23. September 2014 um 19:10
Hallo schakaa ,dann habe ich das so verstanden, das in dem Fenster zwischen perlitnase und martensitpunkt gerichtet werden soll.
Bei allem Verständnis , das halte ich für sehr mutig und für sehr schwierig.die Version nach dem Anlässen in kleinen Schritten zu richten ,halte ich für erfolgversprechender.
Allerdings ist da die vorhandene Härte der Knackpunkt , wenn du noch 60 hrc hast dann macht es einfach gnadenlos knack.
Je tiefer man kommt , so bis 53 hrc- das haben viele Industrie Messer- da kann man das probieren.
Ein Vabanque Spiel bleibt es immer.
Schnell was aus der Historie .
Ziehnadeln aus HSS stahl wurden in ein warmbad von 500grad gehärtet,dann herausgezogen,da waren sie noch weich.
Jetzt erfolgte das richten auf großen eichenblöcken.
Das ging ,da große Masse ,luftabkühlung dadurch langsam. Aber Verluste von 10-20 Prozent gabs auch hier.
Denn bei 200grad war Schluss .
Fazit ,ich halte es ,bei einer exakten martensithärtung,also volle Härte, für ein Glücksspiel irgend etwas zu richten.
Man sollte sich überlegen ,ob man so viel Arbeit durch ein paar Hammerschläge aufs Spiel setzt.
Die alten sagten.. Blinder Eifer schadet nur!
Nichts für ungut .
Gruß fritz
21. September 2014 um 10:19
Ich mache es wie von Walter schon erwähnt anlasen und dann feine Richtmarken einschlagen .
Natürlich braucht man das richtige Werkzeug.  Am besten geht es mit einem Richthammer der eine schlanke Hartmetallfinne hat. Auf jeden fall muss der Hammer härter sein als die Klinge. Zur Not geht es aber auch mit der Kante eines HSS Rohlings für einen Drehstahl.
Und dann viele feine Marken anstatt weniger und tief.
Was Walter meint ist vorbei an der Perlitnase und dann richten bevor die Martensitbildung beginnt.
Halte ich für sehr riskant weil es schwierig ist die Temperatur richtig einzuschätzen und das Zeitfenster gering ist. . Wenn man dann noch Kupfer drunterlegt wird es noch gefährlicher weil das Kupfer die Wärme schnell rausnimmt. Wenn man das riskiert sollte man  wenigstens das ZTU Schaubild des Stahls vorher lesen.
Grüße Peter
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



Zuletzt bearbeitet: 21. September 2014 um 10:45, Peter Bühl
20. September 2014 um 21:52

Hallo akrumbseisn,

da geht was durcheinander, die Perlitnase ist ,,oben,,so bei 800°C. Sie sollte man nicht durchlaufen da sonst -Messer weich.

Perlit ist weich, also schnell genug abschrecken um an der Nase vorbei zu flitschen.

Was du meinst ist der Martensitpunkt so um die 150 bis 200 grad - Stahlabhängig.

Du musst also schnell sein, wenn das Messer den Martensitpunkt erreicht ist es schlagartig hart, dann bricht es wenn du versuchst zu richten.

Halte richten nach dem härten für sehr risikoreich , da die Abkühlung bei unseren geringe Querschnitten sehr schnell geht.

Lieber nochmal glühen , richten und entspannen bei 650°C und nochmal härten , aufwendig aber sicher.

gruss fritz

 

 

20. März 2014 um 22:42
Hallo Kollegen,
sehr wichtig finde ich vorallem zu erwähnen, das auch das die Art und weise des Schmiedens die korrekten Wärmebehandlung beeinflussen kann.

Der C45 an sich ist soweit auf kein Anlassgebiet ausgelegt, das Teilt er sich mit anderen einfachen Stählen wie z.B. dem C75/C100 75Cr1 oder 80CrV2 die auch wahlweise federhart oder in niederen Bereichen angelassen werden. Von daher wird er hierbei auch nicht zweckentfremdet.
Dementsprechend tauchen die meisten dieser Stähle z.B. im kleinen Stahlschlüssel sowohl unter den Federstählen als auch bei den Werkzeugstählen auf.

