Maschinenhammer aus Bohrhammer

7 oktober 2014 10:03
Hallo alle miteinander, 

nem Kumpel kam kürzlich die Idee, dass man aus einem Bohrhammer doch an und für sich recht einfach einen kleinen Maschinenhammer machen könnte. Ich stelle mir das ein wenig wie bei einer Ständerbohrmaschine vor. Der Bohrhammer wird irgendwie fest gemacht und kann dann über einen Handhebel auf und ab bewegt werden. Den Einsatz müsste man sich entsprechend schmieden, auf "nur Schlag ohne Bohren" stellen und Attacke.

Hat das schonmal jemand ausprobiert und kann sagen dasses blödsinn ist oder probiere ich das demnächst mal mit nem billigen Bohrhammer einfach aus?

Beste Grüße,

Lenni 
7 oktober 2014 10:10
ich hab mal wo von einem Typen gelesen, der mit einem Druckluftmeisel schmiedet, ich weiss aber nicht mehr wo.
Wäre interessant, wie das Umformen, zB. von kleineren Damastpaketen damit funktioniert.
Also einen Versuch ist es sicher wert, zumal diese Teile in Fernost-Qualität ja wirklich nichts mehr kosten, und brauchen kann man so ein Teil eigentlich immer.
Halte uns auf dem laufenden!
LG
Stephan 
7 oktober 2014 10:12
Um damit irgend welche Umformung zu machen ist das Teil viel zu schwach. Flächig geht da sowieso kaum was und nur Punktuell, für zum Beispiel gesichter Formen, ist das wohl zuviel Aufwand.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
7 oktober 2014 12:28

Der Schmied heisst Jesse Sipola und kommt aus Finnland.
Er schmiedet mit Luftdruckhämmern.


 Jesse Sipola


Freundliche Grüsse

Remo
7 oktober 2014 13:11
Der treibt mit dem Presslufthammer in heißem Blech! Klaus macht das auch! Aber Massivschmieden würde ich das nicht wirklich nennen!

Das Problem: Kaum schlagende Masse, wenig Weg. Also relativ geringe Energie. Aber Hohe Frequenz.Und Wie MArtin schon sagte: In der Flächenleistung wirds wohl scheitern.

Nächstes Problem: Woher nimmst die Riesenmengen von Pressluft? Der Hammer im Video ist eine relativ große Ausführung. Der zieht bestimmt 500-600 Liter Luft die Minute!

Für kleine Sachen funktionierts... Dafür habe ich mir auch schon eine Hilti hergerichtet! Im Modus "Schlagbohren" lassen sich prima Nietköpfe formen. Quasi ne mobile Taumelnietmaschine.

Für mehr setze ich das aber nicht ein und würde ich auch nicht mehr Möglichkeiten darin sehen.
7 oktober 2014 13:35
Es war ja ursprünglich nach einem Maschinen Bohrhammer gefragt das ist nur elektrisch. Mit Druckluft würde es gehen aber dann sind wir theoretisch wieder beim Lufthammer.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
7 oktober 2014 14:23
Mal kurz nachgerechnet macht mein kleiner Bohrhammer (2,7J) etwa so viel, wie wenn ich einen normalen Schmiedehammer (1,25kg) aus 22cm Höhe auf das Werkstück fallen lasse. Aber das eben 4100 mal pro Minute. Ich glaube, ich muss einmal ein paar Meissel umschleifen und spielen.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
7 oktober 2014 16:33
Alles klar, also mit der Rechnung wirds dringends Zeit es mal auszuprobieren! Vor Allem weil im lokalen Baumarkt Discounter (ja sowas haben wir hier tatsaechlich. Wirkt ein wenig wie ein Einhell Werksverkauf)es einen Bohrhammer fuer 50Euronen gibt.

Wuerde das ganze auf jeden Fall auf Steckdosenbasis betreiben. Luft waere wieder zu viel Aufwand fuer mich. 
Was ich mal gesehen habe (neben dem Jesse Sipola) war ein aelterer Herr, der den Bart seiner Zaubererkoepfe mit so nem Pressluftdingen geschmiedet hat. Fuer Nietkoepfe habe ich auch schon Videos gesehen. Denke ich werd mir da mal was basteln sobald mein Schweissgeraet da ist ...
8 november 2015 15:46
Hallo, Lenni,

hast du deine Idee eigentlich im letzten Jahr in Angriff genommen? Der Ausgang hätte mich interessiert ;) 
8 november 2015 15:52
Ich hatte es mit nem billigen Druckluftmeißel probiert. Aber ohne festes Gegenlager kann man es vergessen. Wie schon gesagt hohe Schlagfrequenz und keine Masse.
Man müßte da noch viel mehr probieren, aber ich nicht.
VM
8 november 2015 18:22
Hier, nochmal Jesse Sipola, diesmal das ganze in etwas Größer:
Rautasulka

Hier der Amerikaner (Kim Thomas). Ab ca. 07:50 verwendet er den Druckluftmeißel.
Kim Thomas - Wizzard

Ich würde es so sagen. Für gestalterische Zwecke, kleinere Treibarbeiten ("Schmieden in Kehlmanier") könnte ich mir das ganze vorstellen. Von dem Konzept Schlagbohrmaschine bin ich nicht überzeugt, was aber nichts heißen muss.

Viele Grüße,
Alex