Re: Abzug über Esse

16. September 2014 um 11:07
Danke für die Rückmeldungen, die Standsicherheit ist meiner Meinung nach gegeben und vor Ort mit einem Vertreter von Erlus durchgesprochen. Der Kamin wird auf der Terasse aufgesetzt und nur das Keramikrohr geht durch die Betondecke. Das Gewicht der Keramikrohre beträgt nach Angaben des Erlus-Vertreters ca. 160 kg und wird mit einer entsprechend ausgeführten Unterkonstruktion abgefangen. 
Der Kamin geht direkt zum Giebel und überragt diesen nach Angaben des Herstellers (ca. 60 cm). Der Vertreter hat sich zudem noch mit meinem Kaminkehrermeister kurzgeschlossen bezüglich der geplanten Ausführung.
Ich denke mit einem Keramik-innenrohr habe ich, was den Strömungswiderstand betrifft keine Probleme. Desweiteren gibt es keine Bögen, was wiederum dem natürlichen Zug zugute kommt.
Kamin.jpg
Zur Zeit liebäugle ich mit dem sogenannten "Super-Sucker" anstatt einem Rauchfang, da ich denke damit den besten Abzug zu erreichen und dieser zudem recht einfach zu bauen ist. Anbei ein Link zum "Super-Sucker"-Prinzip und ein Link mit einem Video, wo im Hintergrund ein solcher Abzug zu sehen ist.
http://www.anvilfire.com/21centbs/forges/sidedraft_2.htm
https://www.youtube.com/watch?v=0n7lpJOPaTc&feature=relmfu

VG Hibisgus

Re: Abzug über Esse

15. September 2014 um 11:33
Aervus,

schließe mich einmal der Fragestellung an und erläutere kurz meine Eckdaten:
Unterkellerte Terrasse mit dem Plan die Schmiede in diesem Keller einzurichten. Terrasse ist betoniert und muss entsprechend dem noch zu wählenden Kamin mit einem Durchbruch zu versehen.
Der Kamin hätte dann ab Oberkante Terrasse 8,6 Meter Höhe (zuzüglich der Rohrlänge im Keller bis zur Esse ca. 150cm die Raumhöhe ist entsprechend hoch).
Ich überlege nun einen Doppelzug (25/18) oder Einfachzug (30) hochzumauern.
Bei dem Doppelzug würde der 25er für die Esse verwendet.
Der Keller hat einen ebenerdigen Ausgang sowie entsprechende Fensteröffnungen, da das Haus am Hang steht. Somit ist eine ausreichende Frischluftzuhr kein Problem.
Was mir wichtig ist:
Kein / Kaum Rauch im Keller - sprich guten /sehrguten Zug des Kamins.

Womit ich zur Zeit noch Hadere:
Reicht der 25er Zug???  (Ich könnte für evtl. späteren Einbau eines Kachelofens den 18er Zug verwenden)
Oder nehme ich den 30er und gehe auf Nummer sicher.

Den zuständigen Kaminkehrermeister habe ich bereits befragt... Er hätte mich ein Rohr quer durch den Keller (ca. 5 mtr) waagerecht montieren lassen um es dann an einen 18er Zug (schon vorhanden) anzuschließen. Er sprach etwas von "Lockfeuer"... ich habe dann aber schon nicht mehr aufmerksam zugehört....

Danke im voraus für die Rückmeldungen.

VG Hibisgus
 

Re: 13. Bergische Hufschmiedemeisterschaft......

14. Juni 2014 um 07:33
Ich werde morgen zum zuschauen dabei sein. Mein Lehrmeister ist als Richter dort.... freu mich schon

Gruss Hibisgus 

Re: Amerikanische Zangen

16. Mai 2014 um 13:31
Mir gefallen die Zangen auch gut, ich scheu mich aber, mir so viel Arbeit zu machen, wenn es nicht nötig ist.

Der Arbeitsaufwand ist sicherlich höher, weil die Arbeitsabläufe (Absetzen) und vielleicht auch der Hammer (mit Finne) ungewohnt sind. Für mich ist es aber so, dass ich auch viel lerne und mein "Geschick" dadurch größer wird.
Auch ist es für mich nicht immer "nur" das Ergebniss, das zählt  Irgendwie zum Ziel zu kommen ist mir oft "zu wenig".

