Hobbyschmiede für Beginner
@KlingenKerl das bedeutet, dass der Amboss die zugeführte Energie (durch Hammerschläge) nicht absorbiert, sondern zurückwirft. Das hat einerseits den Vorteil, dass das Werkstück nicht nur durch den Hammerschlag, sondern auch durch den Amboss beeinflusst wird, was halbe Arbeit bedeutet, und andererseits, dass der Hammer bis zu einem gewissen Grad zurückgeworfen wird, was einem Energie beim heben des Hammers spart. Das bedeutet, dass man zwar prinzipiell auf jeder harten Fläche schmieden kann, es ohne den Rückschlag (also das Ziehen) aber weitaus mühsamer und anstrengender ist. Testen kann man, ob ein Amboss zieht, am besten, indem man eine Kugel eines Kugellagers aus ca. 20-40 cm Höhe auf die Bahn fallen lässt. Je höher die Kugel zurückspringt, desto besser ist der Rückschlag. Ideal sind natürlich 85-100%, aber ich denke, dass alles über 50% für den Anfang ausreicht.
Gruß
Paul
also, ich bin schon viele Jahre mit dem Thema Ambosse unterwegs, und diese Unterscheidung habe ich noch nirgends gehört. Aber ich will es auch nicht ganz ausschliessen, man lernt ja immer dazu. Woher hast Du diese Info?
Gruß DerSchlosser
wie kommst Du darauf???
Ergänzend zum Thema Amboss wäre zu sagen, dass man unterschiedliche Formen für unterschiedliche Anwendungen hat. Während schmale, lange Ambosse eher für Kunstschmuedearbeiten genutzt werden, eignen sich Ambosse mit breiter, planer Bahn besser zum Schmieden von Klingen. Hierzulande wäre ersteres eher die süddeutsche, letzteres die norddeutsche Form. Eventuell kannst du aber auch nach einem speziellen Messer-/Klingenschmiedeamboss Ausschau halten, wobei diese recht selten sind. Insgesamt ist es aber natürlich auf jedem Amboss möglich, solange die Bahn eben ist und der Amboss zieht.
Gruß
Paul
zum Thema Amboss:
So wie Du richtig schreibst gehen die Meinungen da auseinander. Meiner Erfahrung nach macht das so ab 50 KG wirklich Sinn. Ideal zum Klingen schmieden wären sicher so um die 100 KG, das sollte auch für einen Anfänger erschwinglich sein.
Aber es gibt auch Leute, die kloppen auf alten Eisenbahnschienen rum...
Mit dem Untersatz hast Du im Prinzip Recht, im allgemeinen gilt: je schwerer, desto besser "zieht" ein Amboss.
Gruß DerSchlosser
Next big thing: Der Amboss! Auch da kann man ja wirklich gut Geld lassen. Klar, halten ein Leben lang, aber als Einsteiger frag ich mich ja schon, brauch ich wirklich ein 200 KG-Brocken? Was wäre ein gutes Gewicht für mittlere (und evtl wie gesagt längere) Klligen? Die Angaben dazu unterscheiden sich halt stark.
Zudem die Frage: Gilt nur das eigengewicht des Amboss? Wenn ich einen Untersatz montiere und das ganze fest Verbinde, bildet sich doch eine Einheit? So könnte man doch auch aus einem leichteren einen schweren Amboss "schummeln". Klar, die Laufbahn wäre kürzer, aber ist meine Idee plausibel, oder übersehe ich etwas grundlegendes?
Zum Ausbessern der Kesselausmauerung auf dem Raddampfer "Kaiser Wilhelm" haben wir immer ca. 10 % Schweineborsten in den feuerfesten Mörtel gemischt. Die verbrennen beim Anheizen und erzeugen ganz viele chaotisch verteilte Risse in der Ausmauerung. Dadurch ist die sonst spröde Schicht beweglich, es platzt nichts durch thermische Ausdehnung ab, denn das ganze hält wie ein Gewölbe zusammen.
