Mal ein paar fragen an unsere Damastfreunde (Stahlkombination für Schmuck)

5. Juni 2013 um 22:20
Moin alle zusammen,

so ich will mich dann auch mal ein bischen mit dem guten Damast beschäftigen ;)
Ich möchte KEINE Messer oder andere Schneidwerkzeuge herstellen, sondern Schmuck etz.

Also ich suche nach einer Werkstoffkombination die sich gut und einfach verschweißen lässt und danach eine schöne bzw. gut sichtbare Musterung hergibt. Könnt ihr mir da was vorschlagen??? Komme eigendlich an alle üblichen Materialien (Werkstoffe) aus dem Werkzeugbau ran(C45,42CrMo4,Werkzeugstähle aller Art), also daran solls nicht scheitern sonst wird der Katalog rausgekramt :)

Nun meine 2te Frage, wie verhält sich der geschmiedete Damast bei der Zerspanung ( drehen, fräsen, bohren)??
Da er ja mehrmals verschweißt wird wird er ja schon eine höhere härte haben, hat da schon jemand erfahrung ?

Ich denke mal das es da normal keine probleme geben wird mit hartmetall wendeschneidplatten die gehen ja 1000 grad, speziell jetzt beim drehen. Schneidkeramik habe ich leider nicht zur verfügung.
Sorgen macht mir nur das bohren bzw. Gewindeschneiden

Danke schonmal im vorraus

grüße von der grenze
Florian
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2013 um 07:42, Peter Brunner
5. Juni 2013 um 22:47
Also da du ja keine Schneidwerkzeuge herstellen willst, sondern eventuell Schmuck usw. würde ich auf jedenfall Baustahl als helle Komponente nehmen, der zeichnet sehr schön. Als dunkle Komponente bietet sich C75 an.

Hier ein Bild vergleichbarer Kombi aus silbernem Umreifungsband und C75

IMG_4881.jpg


Vorteile sind gute Bearbeitbarkeit (nur 0,4%C), kein Nickel, günstige Rohstoffe, leichte Schweißbarkeit, gutmütige Komponenten (kein Lufthärter o.ä.) Je niedriger die Lagenzahl desto stärker der Kontrast wie man sieht.

Nachteil: Bei so dünnen Blechen wie hier auf dem Bild wird das Schweißen schwieriger, benutze am besten 2mm Bleche. Die sind noch gut zu schweißen und schnell mit nem Handhammer auf genügend hohe Lagenzahl gebracht.

 
P.S. MesserPaule ein sehr talentierter Jungschmied hier aus dem Forum, kommt aus meiner Gegend und ich konnte schon seine Ringe aus ähnlichem Material mit einer Einlage aus Neusilber oder Silber bewundern. Vielleicht kann er dir ein paar Tips geben. In seinem Avatar ist so ein Ring zu sehen.
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2013 um 09:48
5. Juni 2013 um 22:58
Standard ist 1.2842 und 75Ni8, schweißt sehr einfach da kaum Chrom vorhanden und hat durch dunkel zeichnende Mangan und hellzeichnende Nickelteile einen guten Kontrast, welche die Schweißbarkeit nicht behindern.
Für bessere Bearbeitbarkeit könntest du den 1.2842 mit einem Stahl mit weniger Kohlenstoff und auch viel Mangan austauschen.
Für die Beantwortung deiner restlichen fragen fehlt es mir an Erfahrung.
Du kannst aber normalerweise durch entsprechende Glühbehandlung wieder ein weiches und bearbeitbares Gefüge herstellen.

Aber bevor du viel spanend bearbeitest könntest du auch lieber mehr schmieden

Als problematisch sehe ich rostenden Stahl und Schmuck sowie Nickel und Allergien.

Grüße,
Eisenbrenner

PS: habe Klaeus´s beitrag nicht rechtzeitig gesehen aber Nickel + Mangan sollten etwas auffälliger zeichen und nicht so heikel bei den Haltezeiten sein.
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2013 um 21:05, Eisenbrenner
6. Juni 2013 um 17:57

Hi Florian.
Die Standardkombi aus 1.2842 und 75ni8 gibt schon einen schönen Kontrast.
Nur: die Stähle alleine sind es nicht. Wichtig ist auch noch die Wärmebehandlung.
a.) der Kontrast kommt erst richtig zur Geltung und
b.) ohne richtige WB ist der 1.2842 zerspanend sehr schwer zu bearbeiten.
Speziell bei Schmuck ist ein sauberes, kratzerfreies Oberflächenfinish muß.
Nicht zu vergessen : Ätzen oder colorieren mit div. Mitteln.
Höher Ni-haltiger Stahl (1.2767 z.B.) zeichnet noch schöner ist aber schwer zu schweißen.
Reinnickel geht auch bestens , ist aber sauteuer und richtig allergen.
Leg dir das Buch vom Lörbach zu, da ist das ganze Thema sehr gut erklärt und beschrieben.
Die Bücher vom H. Denig sind ihr Geld auch allemal wert.
Beste  Möglichkeit wäre narürlich mit jemandem mitzuarbeitn oder ein Kurs.
Alleine die Feuerführung mit Kohle ist ein eigens Kapitel, ist mit einer Gasesse nicht so problematisch.

lg

Walter









Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2013 um 17:58, walter dorfer
9. Juni 2013 um 10:40
Hallo Paulooo,

seit zwei Tagen versuche ich nun schon einen Beitrag zu erstelllen, leider klappt das nicht. Nach dem wegschicken kam immer die anzeige "Ihr Beitrag wurde erfolgreich er5stellt" doch leider ist der Beitrag nirgends zu sehen. Keine Ahnung woran das liegt.
Gruß
Gerhard
9. Juni 2013 um 10:47
Hallo Pauloo,
Versuch 5.


Diesen Ring habe ich aus Baustahl S235JR und Nickel gefertigt. Das Paket war 7 Lagig damit beim Falten nie Nickel auf Nickel kommt. Das soll nicht6 schweissen. Nach 56 Lagen kam dann das Schleifen und polieren. Danach Anlassen wegen der Farben Nickel bleibt hell eisen bekommt die Farben.
Gruß
Gerhard
10. Juni 2013 um 09:35
Und wie haltbar ist sowas ?,oder ist es besser mit einer Lackversiegelung ?.

Gruß Maik
Homepage
10. Juni 2013 um 11:18
Hallo,
natürlich ist es besser eine Lackschicht aufzubringen.
Die Innenseite kann auch metallisch behandelt werden, versilbern, vergolden, auch verzinnen habe ich schon gesehen.

Gruß
Gerhard
10. Juni 2013 um 16:32
natürlich ist es besser eine Lackschicht aufzubringen.

Ja aber wie ist es in diesem Fall ohne ? .

Gruß Maik
Homepage
10. Juni 2013 um 17:43
Hallo Damastschmied,

der abgebildete Ring ist unbehanndelt. Er bekommt aber auch keine Witterungseinflüsse zu spüren. Nach dem Polieren und dem Anlassen ist ein bestimmter Rostschutz vorhanden, der aber nicht lange hält.
Gruß
Gerhard
Zuletzt bearbeitet: 10. Juni 2013 um 17:44, Gerhard Stadler
10. Juni 2013 um 19:41
Hatte da nur mal einen Kollegen vom Markt danach gefragt,Rost war wohl weniger das Problem aber wie ist das mit der Optik,gehe ja auch mit dem Schleifvlies nach dem Kaffee/Tee drüber aber ständig am Finger ist da doch was anderes,wie auch mit Klingen im ständigen Gebrauch ohne Pflege.

Gruß Maik
Homepage