Eisenzeitfest in Venne
irgendwo stand die Frage, wer die Gruppe wäre: Es handelt sich um die Gruppe des Sachsenhofs Greven, wo das 1. internationale Rennfeuersymposium 2004 stattfand. Die hatten auf jeden Fall den identischen Ofen mit den Blasebalg-Modell von Tjis v.d. Manakker. Ich hatte seinerzeit den Ofen genauer begutachten können und auch eine weile beim Verhütten am Blasebalg geholfen. Die Rohre bestehen aus Eisen, Düsen verwendeten die nicht. Die Blasebälge empfand ich als sehr gewöhnungsbedürftig und sperrig in der Handhabung, zumindest wenn du längere Zeit daran arbeiten musst, mag aber auch Geschmackssache sein.
Ich persönlich hatte bisher nur negative Erfahrungen mit der Technik ohne Düsen: Sobald dickere Kohlestücke oder Schlacke vor der Düse liegen, geht viel Wind durch Rückstau verloren. Eine tiefere Belüftung der Schüttung ist dann nur sehr eingeschränkt möglich und die Hitze konzentriert sich direkt an der Ofenwand (deswegen auch die Luppe, die an der Ofentür festklebt). Ein weiteres Problem ist dann, dass es zu einem starken Abschmelzen/Einfressen der Ofenwandung an dieser Stelle kommt, so dass sich der Wind nicht mehr konzentrieren lässt (passiert bei meinem ersten Ofen 2012 http://schmiededaseisen.de/videos/Rafail/1259811.html). Die Wand muss in einem solchen Fall mit Gestübbe feuerfest gemacht werden, damit das nicht passiert (so wie Öfen des Nando Nava).
Ingo
http://naabtal-klinge.de/
........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du Hammer schlage zu!..........
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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
Das Brasilzeug ist das Hochwertigere, was aber nicht heißt dass meins nicht genau so gut geht. Das von mir zeichnet im Verbund Silber, weil Phosforhaltiger.
Die Öfen sollten Immer!!! nach oben hin Verjüngen. Das hat damit zu tun dass die Chargen nirgends hängen bleiben können, also kein Schlagartiges sacken passiert.
Was ich vorhin meinte ist dass in weiten niedrigen Öfen Reduktionstechnisch die Ausbeute schlechter ist, und dies um so mehr das Erz minderwertiger ist.
Die Stufen sind nach Ablauf:, (Vorausgesetzt du nimmst meins) Limonit (Fe2O3) dann Hämathtit Fe3O4, dann FeO also Wüstit, dann die Reduktion zu Metallischem Eisen.
Wie du siehst , hast du mit dem Brasilianischem Hämathit, schon mal eine Stufe "gewonnen" also ist weniger "Bauchpinselei" nötig in bezug auf Ofenkonstruktion (damit das Erz sein Eisen hergibt/ausscheidet)
Als zusätzliche Bemerkung seien die Korsischen Feuer erwähnt. Dieser Schwarze Sand au Korsika, ist dermassen hochwertig dass es sich in einer hohen Esse Verhütten lässt.
Diesen schwarzen Sand, bestehend aus hochwertigem Hämathit oder sogar aus Magnetit gibt es übrigends auch in Japan, Elba, und an der Ostsee!......unteranderem
Gruß Rom.
Ist dann das rötliche besser als das aus Brasilien???? Das rötliche wird ja noch in einem Schacht gefahren, der gerade nach unten geht. Er hat aber nur nen Querschnitt von 25x25 cm!
Oder sitz ich mal wieder aufm Schlauch? :-D
Ingo
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Aber das solltest du umgekehrt machen. Das minderwertigere Erz möchte/muss eher vom reduzierenden Gas "gebauchpinselt" werden wollen, also eher einen engeren Schacht, als für das 93% Eisenoxid aus Brasilien.
Gruß Rom.
Das brasilianische Erz, kommt nächsten Frühjahr dran . Da wird der Rennofen dann umgebaut. Eine rundere Form, unten breiter und nach oben hin, verjüngt! Nicht übertrieben, aber so, daß auch schon im oberen Schacht, das Erz gut umpsühlt wird vom Gas! ;.-) Ja, ich bin gelehrig!