Neue Dinge auszuprobieren und dann zu üben bis die Abläufe vernünftig/akzeptabel von der Hand gehen, ist mir auch sehr wichtig. 

Nicht falsch verstehen.... ist einfach nur meine Auffassung von Schmieden.


Gruß
Hibisgus

Re: Amerikanische Zangen

15. Mai 2014 um 10:53
Ich habe auch immer mit den Maul angefangen.
Mein Freund und ich haben aber jetzt einmal diese Variante getestet/versucht.
Der Vorteil aus meiner Sicht ist, wenn man mit 150 mm langem rund anfängt, man kann beim schmieden des Mauls ohne Zange arbeiten.
Hat man beliebig langes rund, kann man das natürlich auch ohne Zange tun und schneidet einfach nach dem ausziehen ab. Irgendwann hat man dann aber kurze Stücke und muss dann doch wieder mit Zange arbeiten. 

Zange oder nicht war aber nicht ausschlaggebend. Ich habe immer wieder festgestellt das ich nach dem Schmieden (nicht nur von Zangen) nicht sagen konnte, wieviel Material ich benötigt habe, wo ich was wie genau abgesetzt, angesetzt oder wie auch immer geschmiedet habe. Kurzum es war Zufall oder einfach Erfahrung etwas zu reproduzieren.
Da wir aber jetzt versuchen, das jeder einen Schenkel schmiedet und diese dann zu einer Zange zusammengefügen, müssen wir genau absprechen, welche Maße wir absetzen usw. Ansonsten wir´s nix....

VG Hibisgus 

Re: Amerikanische Zangen

15. Mai 2014 um 10:01
Danke Jonas!

Der Übergang ist definitiv zu "schwach". Das liegt daran, das ich beim Ausziehen des Griffs am Anfang zu stark abgesetzt habe.
Material war Rund 22x150. Abgesetzt habe ich 100 und auf 310 ausgeschmiedet. Danach habe ich das Maul geschmiedet (16 abgesetzt). Der Rest ergibt sich.
Ich werde das nächste mal anstatt 100 nur 85 absetzen und das Maul bei 18 absetzen.
Mal schauen ob´s dann besser wird

VG Hibisgus 

Re: Amerikanische Zangen

15. Mai 2014 um 09:49
Noch ein Bild zu der "Schulter". Ich denke man kann sehen was ich meine.
ScreenShot427_klein.jpg 

Re: Amerikanische Zangen

15. Mai 2014 um 09:32
Ich schmiede gerade solche Zangen. Naja.... besser gesagt ich arbeite noch dran.... 
Ich finde diese Zangenform sehr schön. Beim Hufbeschlag wird das warme Eisen dem Pferdehuf angepasst, d.h. man geht mit dem Eisen zum Pferd, kontrolliert die Passform und ändert diese wieder am Amboss. Ist die Passform nur etwas zu eng, so kann man mit einer Zange die weit öffnet das Hufeisen direkt am Pferd mit dem Zangenmaul, durch spreizen an den Hufeisenschenkeln, entsprechend weiten. Dadurch spart man sich den Weg zum Amboss.
Zu den "Schultern" ist meine Theorie wie folgt: Dort ist der Schenkel gekröpft so das die Griffe im weiteren Verlauf übereinander liegen (keine Links-/Rechtshänder-Zange). Dieses Kröpfen schwächt den Schenkel. Durch das anbringen dieser Schulter wird diese Schwächung kompensiert.
Ob das der Grund ist, hab ich noch nicht herausgefunden.

