,dann könnte man das auch noch gleich versuchen zu klären ob das Boraxgemisch Vorteile bringt.
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Zuletzt bearbeitet: 4. Juni 2013 um 08:51, Maik Schnitzer
26. Mai 2013 um 16:30
Danke Sebastian für den Tipp, die Bücher sehen beide sehr gut aus... werde mir demnächst dann wohl doch viel lesetoff zulegen!
26. Mai 2013 um 15:12
@ "Der Bachleitnschmied"

In den beiden sehr schönen Büchern von Heinz Denig ( "Alte Schmiedekunst Damaszenerstahl", Band 1 und 2, Kostenpunkt jeweils ca. 25,- bei z.B. Angele oder jeder Buchhandlung usw.) werden die diversen Flussmittelrezepte, sowie deren Mischungen mit den entsprechenden Mengenanteilen ausführlich behandelt. U.a. auch Sandgemische mit Pottasche und Zunder. Falls Du diese beiden Bücher nicht hast, kann ich Dir diese ausgezeichneten Werke nur empfehlen! Und günstig sind sie auch noch...

Grüße

Sebastian
Zuletzt bearbeitet: 26. Mai 2013 um 18:56, Sebastian
26. Mai 2013 um 14:42
Mh, ok, dann halt erst bei 1100 Grad ;D
26. Mai 2013 um 14:29
Kannste natürlich, er fällt dann halt einfach wieder runter weil er erst hängenbleibt wenn er das schmelzen anfängt und schmilzt dann weiter unten in der Glut und verstopft die Luftzufuhr. 
26. Mai 2013 um 14:18
Nee, du hast mich falsch verstanden^^
Klar, bei 900 grad schmiltzt da noch nichts... aber soll ich da schon den sand drauftun? oder erst kurz vor der schweißhitze?
Mh, den Trick mit dem Strecken mit zunder und Holzasche werd ich mal versuchen!
Runterschleudern ist ja nicht so wichtig, beim ersten Schlag, spritzt das sowieso davon^^
26. Mai 2013 um 13:57
Nein

Auf 900° schmilzt werder der Zunder noch der Sand. Das wäre der Bereich bei dem du Borax aufbringen würdest. Mindestens 1100° wäre der Bereich wo der Sand haften bleibt. Probiers aus. Und damit wärst du über den Bereich hinaus wo dein Damastpacket schadlos bleibt. Wenns dir um Damast geht müstest du die Stähle so wählen dass sie das auch vertragen. Dann wirds aber auch schwierig nen guten Kontrast zu bekommen. Ich würde mal vorschlagen C75 und 75Ni8. C75 und Baustahl würden auch gehen macht aber nur für Haumesser Sinn. Du könntest für Damast versuchen den Schmelzpunkt des Flussmittels etwas herunterzusetzen indem du Holzasche und Zunder beimischt. Warum Zunder (ja das was beim schmieden auf dem Amboss liegen bleibt) kann ich dir nicht sagen, ist aber ein altes bewärtes Rezept. Besser wäre auf jeden Fall Borax. Bei einem Packet aus Baustahl (aus welchem Grund auch immer man ein Packet aus Baustahl machen würde) gehst du vor wie oben beschrieben, zusätzlich kannst du auf dem Weg vom Feuer zum Amboss den Flüssigen Sand mit einer schnellen Bewegung vom Werkstück schleudern. Den Rest hast du richtig verstanden.
26. Mai 2013 um 12:42
Also Klaeus, wenn ich das richtig verstanden habe:
Ich mache, nur jetzt als beispiel, ein Paket. Dieses Schiebe ich ins Feuer und erhitze es auf gute 900 Grad/Gelbwarm und streue dann, ohne das Paket aus dem Feuer zu nehmen, den Quarzsand drauf. Dann bis der Zunder schmiltzt/Der Sand flüssig/teigig ist/Schweißtemperatur erreicht ist. Dann auf dem Amboss schweißen. Oder???

Nun, Zunder ist ja eigentlich nichts anderes als abfallendes, oxidiertes metall... Wenn also der Sand mit dem Zunder sich verbindet, und beim Draufschlagen wegspritzt, hab ich somit ja eigentlich eine saubere, oxidfreie Schweißung hm?
26. Mai 2013 um 11:00
Es geht ja darum: Bei Damast schädigen hohe Temperaturen den Stahl, deshalb braucht man ein Flussmittel dass das Packet umhüllt und wegen der niedrigen Schweißtemperatur relativ früh schmilzt. Außerdem löst Borax die Oxidschicht auf. Bei "Eisen" liegt die Schweißtemperatur nahe der Temperatur bei der das Eisen verbrennt. Bei dieser Temperatur ist Borax aber schon so flüssig dass es einem schon größtenteils davonläuft oder verbrennt. Beim Schweißen sprühen ganz feine kurze Funken, beim Verbrennen wie bei einer Wunderkerze. Deshalb erwärmt man Eisen bis auf helles Gelbwarm im geschlossenem Feuer und da Sand keine Oxide löst gibt man den Sand ins geschlossene Feuer auf das Werkstück. Dann wird soweit erhitzt bis der Zunder schmilzt und zusammen mit dem flüssigen Sand in Verbindung geht. Dann wird geschweißt. Quarzsand kann uU. eine so hohe Schmelztemperatur haben dass er bei Schweißtemperatur immernoch Teigig ist. Ist aber nicht bei jedem Quarzsand so. Nimm normalen feinen Sand, da hatte ich noch nie Probleme.
26. Mai 2013 um 10:41
Das ja mal cool, es geht ja doch mit vielem!
Früher haben sie ja auch eigentlich alles mit sand/quarzsand geschweißt... das wird schon gehen^^
Ich werd mich mal rumfragen wo ich den herbekomme, Naabthalschmied, hab dir schonmal ne pm geschickt!

