Messerchen zum üben

23. Mai 2016 um 09:16
Hallo,

ich habe vor einiger Zeit einige Stücke Olivenholz bekommen und wollte mal schauen, wie sich das als Messergriff macht. Olivenholz ist sehr fein, fast ohne Maserung und läßt sich (m.M. nach) gut bearbeiten. Da ein kleines Stück dabei war, hab ich mal versucht, ein Messerchen für "zarte Frauenhände" zu schmieden.

K640_messer1.jpg

Das war ein Stahlstück, aus dem eigentlich im Automobilbau Laschen draus gebogen werden sollten. Allerdings ließ er sich ohne Ausglühen nicht biegen.... Also hab ich den mal fürs Messerchen genommen.

K640_messer2.jpg

K640_messer3.jpg

Grob gefeilt/ geschliffen und schon ein wenig geglättet

K640_messer4.jpg

Gehärtet und angelassen. Danach hab ich etwas von Normalglühen gelesen, da hab ich in der Lehre nichts von gehört. Muß ich mich mal schlau machen. Ist das bei unbekanntem Stahl nötig?

K640_messer6.jpg

Mittlerweile von Hand poliert, den Griff angebracht und bereit zum Schärfen. ich hab dafür mein Lansky genommen, so frei aus der Hand, da fehlt mir noch die Übung.

.......Das Bierchen im Hintergrund dient natürlich nur zur Kühlung, falls die Klinge zu heiß wird......

K640_messer7.jpg

Naja, ein paar kleine Macken sind in der Klinge, ich hatte sie im weichen Zustand im Schraubstock zum Feilen ohne Aluschutzbacken eingespannt. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort!
Fehler kannn man eben nicht lernen, die muß man selber machen.

Der Olivenholzgriff paßt aber gut auf so ein kleines Messerchen, finde ich. Er ist nur mehrmals mit Distelöl eingerieben.
23. Mai 2016 um 12:36
Danach hab ich etwas von Normalglühen gelesen, da hab ich in der Lehre nichts von gehört.

Tja, vielleicht warst Du da gerade krank . Glühen vor dem Härten mache ich immer bei dünnen Klingen, dann ist das Risiko des Härteverzuges etwas geringer.
Arbeiten mit unbekannten Stählen erfordert immer Experimente. Schärfe Stabilität und Schnitthaltigkeit wird sich im längeren Gebrauch zeigen.
Ansonsten ist es ein nettes Alltagsmesser finde ich. Die Macken sind nicht ganz so schlimm, zeugen halt von Handarbeit. Denke beim nächsten mal an Schutzbacken
Volker
25. Mai 2016 um 09:33
Hallo Volker,

nein, da war ich bestimmt nicht krank, die Werkstoffbearbeitung hat mir Spaß gemacht. Ich habe allerdings nur die ersten Anfänge wie bei einer Schlosserlehre mitgemacht, immer unterbrochen von anderen Theoriestunden, war 'ne Fernmelderausbildung. Gehärtet hab ich da nur Schraubendreher, Meißel und Hammer.

Gruß Dieter,
der nach und nach immer noch was dazu lernt!