28. September 2014 um 23:55
Nunja...

Moin, das wichtigste ist doch erstmal Legomeisters Anwenderprofil.

Ich glaube Legomeisters fragen waren/sind schon lange geklärt! Lenni wollte was wissen!


Ich persönlich schweiße ja auch ganz gerne MAG! Weil ich es wirklich kann.

Rate aber jedem Hobbyisten vom MAG-Schweißen ab! Oberflächlich sieht ja jede MAG-Schweißnaht toll aus... Aber: Das ist halt wie im richtigen Leben! Außen Hui... Innen Pfui! Kaum ein Schweißverfahren hat so viele Tücken wie MAG-Schweißen mit Massivdraht...

Klar ist MAG erstmal "einfach"...

Schweißen mit Stabelektroden ist schwieriger zu erlernen. Aber wenn die E-Handnaht sauber aussieht hält sie in 95% aller Fälle was sie an der Oberfläche verspricht! Und Fehler  beim schweißen und oder der Geräteeinstellung sieht selbst der absolute Laie sofort! Die Schweißnaht sieht nicht aus wie eine Schweißnaht.

Habe lange als Ausbilder gearbeitet... Alle Lehrlinge fanden MAG am Anfang super, geil und toll... Bis zur ersten Bruchprüfung. Danach war der Enthusiasmus erstmal gebremst!

Und für den gelegentlichen Gebrauch würde ich mir nie ne MAG-Anlage kaufen.

Nur wenn ich mir ne MAG-Anlage kaufe dann kaufe ich mir was gescheites! Und da es was gescheites nicht gerade billig ist bei Neuanschaffung, besorge ich mir eine gebrauchte Maschine. Und die hole ich mir generalüberholt bei einem ordentlichen Fachhändler. (Nicht bei e-Bay und nicht aus 500km weit weg!) Meine Maschinen waren allesamt Vorführgeräte!

Dem Hobbybruzzler (Schweißer will ich hier bewusst nicht verwenden!) reicht für sporadischen Gebrauch ein Elektrodenschweißgerät... Mit dem Elektroden bis 3,2mm zu verschweißen sind.

Problem an der ganzen Sache: Es wird immer schwieriger an dünne Elektroden heranzukommen... Also wird es automatisch schwierig Dünnblecharbeiten mit dem E-Handverfahren zu erledigen. Wobei die dünnen Elektroden auch so ihre Tücken haben. Die Hersteller empfehlen E-Hand sowieso erst ab Blechdicken von 3mm

Deshalb mein Rat (den schon einige hier beherzigt haben!): Kauf dir einen E-Handinverter!

Und nun noch was anderes:

Für hochlegierte Stähle und NE-Material wie Aluminium, Magnesium, Nickelbasis-Werkstoffe und Titan verwendet man inertes Gas wie z.B. Argon (weniger Wärme und Einbrand,keine Reaktion mit dem Schweissmedium) --- MIG-Schweissen

Hochlegierte Stähle (z.B. Edelstahl rostfrei oder besser hochlegierte, nichtrostende Stähle) werden MAG geschweißt. Alle anderen Materialien werden aber richtigerweiße MIG-geschweißt.


Sorry, aber mein 224er Rehm hat bisher auch für schwere Stahlbauarbeiten gereicht, und das Ding kostet neu ca 1500€. Über 250A braucht man bei WIG zum Aluschweissen, da geht richtig Wärme flöten....

@ClausLa: Definiere mal schwere Stahlbauarbeiten!
Arbeitest Du beruflich/selbstständig mit dem Schweißgerät?
Bist Du Schweißer oder evtl. IWS?
Sagen dir Begrifflichkeiten wie T8/5 und Streckenenergie etwas?


Gruß

Oli


Zuletzt bearbeitet: 29. September 2014 um 00:13
29. September 2014 um 08:45
Klingt überzeugend. DIe MAG Nachteile kannte ich so tatsächlich noch nicht und bin da wohl auch in den Anfängerfehlertopf getreten und habe meine Schweißnähte für "total super" gehalten ... Dann wohl doch lieber nen Elektrodenschweißgerät. Das mit den dünnen Blechen ist natürlich schwieriger, aber generell würde ich auch eher dickere Sachen als Bleche verschweißen ... 