Wie bereits auch schon darauf eingeganggen wurde sind bei schnelleren Abkühlgeschwindikeiten deutlich höhere Ansprunghärten als die 57 HRC möglich. Der Atlas zur Wärmebehandlung der Stähle beschreibt unter sehr guten Bedinugnen z.B. gemessene Ansprungshärten von 840 HV1 was dann etwa 63 HRC wären.

Also kann ein Messer aus C45 durchaus Glas ritzen wenn Härtetemperatur und Abschreckgeschwindigkeit(also Kühlmedium und Werkstoffdicke) stimmen.

Grüße,
Eisenbrenner

PS: Ich bekomme keine Probleme damit größere Werkstücke im Ofen anzulassen wenn ich Backpapier unterlege.
Zuletzt bearbeitet: 21. März 2014 um 06:25, Eisenbrenner
6. März 2014 um 11:26
Äxte und Beile werden industriell im Warmbad bei ca 280°C gehärtet, Hämmer ... guckst du dir am besten bei Krenzer an.

Ich denke da ist ein Riesieger Schreibfehler drin. Gehärtet wird bei über 800 Grad angelassen wird dann wohl bei 280 Grad. Krenzer habe ich schon vor Jahren besucht und mir die Hammerproduktion angeschaut. Interessant aber ich meine die Hämmer wurden damal mit Restwärme angelassen.Bin mir da aber nicht sicher.
Klar sind Hämmer nicht bis 500 Grad angelassen aber hier mal ein Link zum anlassen http://www.saarstahl.de/fileadmin/saarstahl_extranet/images/04_produkte/walzstahlsorten/deutsch/0503_C45.pdf


Hier nochmal eines wo auch niedriger angelassen wird und dann eben die max erreichbaren ca 57 HRC aufgezeichnet sind
http://www.dillinger.de/imperia/md/content/dillinger/publikationen/kunststoffformenbau/werkstoffblaetter/dimo_c45_d25_g__11_06__d.pdf
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 6. März 2014 um 12:06, Martin
6. März 2014 um 09:55
Darauf habe ichdan aufgebaut und die Tips zum härten gegeben. Mit dicken Werkstücken wie Hämmer oder andere Bauteile habe ich ganz wenigg Erfahrung um die weiterzugeben. Deshalb auch der hinweis mit dem C 45 und der Hohen Anlass Temperatur. Dieses habe ich aus Datenblätter.

Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass Äxte (Mindestforderung der DIN 7294B: C35), Beile (dito, nur andere Norm) aber auch Hämmer eben nicht bei 500°C angelassen werden. Bei 500°C Anlasstemperatur hat C45 eine Härte von ca. 35HRC, wäre also für diesen Einsatzzweck viel zu weich. Äxte und Beile werden industriell im Warmbad bei ca 280°C gehärtet, Hämmer ... guckst du dir am besten bei Krenzer an.


Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
6. März 2014 um 09:10
Das ist schon klar das es im Backofen geht wen es bis Temperaturen von ca 250 Grad geht höher ist aber wohl nicht möglich. Des weiteren bezog sich das auf die Aussage von Oli wegen dem Ärger mit der Frau. Meißel und grobe Geometrien machen sich nicht besonders Gut inder backröhre der Frau.
Gehen tut alles was warm macht.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
6. März 2014 um 08:44
??,wieso soll eine Esse oder Härteofen besser/angebrachter sein,als eine Backröhre zum anlassen von Meißel,sie muss doch nur die zu erreichende Temperatur erreichen.

Gruß Maik
Homepage
6. März 2014 um 04:56
Meine Härteausführungen beziehen sich meistens zum Thema was eröffnet wurde. So hier auch.  Dieses sind die Probleme im ersten Tread
Nun ja nach meinen ersten Versuchen mit Messern ist für mich immer noch das Härten das grosse Risikofaktor . Bis jezt hab ich immer die Klingen in eine Bucht aus Schamotsteinen gestellt und mit dem Butan Lötbrenner und einer Fix Aufgestellten Lötlampe erhitzt . Dabei habe ich immer eine schöne helle Rotglut - Helle Rotglut erreicht .Mal hat es Funktioniert dann auch wieder nicht .