Ich habe das von dem alten Maschinisten gelernt. An den Stellen, wo man mal aus Versehen mit den Schürwerkzeugen gegen stößt, haben wir Glasscherben in den frischen Mörtel gesteckt. Die werden bei den Temperaturen zu einem zähen Glasüberzug. Wenn sie einen Knuff abkriegen gibts eine Delle, aber die läuft von allein wieder zu.
Die Borsten sollten in der Gasessenauskleidung auch prima fuktionieren. Das Glas eher nicht.
Eine Anleitung wie man eine baut, gibt es bei Messermacherbedarf bzw. Lindenschmiede.
Einfach googeln, er bietet auch Bausätze an sowie die Bauanleitung.
Sicher ist es billiger dem ersten Anschein nach, die Bauteile selber zu kaufen.
Aber der Verkäufer der Isolierung/Zement etc. hat eine Mindestabnahmemenge und daraus kann man 3-4 Essen bauen und lohnt sich somit nicht.
Daher kannst du dort zugreifen, sofern du das Geld und das Geschick hast, falls es zu heikel erscheint, er baut auch komplette Essen zum Verkauf.
Die Bausätze aus Gasflaschen habe ich auch schon gesehen, aber ich weiss nicht, ob ich meinem handwerklichen Geschick so weit traue. Wäre es möglich so eine Esse selbst noch mit Feuerbeton auszukleiden? Wie dick müsste er etwa aufgetragen werden?
Moin Tobias
Ich habe mit einer Tretesse angefangen und habe die ersten Versuche mit Holzkohle gemacht. Funktioniert prima, ist aber teuer und sie fliegt bei zuviel Wind leicht durch die Gegend. Ich bin dann auf Schmiedekoks umgestiegen, der ist etwas zickig, weil er schnell ausgeht, wenn Du zu wenig Luft hast. Koks hat den Vorteil, dass er nicht raucht. Wenn Du eine Esse mit elektrischem Gebläse hast, geht das super.
Gasesse Kohleesse
keine Feuerführung nötig, nur Brenner einstellen Feuerführung ist notwendig, kriegt man aber schnell raus
erwärmt alles was in der Esse ist gibt Dir die Möglichkeit gezielt zu wärmen
ist räümlich eng begrenzt viel Platz, auch für Teil, sperriger sind
nur wenige erreichen Schweißtemperatur Schweißtemperatur ist kein Problem
Athmosphäre ist einstellbar, Oxidierende, neutrale und reduzierende Zonen im Feuer
geringe Gefahr Eisen zu verbrennen Gefahr das Eisen zu verbrennen
Gas ist leicht zu beschaffen Kohle ist etwas schwerer zu bekommen, geht aber.
braucht eine längere Aufheizzeit Wenn Du es raus hast, hast Du nach 5 min fast volles Feuer
sauber regelmäßiges Feuer saubermachen, wegen Schlackenbildung
Explosionsgefahr, wenn man was falsch macht
Ich habe eine Gasesse, ziehe aber das Koksfeuer vor, Es ist einfach schneller an,präziser und auch schneller wieder kalt. Der Koks hat nicht nur den Nachteil, dass er schnell ausgeht, sondern auch den Vorteil, dass er schneller aus geht. Wenn Du Feierabend machst und die Luft abstellst, ist das Feuer schnell aus. Also Luft aus, Werkzeug wegräumen, Hände waschen. Kokelkontrolle und der Kokshaufen ist nur noch etwas mehr als handwarm.
Die devil forge ist eher was für lange Messer, wenn es etwas sperrig wird, hast Du verloren.
Schau doch mal in den Kleinanzeigen nach einer Kohleesse, da habe ich meine erste und zweite auch gefunden. Auch nicht teurer als die Gasesse.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim neuen Hobby. Ich hoffe Du zeigst dann aauch mal was Du so gemacht hast. Ruhig auch, wenn es nicht perfekt ist, Dann gibts ev, den einen oder anderen wertvollen Tip.