Wobei ich da nochmal fragen würde. Ich hatte hier mal den Richtwert von 180A gelesen (Für nen Hunni gibt es da auch gerade ein schönes Angebot von Westfalia mit allem drum und dran. Neu werd ich mir keins leisten können, den entsprechenden Fachhändler kenn ich leider nicht :( und für Markengeräte werde ich glaube ich zuwenig auf zu niedrigem Niveau schweißen )  aber das soll ja nur für 4mm dicke Metalle reichen? Was passiert wenn ich jetzt z.B. 6mm dickes Material verschweißen will? Kann ich dann von beiden Seiten schweißen und gut is oder bricht dass dann bei nem krummen Wind wieder ab?
Zuletzt bearbeitet: 29. September 2014 um 08:46, Lennart G
29. September 2014 um 10:26
@Lenni:

genau sowas lernt man bei Schweißerlehrgängen. Aber um deine Frage zu beantworten: Man kann grob über den Daumen rechnen, dass du für 1mm Material auch 1mm Elektrodenstärke brauchst. Die benötigte Stromstärke kannst du ja berechnen. Ist jetzt die Materialstärke größer als die maximale Elektrodenstärke, musst du die Kanten vorbereiten. Dann gehts ans beidseitige Schweißen oder Wurzellegen und mehrlagig Aufbauen usw. Als kleiner Einstieg ins MMA-Schweißen > klick hier <. Trotzdem lohnt sich ein Lehrgang ;) 
29. September 2014 um 10:29
Also Fachhändler für Schweißgeräte kenne ich genug!

Das Problem: halt leider nicht in Berlin!

Aber Frage doch mal bei Lorch, EWM oder so an! Die sollten doch wissen wer ihre Schweißgeräte vor Ort vertreibt!

Für ein nagelneues Handy von Lorch in der 230V Klasse inclusive Koffer und E-Handzubehör zahlst etwa 750- 800 € incl. Steuer! Hast als Privatmann glaube ich 3 Jahre Garantie und 10 Jahre garantierte Ersatzteilbevorratung!

Und ich kann sagen die Handys sind gut! Meines ist jetzt 14 Jahre alt und schweißt noch immer wie am ersten Tag! Und ich verarbeite schon einige Tausend Elektroden im Jahr!

29. September 2014 um 13:40
BOAHR. Also wenn ich mal fertiger Ingenieur bin. Haus, Hof, Kinder und gesicherten Arbeitsplatz habe und nicht weiß wohin mit der Kohle oder es aus unerklärlichen Gründen mal wirklich so ein Gerät brauche, werde ich so viel Geld für ein Schweißgerät ausgeben.  Das ist definitiv weit weg von meiner als Student möglichen Preisklasse und wahrscheinlich würde sich das Gerät bei meiner Benutzung echt langweilen. Mehrere tausend Elektroden im Jahr schaffe ich auf jedenfall nicht ^^ 

Der Link ist durchaus was Wert. Danke dafür. Momentan aber auch nichts in meiner Preisklasse. Denke ich würde auch eher auf nen Trafo zurück greifen. Ich sehe bei mir nicht wirklich den Bedarf ein leichtes Gerät zu haben, da es eigentlich eh nicht viel bewegt werden soll ... wahrscheinlich nen Punkt über den man sich aufregt, wenn mans denn dann mal hat ^^

Den Tipp mit dem Schweißkurs werd ich mir auch mal zu herzen nehmen. Sollte es ja an der Volkshochschule geben oder? 
Zuletzt bearbeitet: 29. September 2014 um 13:45, Lennart G
29. September 2014 um 22:30
Also mit dem Schweißkurs kann ich Dir helfen!

Der Didi und ich werden wohl zum Iron Frank nach Berlin fahren! Solltest kein Gerät bis dahin haben bringe ich eins mit! Dann kannst ja mal testen!

Gruß von der Mosel!

Oli
Zuletzt bearbeitet: 29. September 2014 um 22:34
30. September 2014 um 12:25

Eine Sache sollt Ihr beim Kauf gebrauchte Geräte nicht vergessen: die Ersatzteilversorgung.....

Ich hatte heute zufällig einen Monteur in der Firma, weil unser MIG/MAG Gerät gestreikt hat(Fronius TPS 330). War erfreulicherweise nur eine Kleinigheit, die schnell verholfen war.

Im Gespräch mit der Monteur kam dann raus, das die Versorgung mit elektronische Bauteile(Platinen usw) nicht nur für dieses Gerät schon problematisch wird. Das ist kein spezifisches Fronius Problem, haben alle Hersteller.

Wenn Platinen kaputt gehen, kann Ersatz schwierig zu besorgen sein. Reparatur der Platinen ist nur sehr beschränkt möglich, wenn Mehrschichtige Platinen eingebaut sind, wird's fast unmöglich(Aussage Monteur, kenn mich überhaupt  damit nicht aus).

Also: auch wenn Ihr ein gebrauchtes Profi Gerät kauft, immer beim Hersteller die Ersatzteilversoprgung abklären!

