Erster /e Hammer und Zange

3. Februar 2016 um 11:28

Moin Moin,

wollte Euch mal meine neuesten geschmiedeten Werke zeigen, bin mit dem Hammer, was die Bahn angeht nicht ganz so zufrieden.

Er ist von der Form so in etwa dem Habermanschen Hammer angelehnt. Das war aber garicht gewollt, es viel mir nur beim Feilen auf.

Als Ausgangsmaterial diente eine Eienbahnschiene, diese wurde grob unter dem Lufthammer gestaucht, die Pinne und das Stiehlloch sind handarbeit.

Nach dem einmeisseln des Loches, kam der Hammerkopf nochmal unter den Lufthammer um das Material das sich zur Seite gedrückt hat wie flach zu machen. Ebenso wurde die Bahn nochmals etwas gestaucht und verdichtet.

Die Zange ist aus Eisen und soll meine Klingen halten, das macht Sie sehr gut, es ist jedoch ein Testmodell, die nächste mache ich aus Federstahl.

Hier die Bilder Gruß Jens

Ps. mein Dank geht an Bernd von Feuer & Eisen der mich mit Ideen, tipps und Lufthammer unterstützt hat.


 

 

 

Ein Hoch auf das ehrbare Handwerk
Zuletzt bearbeitet: 3. Februar 2016 um 11:54, Jens Sitas
3. Februar 2016 um 12:49
Na das ist doch was.

Eisenbahnschiene ist guter Stahl fuer Haemmer? Na das sollte ich mir mal merken ;) Optik ist ja immer die eine Sache. Funktional sieht er allemal aus!

Die Zange finde ich sehr interessant. Was hast du dir dabei genau gedacht, dass du es nicht so gemacht hast wie all die anderen Zangen zum Messerschmieden? Soll die Zange quasi am Erl greifen? Da das meines Wissens nach eine eher spaeter Schritt ist, frage ich mich ob das so sinnvoll ist?!

Beste Gruesse,

Lennart
3. Februar 2016 um 19:51
Moin Moin Lennart,

der Bernd hat einen Hammer aus einer Eisenbahnschiene gemacht und verwendet diesem schon ca. 20 jahre.

Der Hammer hat etwas weniger Flex auf dem Armboss aber dafür schon er das Handgelenk.

Selektives härten wird wohl kaum Sinn machen. Da eisenbahnschienen nach aus Auskunft eines Dipl. Ing. Metallbau zu wenig Kohlenstoff drin ist.

Die Zange ist ein Testmodel, da ich zzT. vor allem Kamisuris ( Japanische Rasiermesser) herstellen möchte, habe ich schon im vorraus einen Erl. Da ich flache Stahlstreifen habe.

Die Rohlinge liegen im Auto, werde morgen mal ein Photo machen. Da ich mich auch im Feuerverschweißen üben durfte, sind der Erl aus einfachem Flacheisen und die Klinge aus c 75 aufgeschweißt.

Entschuldigt ich bin etwas abgewichen.

Gruß Jens

 
Ein Hoch auf das ehrbare Handwerk
4. Februar 2016 um 20:06
Immer schön einen Hammer zu schmieden. Meiner ist zu kleiner geworden als geplant und gehärtet habe ich ihn auch nicht( hab Bammel davor)
Auf die Rasiermesser freue ich mich schon.

Gutes Gelingen
Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann
8. Februar 2016 um 10:39
Ungehaertete Haemmer? Vielleicht ist es ja mein Halbwissen was mich da aufspringen laesst, aber wie irgendwie wirkt das auf mich schwer sinnbefreit und was das Handgelenk angeht. Technik! Dein Handgelenk soll den Hammer nicht auf den Amboss druecken, sondern du nutzt das zurueckfedern (was meines Wissens nach nur bei einem gehaerteten Hammer geht) um den Hammer mit weniger Kraft wieder hoch zu bekommen.

@Acetylen:
Angst beim Hammer haerten? Ich behaupte hier mal das ein Hammer so ziemlich das trivialste zu haertende Werkzeug ist. So nen Hammerkopf ist so dick, dass sich da nichts verzieht und auch nichts abreissen wird. Dann nochmal auf nen gluehenden Stab gesteckt oder in den Backofen gepackt und fertig ist der Lack.

Wie gesagt: Wenn mein Halbwissen mich hier in die falsche Richtung leitet, bitte ich um Korrektur, sollte es stimmen muss ich hier grade stark mit dem Kopf schuetteln ....

Beste Gruesse,

Lenni

PS: Auf die Rasierklingen bin ich auch gespannt. Klingt interessant ;)
8. Februar 2016 um 20:05
Ok. Angst das falsche Wort. Messer und Meisel habe ich schon gehärtet, den Hammer eben nicht....
Viel Spaß beim Kopf schütteln.
Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann
10. Februar 2016 um 12:48
Naja das war wahrscheinlich etwas bloed formuliert von mir. Versteh mich bitte nich falsch. Ich versteh nur nich warum den Hammer nicht haerten wolltest. Grade wenn du schon Messer und Meisel gehaertet hast.

So und ich hoer jetzt auf mittm Kopp schuetteln sonst krieg ich noch Nacken ;)
11. Februar 2016 um 05:32
Moin,

ich hatte mal die Gelegenheit mich mit einem Schmied über seine selbstgeschmiedeten Hämmer zu unterhalten. Er macht sie gern aus C45W (zur Erinnerung: ordentlich Mangan drin zur Kaltverfestigung). Er hat sie auch nicht gehärtet, damit sie beim Schmieden erst Härte gewinnen und sich auf dem Weg dorthin seiner Arbeitsweise anpassen.  
18. Februar 2016 um 17:19

Hmmm, ich kenne die Geschichte etwas anders.

Mir wurde in einem alteingesessenem Unternehmen der Ambossherstellung erzählt, das einige Schmiede in früheren Zeiten (*1)
ihre Hämmer vor dem Härten erst einmal auf dem Amboss eingeschmiedet haben um die Form auf Ihre Arbeitsweise anzupassen.
Dann wurden der Hammer an Finne und Bahn gehärtet. Ganz gewiss waren unser Vorfahren nicht gewillt mit Ihrer ungehärteten  "verlängerten Hand" auf einen gehärteten (hoffentlich selektiv und anschließend angelassenen) Meißel zu schlagen.

Die Ausnahme wäre:
In dieser Ambossmanufakur hatte man auch einen ungehärteten Hammer um den Kunden zeigen zu können wie schön der Amboss klingt  und das er keinen Fehler hat (Sozusagen eine Kugel am Stiel). Gleichzeitig vermied man es so, in die Austellungstücke Macken zu hauen.

Das mit der Kalterfestigung bei diesen Querschnitten und dem Werkstoff ist Quatsch.
Manganhartstahl z.B. 1.3401 (auf den du wohl anspielst) hat 12,5 % Mn und ist als Hammerwerkstoff pur nicht geeignet, C45W hat 0,7%Mn. Das reicht nicht für diese Art der Kaltverfestigung

C45W ist für den Hammer allerdings schon genau das richtige Wahl, jetzt nur noch selektiv Härten und anlassen.

 

*1) Also irgendwann zwischen vor hundert Jahren und dem Ende der Steinzeit

Viele Grüße aus dem Ennepetal - Stefan (uuups)

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
[Offenbarung 21,6]
Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2016 um 10:13, Stefan Bernecker