Eisen Sand, STahl borax...

Viele Grüße,
Alex
26. Mai 2013 um 08:52
@ Klaeus,naja,wer weiß was da schon alles an WD-40 usw.drin ist was da in der Straßengosse so liegt,im Nachbarort ist einer mit seiner Feldgiftspritze umgekippt,die Polizei hat nicht bekannt gegeben was da so in Gosse und Gulli gelandet ist ,vielleicht scheißt es aber gut.
"Eisen" schweißt man mit Sand, modernen Stahl mit Borax.

Und darum geht es auch bei den meisten,man nimmt ja auch nicht das "eine" Flussmittel zum Löten.

Zum eigentlichen,die Diskussion geht ja um besagtes Kirchöl,im Blauen war es auch schon Thema aber ich glaube es ging nicht um rundum offene Pakete,am Ende geht es um das was Chemisch-Physikalisch abläuft,bei zB.einer Luppe wird bestimmt auch keiner zB.WD-40 nehmen.


Gruß Maik
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25. Mai 2013 um 23:22
Macht wegen dem Sand keinen Aufstand. Geh raus, fege die Straße und siebe den Dreck durch ein Küchensieb, fertig. Und wer das für nen Scherz hält, dem beweise ich in Lüdenscheid das Gegenteil.

Ich habe nen 86jährigen Schmied der mir das Feuerschweißen beigebracht hat im Vorfeld auch gefragt was für Sand ich besorgen soll. Der hat mich groß angekuckt - haste keinen Sand? Ihr hättet mal sehen sollen was der mir angebracht hat, das hab ich nachdem er weg war erstmal gesiebt, damit die kleinen Kiesel drausen waren.

Als ich bei Peter Brunners Willkommensfeier war hat er in dem Dreck neben dem Schupfen gelangt und damit geschweißt. Glaubt mir das geht alles. Viel wichtiger ist die Feuerführung und das ganze drumherum. Und wie schon gesagt: "Eisen" schweißt man mit Sand, modernen Stahl mit Borax.
25. Mai 2013 um 22:02
@ Bachleitner,

Wenn du sehr feien Quarzsand brauchst und oder Borax, dann meld dich mal bei mir mti PM........
Ich hab nen dicken Haufen Quarz, der fein wie Mehl ist........

Ich würd von dem WD-40 abraten. Erstens wirst du genauso viel verschwenden (Stahl) wie mit Borax und zweitens bin ich, was viele USAler angeht, sehr vorsichtig! Ein wunder, das sie sich noch nicht selbst ausgerottet haben.... LOL

Für Werkzeugstähle würd ich Borax nehmen und für Eisen, Sand!


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
25. Mai 2013 um 19:41
Also Borx hat den Vorteil, dass der irgendwie besser klebt. Also schneller aufschmiltzt und somit auch ein Schweißen bei niedrigeren Temperaturen ermöglicht (1.2796+1.2842 geht z.B. ganz gut bei niedrigen Temperaturen) und auch bei noch niedrigeren Temperaturen bereits aufgetragen werden kann.

Dafür brennt das Borax auch bei hohen Schweißtemperaturen bereits ab (raucht schon ab gelb). Wenns dann um Renneisen geht, wo man gut auch noch mal an leichte Sterne gehen kann, dann ist Sand für einige das Mittel der Wahl.

Für den Beginner ist Borax sicher einfacher, aber sonst halte ich Sand für genaso "Potent" zum Feuerschweißen und der verklebt sich nicht so sehr beim auftragen, bildet also keine Boraxflocken. Packete mit vielen dünnen Blechen schweiße ich lieber mit Borax, bei Renneisen nutze ich seit neuestem Sand.

€: Staubförmig muss der Sand nicht sein. Den Römö Sand, den wir in Aarhus zum Schweißen von Luppen genutzt haben hat etwa 0,1mm Korngröße gehabt. Also so eine Körngrößer wie die von dem weißen Sand in der Karibikurlaubwerbung ist gut. Wenns der Baumark nicht hat, dann einfach mal bei Quarzwerken nachfragen. Die schicken auch schon mal Proben, da kannste dann ausprobieren.
Zuletzt bearbeitet: 25. Mai 2013 um 19:44, Philippe Brasseur