Welcher Dimmer für Gebläse

12. Juni 2013 um 15:26
Hallo,

hab mir letztens ein neues Kohlefeuer inklusive Gebläse (160W, 220V) gegönt. Das Gebläse ist aber dermaßen überdimensioniert, dass ich einen Dimmer einbauen möchte/muss. Hat jemand Dimmer im Einsatz, was ist empfehlenswert und was darf so ein Dimmer kosten?

Zur Not ginge noch eine mechanische Lösung, da ich auf Lange sicht den Luftstrom sowieso teilen möchte (hab noch eine riesige Langesse rumliegen und für Rennöfen könnt ich das Ding auch gut hernehmen), aber auch das ist ja mit etwas Arbeit verbunden :)

Danke schon mal.
12. Juni 2013 um 15:38
Habe gerade einen "alten" Staubsauger da(Null Kosten),aber wann ich dazu komm es es mal mit so einem auszuprobieren ?,aber vielleicht hat das ja schon jemand ?.

Gruß Maik

PS,Habe es gleich gemacht,der Siemens regelt nicht weit runter aber der zB. Hanseatic (soll aber noch Staubsauger bleiben) dürfte Super gehen.
Also einfach da hin wo welche im Müll sind und ausprobieren ob die nur wegen anderer Probleme "entsorgt" wurden und prüfen wie weit die runter regeln.

Ölbrennergebläse hat so ca.140 W und über den Siemens (Synchropower 2400W) Dimmerschalter 99 W aber lies sich nur bis 84 W drosseln.
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Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2013 um 16:02, Maik Schnitzer
12. Juni 2013 um 16:28
Hallo,

Du benötigst einen Drehzahlsteller z. B. von Gira.

Meines Wissens nach funktioniert das mit einem normalen Dimmer nicht!

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
12. Juni 2013 um 17:08
Hallo aeglos,


Ich habe einen alten Staubsauger umfunktioniert. Einen "Power Control 2760" gekauft vor einigen Jahren bei -Conrad elektronik- mit der damaligen ArtikelNr. 19 13 43 davor gesetzt. Funktioniert sehr gut.

Artikelbeschreibung: Dimmer und Drehzahlsteller für........ Kontaktmotoren mit Kohleschleifer.   
 
Wenn jetzt dein Gebläse einen Kontaktmotor mit Kohleschleifer hat, dann funktioniert das Teil.

Preis irgendwas um 20.--Euro.   


Vielleicht hilft dir dies,



Gruß aus Lappland


Werner    
12. Juni 2013 um 20:11
Danke für die Rückmeldung. Staubsauger hab ich grad keinen rumfliegen, ich schau mir deswegen mal die Sachen von Conrad an.
13. Juni 2013 um 08:44
Habe da noch einen zum zerlegen weil ich ja jetzt den Hanseatic habe,mal sehen wie weit der runter geht,dann könnte ich diesen auch ins Auto werfen und wenn du noch dein Gebläse mitbringst.

Gruß Maik

PS.Der geht von ca.1400 W bis auf 170-285 W pendelnd runter,mal sehen nach dem aufmachen und Ölbrennergebläse anschließen.
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Zuletzt bearbeitet: 13. Juni 2013 um 08:50, Maik Schnitzer
13. Juni 2013 um 12:06
Also für den Ölbrenner reagiert er sehr verzögernd und nicht so besonders,bei diesem würde ich die Luftschiebermechanik wie ja auch von der Bauweise ist/war beibehalten,die Watt gehen bei so einer Drosselung ja auch runter nur bleibt die Motorleistung immer die gleiche.
Wie das bei deinem Gebläse ist ??.

Werde aber den "Dimmer" mal an anderen Motoren ausprobieren.

Gruß Maik
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13. Juni 2013 um 22:44
Hab mir heute einen Dimmer (phasenanschnitt) mit Poti gegönnt und direkt montiert. Funktioniert alles zu meiner Zufriedenheit. Das Gebläse brummt ein wenig beim Anfahren, aber das ist wohl dem Anlaufkondensator geschuldet und gibt sich, sobald die Solldrehzahl erreicht ist.

Ein Problem bei dem Luftschieber finde ich, dass sich die Drehzahl des Gebläses dann stark erhöht. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass wenn der Luftstrom beim gebläse blockiert wird, die vorhandene Leistung nicht runter geht sondern die Drehzahl hoch (bei meinem alten ranzgebläse zumindest ohne typenschild und mit wilder verkabelung, was auch noch ein anschubsen erfordert). Ich weiß nicht, in wie fern die Lagerung das auf Dauer mitmacht. Geht möglicherweise auch ne Weile gut, hab echt keine Ahnung.
18. Juni 2013 um 17:09
hi
ich frage mich ob ein solcher "drehzahlregler" auch für Bandschleifer und Bohrmaschine taugt, wie die Werbung verspricht.
Die liegen für 2000w bei 75 euro
nur befürchte ich das hier die Leistung runtergeregelt wird und damit schwierigkeiten zb beim Bohren wegen zu geringem drehmoment auftreten.
Hat das schon jemand probiert. Drehzahlregeln über die Steckdose würd mir persönlich gut gefallen.
z.B. dieser hier IVT DR-2000 Hand-Dimmer Wechselspannungssteller Drehzahlregler 2000 W Dimmer


