Lackleinöl Tungöl Tungöl usw.

1. Dezember 2013 um 19:00
Hallo in die Runde,
ich mache mir seit längeren Gedanken über einen Korrosionsschutz mittels Naturölen.

Owotrol und ähnliches find ich geruchstechnisch nicht so nett, funktioniert aber ganz gut.
Einige Arbeiten habe ich mit Leinölfirnis bearbeitet was leider nie ganz durchhärtet.

Für einen Smoker habe ich Leinölfirnis mit Graphit gemischt was eine sehr schöne Oberfläche ergab.
Jetzt wird dieser einfach nach jeder Benutzung mit einfachen Öl abgerieben.

Jetzt starte ich eine Testreihe mit Tungöl eingefärbt mit Eisenglimmer da sollte auch als Rostschutz funktionieren.
Mit anderen Pigmenten kann man das bestimmt dann auch rot, gelb, braun usw. einfärben.

Das ganze werde ich auf unterschiedlich vorbereiteten Materialien testen, Rohmaterial, rostiges Material, sandgestrahltes, spritzverzinktes und feuerverzinktes Material.

Falls hier schon jemand Erfahrungen gesammlt hat mit diesen oder ähnlichen Methoden würde ich mich über entsprechende Kommentare freuen.

Gruß aus Berlin
Frank


Iron Art Ideen aus Metall
1. Dezember 2013 um 20:02
Welche Produkte gibt es?:

Terpentinbasis:

Owotrol,
Scandicare Öl,


reine Naturöle:

Le Tonkinois,
Lackleinöl,
Tung Holzöllack,

Bezugsquellen:
http://www.farbmanufaktur-werder.de/
http://www.kremer-pigmente.com
http://www.letonkinois.de
http://www.angele-shop.com
http://store.lksshop.de

und noch viele mehr
Iron Art Ideen aus Metall
2. Dezember 2013 um 22:36
Hallo

Habe sehr gute Erfahrungen mit dem Owotrol gemacht,
Kalt wie Warm aufgetragen i a echt guter Rostschutz,
aber wie schon sagst der Geruch ist net so toll lass aber recht schnell nach wenn es trocken ist.
Benutz es eigentlich für alle Deko Arbeiten Drinnen wie Drausen so wie zur Holzbehandlung.
Warm aufgetragen bleibt es elastischer nach meiner meinung nach.

gruß Stefan
2. Dezember 2013 um 22:51
In welche Geruchsrichtung geht es den bei dem Zeug ?,wie gesagt,bei angabe Natürlich ist viel möglich.

Gruß Maik
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3. Dezember 2013 um 00:51

für Farbechtheit ist Nelkenöl das beste.

 

Owatrol stinkt weniger wie Leinöl oder Leinölfinis.

Reiner


Man sagte, ein Schlosser habe erst dann ausgelernt, wenn alle 10 Finger gleich lang seien.

Grenzlandschmiede, meine Arbeit
3. Dezember 2013 um 07:24
Das TungLacköl welches ich momentan teste hat nur 3% Lösungsmittel (Terpentin),
Scandicare und Owatrol scheinen deutlich mehr zu haben, vor allem weis man nicht welche.
Leinölfirnis wird meist auch mit Terpentin verdünnt.

@ Beckenbou  Nelkenöl für Gitter? Hast du da eine Preiswerte bezugsquelle?

Iron Art Ideen aus Metall
3. Dezember 2013 um 08:09
Nein Frank,da machen die meisten einen Fehler,Firnis ist nicht unbedingt mit Fremdstoffen versetzt.

Rühl Farben GMBH Ramstadt stellt Doppelt gekochtes garantiert reines Harzfreies Leinöl-Firnis her und das Drechsleröl (einfach Suchfunktion) hat zwar Zusätze aber diese werden aus Leinöl gewonnen.
Chinesisches Kamelienöl ist ja auch ohne Zusätze aber Japanisches Nelkenöl wohl wieder nicht,also wenn angaben gemacht werden genau hinschauen und beim Rest immer misstrauisch sein.

Bevor ich Owatrol kaufen würde,würde ich erst mal beim Hersteller nachfragen auf was für Basis,auch wenn ich nicht glaube das sie...

Gruß Maik

PS. Frank,schön das du hier aufgetaut bist,obwohl ab Donnerstag der Winter zu den Weihnachtsmärkten kommen soll,die meisten scheinen den letzten Sommer verpasst zu habenEmoji
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3. Dezember 2013 um 21:46
Ich glaube nicht das Owatrol oder Firmen wie Voss Chemie die das Produkt ja auch schon produziert einem Angaben machen was da drinn ist.

Balsamterpentin wird aus Nadelholz destiliert.
Leider nehmen viele auch herkömmlichen Terpentinersatz der wiederum aus Erdöl hergestellt wird.
Bei der oben genannten Farbmanufaktur bekomme ich auch Lösungsmittelfreies Leinöl Firnis.