Darauf habe ichdan aufgebaut und die Tips zum härten gegeben. Mit dicken Werkstücken wie Hämmer oder andere Bauteile habe ich ganz wenigg Erfahrung um die weiterzugeben. Deshalb auch der hinweis mit dem C 45 und der Hohen Anlass Temperatur. Dieses habe ich aus Datenblätter.
Also wäre es doch sinnvoller das Härten verschiedener Werkzeuge differenziert zu beschreiben. Denn ich werde alleine aus Gründen der Gewinnmaximierung und des ehelichen Friedens keine Meißel in den heimischen Backofen stecken!

Das wäre ja mal ein Spaß dabei zusein wenn ein Abbruchmeißel im Backofen liegt und deine Frau Kuchen oder Pizza machen will.
Solche Groben Querschnitte sind wohl immer ein Fall für die Esse oder wenns Feudal sein soll den Härteofen.
Für feine Messerklingen darf es dann auch mal der Ofen sein.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 6. März 2014 um 09:08, Martin
5. März 2014 um 22:56
Ausserdem darf man hierbei nie ausser Acht lassen was man denn nun letztlich mit der Härterei erreichen will... Die Differenzen sind meiner Ansicht nach so groß, dass man keine Grundanleitung dazu geben kann...

Da muss ich mal ganz kurz ein wenig widersprechen! Ich gebe regelmäßig Grundanleitungen zum Härten! Und: Bisher kamen alle denen ich sie gegeben habe damit ganz gut zurecht!

Härte: Der Widerstand eines Körpers gegen das eindringen eines anderen Körpers...

Diese Widerstandsfähigkeit will ich mit dem Prozess "Härten" erhöhen. Das wollen wir alle beim Härten erreichen.

Ich sage: es kommt darauf an was man Härten will.

Und wenn wir hier Hämmer mit Messern und Äxte mit Meißeln vergleichen ist das so als würden wir Äpfel mit Birnen vergleichen! Ist zwar alles Werzeug (Obst) aber das wars auch schon an Gemeinsamkeiten!

Also wäre es doch sinnvoller das Härten verschiedener Werkzeuge differenziert zu beschreiben. Denn ich werde alleine aus Gründen der Gewinnmaximierung und des ehelichen Friedens keine Meißel in den heimischen Backofen stecken!



Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk

Oli


Zuletzt bearbeitet: 5. März 2014 um 22:57
5. März 2014 um 19:57
Je mehr verschiedene Meinungen ein Anfänger lesen kann, desto höher ist doch auch die Wahrscheinlichkeit das das Richtige für ihn dabei ist... von dem her, ich stehe voll auf Moritz's seite.

Ausserdem darf man hierbei nie ausser Acht lassen was man denn nun letztlich mit der Härterei erreichen will... Die Differenzen sind meiner Ansicht nach so groß, dass man keine Grundanleitung dazu geben kann... allerdings heist das: Abschätzen, oft machen und einfach mal ausprobieren.
Was ich z.B. mal ganz spannend fand, man nehme verschiedne Stähle (z.B. Baustahl, C45, Federstahl, Feile usw.) schmiede handliche Stücke aus und vollziehe die Wärmebehandlung bei diesen. Dann diversen Tests unterziehen, z.B. Bohren, Schlagtest im Schraubstock, Sägen (Handbügelsäge) usw.
Ausprobieren
Ausprobieren
Ausprobieren
Helfen tut auch oft der Stahlschlüssel, da kann man sich vorher schlau über diverse Temperaturen machen, im Netz sind auch sämtliche Stahlbezeichnungen vorhanden, dort kann man sich also auch schlau machen...

Das alles ist natürlich wieder nur meine Meinung!

Viele Grüße
Alex
5. März 2014 um 17:22
Ich glaube das es Feuerkäfer darum gin nicht den "riesen Disput" auszurufen...

