Restaurierung Meitinger Federhammer

20. Dezember 2014 um 17:55
Hallo Kollegen,
Ich mach hier mal einen neuen Thread, so findet man das ganze am schnellsten und hilft evtl. auch anderen Suchenden.
Ich hab wohl sehr bald Platz meinen Meitinger aufzustelen, und möchte den natürlich jetzt für den Gebrauch fit machen.
Ich habe auch schon die Firma Meitinger angeschrieben, und denen meine Fragen gestellt, auf deren Antwort bin ich sehr gespannt, aber eure Meinungen will ich auch einhohlen da hier einige Spezialisten unterwegs sind.
Typenschild ist leider keines Vorhanden, entspricht aber der Bauversion von ClausLa, seiner wurde 1962 Hergestellt.
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Was mir als Erstes aufstieß ist die Untergesenkhalterung.
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Normal werden die Untergesenke rechts und links geführt sowie gekeilt. Dies hier sieht mir eher nach Marke Eigenbau des Vorbesitzters aus. Beim lösen der Schrauben passierte dann das:
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Vorne unten : Abgeschert
Vorne oben : Schweißnaht der Mutter abgebrochen
Hinten unten : Normal freigeschraubt
Hinten Oben : Sitzt fest, noch nicht weiter gelöst, steht wohl auch vorm Abscheren.

Ich denke die Gewinde haben (was für ein Wunder) die Krafteinwirkungen nicht Überstanden und haben sich festgefressen.
Was seht ihr für Möglichkeiten die Gesenke nun aufzunehmen?. Winkel Verstärken, Gewinde aufbohren, löcher in Gesenke Bohren und so verkeilen?
Jetztige Winkel abschneiden und oberfläche Verschleifen, anschließend (falls lieferbar) die Normalen Gesenkführungen anschweißen, und wenn ja, wie? Habe nachgefragt welche Materialen bei Schabotte sowie Führungen verwendet werden... Mal sehen was raus kommt. Denkt ihr das kann man Verschweißen? Und wenn ja, wie? MIG/MAG, WIG, oder E-Hand? Kommt natürlich auch aufs Material an.
Oder sollte man da gar nichts rumschweißen? Was haltet ihr davon?

Zweiter Punkt: Spiel vom Bär:
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Wie viel Spiel darf/Muss? reicht es die Schienen aufzuschrauben, zusammenzudrücken und wieder zu fixieren?

Nächster Punkt: Beiligende Gesenke. Das Standartgesenkpaar des Meitingers ist drin, das Untergesenk hat keine seitlichen Führungen zum keilen (nachschneiden möglich?).
Dabei sind allerdings noch 3 Gesenke welche mir eher nach..... nunja, Selbstbau des Vorbesitzters aussehen:
IMG_20141219_111907.jpgIMG_20141219_111916.jpg

Weiteres Verschleifen wohl dringend Notwendig, was haltet ihr von der Benutztung von denen?

Beim Lösen des Obergesenkes ging der Keilstift nur mit schweren Schlägen und Dornen, da er im inneren immer noch klemmte, heraus. Könnte wohl auch vom vorbesitzter zu tief eingeschlagen worden sein. Das einzuschlagende Ende werde ich etwas überschleifen, soll in der Bohrung für den Keil im Hammerbär geschmiert/gefettet werden?

Viele Fragen... hoffentlich könnt ihr mir ein wenig helfen!

Viele Grüße
Alex






Zuletzt bearbeitet: 31. Dezember 2014 um 14:34
20. Dezember 2014 um 18:38
Hi Alex,

 

bezüglich Bärspiel am Meitinger hab ich mal was im blauen Forum gefunden.

Zitat Hr. Meitinger:
"Nachstellen, bis der Bär durch Drehen am Schwungrad mit der Hand noch gut gleitet, aber nicht mehr wackelt."

Ansonsten hätt ich noch ein Bild der unteren Gesenkaufnahme meines Meitingers, falls Du's nachbauen willst.

Grüße Simon

DSCN0302_-_Kopie.jpg 

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten 
22. Dezember 2014 um 18:26
Die Schabotte ist doch nur verschraubt oder, wenn ja ausnehmen Plandrehen lassen und Gesenkaufnahme identich zur oberen fräsen lassen und Aufschrauben alles ander ist sorry, murks!
Gerade wenn hier von Restaurieren gesprochen wird, alles andere ist hinfrimeln.

Zum Leistift, da wird wohl nix aber auch gar nix mehr original sein, wie wird der ausgeschlagen mit Dorn von hinten?? Wenn ja dann ist der der verbaut war nicht mehr original gewesen, sondern irgendwas gefrickeltes der bei ausschlagen aufpiilz weil nicht bzw. nicht passen gehärtet.
Damit dürfte sicher konische Sit ebenfalls erledigt haben also nacharbeiten Feile, Hohnen was auch immer weiß ja nicht was da drinn ist.
Die Gesenke würde ich allesamt entsorgen, und einen Satz neue einbauen, besonders der im Bild unten rechte Brocken mit der Schwei0naht gefällt mir überhaupt nicht.

Tschau Torsten
Zuletzt bearbeitet: 22. Dezember 2014 um 18:32, Torsten Pohl
30. Dezember 2014 um 17:09

Zu viel Aufwand oder deeinung ich schreib blödsinn, na dann!

Hät schon gedacht da kommt ne Reaktion. Vieleicht kams ja auch nicht an daher!

 

Also zur Verständigung was ich meine, hier mal so ein Reperatursatz.

 

Tschau Torsten

 

Zuletzt bearbeitet: 30. Dezember 2014 um 17:13, Torsten Pohl
31. Dezember 2014 um 14:01
Mal noch was zur deutschen Sprache!!!

Restauration: Ort an dem man Esssen zu kaufen kriegt (Gastronomie)!

Restaurierung: Herstellen des alten Zustandes!!!



Gruß

Oli
31. Dezember 2014 um 14:39
Servus,
Oli, habe das mal eben korrigiert, danke.

Torsten,
Ich werde mir vordererst keinen großen Aufwand machen, sondern werde die Muttern erneut anschweißen, anschließend die alten Gewinde Aufbohren und neue Gewinde schneiden. Danach setzte ich neue Schrauben ein, bei denen ich die ersten 5mm Gewinde abschleife. Das Untergesenk werde ich an den Schraubstellen leicht anbohren.
Endlösung ist das natürlich keine.
Ich warte aber hier erstmal die Antwort von der Firma Meitinger ab, wozu die einem Raten.
Die Bärführung habe ich mittlerweile nachgestellt, Bär hat kein Spiel mehr, gleitet aber noch schön.
Beim Dorn gehe ich davon aus, das dieser zu weit eingeschlagen wurde, habe mal einen neuen Versuch gestartet und den Dorn nur bis zur Hälfte eingeschlagen und er sitzt schon sehr passig. Werde mir mal einen kleinen Dorn zum Herausschlagen herrichten, bzw. den alten Dorn nochmal überschleifen.

Grüße,
Alex
31. Dezember 2014 um 14:47
Moin Olli,
wenn schon klugscheißern, dann auch richtig :
Restauration (aktuell gebrächliche Definition): Wiedereinrichtung früherer gesellschaftlicher oder politischer Verhältnisse
Restauration (veraltet): Restaurierung
Restauration (veraltet [sic!]): Restaurant

Guten Rutsch!

Timm