Re: ist feilenstahl für messer geeignet ?

27. August 2013 um 10:04

Zum Üben verwendet man Baustahl. Der enthält wenig Kohlenstoff und keine Legierungselemente. Feilenstahl enthält über 1%C und wenig bis keine Legierungselemente. Der erhöhte Kohlenstoffgehalt und die Form der Feilen haben beim Üben Nachteile genüber Baustahl.
  
    Durch den C-Gehalt liegt die obere Schmiedetemperatur von Feilen ~100° niedriger als bei Baustahl. Man muß öfter erwärmen und hat mehr Arbeit beim Umformen. 
    Durch den C-Gehalt geht der Stahl leichter kaputt als Baustahl, etwa durch zu langes Halten auf Schmiedetemperatur, überhitzen oder zu geringe Umformleistung.
   Wegen der geringen Länge muß man meist mit Zangen hantieren, längere Werkstücke kann man bequem in der Hand halten.

LG
Holger

Re: Anfängerthema: Hammerformen

28. Juli 2013 um 09:15
Moin Oliver,

wenn das Hammergewicht zu gering für den Querschnitt des Werkstückes ist, verformt man nur oberflächlich, erreicht keine durchgreifende Verformung. In deinem Beitrag steht anscheinend das Gegenteil


Gruß Holger   

Re: Schmiedekurs am Kiekeberg

3. Juli 2013 um 09:45
Moin,

um ein Schmiedetreffen geht es hier kaum noch, das stimmt schon. Bei Interesse kann ich gern klären was geht, ohne Intessenten macht das keinen Sinn. Damit geht es nur noch um die Kurse, ich ändere mal den Titel.


Gruß Holger 

Re: Schmiedekurs am Kiekeberg

2. Juli 2013 um 11:19

105€ für zwei Tage wäre ein gemeinschaftlicher Besuch eines Schmiedekurses im Museum. Dirk Tietgen ist dort der Kursleiter. Kurse bei Dirk kosten 200€ und finden seltener statt.

Dort können sich ein paar Anfänger mit Interesse an dem günstigen Kurs am Kiekeberg zusammentun. Dazu gehöre ich, bisher habe ich nur wenig geschmiedet. Im Hamburger Raum ist das Museum mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. 

Mit erfahrenen Leuten kann man an einem Feuer seinen eigenen Kram machen, mit dem Museum kann man reden. Die Anleitung von einem Meister ist vielleicht auch für Fortgeschritten Schmiede interessant. Eine ordentliche Gastronomie gibt es auch. 

In diesem Rahmen kann man sich dort praktisch ohne Vorbereitung treffen, das kostet nur Geld und ein WoE.  



Gruß Holger


 
Hier ist nochmal der Beitrag vom NDR aus Dirk Tietgens Schmiede:

Von Meisterhand

Re: Schmiedekurs am Kiekeberg

1. Juli 2013 um 16:15
Im Frühjahr konnte ich einen Schmiedekurs am Kiekeberg besuchen. Leider war für den Schmied eine Vertretung eingesprungen. Von acht Leuten wurde der wohl etwas zuviel gefordert, so daß der Kurs nicht so überzeugend war. Vielleicht nehme ich noch an einem Kurs mit Dirk Tietgen teil, dann könnte ich berichten was man dort erwarten kann. 

Dieser Beitrag kommt erst jetzt, weil ich das Museum nicht in die Pfanne hauen wollte. Wenn ich sauer bin, schreibe ich ganz anders!


Gruß natto 

Re: Anfängerthema: Hammerformen

1. Juli 2013 um 15:58
Mit einem Kreuzschlaghammer kann ich gut auf dem Horn strecken. Für das Material in der Linken steht die Finne genau richtig. Meinen, mit 2kg, kann ich nur für ein paar Schläge kontrolliert benutzen. Das reicht aber, um Stücke runterzuschmieden, die ich sonst kaum verarbeiten kann.


Gruß natto 

Re: Bandschleifer Empfehlung?!

26. Juni 2013 um 09:47
Bei meiner Suche nach günstigen Bandschleifern habe ich nur den Opti SM 250 SL bei Stürmer in dieser Preisklasse gefunden.

Re: Materialwahl Meisel!

