November 14, 2012 at 3:49 PM
@Fritz
Danke für die zusätzlichen info´s, das bestätigt ganz gut was ich bisher aus Diagrammen interpretiert habe.
Das war auch nur bei den ersten Klingen so, inzwischen klappt das ganz gut mit dem Härten, ich glaub du hast mir ja schon mal vor langer Zeit im Blauen bei der Geschichte Tips gegeben.
Ich muss aber sagen, mit der Info Kirschrot konnte ich zu anfangs gar nichts anfangen. Das bild wurde erst klarer, nachdem ich mit Magneten und Schmelzindikatoren Rückschlüsse auf die tatsächlichen Temperaturen/Farben ziehen konnte.
Das Grobkorn kam denke ich auch vom Schmieden

ojeojeoje jetzt kenn ich mich nicht mehr aus Was soll ich nun machen?

Ich versuche mal zusammenzufassen: wenn du Grundsätzlich ahnung von den Glühfarben hast und vor allem auch weist, welchen einfluss Restlicht auf die Farben hat kannst du einfach nach Farbe härten, weil bei den Haltezeiten relativ große Temperaturbänder hast. Bei Federstahl hast du wohl mehr Luft nach oben. Ich denke aber Fritz geht dabei von ordentlichem Grundgefüge aus.
Bis du das kannst must du halt Erfahrungen sammeln.
Hier hilft dir wie von Fritz beschrieben das Bruchbild oder Indikatoren wie Schmelzpunkte von Salzen und der Currie Punkt.

Unabhängig davon solltest du dir wenn du nicht ganz sicher bist, wie das Gefüge vom Schmieden kommt zusätzlich die Schritte von Tim einbauen, aber auch hier brauchst du ein Gespür für Temperaturen. Weichglühen solltest du immer vor dem Feilen/Schleifen.

November 14, 2012 at 2:14 PM
ojeojeoje   jetzt kenn ich mich nicht mehr aus    Was soll ich nun machen? 
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
November 14, 2012 at 1:52 PM
Hallo Eisenbrenner,
das mit dem Grobkorn kann passieren. Aber dann musst du schon über 900°C zb. bei einer Feile gewesen sein und auch zeitlich zu lang.Mit der Temp. ist das eíne Erfahrungssache . man sollte kirschrot und hellrot schon unterscheiden können.
Als ich in der Salzbadhärterei gearbeitet habe konnte ich ca. 30°C Differenz unterscheiden visuell an der Badoberfläche.
Das kommt mit der Zeit - wichtig ,gleiche Bedingungen wenn man auf Farbe geht.
Kunstgriff vorher - weichglühen , ein globular eingeformtes Gefüge ist einfach besser zu härten (die metallographischen Grundlagen spare ich aus )
Carbonstähle (Feilenstähle ) sind empfindlicher als Federstähle .die verzeihen höhere temp. eher. Auch das Härteband ist etwas breiter und höher angesiedelt als die 760-800°C bei einer Feile.
Ein paar Spritzer Mangan oder Chrom machen schon was aus.
Also vieleicht erst die Federstähle nehmen und dann die Feilen (da gibts noch was interessantes ,die gebrochene Härtung
Wasser und Öl, kann man von ziemlich weit unten härten und erreicht immer noch Glashärte - bei Bedarf mehr )
Experimentieren .
- alte Feile bei Weißglut 5 Min halten Wasser abschrecken , brechen Korn betrachten
das ganze bis schwache Rotglut runter. 5 Stationen
Auch ein Laie wird die verfeinerung des Korns bis zum samtartigen anschaulich erleben.
Viel spass und Erfolg
tschüss fritz
November 14, 2012 at 11:38 AM
Guten Morgen die Herrschaften      

@Eisenbrenner   
Also du würdest mir die anleitung vom timm empfehlen?



Mit Bienlichen Grüßen Michi                           und  Stück davon
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
November 14, 2012 at 10:25 AM
da ich das Andere nur mittelmässig gut machn kann mit meinem Werkzeug.

Ach was, solange du deine Esse einigermaßen regeln kannst, diese in etwa dein Messer fassen kann, du Kohlen dafür hast und den Rohling nicht mit der Hand anfassen musst bist du für alle Beschreibungen bestens ausgerüstet, wenn nicht für keine.