Ich habe gestern angefangen mein Tungöl zu testen - wie hält Tungöl auf einer Verzinkten Oberfläche.

    1. verwittertes verzinkes Blech
    2. neues gereinigtes Verzinkten Flachstahl (mit Salmiak-Spülilösung und Schleifpad geschrubbt und mit klarem Wasser gespült)

Nach dem trocknen hänge ich die Proben in den Garten und kontrolliere regelmäßig ab es sich von der Oberfläche mit dem Fingernagel abkratzen lässt.
Iron Art Ideen aus Metall
4. Dezember 2013 um 01:01

ich dachte es geht bei den "Naturölen" um den Harzanteil, der durch das Verharzen/antrockenen die Oberfläche versiegelt. Ich empfinde pures Leinöl warm aufgetragen als den besseren Schutz als Leinölfirnis. Firnis wurde ja für die Holzwerkler hergetsellt denen das reine gepresste Leinöl einfach zu Dick war und das Holz sehr lange mit einer dicken nicht durchtrockende, klebrige ranzig richende Ölschicht überzogen ist. Firnis ist schon gekocht und teils verdünnt, das kann man sehr dünn auf das Holz auftragen und es trocknet dann schneller komplett aus, und wird dadurch nicht dick, klebrig und schmierig.

Pures Leinöl auf ein erwärmtes Werkstück auftragen, dann läuft es besserund zieht sich in die Poren ein, was dann zuviel ist kann man sehr leicht mit einen Tuch, so eine cirka halbe Stunde später abwischen, dadurch erhält man auch einen dünnen auftrag.

Für den Aussenbereich empfehle ich das Owatrol cirka dreimal in kurzen Abständen von ein paar Wochen aufzutragen, und alle paar Jahre wieder.

 

Owatrol wird soweit ich weiß aus Pinnienkernen hergestellt.

Owatrol bietet für mich eine dünnen Konsistenz  mit längerer Haltbarkeit und läßt sich im kalten  Zustand besser auftragen wie warmes Leinöl.

Es gitb noch den sogenanten Wasserverdränger(- könnte auch so etwas wie Rostversiegler sein) den wir beim ersten mal pur auftragen, im zweiten gang mit Owatrol mischen( dann kricht es noch besser in die Ritzen hinein) und im dritten durchgang Owatrol pu, und fertig ist die "Lieferoberfläche.

 

Zu Owatrol sagt man auch Farbkriechöl, und was noch schützt ist eine mit Pigmenten angereicherte Versiegelung.

 

Reiner


Man sagte, ein Schlosser habe erst dann ausgelernt, wenn alle 10 Finger gleich lang seien.

Grenzlandschmiede, meine Arbeit
4. Dezember 2013 um 08:19
Eben,gute Firmen geben auch an was drin ist,wie sie es dann verarbeiten ist eine andere Geschichte,zB.beim Drechsleröl worauf Bogenbauer auch schwören und einer ist davon Tischler und es als das beste was er je kennengelernt hat angibt,
gibt eben die Zusammensetzung auf jeder Flasche an.
Einfach jetzt nur Natur anzugeben ??,Erdöl ist im Grunde ja auch nicht anderes und Natur wiederum auch nichts anderes als Chemie,dann sollen sie zumindest eben eine Zutaten-liste angeben,es gibt ja auch Allergiker und dehnen nützt die Angabe Natürlich garnichts.

Bei meinem Dreibein(Bilder in der Galerie) habe ich das Leinöl was ja auch das ursprünglichste zum Schwarzbrennen ist,nicht so Dünn wie es besser ist aufgetragen und dann solange mit einem kleinen Brenner bearbeitet bis der Glanz verschwand,wo ich nicht soo lange drauf war oder es zu Dick war,ist ein Glanz geblieben und obwohl ich es sorglos zu anderem Eisenzeug ins Auto werfe und zwischen den Beinen auch mal etwas Feuer ist,hat sich an der Konservierung nicht viel geändert,nur wie bei Frank ist das für einen 25 Meter Zaun schlecht umsetzbar,für ein Türchen aber schon.
Aber wenn das Owatrol so gut ist.

Warum jetzt bei meinem Leinölfirnis ohne Zusätze Harzfrei drauf steht und es doch hart trocknet ??,Präsens hat die angegebene Firma zumindest damals im Net nicht gehabt um nachzufragen aber die sind wohl auf Ökobasis Hersteller.
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4. Dezember 2013 um 12:45

Schwarzbrennen ist ja wieder eine andere Sache, da versucht man ja Ruß im aufgetragenen Öl zuerzeugen und einzulagern, das ist ungefähr das gleiche wie wenn man Pigmente zumischt. Es gibt Pigment in Pulver oder als Flüssigkeit, wobei ich denke das Flüssige Pigment eher zum Malen auf der Leinwand taugt.

