Exakte Zuschnitte ohne Kappsäge? Fundamente Gartentörchen?

12. Juli 2015 um 16:42
Hallo Leute,

ich bin gebeten worden für einen Freund ein Gartentörchen zu bauen. Freistehend.

Eine Zeichnung habe ich noch nicht erstellt, wollte aber einen Rahmen aus Vierkantrohren schweissen und 10er Rund als Füllung per Lochschweissung einsetzen.

Die Rohre auf Gärung geschnitten und dann verschweissen.

Mein Problem ist nun der Zuschnitt - meine Werkstatt beinhaltet zwar alle größeren Maschinen, der Zuschnitt erfolgt aber meist per Schrot oder Flex. Eine Metall-Kappsäge habe ich leider nicht und vermisse ich nur selten.

Wie schaffe ich jetzt einen fürs schweissen ausreichend exakten Zuschnitt auf Gärung? Die Flex schneint mir auch bei guter Führung zu ungenau.

Gruß, Florian

12. Juli 2015 um 17:11
Servus Florian,

Was mich noch interresieren würde wäre die Art deines Schweißgerätes, und deines Schweißtisches bzw. Schweißunterlage.
Auch interresant wäre die Größe des Tores. Da du "Törchen" gesagt hast gehe ich mal aus das du im Rahmen von ca. 1000mm landest.
Ich gehe jetzt mal davon aus das du Schwarzstahl verwendest. Vorsicht ist bei deinen Lochnähten auch geboten, wenn du durch den Vierkant hindurchbohrst. Auch die innenseiten sind zu verschweißen, da du sonst Wasser ins Innere bekommst (durch Witterung) und anschließend ne saubere Korrosion.
Ich hätte es vorher sauber angezeichnet und anschließend mit der 1mm Trenscheibe und dem Winkelschleifer geschnitten. Anschließend die Kanten mit der Fächerscheibe angefast und ab zum Schweißen.
Willst du es nicht mit dem Winkelschleifer machen, so kannst du auch die Old but Gold/Azubimethode verwenden. Handbügelsäge und anschließend feilen. Ist allerdings um einiges Aufwändiger.

Je nach Schweißart und Materialstärke sollte bei der Naht sowieso ein gewisser Spalt vorhanden sein. Dadurch beokmmt man eine saubere Wurzel. Hier kannst du dann auch noch ein wenig deine Fertigungstoleranzen "verstecken".

Viele Grüße,
Alex

PS: Als dem Kunstschmieden zugeneigten Hobbyist, hoffe ich doch das du nicht nur einfaches Rundmaterial einsetzt. Würde ja gestalterisch wie ne Gefängnistür aussehen! Sowas hütte ich nur ungern im Garten!
Verwende doch einen Vierkant, an dem du entweder einen sauberen, runden Zapfen absetzt oder anschleifst, und Torsiere diese. Beim passenden Schweißgerät (MAG) könntest du auch die Bohrungen entsprechend dem Vierkant machen und die Bohrungsfreiflächen verfüllen. Unterschiedliche Torsionen würden etwas Abwechslung bieten. Wenn du etwas mehr Zeit investierst könntest du sogar noch die Vierkantrohre torsieren!
Zuletzt bearbeitet: 12. Juli 2015 um 17:13
12. Juli 2015 um 17:29
Hi Alex, danke dir erstmal!

Der gute Mann nuschelte was von "EinMeterdreissichoderso". Ich rechne daher mit maximal 1500mm. Das entspricht ungefähr der Tiefe meines Schweißtisches.
Geschweißt wird E mit normaler Rutilelektrode.

Mein Gedanke ging auch zur Millimeterscheibe, da die Schnitte aber zumindest beim Vierkantrohr (hatte an 40*40 gedacht) absolut senkrecht werden müssen, bin ich noch unschlüssig. Andernfalls muss man einseitig viel Spalt brücken, was mit E bei geringer Wandstärke schon heikel werden kann. (Vor allem, da mein guter alter DDR-Trafo bei 70A beginnt).

