20. Oktober 2014 um 19:05
Nach dem ich einige Noname Elektroden ausprobiert habe bin ich jetzt mit Phönix Blau sehr zufrieden. Er verschweißt mir die Kohlenstoffhaltigen Stähle recht gut.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
20. Oktober 2014 um 20:30
So für den Anfänger Empfehle ich:

E42 0 RR 12 (Fincord von Oerlikon oder Phönix Grün T von Thyssen)

E38 2 RB 12 (Citorex von Oerlikon oder Phoenix SH Gelb R von Thyssen) diese jedoch erst wenn Du mal ein bißchen Schweißen kannst

E38 0 RC 11 (Overcord von Oerlikon oder Phoenix Blau von Thyssen)

Gruß

Oli
20. Oktober 2014 um 20:39
Klingt nach Phoenix blau ^^ Habe im Survival wiki grade gelesen, dass selbstlösende Schlacke (Wie wohl bei denn RR?) ein Warnzeichen sind ... wisst ihr für was das gemeint sein könnte? Gibt es bei denen irgendwas zu beachten? Hab als guten Allrounder RC 6 gelesen. Ist das nen großer Unterschied zu RR 12? 

 Vielen vielen Dank nochmal für eure Hilfe! Bin echt überfordert ... hab ich schon nach nem geeigneten Schweißhelm gefragt Nah Spaß beiseite. Habe mir da schon was rausgesucht was für meine Zwecke reichen sollte ;)
20. Oktober 2014 um 21:41
Also ich schließe mich Oli an. Und ich war beruflich Elektrodenschweißer. Für Kohlenstoffstahl empfehle ich noch Basische Elektroden z.B. Oerlikon Spezial mit vorwärmen des Werkstückes auf 200°C. Die Phönix sind dafür nix. Kann man auch der Elektrodenbeschreibung entnehmen. Man muss sie halt lesen. Damit kann man höchstens Damastpackete zusammenpappen. Und das kann man mit jedem Elektrodenstummel.

Überhaupt solltest du Elektrodenediketten lesen können. Elektroden ohne diesem Edikett oder aus dem Baumarkt nehme ich nichtmal geschenkt.

Basische Elektroden zünden schlecht wieder. Brich dann mit dem Handschuh vorsichtig die Kanten an der Zündstelle. Schlacke entfernt man erst wenn diese richtig kalt sind. Bei feinschuppig geschweißten Elektroden löst sich die Schlacke selbst, das ist ein gutes Zeichen.

20. Oktober 2014 um 22:14
Achtung!

Das Schweißgerät ist ein Knurz 200! Also ein Trafo!

Die Oerlikon Spezial ist eine Doppelmantelelektrode. Die waren früher mal als "BR" genormt. sind also auch keine rein basischen Elektroden.

Außerdem: alle wirklich basischen Elektroden MÜSSEN rückgetrocknet werden!
Ich sage: wir wollen den Lenni mal nicht überfordern!

Und hier noch ne Erklärung am Beispiel: E 46 3 1Ni B 54 H5

1. E: Prozess in diesem Falle E-Handschweißen

2. 46: Streckgrenze des Schweißgutes je höher desto fester! Stufen: 35, 38, 42, 46, 50 (38 und 42 reichen für den Otto-Normal Hobbymann!)

3. 3: Kerbschlagarbeit des Schweißgutes (Zähigkeit) Je größer die Zahl desto zäher! A, Z, 0, 2, 3, 4, 5, 6

4. 1Ni: chem. Zusammensetzng des Schweißgutes

5. B: Art der Umhüllung, hier basisch (A,C,R,RR,RC,RA;RB, (BR), B) Empfehle die RR oder Mischtypen (alles was sonst noch R hat)

6. 5: Ausbringung und Stromart (von 1-8 Erklärung sprengt de Rahmen! Aber 1 und 3 reichen dicke für Dich!

7. 4: Schweißposition (1-5, je kleiner die Zahl umso universeller sind die Elektroden einzusetzen bei der Positionsschweißung. Also: Steigend, Fallend, Horizontal, Überkopf... UVM.)

8. H5: Wasserstoffgehalt des Schweißgutes (Nur bei den basischen Typen und Baustählen wichtig!!!)

So Elektrodenbezeichnungslesen unvollständig und in Kurzform für Anfänger!

Auf Deinen Päckchen muss folgendes Zeichen sein ~/=- dann snd die für Deinen Trafo geeignet! Bedeutet:
~ Wechselstrom oder
=- Gleichstrom am Minuspol

GANZ wichtig: Finger weg von RC 6! Das sind wenn ich das richtg deute "Mehrausbringer" (oder es ist noch die alte Normbezeichnung mit der ich mich nicht auskenne)! Die sind sehr eingeschränkt wenns ums Schweißen in den Zwangslagen geht und nur was für wirklich geübte Schweißer mit "dicken" Schweißgeräten!