Ingo
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Habt ihr ne Funkenprobe der Luppe gemacht? Kann man sie härten ???
Am 29.9.12 ist es bei uns auch wieder so weit! Klaus kommt übers Wochenende zu uns. Ich brenne schon förmlich wegen der Ofenfahrt.......
Diesmal wird der Ofen mit dem luxembruger Erz beschickt, welches ich als Geschenk in Konstein erhalten habe.
Wenn ich mich richtig entsinne, handelt es sich um Bohneisenerz.
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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
Dass die Mannschaft 2 Luppen hatten ist normal, sie hatten ja auch 2 Düsen. Dies ist allerdings nicht unbedingt Ideal. Baut man den Ofen zu niedrig und zu weit, geht unwillkürlich ein Teil der Chargen unreduziert zwischen den beiden Reduktionszonen als "nicht reduziertes Eisen, also als Vorstufe "Wüstit" verloren. (Nachlesen in B. Osann s Werk)
Ansonsten ist es eher von Vorteil bei dieser Bauform (weit/niedrig) mit Bälgen zu arbeiten, da das Verhältniss von CO2 und CO Idealerweise bei 100% COgehalt liegt . Bie Reduktion der Gase bei der niedrigen Kohlensäule, profitiert davon, wenn langsam geblasen wird, damit der Vorgang Zeit hat abzulaufen. (Alles detailliert nachzulesen bei Osann)
Auf alle Fälle müssen die da TOP Erz haben.
Gruß Rom.
@ Timm
Ja genau das Rohr endete vor der Tür.
Allerdings wurde auch die Rückseite belüftet.
Dort konnte ich allerdings nicht sehen wie das gemacht war.
Aber auch da ging das Rohr nicht in den Ofen hinein.
Hier ein Bild davon.
@ Rom
Dann noch ein Bild von einem Blasebalg.
Davon hatten sie 2 Stück in Betrieb, einer an der Vorderseite und einer an der Rückseite.
Die Bälge waren zylindrisch, ca. 40 -50 cm im Durchmesser und ca. 60- 70 cm hoch.
Das Material war Holz und ein sehr weiches geschmeidiges Leder.
Leider habe ich erst beim Abbau Fotografiert, deshalb ist die Rohrleitung nicht mehr zu sehen.
Was ich persönlich ganz interessant fand, war, dass auch die Temperatur gemessen wurde,
die (nur) bei ca. 1000 C° lag. Auf meine Frage, ob das reicht sagte man mir "wenns zu heiß wird, verbrennt das Eisen"
- also zuviel Wind wäre schädlich.
Man müßte darauf achten, dass die Schlacke immer schön gleichmäßig fließt.
Während des Betriebes haben die Jungs die Schlacke immer fleißig abgefischt.
Achso sorry noch ein Nachtrag.
Es hatten sich warum auch immer zwei Luppen gebildte.
Eine klebte leider an der Tür, die andere konnte ohne Probleme entnommen werden.
Gruß Heinz
Wie ich finde ein tolles Bild.
Das Gesammtgewicht beider Stücke schätze ich auf 6- 7 kg.
vielen Dank für deinen Bericht und die Fotos!
Ich finde sowas natürlich auch immer sehr interessant, zumal es hier im Norden ist.
Hast du noch weitere Fotos des Ofens im Betrieb? Es sieht so aus, als würden die Jungs mit der Aufblastechnik auf das Türloch arbeiten, also mit keiner bis in den Ofen reichenden Düse. Diese Technik werden wir evtl. auch am nächsten Wochenende bei unserem Rennfeuertreffen bei mir auf dem Hof nutzen. Bist natürlich herzlich eingeladen
Gruß,
Timm
Tolle Umgebung, und noch tolleres Erz. Die scheinen ja eine hohe Ausbeute gehabt zu haben. Weisst du wie schwer die Luppe gewesen ist? Welches Erz ist es, und wie hoch der Oxidgehalt? Weisst du wer die Jungs sind?
Gibts noch Bilder von den Bälgen?
Danke für den Bericht.
(Ich habe ihn ins "Verhütten Forum" verschoben...damit ich ihn wiederfinde
Gruß Rom.