grüße Daniel
26. Juni 2013 um 21:09
Servus,

die Geschichte mit der Drehzahlregelung von 230 Volt Motoren ist immer ein Problem.
Es ist bei weitem nicht jeder Motor dazu geeignet geregelt zu werden.
Die Idee mit "einfach mal Dimmer ran" funktioniert in den meisten Fällen nicht.
Dimmer, also herkömmliche Haushaltsdimmer, arbeiten nach dem phasenanschnitt Prinzip, das heisst von der Sinuskurve wird ein Teil vom Anfang weggeschnitten (Thyristoren, das sind Halbleiterschalter, die zum Schalten gezündet werden und im Nulldurchgang der Spannung wieder abschalten, erlöschen, und dann wieder neu gezündet werden müssen, übernehmen dies). Es wird also erst nach der Zeit X gezündet, demzufolge sinkt die Länge der Gesamt-Ein-Zeit, was sich bei der Glühbirne in verminderter Lichtleistung bemerkbar macht. Und das ist auch der ureigenste Zweck dieser Art Dimmer, reine Wirkverbraucher zu regeln. Das sind Heizungen oder Glühbirnen und alles was aus einem reinem ohmschen Verbraucher besteht.

Motoren gehören da nicht dazu.

Motoren, diese bösen Buben, haben neben einem ohmschen Verbrauchsanteil auch noch einen induktiven. Diese Induktivität macht einem in vielerlei Hinsicht Ärger... Unter anderem auch beim Regeln. Diese Induktivität sorgt dafür, das das Spannungs und das Strommaximum nicht zur selben Zeit auftreten. Man sagt, Strom und Spannung sind nicht in Phase. Und schon kann unser Thyristor das nicht mehr einwandfrei schaffen mit dem Erlöschen und wieder Zünden.
Im besten Fall fällt die Sicherung des Dimmers, wenns dumm läuft is der Motor tot.
Mir ist kein Motor bekannt, der auf Dauer mittels Phasenanschnitt geregelt werden kann.

Motoren wollen eine Phasenabschnittsteuerung haben. Da wird, wie der Name es schon vermuten lässt, die Sinuskurve hinten abgschnitten. Es wird also ausgeschaltet, bevor die Sinuskurve bei Null ist. Diese Schaltungen sind aufwendiger, weil es einfacher ist, etwas elektronisch einzuschalten als es auszuschalten. Darum sind diese Schaltungen teuerer als die normalen Dimmer. Mit solchen Reglern kann man zB auch Niedervolthalogentrafos dimmen, für den Dimmer ist so ein Trafo nichts anderes als ein Motor (klar, ist ja nur ein aufgewickelter Draht, wie ein Motor).
Viele Motoren sind damit regelbar, aber bei weitem nicht alle.
Ich habe einige Gebläse hier, die sich absolut nicht regeln lassen und ich habe einen sehr hochwertigen Drehzahlsteller, der mittels Umschalter sowohl als Anschnitt als auch als Abschnitt Schaltung arbeiten kann.

Ob es nun wirklich geht, muss man fast probieren, eine verbindliche Aussage kann man nicht machen.

Was man zu Bohrmaschinen und dergleichen sagen kann: In den unteren Drehzahlbereichen ist das Drehmoment auch nicht so hoch, was aufgrund der geminderten Leistung logisch ist.

Mein Tip, wo immer es möglich ist, nehmt einen Drehstrommotor.
Nichts ist einfacher zu regeln als ein simpler drehstrom Asynchronmotor.
Einen Frequenzumrichter dran und schon kann man von 0 bis Nenndrezahl stufenlos regeln.
Man kann ihn auch übertakten und so schneller laufen lassen, als er normal laufen würde.
Ich hab bei mir einen großen 5,5 kw Umrichter in der Werkstatt und an dem betreibe ich alle meine Maschinen.
Da ist das Regeln von Drechselbank, Bandschleifer, Poliermotor und Ständerbohrmaschine ziemlich simpel.

Das wurde jetzt ein bisschen lange...
Wer bis hierher durchgehalten hat, Glückwunsch!

Ich wollte das Thema einfach mal ein wenig beleuchten (sozusagen ungedimmt ).
Grüsse aus Niederbayern

Chris
Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2013 um 15:26, Chris
27. Juni 2013 um 08:36
Danke,das habe ich sogar fast kapiert.

Gruß Maik
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27. Juni 2013 um 15:21


Wennst Du was wissen willst, dass Dir nicht klar wurde, frag
Auf dem Gebiet kann ich wenigstens auch mal helfen und nicht nur mitlesen und lernen.
Grüsse aus Niederbayern

Chris