8. Januar 2019 um 01:16
Foto habe ich keines. Vielleicht kannst du mit meiner Beschreibung etwas anfangen: Fred Schmalz schmiedet in die Unterseite seiner Mäuse eine Vertiefung (Einfach 1-2 Schläge mit einem kleinen Dorn). Das Oberteil des Zangenmauls umschließt den Mäusekopf von drei Seiten - wie eine konische Schossmaulzange, das Unterteil greift in die Vertiefung. So kann er den Mäusekopf sicher greifen, wenn er den Schwanz ausschmiedet.

p.s.: Ich habe ein leider recht schlechtes Foto gefunden:Mäusezange
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2019 um 01:24, Willy Consten (WiCon)
7. Januar 2019 um 23:31
...Nachtrag,

wer die Zangen vom Kunstschlossernußbach kennt wird es bestätigen.
Das ist wirklich feines Gerät. Das hätte beschtimmt auch dem Herrn Habermann erfreut!!!

Hatte schon mal eine in meinen Bauernpratzn - wär mir beinah durchgefallen!
Mit meinen könnte man locker einen Ochsen über den Jordan....

Eben leicht und bekömmlich, was für Feinschmiede, wie es seine Galerie beweist.

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 7. Januar 2019 um 23:41, Holledauer
7. Januar 2019 um 23:04
Servus Willy,
gibts auch ein Foto von der Zange - hab zumindest auf die Schnelle nix gefunden - die würde mich schon sehr interessieren.

Fred
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

7. Januar 2019 um 22:46
Ich dachte bis jetzt immer, die Mäusezange von Fred Schmalz wäre das beste Beispiel für eine Spezialzange, aber Brezelzange hört sich auch gut an.
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Zuletzt bearbeitet: 7. Januar 2019 um 22:48, Willy Consten (WiCon)
7. Januar 2019 um 21:12
In einer Schmiede vermehren sich die Zangen mit der Zeit, gerade bei den selbsgemachten Spezialzangen wird man oft keinen Namen dafür in einem Katalog finden..... das macht gar nix, und irgendwelche ausgedachten Wortkonstrukte von den Amis mag zumidest ich nicht gebrauchen.

Neben einigen anderen habe ich Spezialzangen für:

- Brezeln
- Glückshufeisen
- Mini - Herzen
- Kräuterhaken
- Rosenblätter
- Weinranken
- Wickelbunde
- usw....

Schmieden lernt man am Amboß

7. Januar 2019 um 20:31

Zuletzt bearbeitet: 20. Februar 2019 um 20:58
7. Januar 2019 um 15:05
Aufklärung...bitteschön:

Wir sind hier in einem deutschen Schmiedeforum....dem deutschen Schmiedeforum.

Einen Überblick bezüglich Schmiedezangen findest du z.B. im Angele Katalog, den kann man auch im Netz ansehen.

Wenn du magst kannst Du in aller Ruhe für die einzelnen Zangen einen amerikanischen Namen im Netz aussuchen.

Wer die Zangen entwickelt hat.....die Schmiede weltweit, auf ihre Bedürfnisse angepaßt.



Schmieden lernt man am Amboß

7. Januar 2019 um 14:59
Im Design sind sich Habermannzangen und Bolt Jaw Tongs schon sehr ähnlich, das ist richtig. Bei Angele findest Du eine Planzeichnung von Habermann, in der er seine Zange skizziert hat. Die Idee dahinter ist tatsächlich, möglichst leicht und flexibel zu bleiben, wie es oben schon beschrieben wurde.
Bolt Jaws hingegen sind auf den Zweck, den Du angesprochen hast, ausgelegt. Sie ist auch andernorts bekannt. Hofis Variante wird als V-Zange angeboten, als Bolzenzange habe ich sie auch schon gesehen.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
6. Januar 2019 um 19:25
Zangen kann man übrigens auch bei Krenzer kaufen...und damit einen kleinen historischen Familienbetrieb unterstützen
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
6. Januar 2019 um 15:02
Eine Wolfsmaulzange ist sicher eine der vielseitigsten, aber für den anfang würde ich Dir empfehlen verschiedene Zangen anzuschaffen, neben einer Wolfsmaulzange z.B. eine Schossmaulzange, eine Döpperzange oder eine Nietzange usw.

Die Größe und Schwere der der Zangen richtet sich dem Werkstück.

Bei der Firma Angele findest Du eine sehr gute Auswahl, die nicht allzu teueren Standardzangen sollten für den Anfang reichen.
Evt. hat die Eisenwarenhandlung  in der Nähe noch Zangen im Sortiment.
Schmieden lernt man am Amboß

6. Januar 2019 um 13:15
Danke, Oli, ich werde mir, wie von Willi beschrieben, einen Satz Wolfsmaulzangen besorgen.
Gruß vom Feldschmied!
6. Januar 2019 um 13:01
Hallo!
Die "HAbermannzangen die es als "Nachbau" zu kaufen gibt sind zwar Zangen die Alfred entworfen und auch benutzt hat und die in der Welt auch rumgekommen sind. Es waren nämlich seine "Reisezangen". Alfred war viel in der Welt unterwegs und hatte das gleiche Problem wie wir alle die wir mit unserem Equipment unterwegs sind: Es ist schwer. Um Gewicht und Platz bei (Flug-) Reisen zu sparen hatte Alfred ein ganzes Sammelsurium an leichten, grazil gefertigten Zangen fürs "kleine Schmiedegepäck". Wie hier schon richtig erwähnt wurde hingen in der Habermannschen Schmiede hunderte von Zangen... Für jeden Zweck was passendes. Aber diese Zangensammlungen finden sich überall wo viele verschiedene Querschnitte und Materialien durchs Feuer laufen. Es gibt halt nicht die Zange die alles kann.
Für kleinere Arbeiten und fürs reine Handling am Feuer sind die Zangen ganz OK. Aber auf Grund fehlender Stabilität und Steifigkeit halt nur fürs Leichte. Fürs Schmieden an Maschinenhämmern oder für grobe Zuschlägerarbeiten meiner Meinung nach grenzwertig.
Gruß
Oli
5. Januar 2019 um 08:51
Hallo,
 
