Tüllenbajonett schmieden? [gelöst]
1. Mai 2021 um 12:20
Hallo,
auch wenn das Thema schon etwas älter ist- ich benötige für eine Klinge (tibetanisches Phurba) auch solch eine dreieckige Form, die nach vorne spitz zuläuft- jetzt die Anfängerfrage dazu: Wie sieht das Gesenk aus, in dem du das geschmiedest hast? Hast du zuerst einen runden Dorn geschmiedet und den dann mit einem Gesenk dreieckig gemacht oder wie bekommt man das so schön hin?
Habe die Frage im Anfängerforum gepostet, aber dein Bajonett scheint die Lösung zu sein...
Phurba
Danke!
maz
auch wenn das Thema schon etwas älter ist- ich benötige für eine Klinge (tibetanisches Phurba) auch solch eine dreieckige Form, die nach vorne spitz zuläuft- jetzt die Anfängerfrage dazu: Wie sieht das Gesenk aus, in dem du das geschmiedest hast? Hast du zuerst einen runden Dorn geschmiedet und den dann mit einem Gesenk dreieckig gemacht oder wie bekommt man das so schön hin?
Habe die Frage im Anfängerforum gepostet, aber dein Bajonett scheint die Lösung zu sein...
Phurba
Danke!
maz
Do something!
16. März 2017 um 09:54
Danke Willi! Ich hab weiter gemacht, das Bajonett ist fertig!
Die Nummer auf dem Bajonett diente zur Zuordnung und war auch auf dem Lauf der Muskete. (Meine erste Gravur überhaupt, per Hand mit einem Stichel)
Der Bajonettverschluss war viel mehr Arbeit als gedacht, vorgebohrt und mühsam mit der Nadelfeile passend gemacht.
Längenvergleich altes und neues Bajonett. Das Neue hat eine Klingenlänge von 52 cm, eine Gesamtlänge von 66 cm und wiegt ca. 620g.
Man sieht, dass sich das Bajonett durchs härten verzogen hat. Ich habe mich
entschlossen den Verzug nicht zu richten, da viele Originale auch einen Härteverzug aufweißen. War eben Massenware.
Alles in Allem war es eine sehr schöne Herausvorderung bei der ich wieder viel gelernt habe.
Viele Grüße
Felix
Die Nummer auf dem Bajonett diente zur Zuordnung und war auch auf dem Lauf der Muskete. (Meine erste Gravur überhaupt, per Hand mit einem Stichel)
Der Bajonettverschluss war viel mehr Arbeit als gedacht, vorgebohrt und mühsam mit der Nadelfeile passend gemacht.
Längenvergleich altes und neues Bajonett. Das Neue hat eine Klingenlänge von 52 cm, eine Gesamtlänge von 66 cm und wiegt ca. 620g.
Man sieht, dass sich das Bajonett durchs härten verzogen hat. Ich habe mich
entschlossen den Verzug nicht zu richten, da viele Originale auch einen Härteverzug aufweißen. War eben Massenware.
Alles in Allem war es eine sehr schöne Herausvorderung bei der ich wieder viel gelernt habe.
Viele Grüße
Felix
Zuletzt bearbeitet: 16. März 2017 um 10:02,
Felix
2. März 2017 um 13:20
@derFlixxen:
Das sieht sehr gut aus! Vor allem für einen ersten Versuch.
Klar ist so eine Schweißung schwierig, aber wenn man davon 100 am Tag macht, dann auch irgendwann nicht mehr.
Ich stelle mir einen Amboss mit zwei "Fugen" vor. In der einen ein Gesenk zum schmieden des Dreikant-Querschnittes der Klinge, in der anderen ein schlankes Horn zum verschweißen. Zuerst mit Zuschläger in die Länge schmieden, dann im Gesenk dreieckig schmieden und anschließend mit einer vorher vorbereiteten Tülle verschweißen. Wenn man zu zweit ist, eigentlich schnell gemacht
Weiter so!
Gruß
Willi
Das sieht sehr gut aus! Vor allem für einen ersten Versuch.
Klar ist so eine Schweißung schwierig, aber wenn man davon 100 am Tag macht, dann auch irgendwann nicht mehr.
Ich stelle mir einen Amboss mit zwei "Fugen" vor. In der einen ein Gesenk zum schmieden des Dreikant-Querschnittes der Klinge, in der anderen ein schlankes Horn zum verschweißen. Zuerst mit Zuschläger in die Länge schmieden, dann im Gesenk dreieckig schmieden und anschließend mit einer vorher vorbereiteten Tülle verschweißen. Wenn man zu zweit ist, eigentlich schnell gemacht
Weiter so!
Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
16. Februar 2017 um 21:02
So, wieder ein Schritt weiter. Klinge und Tülle sind nun Eins.
Das Ende der Klinge hab zu eine Art Löffel geschmiedet, dieser hat den selben Durchmesser wie die Tülle.
Dann die beiden Teile im Feuer verschweißt. (War ziemlich schwierig!)
So wurde es wohl auch im 18. Jhd. gemacht, wie man an Original Bajonetten sehr gut sehen kann.
Als "Amboss" hab ich einen Rundstab, der im Schraubstock eingespannt war, verwendet.
Das Ende der Klinge hab zu eine Art Löffel geschmiedet, dieser hat den selben Durchmesser wie die Tülle.
Dann die beiden Teile im Feuer verschweißt. (War ziemlich schwierig!)
So wurde es wohl auch im 18. Jhd. gemacht, wie man an Original Bajonetten sehr gut sehen kann.
Als "Amboss" hab ich einen Rundstab, der im Schraubstock eingespannt war, verwendet.
Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2017 um 21:02,
Felix
22. Januar 2017 um 15:12
Hier noch mein aktueller Stand, die im Gesenk ausgeschmiedete Klinge aus CK60.
Zuletzt bearbeitet: 22. Januar 2017 um 15:43,
Felix
22. Januar 2017 um 15:11
So, ein paar Infos hab ich dann doch noch gefunden und zwar war das Bajonett aus zwei verschiedenen Stählen, die Klinge war aus Federstahl und die Tülle aus einem anderen Material, vermutlich ähnlich dem heutigen Baustahl.
Wenn man genau hinsieht, sieht man sehr schön den an die Tülle angeschweißten 'Bajonettarm'. Das Bajonett auf den Bildern ist von 1753.
Wenn man genau hinsieht, sieht man sehr schön den an die Tülle angeschweißten 'Bajonettarm'. Das Bajonett auf den Bildern ist von 1753.