Mir gehts gestalterisch ähnlich wie dir: Ich finde ich die Lösung langweilig, das liegt aber einfach in seinem Finanzrahmen und sieht optisch wertig aus/bzw. ist bei vernünftiger Verarbeitung wertig. Ein Gedanke war, die zwei inneren Rundstäbe nach oben überstehen zu lassen und ggf. Spiralen zu drehen. Anderfalls hatte ich darüber nachgedacht, ihm zwei aufwendigere Beschläge zu schmieden und zu belatten.

Da mein Hobby aber aktuell mehr und mehr über den Hobbybereich hinauswächst, bin ich ganz froh über eine schnelle und einfache Lösung. Eigentlich vermeide ich solch rechtwinklige Schweißarbeiten, weshalb ich eben auch keine Kappsäge besitze. Aber vielleicht wird die auch langsam einfach notwendig.

Gruß, Florian
Zuletzt bearbeitet: 12. Juli 2015 um 17:44
12. Juli 2015 um 20:08
Hallo Florian,

40er Quadratrohr lässt sich ohne Probleme mit einer dünnen (1mm) Trennscheibe so genau schneiden,
wie es für einen solchen Rahmen nötig ist.
Das ist eine Sache der Übung.
Reiß Dir das Material mit einer Reißnadel genau an, (rundherum) dann klappt das schon.

Was die Fundamente betrifft, so kommt es natürlich entscheidend auf die Größe und den sich daraus ergebenden
Gewichten und Kräfte an.

Grundsätzlich gilt aber, dass Fundamente frostfrei gestaltet werden sollen.
Das heißt, mindestens 80 cm tief.
Dadurch wird ein Hochfrieren im Winter vermieden.

Bei youtube gibt es zur Berechnung von sochen Dingen die Reihe "Technische Mechanik".

Das ist ganz gut verständlich.
Hier ein Beispiel  Technische Mechanik

Denk mal über Korrosionsschutz nach.
Verzinken wäre nicht schlecht.

@ Alex: Bitte nicht "torsieren" !  Gib doch Deinen letzten Satz mal in die Duden Rechtschreibprüfung ein. Tordieren wäre richtig.


Gruß Heinz
12. Juli 2015 um 21:22
Au oh... Oh weh... siehe da!
Er habe sich geirrt! Suche er sein heil in der Flucht!
Welch ein Kulturbanause, Barbar!
Oh ah, o weh, doch soll mir Buße erfahren.


Nun mal genug mit der Blödelei:
Tordieren/Torsieren ist ebenfalls ein schwammiger Fachbegriff. Nach neuer Rechtschreibordnung wohl eher Tordieren, aber bereits im Fachbuch "Die Kunstschlosserei" von Professor Max Metzger wird Torsieren als Fachbegriff verwendet. Tordieren wird in diesem Werk eher als unfachgerechte Bezeichnung abgetan.
Übrigens. "Winden" wird in diesem Zusammenhang auch als Fachbegriff verwendet.

Ausserdem weiß jeder, was mit den Wörtern gemeint ist, sowohl bei -sieren und -dieren

Grüße,
Alex
12. Juli 2015 um 22:09
Nabend Heinz,

danke fürs Video - hab sowas leider nicht in der Uni Ich werds einfach machen. Ging immer und wird nochmal gehen. Schön find ichs aber nicht.

Habt ihr Erfahrungen mit ungekühlten Kappsägen?
13. Juli 2015 um 06:31
Moin,

Habt ihr Erfahrungen mit ungekühlten Kappsägen?

Meist Du sowas

Kappsäge

Damit habe ich schon gearbeitet.
Geht wohl, ist aber sehr laut.
Ich würde versuchen eine gebrauchte mit Kühlung zu bekommen.

