Re: richtig Härten - wo liegt mein Fehler? und muss ich vorher normalisieren?

24. Oktober 2023 um 19:55

Moin Walter,

 danke für Deine Antwort :-)

 

Gut zu wissen, dass das Normalisieren nicht unbedingt nötig ist. Das macht den nächsten Versuch jedenfalls einfacher.

Und ja, ein Magnet kommt ab sofort in die Nähe meines Gasbrenners.

Geschärft wird mit Wassersteinen, sollte also nicht die Fehlerquelle sein.

Wegen dem Stahl - Auf den Eisen steht 'Gussstahl-Garantie' drauf. So wurde soweit ich weiss um 1900 ein damals neues Verfahren genant, das nichts mit dem einer 'Gussstahl-Pfanne' zu tun hat. Die meisten Stemmeisen aus dem deutschen Raum dieser Zeit tragen diesen Namen. Eigentlich qualitativ richtig gutes Werkzeug. Über die genaue Zusammensetzung weiss ich leider nichts.

 

Ich habe mich gewundert, ob meine Schneiden so schnell stumpf werden, weil sie noch zu spröde sind und bei Ästen im Mikrobereich absplittern!?

Vielleicht nimmt dieses Problem ab, wenn ich in vorgewärmtem Öl abschrecke. Macht das Sinn?

Oder doch nochmal für eine Stunde in den Backofen?

 

Womöglich gilt hier wieder einmal folgendes: Probieren geht über vielem anderen ;-)

 

 

 

 

richtig Härten - wo liegt mein Fehler? und muss ich vorher normalisieren?

21. Oktober 2023 um 09:44

Hallo zusammen :-)

Eigentlich komme ich eher aus der Holzbearbeitenden Ecke, dort wo Stahl Werkzeug und nicht Werkstoff ist. Und doch kommt es immer mal wieder vor, dass ich an diesem Werkzeug etwas verbessern möchte oder es ganz selber herstellen möchte - dann wird der Stahl zum Werkstoff. (so, als kurze Vorstellung meiner selbst, bisher hier am stillen mitlesen beteiligt)

 

Nun habe ich eine Frage an Euch, deren Antwort ich nicht finden konnte:

Es geht um das Härten von alten (Anfang 1900) Stemmeisen.

Die Klingen waren ganz weich. Bei erster Benutzung hat sich die Schneide am ersten Ast verbogen (nicht abgebrochen). Da die Griffe nicht original sind gehe ich davon aus, dass mein Vorbesitzer sie im Feuer weggebrannt hat und dabei aus Versehen die Härtung des Eisens rückgängig gemacht hat (so oder so ähnlich).

Ich habe sie dann gehärtet. Mein Vorgang beim Härten ist wohl etwas rustikal, aber bisher hatte ich damit richtig gute Ergebnisse:

Über Holzkohle kirschrot aufheizen, dann in Salzwasser abschrecken und anschliessend im Backofen bei ca. 200 °C eine Stunde anlassen.

Der Stahl ist nun also gehärtet und hat den FeilenTest bestanden. Die Schneide ist richtig scharf zu bekommen, verbiegt sich auch bei Ästen nicht mehr. Allerdings bin ich nicht wirklich zufrieden mit meinem Ergebnis. Sie werden einfach extrem schnell stumpf. Nach einem halbem Zapfenloch ausstemmen sind sie fast schon nicht mehr zu gebrauchen.

Die Stemmeisen an sich sollten von richtig guter Qualität (gewesen) sein. Ich glaube nicht, dass es einfach daran liegt, dass der Stahl irgendwie ‘schlecht’ ist, auch wenn ich nicht wirklich weiss was es für einer ist.

Womöglich war meine Methode doch etwas zu rustikal!?

 

Nun möchte ich, nachdem ich mich hier im Forum gründlich eingelesen habe, einen zweiten Versuch wagen.

Diesmal mit feinerer Rezeptur:

Aufheizen in einer kleinen Gasesse und abschrecken in vorgewärmtes Rapsöl. Danach 2-3 x anlassen bei 200°C.

 

Meine Frage: muss ich den Stahl vorher normalisieren? Oder kann ich ihn (schlecht) gehärtet direkt wieder härten?

Wenn möglich wäre das besser, da ich so die Griffe nicht neu machen muss (in nasse Tücher gewickelt überstehen sie die Wärme ganz gut. Wenn ich erst normalisieren muss, dann werden sie das wohl nicht mitmachen.

 

Sodenn, bin gespannt auf Eure Anregungen und schon mal vielen Dank dafür im Voraus.

 

 

Bis dahin, liebe Grüsse,

Fabien