Gruß

Oli

PS: Das Angebot mit dem 01. 11. in Berlin mit Dir ne Runde zu schweißen steht!
     Wir kommen dann zum kleinen Treffen beim Frank!
Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2014 um 22:23
20. Oktober 2014 um 22:39
Oli hat natürlich recht. Ich will hier auch nicht näher darauf eingehen. Als Ergänzung nur noch: Oli spricht den Trafo an. Ein Trafo gibt Wechselstrom raus, weshalb basische Elektroden normalerweise nicht verschweißt werden können, da diese mit Gleichstrom auf  + verschweißt werden müssen. Spezial und Super von Oerlikon sind da Ausnahmen. Da diese Luftfeuchtigkeit aufnehmen müssen sie Rückgetrocknet werden und noch heiß aus dem Köcher verschweißt werden, da sonst Blasen in der Schweißnaht sind.

Auch deshalb sollte man das Edikett lesen können um zu wissen, ob man die Elektroden überhaupt mit seinem Schweißgerät verschweißen kann.

Noch nen Tip. Elektroden sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, deshalb kaufe erstmal Elektroden in einer Kunststoffbox. Diese schützen vor Feuchtigkeit und man kann später auch andere Elektroden einfüllen.
21. Oktober 2014 um 10:23
Wow viele Dank nochmal für die kurze Zusammenfassung. Das hilft ja schonmal ordentlich. Aber ist RC (was Phönix blau doch ist oder?) nicht basisch und damit nicht am Trafo benutzbar?

Was genau aber Streckgrenze und Schweißgut bedeutet, muss mir jetzt bitte noch einer erklären ^^ 

Bei Franks Schmiedetreffen bin ich natürlich auch da und nehme das Angebot dankendst an mit dir ein wenig zu schweißen Olli. Eines Projektes Bedarf das wahrscheinlich noch garnicht oder? Ansonsten steht auf der Liste eine kleine ... ich nenns mal Gesenkguillotine. Finde leider grade kein Bild. Aber quasi eine Führung/Halterung für ein Gesenk von unten und ein identisches von oben. 
21. Oktober 2014 um 13:10
RC bedeutet nur Umhüllung aus Rutil und Cellulose. Phönix Blau lassen sich einwandfrei am Trafo verschweißen. Basische Elektroden haben in der Bezeichnung für die Umhüllung ein B, Saure ein A.  

Die Streckgrenze eines Stahl definiert sich wie folgt: Wenn man einen Rundstahl anfängt zu ziehen, dehnt sich der Stab. Zuerst wird er sich nur elastisch verformen, d.h. wenn du loslässt, ist der Stab wieder genauso lang wie am Anfang. Je stärker du ziehst, desto größer wird die Verformung. Irgendwann ist der elastische Anteil am Ende, dann kommt die plastische, also die bleibende Verformung. Die Grenze, an der die Verformung von der elastischen in die plastische übergeht, nennt man Streckgrenze. Die ist relativ wichtig, denn du möchtest ja kein Bauteil so auslegen, dass es sich unter normaler Belastung dauerhaft verformt. Außerdem gilt die Regel: Die Naht muss bzgl. der Streckgrenze immer eine höhrere Güte haben, als der Stahl. Daher immer die Elektrode je nach Stahlsorte auswählen. 
21. Oktober 2014 um 14:39
Kleiner Fehler am Rande!


Streckgrenze und Elektrodenauswahl:

Die ist relativ wichtig, denn du möchtest ja kein Bauteil so auslegen, dass es sich unter normaler Belastung dauerhaft verformt. Außerdem gilt die Regel: Die Naht muss bzgl. der Streckgrenze immer eine höhrere Güte haben, als der Stahl. Daher immer die Elektrode je nach Stahlsorte auswählen.

Die Streckgrenze des Grundwerkstoffes und des Schweißzusatzwerkstoffes sollten in etwa die gleiche sein!!

Ab gewissen Festigkeitsklassen der Baustähle gilt sogar der Grundsatz Schweißzusatzwerkstoff mit geringerer Festigkeit/Streckgrenze aber hoher Zähigkeit den Vortritt zu lassen!

Genaueres in den DVS-Unterlagen zum ISFM...

Gruß

Oli

PS:RC-Elektroden sind die Allroundwahl im Sektor Reparatur und Instandhaltung. Sie stecken vieles Weg wo RR oder RB-Elektroden beim Schweißen "rumzicken"! Sind aber im Punkt Zähigkeit den RR und RB stark unterlegen. Und laut DB-Kenndatenblatt sind RC-Elektroden (welches auch für den Stahlhochbau bindend ist) nur für Dicken bis 3mm zugelassen.

RR ist bei der DB begrenzt auf Dicke 15mm und bei RB gibts keine Dickenbegrenzung!