@ Alex : Nur weils vor fast 100 Jahren mal ein Prof in ein Buch geschrieben hat, muß es noch lange nicht richtig sein.
Aber lass uns das hier nicht weiterführen.
Dafür hatte ich mal eine Ecke der Fachbegriffe vorgeschlagen.

Gruß Heinz
Zuletzt bearbeitet: 13. Juli 2015 um 06:34
13. Juli 2015 um 12:32
Vielleicht wäre ein Trennständer für Winkelschleifer eine weitere Option?

Gibt auch günstigere Varianten.
Da wird augenscheinlich immer am Schraubstock gespart und das resultiert dann in Ungenauigkeit der Zuschnitte.
Ist aber nur Meinung, weil Erfahrungswerte mit Trennständern für den Winkelschleifer und den ungekühlten Kappsägen habe ich nicht.
Viele Grüße!
  Nils
13. Juli 2015 um 18:39
Hallo ihr beiden!

Ja, eine solche Kappsäge meinte ich. Könnte ich mir durchaus für Alu vorstellen - bin bei Stahl aber skeptisch. Lautstärke wäre mir egal, aber wie hoch ist der Sägeblattverschleiß?

Auch über einen solchen Trennständer habe ich schon nachgedacht. Ggf. auch selber bauen, habe noch große hochwertige Schraubstöcke da.

Eine große gekühlte Säge ist zum einen mittelfristig nicht im Budget (ich denke 500€ muss ich gebraucht rechnen?) und dürfte auch platzmäßig bei mir aktuell schwer unterzubringen sein. Habe zwar eine sehr gut ausgestattete Werkstatt, bin dadurch aber platzmäßig sehr eingeschränkt. Da alles andere nahezu immobile Maschinen sind, wäre räumen auch schwierig
13. Juli 2015 um 20:02
Hallo,
ich war Früher viel auf Baustellen unterwegs.
Da habe ich mit so einer Kappsäge viel gearbeitet.
Von 12er Rund über 1 1/4 Zoll Rohr bis 120 HEB, sowie VA bis 40x10 und 24Rund hab ich damit alles klein gekriegt.
Die Dinger haben ein mit Hartmetall besetztes Sägeblatt.
Mir ist noch in lebhafter Erinnerung, als ich beim Umbau eines Gebäudes von Flachdach auf Walmdach
die 120er HEB damit geschnitten habe.
Als ich anfing, ist der Zimmermann vor lauter Schreck fast aus dem Dachstuhl gefallen.
Der dachte das wär ne Kappsäge für Dachlatten.
Nachteil an den Dingern ist der Mordsradau und sowohl die Sägen als auch die Blätter sind recht teuer.

Gruß Heinz
13. Juli 2015 um 20:11
Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Zeichne es dir gut, dann klappt es auch mit der Flex. Wenn du nur einen Rahmen im Jahr baust ist alles andere quatsch.
Alternativ könntest du es für einen Kasten Bier vielleicht auch beim Schlosser um die Ecke schneiden lassen. Wenn es denn wirklich nur vier Gärungsschnitte sind sollte das sicher gehen.

Oder du verbaust statt Quadratrohr zwei Flachstähle mit eingespanntem Vierkant. Das Ganze genietet, sieht schlicht und wertig aus.
Dann sollte es aber schon ein guter Bekannter sein.😄
Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann
14. Juli 2015 um 12:59
Beim Silber bzw Goldschmieden gibt es einen Trick wenn eine Lötstelle mit möglichst wenig Spaltmaß aneinanderpassen soll. die Teile werden schlichtweg übereinander gelegt im passenden Winkel oder durchmesser, fixiert und beide zusammen gesägt.

Beim Silberschmieden nimmt man dafür im Normalfall was Laubsägeartiges, dh der Vorteil dieser Technik ist, das man auch mit welligen/schiefen/sonstwas schnitten wenig Spaltmaß hat.

Wenn die Flexscheibe von vorne bis hinten die selbe Stärke hat, sollte es aber auch funktionieren :) musst die teile nur ggf unterfüttern und gut fixieren :)

LG Ronja