Gerätevorstellung der Firma Eisenblätter bei der Hacheschmiede

26. August 2013 um 18:29
Hallo,

ich habe am 09.08.2013 die Firma Eienblätter bei mir zu einer Präsentation eingeladen (und natürlich auch einige von meinen Metallverarbeitenden Kollegen / Firmen / Hobbyschmieden). Hier möchte ich kurz das Fazit zu der Veranstaltung für mich geben.

Die Firma habe ich auf der Schmiedebienale in Kolbermoor "wieder" kennengelernt und war spontan begeistert. Qualitativ hochwertige Scheifprodukte mit Köpfchen (so würde ich es beschreiben).

Bei der Biennale bin ich über die Fliestopscheiben gestolpert die es von der Körnung 80-900 gibt, und womit man einiges schönes schleifen kann. 

Auf der Biennale kam mir eben auch die Idee das ein Serienbandschleifer für Messermacher ja eine gute Idee wäre (wenn man sich alleine hier die Threads anguckt "wie bau ich mir nen Bandschleifer").
Aus dieser Idee heraus kam dann auch die Idee der Vorführung, wo auch der "Radiusmaster" vorgestellt wurde. Dieses Produkt ist zwar soweit ich nachvollziehen kann, keine Eigenentwicklung von Eisenblätter, ist aber dennnoch so ziemlich der genialste Bandschleifer mit dem ich bis jetzt gearbeitet habe. 1,8Kw Motor mit einem Frequenzumrichter der auch noch in den niedrigen Drehzahlbereichen den Schleifer guten Durchzug sichert.  Durch 5 verschiedene Radien, wie auch einer Planschleifstelle und einer einfedernden Bandstelle ließ der Schleifer für mich wenig Wünsche offen. Das ganze Teil hat sehr viele Einstellmöglichkeiten wie auch Schwenkeinrichtungen um eine optimale Arbeitsposition zu erreichen.
Dies fanden auch meine Kollegen. Allerdings ist der Preis ein recht stattlicher (die Firma Angele vertreibt die Maschine auch für 2640,-€ excl. Steuer). Hierbei sollte man sich fragen "was ist es mir wert einen funktionsfähigen Bandschleifer sofort zu haben" oder auch "bin ich ein Bastelfreund der die Geduld aufbringt sich selbst einen Schleifer zu bauen".
Die Bandlänge bei dem Schleifer wurde auch von 2-3 Kollegen muniert (1200mm ca).
Weiterhin wurden der Gladius wie auch einige andere Schleifmaschinen vorgestellt die in mir den Wunsch weckten mich mit neuen Maschinen auszustatten. Herausragend für mich waren die Kehlnahtfließscheiben, die Hellfire Fächerscheiben (die ich aber schon verwende (und begeistert bin)) und die Biegewelle für den Winkelschleifer um auch feinere Schleifarbeiten in Geländern etc zu ermöglichen. Eine schöner "kleiner großer" Winkelschleifer mit 1800W war auch sehr toll und vielseitig, aber wie schon geschrieben, bin ich grad noch recht gut ausgestattet.

Schleifscheibentechnisch bin ich nahezu komplett auf Eisenblätter umgeschwenkt da mich die Produkte durch Langlebigkeit wie auch Wirtschaftlichkeit überzeugen. Bei den Fächerscheiben finde ich die Trimmeigenschaft z.B. sehr genial oder den nützlichen Nebeneffekt das man die abgenutzen Schleifscheibenteller auf Hanfbasis nach dem Verbrauchen noch verbrennen kann (dies macht meine Schmiede im Winter noch ein kleines bisschen wärmer, und meinen Müllberg etwas kleiner).

So, ich habe mir Mühe gegeben dieses Fazit objetkiv zu gestalten, aber man merkt glaube ich, dass ich durchaus begeistert bin.
 
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
27. August 2013 um 22:22
Hallo Hacheschmied,

ich habe die Anschaffung eines Bandschleifers gerade hinter mir. Unter den Kandidaten war auch der besagt Radiusmaster.
Muss aber gestehen er ist für mich wegen dem Preis und scheinbar? fehlender Flexibiliät nicht in die nähere Auswahl gekommen.
Ich hatte natürlich nicht das Glück einer live-Vorführung.

Da scheint der Schleifer 2s vom Kleinen Messerladen deutlich vielseitiger und günstiger, selbst die Ausführung mit 1,5Kw-Motor.
Ich denke das ist dann auch das Gerät an dem sich ein Serienbanschleifer messen solltet und sinnvollerweise  deutlich unter den 1700€ bleiben.