Er wollte einfach seine Erfahrung teilen und zu einer Stütze für Einsteiger machen.

Ich finde die Anleitung klasse, und auch Walters Tip schnell noch in der richtigen Temperatur nachzurichten.
Davon lebt doch der "Hobbybereich"

Wen die weiterführende Härterei, und die dafür nötigen Formeln interessieren, der muss doch eh viel tiefer in die Materie einsteigen und sich viel theoretisches Wissen zulegen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Alex sich Gedanken gemacht hat welsches Glas härter ist oder wie lange seine Anlasszeit war.

Mir geht es ähnlich....
Bis ich mich ein wenig besser informiert hatte, waren bei mir alle Messer irgendwie gehärtet (komischer weise hab ich noch nix von einem gebrochenen, oder verbogenem gehört).

Das das natürlich nicht reicht um jetzt Survival-messer zu machen, wie Ingo wo man quer zur Maserung Chuck-Norris-bäume umhaun kann indem man hinten mit nem Hammer drauf haut ist auch klar....

.... Aber wenn ich das will frag ich ihn doch einfach, oder den Klaus, oder einen anderen "Profi".

Ich hab noch nie erlebt, dass eine Disskusion über richtiges Härten der technischen Wahrheit gediehnt hat, sondern nur Zwistigkeiten von typisch deutschen Charakter.

1.Auf dem Grabstein stand "hatte Vorfahrt"

2. Zwei Anwälte 3 Meinungen.

Ich finde die Anleitung einfach (und für Hobbyisten geeignet), gut gegliedert und einfach GUT.

Grüße Moritz
5. März 2014 um 13:11
Ich lasse meine Stähle die ich verarbeite auch nur bei 180 -220 Grad an 2 mal ne Std. Aber in der Literatur steht eben das der C 45 da war ja die Rede von wenn er zum Einsatz kommt auf 500 Grad angelassen werden soll. Der C 445 ist nicht zur Härtebildung ausgelegt sondern zum Dauerhaften Verschleiß und Zähigkeit. Wenn man den Sstahl allerdings "zweckendfremdet" Messer und Beile dann muß man ihn ach anders behandeln. Nur ist das nicht sein zugedahter Einsatzzeck. Gehen tut´s scheinbar doch wie Alex es bewies. Allerdings soll es riesige Unterschiede in der Härte von Glas geben. So soll Grün und Braun weicher sein als Weiß / Klar Glas.
Das ist aber alles aus der Literatur selber bin ich kein Glasfachmann.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
5. März 2014 um 12:30
@Feuerkäfer: Die Literatur behandelt aber auch nicht so dünne Geometrien, wie Messer- oder Beilklingen, sondern nur den Standard: Stirnabschreckversuch nach Jominy. Bei dünnen Geometrien sind durchaus noch 1-2 Rockwell mehr drin.

Und warum sollte man C45 auf 500°C anlassen? Wir wollen diesen (Vergütungs)Stahl doch gar nicht vergüten. Ich lasse Beile, die ich für mich mache, je nach Verwendungszweck zwischen 180°C und 300°C an.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
5. März 2014 um 06:14
Hallo Alex ich will dir da nicht widersprechen, zumal du ein Foto eingestellt hast wo es ging. Allerdings solltest du bedenken das die Rede von Messern war. die dünnen Querschnitte lassen ein Ritzen nicht zu da der Stahl viel zu spröde wird. In der Literatur ist von max 58 HRC die rede und das ohne Anlassen. Das macht eine Messerklinge nur einmal mit. Deine Beilgeometrie macht das unangelasen ne weile mit wenn du aber nach vorschrift anläßt muß es bei ca 500 Grad geschehen und dann wird er definitiv zu weich um Glas zuritzen.
Da es bei dir geklappt hat zeigt aber das es en sehr komplexes Thema ist.
Auch erhebe ich bei meinen Beiträgen nie, den Weisheits letzen Schluß, ich bin ja kein Metaller, lediglich jemand der Messer macht und die selber härtet. Eine Härterei habe ich bis her noch nicht beauftragt für meine Sachen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 5. März 2014 um 06:15, Martin