Baustahl meint nicht Betonstahl. Betonstahl finde ich generell recht problematisch, da man erst die fiese Riffelung irgendwie wegbekommen muß. Natürlich ist er recht gut verfügbar, da es wohl einer der häufigst produzierten Stähle sein dürfte... (ok.. da ich jobmäßig mit dem Zeug zu tun habe liegt das Zeug Bergeweise bei mir an der Arbeit herum...)
 
Allgemeine Baustähle
Unter die Bezeichnung Allgemeine Baustähle fallen unlegierte und niedriglegierte Stähle. Verwendung finden Baustähle warmumgeformt (=Anlieferungszustand), normalgeglüht oder kaltumgeformt. Wie beschrieben ist die Festigkeit der Baustähle - und somit auch die der allgemeinen Baustähle - im Vergleich zu anderen Stahlsorten mäßig, wobei sie noch ausreichend zäh sein müssen und nicht warm- oder kaltbrüchig sein dürfen.
 
Gruß
 
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
5. Januar 2019 um 07:59
Danke Lutz, für deine Antwort! Eigentlich wollte ich für die nächsten Zangen sowieso keinen Baustahl verwenden, eher weniger wegen seiner Eigenschaften (von denen ich gar nichts wusste) sondern eigentlich, weil Baustahl nicht sehr schön aussieht und die Schenkel unangenehm in der Hand liegen. Meine ersten Zangen habe ich nur aus Baustahl geschmiedet, weil das einfach das einzige Material war, das ich damals in der Form da hatte.
Gruß vom Feldschmied!
4. Januar 2019 um 10:29
Hallo,
 
generell halte ich das Zangenschmieden für eine gute Übung (Man sollte ja möglichst 2 symethrische Teile herstellen). Hier schult man seine Schmiedefähigkeiten, wie auch das Augenmaß. Es ist ein ganz schöner Brocken Arbeit das Ganze von Hand auszurecken und zu formen.
 
Da gerade hier der Werkstoff in der Beschreibung gefallen ist würde ich gerne hierauf noch einmal kurz eingehen.
 
 
Auch ich habe unter meinen Lieblingszangen Baustahlzangen, allerdings würde ich nicht wieder auf diese Werkstoffwahl zurückgreifen.
 
 
Hier die Gründe:
 
Baustahlzangen, so habe ich die Erfahrung gemacht müssen im Verhältniss zu den "härtbaren" Zangen relativ groß dimensioniert werden. Ist dies nicht der Fall kann es sehr schnell dazu kommen das sich während des Schmiedeprozesses die Zange verformt. Sie ist genauso schnell wie sie sich verformt zurückgeformt.. aber auf Dauer finde ich so etwas lästig (es hat eben auch vorteile wenn man wenige Zangen hat das so eine Zange mal schnell angepaßt ist).
 
Ich fertige meine Zangen lieber aus C35 Stahl, bzw. auch aus C45. Dieser Stahl wird u.a. auch gerne für maschinell gefertigte Zangen verwendet. Man kann hier mit den Zangenschenkeln etwas dünner werden und die Zange hat angenehm federnde Eigenschaften (wie ich finde). Bei einigen Zangen nutze ich hier einen angebauten Faulenzer (der an den Zangenschenkeln aufgeschoben wird). Auch dies ist bei Baustahlzangen schwieriger.
 
Von Federstahl als Zangenstahl bin ich abgekommen, da ich hier schon öfters die blöde Erfahrung gemacht habe, das, wenn man die Zange erwärmt hat, und abgeschreckt hat (nichtmal in einem Glühbereich) die Zange dazu neigt zu brechen. Das finde ich sehr ärgerlich in Anbetracht der Arbeit die man in die Herstellung gesteckt hat. Für kleine Biegezangen (Ösenzangen) die man wenig bis gar nicht erwärmt und abschreckt, ist Federstahl aber eine gute Wahl, wie ich finde.
 
 Was ich persönlich nicht mag, sind Zangen mit angeschweißten Schenkeln. Dies bildet immer eine "Bruchmöglichkeit" bzw. Schwachstelle in der Konstruktion, egal wie gut man die Schweißung ausgeführt hat.
 
Zu dem Punkt (sinngemäß) das die Habermannzange eine "allrounderzange" ist... nein, ist sie nicht, und das hat Habermann wohl auch nicht suggerieren wollen. Es ist eine schöne Art von Zangen, die eine recht hohe Kraftübertragung auf das Werkstück hat, und recht vielseitig einsetzbar ist. Guckt man sich aber an wieviele Zangen Habermann in seiner Werkstatt hatte, würde ich behaupten das es nicht allein mit dieser Zange getan ist ;)
Gruß, und viel Spaß beim Zangenschmieden
Lutz
 
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.