Fritz hat natürlich eine einfache und korrekte Anleitung verfasst, (wenn auch für einen Stahl mit approx. 0,7-1% mehr Kohlenstoff), sie erinnert mich aber ein wenig daran wie es ist einen erfahrenen Koch am Telefon nach einem Rezept zu fragen

Ich kann nur sagen das meine ersten Messer nach einer ähnlichen Anleitung alle Grobkorn hatten und ich sie aufwändig nachbehandelt habe, spätere Messer mit der Magnetprobe und kürzerer Wartezeit häufig zu wenig Härte angenommen haben, auch Feilen. Erst seitdem ich so ziemlich alle Klingen mit 800°, also Magnet und Salzindikator härte habe ich zufriedenstellende Ergebnisse.

Natürlich liegt das daran, das das Grobkorn aus einer zu hohen Erhitzung und zu geringen Verformungsrate entstand (oder das es dabei einfach zu hell war) und es wäre auch möglich das ich die Feile eventuell nicht überall auf Härtetemperatur hatte, weil Esse nicht gleichmäßig heiß/zu klein war, aber das sind halt alles Dinge, die man erst mit der Erfahrung los wird.

Aber es muss wohl jeder seine Erfahrungen selbst machen.

Grüße Eisenbrenner

PS: Ein gekauftes Lagermesser (höchst wahrscheinlich Federstahl oder c45) habe ich noch, das nimmt auch bei 800° und etwas halten zuwenig Härte an, das werde ich demnächst mit 850° ausprobieren.
November 13, 2012 at 9:57 PM
N`abend  Leute, also nachdem der Bummi jetzt so eine einfache Anleitung geschrieben hat, werde ich diese verwenden, da ich das Andere nur mittelmässig gut machn kann mit meinem Werkzeug.
Ich werd wenns Fertig ist mal Bilder rüber wachsen lassen.
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Last edit: November 13, 2012 at 10:14 PM
November 13, 2012 at 8:25 PM
Hallo Schmiedefreunde,
machts nicht so kompliziert.
Bei den Querschnitten unserer Messer gibts kein grobkorn durch überzeiten bzw. überhitzen - oder man müsste schontotal danebenhauen.
Alte Feile ganz simpel:
- vorwärmen auf Elektroplatte bis tiefblau (zur Sicherheit )
- erwärmen auf Rotglut (wo auch immer )
- halten max 5 Min.
- abschrecken im warmen öl (ideal bei 60°C)
- herausnehmen , bis handwarm abkühlen
- abwischen , anlassen 180-200°C wenns geht 2Std (langes anlassen ist immer ein Gewinn)
- abkühlen an Luft um Gotteswillen nicht im Wasser
FERTIG

Die Sache mit dem schnellerwärmen stimmt - induktiv härten heißt das Zauberwort - da kann man ohne Gewissensbisse 100 bis 150°C höher als die normale Härtetemp. erwärmen , es passiert nix.
Habe schon 40Cr13 auf diese Weise nur in der Klingenschneide gehärtet, geht wunderbar und gibt keinen Verzug , aber hohe Härten.
tschüss fritz
November 10, 2012 at 9:30 AM
Nur eben das auch Spezies die Forenbekannt für gute Klingen sind,gefragt haben,wozu Haltezeit bei den von uns verwendeten Stählen und Geometrien !?.

Habe auch Gestern in einer PDF gelesen,das man bei sehr schneller Erwärmung,50-150° höher gehen muß und nicht wie ich oft gelesen habe kann, man muß aber dabei das Kornwachstum dabei im Auge behalten.
Da es um Randzonen härten ging,ist aber auch nicht alles aufs Messermachen umzusetzen.

Gruß Maik
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November 9, 2012 at 11:26 PM
Also aus dem Atlas der Wärmebehandlung lese ich da etwas anderes raus.
Nehmen wir beispielsweise beim C70 820Hv1 also 64 HRC (drunter ist eh nichts eingezeichnet.)
Diese erreicht man bei 768° erst nach knapp 1000 sekunden Aufheitzzeit(und dementsprechend weniger haltezeit).
Und es geht hier um ein Rohr mit 9mm Wanddurchmesser und induktionsheizung, also auch keine so dicken Querschnitte.
Bei 800° benötigt es "nur" noch 100 sekunden Aufheitzzeit, also immer noch ein paar sekunden Haltezeit bis 820HV1.
Maximal scheinen da so 910Hv1 drin zu sein, aber selbst 880 erreicht man bei 850° erst in über 100 sekunden.

Und der hier beschriebene Stahl ist evtl deutlich unter 0,7C ergo würde ich solche Stähle immer mit mindestens 800° und etwas Haltezeit härten.