Noch einen Hinweis: die Platinen leiden sehr unter (Metallhaltiges) Schleiffstaub. Also Schleifen in der Nähe der Geräte vermeiden und die Geräte regelmässig(wir machen das alle drei Monate) aufmachen und mit Druckluft sauber pusten. Es lohnt sich!

gruss

Adriaan

30. September 2014 um 13:34
Also an Mehrschichtige Platinen in nem Schweißgerät mag ich noch nicht wirklich glauben. Aber ich kenn vielleicht auch nicht die möglichen Userinterfaces die sowas vielleicht doch erfordern. Mehrschichtige Platinen braucht und macht man aus Kostengründen nur, wenn der Platz für viel Elektronik zu eng wird. Ein Faktor der in so nem Gerät wohl kaum gegeben sein dürfte. 

Eine Frage hät ich aber grad nochmal. Hab hier nen Schweißgerät mit normalen 220V und 3Phasen Stecker. Da steht jetzt einmal I1A und dadrunter I2A was ich als den effektiven Schweißstrom deuten würde. Heißt das, dass die Angabe bei I1A der Strom auf der Primärwicklung der Trafos ist? Sprich der Strom der durch die Sicherung passen muss? Bei 180A Schweißstrom und 22V sind das nämlich 35A bei besagtem Gerät. Da kann ich ja als erstes mal meine Sicherung durchschweißen ...
30. September 2014 um 14:46
Tja da leigen halt die Vorteile vom Inverter! 180 A aus der 220 V Steckdose!

I1 dürfte die Stromstärke sein die Du mit 220 V erzwugen kannst und I2 ist diejenige welche mit 400V erzeugt wird.

Ich kenne solche Maschinen! Da brauchst dann einen CEE 32 Anschluss!

Und Achte auf die  Kennzeichnung "K", "42 V" oder "S" beim Kauf Deiner Stromquelle! Sonst gibts kostenlose Stromschläge bei feuchten Handschuhen!

Gruß

Oli

30. September 2014 um 21:17
Na kruzifix no ans! Das kann doch alles nich so ne Wissenschaft sein ^^ Starkstromanschluss gibt es in der Werkstatt nur leider überhaupt nicht da wo die Esse ist, sondern im Lager wo es am besten immer schön sauber ist ... *******!
In der Hoffnung dass meine Beschreibung durch zur Fehlinterpretation gebracht hast, hier mal der Link zur Anzeige. Das dritte Bild zeigt die beschriebenen Parameter. klick 
1. Oktober 2014 um 07:47
Ne ist genauso wie ich es beschrieben habe!

Der Apparillo beschreibt genau das mit den 400V und 220/230V!
Die Tabelle ist doch schön übersichtlich!

Gruß

Oli
1. Oktober 2014 um 13:19
Hm ... mich verwirrt halt etwas das bei I1A auch einmal 220V und 400V aufgelistet sind. Mir wirkt es so, als wäre die obere Reihe der ersten Zeile, ganz rechter Kasten für 220V und die untere für 400V. In der unteren Zeile hätte ich dann gedacht, dass UoV die Sekundärspulenspannung also quasi die Schweißspannung angibt. Hm ... also umso mehr ich drüber nachdenker desto logischer kommt mir diese Interpretation vor ^^ Kundenfang oder wat :/

Auf dem anderen Bild (quasi Oberseite des Gerätes) gibt es ja auch noch die Anzeige die bis 180A für 4mm ELektroden hoch geht ...


Jetzt sehe  ich grade auch noch das es Inverter gibt die nicht nur Elektroden sondern auch Wig können ... hmm... Ist Wig Schweißen so einfach wies aussieht oder gibts da auch wie bei Mig Mag Nachteile die ich nicht kenne  
Zuletzt bearbeitet: 1. Oktober 2014 um 14:34, Lennart G
1. Oktober 2014 um 15:14
WIG ist was fürs ganz genaue! Einfach würde ich es nicht nennen! Und: wirtschaftlich ist es nur bis Blechdicken von etwa 5mm. Und: Du brauchst noch mehr Zeugs wie für ein MAG-Schweißgerät! WIG ist außerdem sehr empfindlich was den Prozess angeht. Blanke Schweißstellen sind ein muss. Mal was verzinktes etc. schweißen geht überhaupt nicht... Und es ist ziemlich langsam...

Gruß

Oli
20. Oktober 2014 um 17:32
Es ist geschafft. Ein Kirsch S 200 hat es in die Werkstatt geschafft bevor ich mir eines kaufen konnte. Jetzt wo man meint es kann losgehen, habe ich aber eine lange Liste an möglichen Elektroden für die wildesten Stähle gefunden. Gibts da vielleicht noch nen kurzen Tipp welche ein guter Allarounder ist? Allrounder im Sinne von rostende Stähle? Gibt es da was oder muss man auch da schon Unterscheiden?