WD-40, Das Boraxersatzmittel?

24. Mai 2013 um 21:42
Hallo liebe Schmiedekollegen,
ich habe gerade einen tipp eines Amerikaners bekommen. Er meinte, er verwende für keine seiner Schweißungen mehr Borax. Wenn er Damast macht, schleift er alle Teile des Paketes gründlich ab, und besprüht diese volkommen mit WD-40. Dann bringt er es nurnoch auf Schweißtemperatur und schmiedet es zuerst mit leichten schlägen zusammen.
Meiner Recherche nach ist WD-40 ein Kriechöl, d. h. es kriecht tief in alle Zwischenräume. Ebenfalls weist es Sauerstoff ab, was ja das wichtigste bei solchen Flussmitteln wie Borax ist. Demnach könnte es funktionieren.

Auf der offiziellen WD-40 seite und dem Sicherheitsdatenblatt stehen nur solche warnhinweise: leicht entzündlich, kann bei einatmen Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel sowie Reizung der Atemwege hervorrufen. Ebenfalls ist angegeben, dass eine Beeinflussung bzw. Schädigung des Zentralnervensystems hervorgerufen werden kann... da müsste man wahrscheinlich aber schon recht viel abbekommen oder? Das könnte aber auch an den weiter enthaltenen Gasen für druck usw liegen oder? Weiter sind eigentlich keine Sicherheits bzw. Warnhinweise gegeben (ausser natürlich das übliche haut augen usw. reizung).

Was haltet ihr von dem ganzen? Eine Praktische alternative, weniger gefährlich.... oder geht das gar nicht? Mich würd das schon interresieren, da WD-40 auch viel einfacher zu erhalten ist als Borax...

Viele Grüße,
Alex
24. Mai 2013 um 22:41
Also ich denke wenn man aufpasst, dass man nicht allzuviel abbekommt, ist es nicht gesundheitsschädlich...

Darum denke ich: probiers doch mal morgen aus und berichte davon

Niklas 
24. Mai 2013 um 22:46
Muss morgen leider auf ne Hochzeit, sonst würd ichs gleich ausprobieren ;)
Vielleicht kanns ja mal ein anderer versuchen?
25. Mai 2013 um 09:13
Leute was ist heute nicht gesundheitsschädlich ? Was einen nicht umbringt macht einen nur noch stärker aufpassen muss man überall... 
25. Mai 2013 um 09:45
Es gibt Diskussionen in dem Zusammenhang aber in Verbindung das man das Paket bis auf eine Öffnung ummantelt.

Dann gibt es damit was wegen Wasserstoff und dessen aber auch negativen Eigenschaften !?.

Welche Stähle verwendet er ?,wie groß sind seine Pakete ?, ob auch im Kohlefeuer ?.

Ob WD 40 da eine Kostengünstigere Alternative ist ?,gilt abzuwägen.

Wer das oder andere Kirchöl usw. Zuhause hat und Erfahrung mit Borax soll es ausprobieren,ich "verschwende" erst Stahl wenn es sichere Erkenntnisse gibt,vielleicht tausche ich meine 3 Sack ja noch oder veräußere es zum jetzigen Preis.

Gruß Maik
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25. Mai 2013 um 10:24
Jo geht sicher, wenn man wirklich sehr saubere und plane flächen hat und auch mit einer leicht reduzierenden Gasesse arbeitet. Soll ja auch leute geben, die große Packete ohne Flussmittel schweißen.

Ich kenn das Verfahren sonst aber auch nur vom Mosaikdamast in der Tüte. Und da geht dann auch jedes Öl/Fett. Ich nehm dann Kerzenwachs oder Frittenfett. Das ist dann billiger als WD-40 :).

Wenn du keinen Bock auf Borax hast, würde ich sonst feinen Quarzsand nehmen, der geht auch (angeblich kommt der beste Flussmittelsand aus Römö :)). Sonst geht auch fein gemahlener Silex, aber das ist aufwändig zu machen oder zumindest wüsste ich nicht, wo man sowas bekommt.
25. Mai 2013 um 11:09
Und warum kein Quarzsand? Meine erste Schweißung hat beim 2ten Versuch mit Sand super funktioniert. (Erster Versuch war nur zu kalt). Aber ob das mit WD-40 funktioniert würde ich auch gerne wissen *g*
25. Mai 2013 um 15:57
Welche Korngröße verwendest du denn und woher beziehst du den Sand?

Und ist Quarzsand für eine Gasesse und eine Kohlenesse gleichermaßen geeignet?

Viele Grüße!
  Nils
25. Mai 2013 um 18:13
Ehrlich gesagt würde ich auch am allerliebsten mit Quarzsand schweißen... allerdings gibts den bei uns nur viel zu grob... hat irgendjemand eine Bezugsquelle bzw. eine Idee, wie man den Kleiner bekommt? der soll ja auch so staubartig werden wie borax... Den Sand hab ich bisher immer im Baumarkt gekauft...
Nils, ich glaub schon, das der Sowohl in der Gas- als auch in der Kohlenesse gut funzt.