20. Juni 2013 um 10:11
Mit einer Kreissäge kann man alle Nägel am Rand der Palette sägen, mit geringen Verschleißkosten. Mit einem ebenerdig aufgestellten Sägeblatt kann die Paletten einfach drüberschieben. Dafür müsste natürlich ein Spalt geöffnet werden...

Wenn der C60 und der Federstahl große Ausbrüche zeigen, sind die meiner Meinung nach zu niedrig angelassen, oder der Schnittwinkel ist zu klein. So finde ich das Ergebnis wenig aussagekräftig. Beim 1.2550, niedrig angelassen, könnte sich das gleiche Ergebnis zeigen.

Bei den Werkzeugstählen für Kaltarbeit im kleinen Stahlschlüssel findet sich der Verwendungszeck "für Druckluftwerkzeuge" nur beim 1.2542 und beim 1.2248. Mehr C oder Karbide würden das Gefüge schwächen. Der 1.2550 wird also, etwas höher angelassen als der 1.2542, nur ein wenig schwächer sein.

@Eisenbrenner
Mehr Karbide halte ich für ungüstig, dadurch wird das Gefüge geschwächt. Sieh dir mal Legierungen für Meißel an. Maik hat Analysen dazu gemacht. Mit der richtigen WB braucht man wohl nicht so viele Karbide. Und was der 1.2248 im Vergleich zu den anderen Kandidaten leistet, interessiert mich brennend, um endlich mal rauszukriegen was Si bringt.

Mit PM habe ich mich nicht beschäftigt. PM-Stähle enthalten mehr Karbide als man erschmelzen kann, und die sind nicht kleiner als W-Karbide. Wenn das soweit stimmt, machen die nur Sinn gegen abrasiven Verschleiß ohne biegen und hebeln und schlagen.

Die Datenblätter von Böhler sind interessant, da sind auch Zähigkeit und Verschleißfestigkeit angegeben, aber bei den Legierungen steige ich noch nicht durch.


Gruß Holger 

Re: Materialwahl Meisel!

18. Juni 2013 um 10:34

Die Eigenschaften von Stählen habe ich mir für den Messerbau zusammengelesen. Dafür sind viele Stähle geeignet, weil die Anforderungen gering sind. In dem Bereich bin ich am rätseln, welche Vorteile übereutektoide Stähle bieten. Si legierte Stähle sind erstaunlich verschleißfest und schnitthaltig. Daher vermute ich daß Zähigkeit und Elastizität wesentlich zur Stabilität der Wate beitragen. Si erhöht die Festigkeit, Verschleißgrenze und die Elastizität.

Bei Torstens Frage denke ich an das Zerlegen von Transportkisten für Decksfracht, oder an das Lösen von Transportkisten von Flats mit einem Pressluftwerkzeug. Das wäre eine schlagende Belastung mit schlechter seitlicher Führung. Dafür braucht es Zähigkeit und Elastizität, etwa einen klassischen Federstahl mit Si. Vermutlich gewinnt man beim Erhöhen der Anlaßtemperatur kaum Zähigkeit, nur die Elastizitäz wird höher. Das wäre ein Stahl der bei max 240° Anlasstemperatur die gewünschte Arbeitshärte erreicht.

Bei schlagenden Belastungen erhöhen ein paar Karbide die Verschleißfestigkeit. Die Karbide sollen aber fest im Gitter gebunden sein, also dürfen nicht zu viele Karbide im Stahl sein. Wolframkarbide sind klein und schwächen das Gitter nur wenig. Also hab ich 1.24xx und 1.25xx im kleinen Stahlschlüssel nachgesehen. => 1.2542. Der angegebene Verwendungszweck passt schon.

Si ist auch interessant, das gibt es im kleinen Stahlschlüssel aber nicht mit Wolfram. Bei 1.21xx und 1.22xx findet sich aber 1.2248 oder 38SiCrV6. CrV Karbide sind größer als W Karbide, aber 1,5% Si find ich verlockend, das ist vielleicht auch einen Versuch wert. Die Ansprunghärte ist noch etwas hoch, aber schon niedriger als beim 1.2542.

Re: Materialwahl Meisel!

17. Juni 2013 um 20:55
Je mehr Karbidbildner im Stahl sind, desto weniger C wird benötigt. Karbidbildner ersetzen C im Metallgitter, aber wie und warum ist mir nicht klar.