Die Kirchenmaler, Glasmaler haben angeblich früher nicht ohne Schmied leben können das Diese Oxyde jeglicher Farbe und den Kohlenstaub braucht zum Farben anrühren, sprich Pigmente.

 

Reiner


Man sagte, ein Schlosser habe erst dann ausgelernt, wenn alle 10 Finger gleich lang seien.

Grenzlandschmiede, meine Arbeit
4. Dezember 2013 um 16:35
Naja,viele Reaktionen werden durch Wärme in Gang gesetzt,vielleicht ja auch beim Leinöl.

Gruß Maik
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23. Januar 2014 um 18:42
Hallo,

puh, ich hab das Gefühl hier geht einiges durcheinander..

Mal ganz von vorn:

Leinöl: aus Leinsamen gewonnenes Lebensmittel, dass auch mehrfach ungestättigten Fettsäuren besteht.
Es härtet aus durch Polymerisation (!!!), dh. die Fettsäuren vernetzen sich untereinander. Deieser Prozess ist irreversibel (kann nicht durch Terpentin, Benzin oder andere Lösungsmittelrückgängig gemacht werden). Trocknungszeit: kann Wochen dauern

Leinölfirnis: ist Leinöl, häufig gekocht, welches mit Sikkativen (Trocknungsstoffen) versetzt ist. Diese Sikkative, meist irgendwelche speziellen Metalloxide, machen das Leinölfirnis unbekömmlich/giftig, steigern aber die Trocknungsgeschwindigkeit enorm. 24h bis wenige Tage.

Neben diesen Ölen gibt es andere trocknende Öle.

Z.b. Tungöl (chinesisches Holzöl, oft auch nur Holzöl) ist giftig, trocknet ansonsten ähnlich wie Leinöl.

Walnussöl.

Alle Öle und auch Firnisse kann man verdünnen mit Balsamterpentin, also echtem Terpentin (ist ein Destillat aus Kiefer bzw. pinienn ausfluss).
Ein so verdünntes Öl heißt Halböl. Die Verdünnung dient der Verringerung der Viskosität, sodass die Öle tiefer ins Holz einziehen und das dünnere Schichtaufträge möglich sind. Hintergrund ist, dass trocknende Öle Sauerstoff zur Vernetzung brauchen. Ist die oberste Schicht trocknen, bleiben die dasrunterliegende Schichten weich. Daher muss man dünn auftragen.

Owatrol nun ist Nichts anderes als Leinöl mit ordentlich Terpentinersatz (leichtes Benzin) versetzt, wie man hier nachlesen kann:
board13-allgemein/956-owatrol-überwiegend-aus-lösungsmitteln-ein-viertel-aus-leinölfirnis/

Insofern handelt es sich um eine Art Halböl.

Grüße,

Martin
23. Januar 2014 um 18:49
Achso:

Leinölfirniss harzfrei ist natürlich kein Widerspruch: die Trocknung besser Polymerisation von Leinöl hat mit Harz gar nichts zu tun..

Harz ist klassischerweise ein Lackbestandteil, der aus Pflanzen gewonnen wird. Z.b. Entsteht aus der Destillation von Baumharzen aus Nadelbäumen Balsamterpentin und zurück bleibt Kolophonium, d.h. das eigentliche Harz.

Harze gibt es entsprechend viele unterschiedliche. Das häufigst auftauchende Harz ist der Schelleck, der von Schelleckläusen gewonnen wird, die dieses Harz bilden. Aufgrund der Tatsache, dass Schelleck das einzige Harz ist, dass ein Zwischending zwischen tierisch und pflanzlich darstellt, es es auch nur in Alkohol, nicht aber in Terpentin wie die anderen Harze löslich.

Lösemittelfreies Leinöl gibt es übrigens in jedem Supermarkt. Lösungsmittelfreies Leinölfirnis in jedem Baumarkt für 7-8 Euro pro Liter.

Grüße,

Martin
23. Januar 2014 um 19:02
Letzte Einlassung von mir zum Schwarzbrennen:

Streicht man Leinöl auf Metall und erwärmt dieses dann, so steigt Rauch auf,weil das Öl über den s.g. Rauchpunkt erhitzt wurde.dieser leigt je nach Öl bei 150-250 Grad. Erhitzt man weiter, verbrennt das Öl.

Beim Abrauchen des Öls bleibt ein schwarzer Bezug zurück, der mehr oder weniger aus reinem Kohlenstoff besteht. Dieser bietet schon einen gewissen Korrosionsschutz, aber dieser basiert nicht mehr auf der Trocknung des Öl. (ein Großteil des Öls bzw. seiner Inhaltsstoffe ist ja schon verraucht, und kann nicht mehr abbinden..) Wischt man mit einem öligen Lappen das erkaltete Werkstück leicht nach, so trocknet der Ölfilm über der schwarzgebrannten Schicht und härtet aus, was ein bessernr Korrionsschutz darstellt.

Falls noch Fragen sind, immer los.