Vielleicht weiß jemand mehr...
Versuch_1_2_klein.jpg
Versuch_1_1_klein.jpg


VG Hibisgus
Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2014 um 09:39, Volker Kriewald

Re: Dorfschmied`s Werkzeug

15. April 2014 um 17:12
Hallo zusammen,

ich lese eigentlich nur mit, da ich mich nicht wirklich als Schmied in "eurem" Sinne sehe... Bin aber sehr interessiert was hier geschrieben und gezeigt wird .... Hut ab.
Muss jetzt aber zum Thema Hufschmied was los werden.
Es gibt zur Zeit etwa 3000 Hufschmiede in Deutschland, somit ist dieser Beruf meiner Meinung nach nicht am aussterben. In Deutschland dürfte es rund 1 Mio Pferde geben, und somit reichlich Arbeit. Die meisten Beschläge werden mit Hilfe von Rohlingen durchgeführt. D.h. Rohling warm machen und entsprechend der Hufform formen. Das hat natürlich nicht mehr viel mit dem Schmieden von Hufeisen im eigentlichen Sinne zu tun. Wenn man Geld verdienen muss, ist dies aber ein adäquates Mittel.
Oft werden aber noch Modifikationen im/am Hufeisen benötigt, vorallem im huf orthopädischen Bereich. Das beinhaltet Falzen, Lochen, Verbreiterungen, Kappen usw. kurzum viele verschiedene Schmiedetechniken.
Ich selbst bin Hufschmied und durfte (musste) in meiner Prüfungsvorbereitung viele Hufeisen "aus dem Stab" schmieden. Ziel dieser Übungen war es schnell und effizient zu Arbeiten. Hintergrund: Im Hufbeschlag wird nicht nach Zeit abgerechnet, sondern nach geleisteter Arbeit. Zur Prüfung wurde dann der Prüfungskommission eine Auswahl an Mustereisen präsentiert. Die Prüfung beinhaltet auch das Schmieden eines solchen "Mustereisens" aus einem Stück Flachstahl in 90 Minuten. Dies ist auch gleichzeitig eine eigene Wettbewerbsform, mit Europa und Weltmeisterschaften...
Erlaubt sind bei diesen Wettbewerben keine Hilfsmittel ausser Kohlefeuer, Amboss, Hammer und Handhämmer. Gesenke sind nicht erlaubt. Je nach Disziplin ist es erlaubt das Eisen zu raspeln. Bei Feuerschweissungen darf ein entsprechendes Schweisspulver verwendet werden.
Einige Beispiele:

 

Eagle Eye: Der Teilnehmer hat 10 Sekunden Zeit sich einen Huf / eine Hufform einzuprägen. Danach hat er 25 Minuten Zeit ein entsprechend passendes Eisen aus Flachstahl zu schmieden. in dem folgenden Video ein Heartbar mit Feuerschweissung.
https://www.youtube.com/watch?v=V3L--EqOwOI&feature=related

Eine weitere Disziplin ist das Schmieden einer Zange, hierfür hat man 45 Minuten Zeit. Dies gibt es auch in Kombination mit einem Hufeisen. Zuerst wird die Zange geschmiedet, anschliessend das Hufeisen. Besonderheit hierbei ist, das Hufeisen darf nur mit der zuvor geschmiedeten Zange geschmiedet werden.
https://www.youtube.com/watch?v=X3Fc_xIlGOU
https://www.youtube.com/watch?v=0n7lpJOPaTc&feature=relmfu

Auch für das Schmieden von Aluminium gibt es entsprechende Disziplinen:
https://www.youtube.com/watch?v=NgH8gAAJ5Oo

Nomales Eisen:
https://www.youtube.com/watch?v=WFYm4QHFqgY

Etwas ausgefallenere Eisen:
https://www.youtube.com/watch?v=5OU63scfjoA

Einige Impressionen von der Weltmeisterschaft 2012
https://www.youtube.com/watch?v=EIaUJTLscH0&feature=related
https://www.youtube.com/watch?v=r8cdm9GfWMU

Ich selbst habe einmal an einem solchen Wettbewerb teilgenommen. Allerdings nicht annähernd auf dem gezeigten Niveau Ich habe nicht die Zeit, Energie und das Geschick auf diesem Level zu schmieden... Trotzdem wird, so oft es mir die Zeit es erlaubt (mind. einmal wöchentlich) die Esse in Betrieb genommen und geschmiedet.
Ich hoffe euch meinen (von mir leidenschaftlich ausgeübten) Beruf etwas näher gebracht zu haben.

VG Hibisgus