Edit
Warum schlägst du mehr C vor, damit wird der Stahl härter und die Gefahr von Ausbrüchen steigt. Was gewinnt man damit? 

    
Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2013 um 22:02, Holger Depenau

Re: Materialwahl Meisel!

17. Juni 2013 um 08:16
Wolfram bildet feine Karbide für feine Schneiden, vielleicht geht %%CrWV? Wenns zäh werden soll, darf der Stahl nicht zu hart werden, nicht zu viel C drin sein. Mit Messern aus Werkzeugstahl kann man ab einem Schnitwinkel von 20° Nägel schneiden.

Wie wäre es mit 1.2542 oder 45WCrV7? Die Ansprunghärte ist mit 57°HRC angegeben, für meinen Geschmack ist das immer noch etwas zu viel. Bei 400° angelassen kommt der noch auf 52°HRC, plus drei für kleine Querschnitte. Als Meißel für Preßluftwerkzeuge könnte der ab 30° Schnittwinkel stabil sein.

Zum schneiden von genagelten Holzverbindungen ist eine flache Form günstig. Je weiter sich die Fuge öffnet, um so mehr Platz gewinnen die Nägel, um elastisch auszuweichen.


Gruß Holger
Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2013 um 15:41, Holger Depenau

Re: Einfache Seitenwindesse für Einsteiger

12. Juni 2013 um 09:44
Ytong mit Lehm verkleidet schluckt weniger Wärme als massive Ziegel.


Gruß Holger 

Re: Probleme mit meiner Esse

12. Juni 2013 um 09:38
So eine Holzkohleesse mit der Grundfläche eines Ziegels funktioniert schon ganz gut. Vor dem Zerlegen kann man die auch zum Funktionieren bringen und Erfahrungen sammeln.

Klassisch werden die mit Seitenwind gebaut, etwa 3cm über dem Boden in die Mitte der Längsseite kommt eine 2,5cm Öffnung für den Wind. Die genauen Maße sind vom verwendeten Lüfter abhängig. Das ergibt ein Glutnest in der Mitte, das leichter zu kontrollieren ist als einer Feuer mit mehreren Luftzuführungen. Das Werkstück soll über der Zuluft eingehalten werden, daher müssen die Seiten mindestens 150mm hoch sein, lieber noch etwas höher.

Für ein brauchbares Glutnest muß die Holzkohle kalibriert werden und der Wind in der richtigen Menge mit der richtigen Geschwindigkeit einströmen. Das Glutnest soll nicht an der Düse kleben sondern mittig in der Esse liegen. Wenn das Glutnest an der Seite klebt, strömt die Luft zu langsam. Mit 20mm-30mm Kohle komme ich ganz gut zurecht. Pierre Nadeaux zeigt das Kohle kalibrieren auf soulsmithing.com

Klaus hat geschrieben wie der Wind mit dem Staubsauger in den Griff zu kriegen ist, das hatte ich bei meiner Esse genauso gelöst. Überschüssige Luft enlässt man in die Freiheit, sonst erwürgt man den Motor. Der Staubsauger ist  doch bestimmt geregelt, nicht wahr? Ansonsten finde ich Maiks Vorschlag gut. 

Holzkohle ist verhältnismäßig teuer und macht viel Dreck und Arbeit. Wenn man sich darauf einlässt macht das Spaß -wenn nicht, dann macht es Frust:)


Viel Erfolg
Holger    

Re: Forumstreffen Rheinland / Westfalen / Ruhrgebiet

7. Juni 2013 um 06:48
Ich habe den Mund wohl etwas zu voll genommen, leider schaffe ich es nicht zum Treffen zu kommen:(


Gruß Holger 

Re: Stahl bricht beim schmieden

3. Juni 2013 um 06:48
Ein Schmiedekurs kommt für mich leider nicht in Frage, da er viel zu teuer ist.

Ich habe allein versucht schmieden zu lernen und wenig Erfolge gehabt. Das hat eine Menge Zeit und Material gekostet, gebracht hat es nicht viel. Ein paar Tips von einem Profi können Wunder bewirken. Klemm dir einen Schlafsack unter den Arm und komm nach Lüdenscheid.


Gruß Holger