22. Oktober 2014 um 09:45

He Leute ,da wird nach einem Schweißgerät für einen ANFÄNGER gefragt und ihr bombadiert ihn hier mit zähigkeit  der Nähte und und und

welche Elektroden ,die einen müßen warm verschweißt werden .

Kauf Dir son Baumarkt trafo für kleines Geld (einhell Güde oder so ) und bestell dir bei Westfalia allround Elektroden ( die zünden sogar auf Rost,kosten ca 24€ das Packet) und fang erst mal an zu Üben .Denn ich denke Du willst keine Pipeline schweißen oder irgendwelche Tragenden Teile die zertifiziert sein müßen

Trorzdem find ich die Meinungen der Forumisten gut ,da sieht man auf welch hohem Stand das wissen der Berufsschmiede und Metaller hier ist !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Aber für ein bisschen rumschweißen als Hobby reicht doch auch was einfaches ,mein Güde Trafo tuts jedenfalls schon seit 5 Jahren und das ohne Mängel

Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
22. Oktober 2014 um 19:48
Gut Jörg, ich habe übers Ziel hinausgeschossen und vielleicht mehr Verwirrung als Klarheit gestiftet. Ich habe aber auch schon mit so einem GÜDE und Einhell Gerät bzw. unbeschrifteten Elektroden geschweißt und ehrlich - das war hinausgeschmissenes Geld, und nicht meines. Wer mit so einem Gerät und Elektroden aus dem Baumarkt schweißen will, dem empfehle ich Montagekleber. Der pappt auch. Und das besser als manche Schweißgeschwüre die ich gesehen habe, dann rausschleifen und neu schweißen musste.

Entschuldigt meinen pampigen Ton, aber das ist für mich wie wenn euch jemand erklärt, es wäre wurscht welchen Sprit oder welches Motoröl ihr in euer Auto kippt. Oder Allwetterreifen Wintertauglich sind.

Auf jeder Qualitativen Elektrodenpackung steht drauf für welches Gerät und welchen Werkstoff die Elektrode geeignet ist. Genau wie beim Handbuch eines Autos.

Der Untergrund für eine Schweißnaht muss immer blank sein. Auf Rost wird weder gezündet noch geschweißt.


Ich hoffe nur die User die hier ihre selbstgebauten Motorhämmer, Sperrhörner usw. vorstellen nehmen die Sache etwas ernster.
Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2014 um 19:53
22. Oktober 2014 um 21:08
Tach zusammen!

Entschuldigt meinen pampigen Ton, aber das ist für mich wie wenn euch jemand erklärt, es wäre wurscht welchen Sprit oder welches Motoröl ihr in euer Auto kippt. Oder Allwetterreifen Wintertauglich sind.

Ich hoffe nur die User die hier ihre selbstgebauten Motorhämmer, Sperrhörner usw. vorstellen nehmen die Sache etwas ernster.

Da schließe ich mich dem Klaus einfach mal an!
23. Oktober 2014 um 06:31
Hallo,
He Leute ,da wird nach einem Schweißgerät für einen ANFÄNGER gefragt und ihr bombadiert ihn hier mit zähigkeit der Nähte und und und

Die Frage nach einem Schweißgerät für Anfänger ist nicht so leicht zu beantworten.

Link

Zumindestens nicht wenn man daran teilgenommen hat.
Denn, dann weiß man das es einen Unterschied zwischen

Schweißen 
und 
Heißkleben

gibt.

Und weil es diesen Unterschied gibt, ufert das hier so aus.

Wienhild
Zuletzt bearbeitet: 23. Oktober 2014 um 21:35
26. September 2017 um 22:31
Ich hole den thread mal wieder hervor, da ich mich aktuell mit einem geeigneten gerät für mich beschäftige.
Wie ihr erahnt, habe ich keine ahnung... die leute in der schlosserei meinten, dass ich mir ein ordentliches e-hand gerät kaufen solle von einem namenhaften hersteller.
Von gebrauchten halte ich nicht sonderlich viel, da mir das risiko grütze zu kaufen zu hoch ist, daher habe ich mir von ewm ein einfaches exemplar ausgesucht, welches mir irgendwann auch das wig schweißen ermöglicht, wenn ich mal soweit sein sollte.
Bzgl. Der technischen daten etc. Gibt es hier ja einige profis und hoffe auf einen guten rat.

Hier das gerät pico 160  

Gruß der pek 
26. September 2017 um 22:58
Für Anfänger reicht auch der halbe Geldbetrag, ein Bekannter von mir hat so ein Gerät seit einiger Zeit, es funktioniert recht gut.


http://www.ebay.de/itm/NEU-ESAB-BUDDY-ARC-180-WIG-INVERTER-SCHWEIsGERAT-ELEKTRODEN-SCHWEIsMASCHINE-/261570827636?hash=item3ce6d61574:g:Hv4AAOSwxH1T9wLc
Schmieden lernt man am Amboß