PS: Ja ich weiß das dies über 66hrc maximal bei einem C70 sind, denke aber die Quelle ist vertrauenswürdig
November 8, 2012 at 10:15 AM
verschenkst du schon einiges an erreichbarer Härte, wenn du nicht lange auf unmagnetisch hälst.

Habe mal die anderen beim Sämft danach angesprochen,bekam die Antwort,wozu bei der dünnen Klingengeometrie.

Bei Bergland habe ich auch zum ersten mal das mit dem Magneten gelesen,die meisten Stähle die wir verwenden gibt es schon so lange,welcher kleine Messermacher hatte da schon einen genau geregelten Ofen (bis Heute) und muß eben mit einfachen Mitteln/Methoden zum Ziel kommen.

Hatte auch letztes gelesen das einer seine Klingen 1 Stunde lang Anläst und danach im Wasser abkühlt,weil diese und jene Methode genannt wird,hatte ich es mal im Blauen angesprochen.
Meine Frage,wozu das Abkühlen in Wasser bei mehrmaligem Anlassen,weil es ja auch in Romans Buch steht aber nicht warum und wie es nach dem letzten Anlassen ist.
Roman schrieb,damit der Prozess schneller abläuft und man nicht warten muß bis die Klinge an der Luft erkaltet ist,nach dem letzten kann man die Klinge auch im Ofen abkühlen lassen schrieb Ulrich.

Gruß Maik
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November 7, 2012 at 10:17 PM
Ja ich denke ich werde auch nur mit dem Magneten Arbeiten und anlassen kann ich ja sowieso im Backrohr und da kann man die Temperatur eh relativ gut einstellen.
Bei einer Feile oder C105 würde ich mit der Magnetprobe bedenkenlos zustimmen.

Du kannst es gerne nur mit dem Magneten versuchen, aber je nach Stahltyp ist das schon grenzwertig. Wenn es z.b. irgendwas wie 56SiCr7 ( edit mit also nur 0,56% Kohlenstoff) (die erste entspechung im Stahlschlüssel für Spiralfedern) ist dann verschenkst du schon einiges an erreichbarer Härte, wenn du nicht lange auf unmagnetisch hälst.

Grüße,
Eisenbrenner
Last edit: November 7, 2012 at 10:28 PM, Eisenbrenner
November 7, 2012 at 7:25 PM
anlassen kann ich ja sowieso im Backrohr und da kann man die Temperatur eh relativ gut einstellen.

Das haben schon viele fälschlicherweise geglaubt,überprüfe das mit Backthermometer wenn möglich.

Gruß Maik
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November 7, 2012 at 1:45 PM
Ja ich denke ich werde auch nur mit dem Magneten Arbeiten und anlassen kann ich ja sowieso im Backrohr und da kann man die Temperatur eh relativ gut einstellen.
Danke an alle noch mal


Danke für die Infos,  ich werde mir den verlinkten Artikel noch ein 3tes mal durchlesen
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
Last edit: November 7, 2012 at 4:47 PM
November 7, 2012 at 1:34 PM
Das mit dem Stahlschlüssel erwähnen dachte ich auch erst aber damit denke ich ist der Bahnhof im Winter mit Sommerplan

Das Schema ist zwar etwas Dick gezeichnet,aber zeigt gut die benötigten Temperaturen je C-Gehalt an und ist nicht nur für Michi eigentlich geeignet,wenn man es sich ausdruckt und die Temperaturskaler vervollständigt,sieht man auch diese Bereiche genauer.
Wenn man einen definierten Stahl hat,kann man auch im Blauen bei Günter(Schreibweise ?) nachsehen ob der dabei ist.
@Michi,wie willst du eigentlich mit den Temperaturangaben klar kommen ,hast du da was zum überprüfen.
Als ich ein Thermometer bis 1200-1300 hatte,mußte ich feststellen,das ich mich lieber an einen Magneten(sowieso) halte als einer Farbskaler,habe gemerkt das ich viel tiefer mit den Temperaturen war und nicht mit überhöhten Temperaturen gearbeitet habe.
Gruß Maik
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November 7, 2012 at 11:46 AM
@Ridgeback: zum Thema "ich versteh nur Bahnhof": achte doch mal bitte auf das Alter des Fragestellers! Wir, die wir eine Metallausbildung haben, kommen mit den Begriffen sicherlich klar. Aber jemand mit 12

@Schmiednr1: lass Dich nicht durch die Fachausdrücke verwirren, halte Dich einfach an die bereits geposteten Tipps, leg los, und mach Deine eigenen Erfahrungen. Scheue Dich nicht vor Fehlern, daraus kann man lernen!

Viel Erfolg!

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!