25. Mai 2013 um 18:41
Und warum dann das Boraxgehabe wenn Sand ja genauso gut oder besser ist,sollte doch zu denken geben oder ?.

Gruß Maik
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25. Mai 2013 um 19:41
Also Borx hat den Vorteil, dass der irgendwie besser klebt. Also schneller aufschmiltzt und somit auch ein Schweißen bei niedrigeren Temperaturen ermöglicht (1.2796+1.2842 geht z.B. ganz gut bei niedrigen Temperaturen) und auch bei noch niedrigeren Temperaturen bereits aufgetragen werden kann.

Dafür brennt das Borax auch bei hohen Schweißtemperaturen bereits ab (raucht schon ab gelb). Wenns dann um Renneisen geht, wo man gut auch noch mal an leichte Sterne gehen kann, dann ist Sand für einige das Mittel der Wahl.

Für den Beginner ist Borax sicher einfacher, aber sonst halte ich Sand für genaso "Potent" zum Feuerschweißen und der verklebt sich nicht so sehr beim auftragen, bildet also keine Boraxflocken. Packete mit vielen dünnen Blechen schweiße ich lieber mit Borax, bei Renneisen nutze ich seit neuestem Sand.

€: Staubförmig muss der Sand nicht sein. Den Römö Sand, den wir in Aarhus zum Schweißen von Luppen genutzt haben hat etwa 0,1mm Korngröße gehabt. Also so eine Körngrößer wie die von dem weißen Sand in der Karibikurlaubwerbung ist gut. Wenns der Baumark nicht hat, dann einfach mal bei Quarzwerken nachfragen. Die schicken auch schon mal Proben, da kannste dann ausprobieren.
Zuletzt bearbeitet: 25. Mai 2013 um 19:44, Philippe Brasseur
25. Mai 2013 um 22:02
@ Bachleitner,

Wenn du sehr feien Quarzsand brauchst und oder Borax, dann meld dich mal bei mir mti PM........
Ich hab nen dicken Haufen Quarz, der fein wie Mehl ist........

Ich würd von dem WD-40 abraten. Erstens wirst du genauso viel verschwenden (Stahl) wie mit Borax und zweitens bin ich, was viele USAler angeht, sehr vorsichtig! Ein wunder, das sie sich noch nicht selbst ausgerottet haben.... LOL

Für Werkzeugstähle würd ich Borax nehmen und für Eisen, Sand!


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

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25. Mai 2013 um 23:22
Macht wegen dem Sand keinen Aufstand. Geh raus, fege die Straße und siebe den Dreck durch ein Küchensieb, fertig. Und wer das für nen Scherz hält, dem beweise ich in Lüdenscheid das Gegenteil.

Ich habe nen 86jährigen Schmied der mir das Feuerschweißen beigebracht hat im Vorfeld auch gefragt was für Sand ich besorgen soll. Der hat mich groß angekuckt - haste keinen Sand? Ihr hättet mal sehen sollen was der mir angebracht hat, das hab ich nachdem er weg war erstmal gesiebt, damit die kleinen Kiesel drausen waren.

Als ich bei Peter Brunners Willkommensfeier war hat er in dem Dreck neben dem Schupfen gelangt und damit geschweißt. Glaubt mir das geht alles. Viel wichtiger ist die Feuerführung und das ganze drumherum. Und wie schon gesagt: "Eisen" schweißt man mit Sand, modernen Stahl mit Borax.
26. Mai 2013 um 08:52
@ Klaeus,naja,wer weiß was da schon alles an WD-40 usw.drin ist was da in der Straßengosse so liegt,im Nachbarort ist einer mit seiner Feldgiftspritze umgekippt,die Polizei hat nicht bekannt gegeben was da so in Gosse und Gulli gelandet ist ,vielleicht scheißt es aber gut.
"Eisen" schweißt man mit Sand, modernen Stahl mit Borax.

Und darum geht es auch bei den meisten,man nimmt ja auch nicht das "eine" Flussmittel zum Löten.

Zum eigentlichen,die Diskussion geht ja um besagtes Kirchöl,im Blauen war es auch schon Thema aber ich glaube es ging nicht um rundum offene Pakete,am Ende geht es um das was Chemisch-Physikalisch abläuft,bei zB.einer Luppe wird bestimmt auch keiner zB.WD-40 nehmen.


Gruß Maik
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26. Mai 2013 um 10:41
Das ja mal cool, es geht ja doch mit vielem!
Früher haben sie ja auch eigentlich alles mit sand/quarzsand geschweißt... das wird schon gehen^^
Ich werd mich mal rumfragen wo ich den herbekomme, Naabthalschmied, hab dir schonmal ne pm geschickt!

Eisen Sand, STahl borax...

Viele Grüße,
Alex