Grüße,
Eisenbrenner
Zuletzt bearbeitet: 27. August 2013 um 22:25, Eisenbrenner
28. August 2013 um 07:26
Der Radiusmaster ist ein gut gemachtes Gerät, aber m.e. schon recht teuer. Bitte aber daran denken, das du bei die Mitbewerber einiges an Zubehör zusätzlich kaufen musst, was der Radiusmaster standard hat: das kann der auf den ersten Blick günstigere Preis schon wieder erheblich in die höhe treiben! Du musst dich also schon - wie immer - im klaren sein was du machen willst und was dafür wirklich notwendig ist.

Grosser Nachteil ist für mich der kurze Bandlänge, die obendrin bei meine Lieferanten(Pferd, Klingspor und 3M) standardmässig nicht lieferbar ist. Bekommen tue ich diese, allerdings als Sonderanfertigung. Wurde ich das Teil in meine Firma einsetzen, wäre das kein grosses Problem. Für Privat sieht das dann anders aus. Oder kennt hier jemand ein Lieferant(ausser Angele) die dieses Bandmass standard im Programm hat?

Sobald meine werkstatt fertig ist(Samstag kommt Dach drauf ), steht u.a. noch der Kauf eines Bandschleiffers an. Ich neig auch sehr zu das Gerät vom Kleinen Messerladen. Hab schon an deren Gerät gearbeitet, hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Der Rollenwechsel mag dann einige Sekunden länger dauern, aber was soll's, in meiner Freizeit muss und will ich nicht auf Fertigungszeiten usw gucken.


Adriaan
Zuletzt bearbeitet: 28. August 2013 um 07:36, Adriaan de Jong
28. August 2013 um 23:02
Das mit dem zukauf ist schon richtig, was mich nocht stört ist dessen maximalgeschwindigkeit von 18m/s und das größtes Rad nur 200mm hat.
Vergleichbare Maschinen haben 22m/s und 300mm Größtes Kontaktrad. Vergleiche ich den Unterschied der Kosten zur einem 300er hin(wenn man überhaupt eigenen Räder einbauen kann) ist schon ein Teil für die kleinen Rollen wider drin.

Zusätzlich gibt es z.B. beim 2s noch nicht gummierte Rollen beim Winkeltisch und die Antriebsrolle .
Das wird bei anderen Schleifern ähnlich sein.
Dies ist nicht unbedingt komfortabel zu schleifen aber wenn man diese Größen nicht öfters braucht schon ausreichend.

Weiterhin ist es beim 2s leicht möglich an einem großen Stück freihängenden Band zu schleifen (und sich die zugkraft einzustellen), beim Radiusmaster hab ich darüber nichts lesen können und es ist möglich feucht zu schleifen(wenn man auch die Innenseiten der Profile verdecken sollte, konnte ich beim Radiusmaster auch nicht nachlesen vielleicht ist es ja trozdem möglich).


Bei der Bandlänge  des Radiusmaster habe ich mich gefragt, warum sie nicht einfach jede seite ein paar cm länger machen und dann ein standard 1,5m verbauen können...

Ein wenig nachteilig am 2s finde ich, das das Band nicht über eine feder gespannt wird, verändert man den lauf zur seite hin, kann es sein das man nachspannen muss.

Grüße,
Eisenbrenner
Zuletzt bearbeitet: 28. August 2013 um 23:03, Eisenbrenner
29. August 2013 um 12:31
Zu der Bandlänge: der Radiusmaster kommt aus Australien, die original dafür gedachte Bänder werden mit 2 x 48 Zoll(50 mm breit, 75 mm sind 3 zoll) angegeben. Sehe hier: http://www.radiusmaster.com.au/radius-master-48-series-belt-grinder.html 

Eine kleine google Suche nach "grinding belts (Schleiffbänder) gibt dann schnell Bezugsquellen für das passende Band in Zoll.

Zum Beispiel hier:   http://solutions.3m.com/wps/portal/3M/en_US/3MIndustrial/Abrasives/Product/Catalog/~/All-3M-Products/Industry-and-Professionals/Industrial-Abrasives-Product-Catalog/Industrial-Abrasives-Solutions/Applications?N=5579608+5123924+3294629365&rt=c3  


Wer Englisch kann, findet also mit Sicherheit in Gross Brittanien oder der US of A (günstige?) Lieferanten.


Gruss
Adriaan  
3. September 2013 um 15:01

Was mich am Radiusmaster am meisten stört ist, dass das größte Kontaktrad eben nur 200 mm Durchmesser hat.
Wenn ich mir schon eine Maschine dieser Preisklasse leiste möchte ich alle Arten von Klingenquerschnitt herstellen können.
Trotz diesem Manko, kaufe ich ihn mir vielleicht

Bänder dieser Länge brauche ich jetzt auch schon und bekomme ich problemlos hier: http://www.holz-metall.info/shop1/kategorie447.htm

Überzeugt hat mich dieses Video durch das schnelle und praktische umrüsten, spannen und kippen der Maschine: http://www.youtube.com/watch?v=wfiMH8NNkaY

mfg
Michael