kleines Santoku, Klinge Mehrfachlaminat, ein Experiment halt!

19 november 2012 16:57
Gleich vorweg die Klinge is nicht perfekt und doch recht nahe an dem was ich erreichen wollte.

Klingenaufbau Mitte 2%C Wootz nicht zeichnend, Schwarzdamast aus ebenfalls Wootzreststücken mit 1,4 und 1,6%C beide zeichnen annähernd gleich schwarz nur schwer zu sehn einer ist NIOB legiert einer mit Vanadium.
ein paar Lagen 75NI8 und 2842 sind der nächste Belag, während sich als Aussenlage Gerbstahl tummelt, der soweit abgekohlt ist das er kaum noch Härte annimmt. 
Leider hatte dieser auch genug Schlacke intus gehabt um das ganze optisch zu verhauen, naja ein Versuch wars wert!

Die Klinge selbst ist bis 40mm hoch und 18cm lang (ohne Erl) und maximal im Rücken 1,8mm stark, auf 64hrc iin der Schneide gehärtet ergibt sich so eine gleichmäßige Reduzierung zum Rücken bis auf etwa 50hrc alle Werte zonen abhängig gemessen!
Die Klinge ist auf Steinen auf nahezu null geschliffen und extrem hart aber auch sehr zäh, ein Muster/Vergleichsstück brach erst ab einem Winkel größer als 90Grad und war nur sehr schwer mit großem Hebel überhaupt dazu zu überreden.
Nägel und dicke Kupferadern ließen sich mit dem Musterstück problemlos ohne nennenswerte Beschädigungen durchschlagen.
Generell bin ich mit dem Erreichtem also mehr als zufrieden, nur die Optik muß das nächste mal hübscher werden.

Tschau Torsten 

22 november 2012 23:40

Nabend, neue Bilder muß ich euch noch schuldig bleiben bin auf meiner Baustelle komme frühestens Sontag dazu.

Erst mal ja Wootz mache ich selber und wenn dieser nachträglich verschweißt wird, verliehrt er in der Regel sein Muster und wird zum fast normalem Stahl.
Bei diesem hohem C-Gehalt geht das schweißen fast von alleine. Weder Niob noch Vanadium sperren da merklich zumindest ich hab da nichts von gemerkt. 2842 und 75Ni8 ist fast sowas wie meine Standard Kombi null Problem und auch diese beiden Lainatpartner lassen sich gut mit einander verschweißem das Temperaturfenster wo es gelingt ist alledings kleiner aber kein echtes Problem.
Den Gerbstah hab ich runtergekohlt durch überhitzen im Lehmmantel und anschließendes falten, bin also zumindest teilschuldig wenn es um den Dreck im Stahl geht da habe ich wohl nicht sauber genug gearbeitet und Nester eingebaut, grmbl.
Hier habe ich dann beim anschließendem Schweißen darauf geachtet das dieser Stahl zunächst auf den 2842 des entsprechenden Laminates trifft, und dann erst die Finale Schweißung mit dem Wootzlaminat.

Wozu das alles gut ist, ganz ehrlich ich wollte einfach einen kontinuierlichen Härteverlust und Zähigkeitzunahme zum Rücken hin erreichen um eine sehr dünne aber starke und harte Klinge zu gestallten. Ich glaube das funktioniert so ganz gut und ist ausbaufähig, aber ganz sicher kann man das auch anders und vor allem wesentlich einfacher erreichen.

Tschau Torsten 

 

22 november 2012 21:21
hi thorsten
kann mich metallo nur anschliessen. sehr intetessanter aufbau.
kannst du den schweissvorgang etwas naeher beschreiben? 
welche kohle, welches flussmittel usw.
das mit dem antiken stahl ist echt aergerlich. vielleicht waers von vorteil gewesen etwas weniger weit zu schmieden und dafuer mehr zu schleifen? bei puddeleisen bringt das was.
hast du den wootz selber gemacht?
gruss
flo
 
19 november 2012 20:35
Sehr interessanter Aufbau,
könnte ein extrem standfester "Tomatenkiller" werden
leider auf den Fotos nicht sehr gut zu erkennen.
Wenn möglich mach doch mal ein paar Fotos bei Tageslicht.
Das Kunstlicht erweckt den Eindruck, als ob du ne Raspel davon geätzt hast.

Gruß Heinz

Ps. Wie schweißt sich das den so ? Mist ist ja nicht drin - aber die unterschiedlichen Kohlenstoffgehalte ?
19 november 2012 18:46
Also mir gefallen die Macken mit der Schlacke . Das gibt dem Messer eben seinen Charakter! Die Schlackeeinschlüsse, lassen es archaisch anmuten!

Und jetzt noch ein Griff, der nicht allzu modern aufgebaut ist. Von der Form und den Linien.


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

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Senast ändrad: 19 november 2012 18:47, Ingo Müller