Korrosionsschutz von Schmiedeteilen

11. März 2010 um 10:26
angefangen im Steineintegrationstraed, spalte ich das Thema hier mal ab.
Lose Sammlung von Schutzmöglichkeiten, bitte ergänzen:
Innenbereich:
Leinöl
Bienenwachs
Klarlack
"Schwarzbrennen" (heiss in Öl eintauchen), wohl nur bei Kleinteilen machbar


Außenbereich:
Feuerverzinken (Tauchverzinken), Nachteil: muss nachgeputzt werden, da Tropfnasen usw., Verzuog, spezielle Konstruktion nötig, keine Hohlräume usw.
Spritzverzinken
Anstrich mit div. Farben (hat jemand Erfahrungen mit Hamerite?)
Lackieren
Pulverbeschichten
Hamerite Metallmaster, ist wohl auch lackieren, allerdings e-statisch

Das Problem vor allem im Außenbreich ist doch, kommt die Schutzbeschichtung überall hin, oder habe ich "dunkle Ecken" wo mir dann langsam vor sich hinrosten. :?::?:

Also lasst mal Euren Gedanken freien Lauf.....

Grüße subba
Grüße vom Chiemteich, subba
Gerade, symetrisch und gleich kanns ja jeder (hat ein Schmied mal zu mir gesagt...)
11. März 2010 um 17:42
Peter (Dorschmieh) hat in einem anderen Beitrag geschrieben:

Was meine Vavorisirte Variante für den Korosionsschutz bei Schmiedearbeiten ist, ist in Terpentin gelöstes Wachs es riecht gut schafft ne Bombengeile oberfläche lässt sich leicht auftragen kommt auch in jede rize rein und es macht die Arbeit lebendig!

Kann das jemand oder Peter selber genauer erläutern. Ich hab dies noch nie probiert. Also wieviel Terpentin und wieviel Wachs usw.

Meine Erfahrungen über das Ölbrennen (Motoröl, Kürbiskernöl, Leinöl und Bienenwachs) sind bis jetzt hervorragend, sofern die Teile nicht im Außenbereich angebracht oder gelagert werden. Für den Außenbereich verwende ich (wenn es das Werkstück zulässt) immer Zinkspray und Lack.

Aber Schmiedearbeiten dürfen auch rosten. Ich hab schon mal von einer Rostpatina gehört. Hier wird das Schmiedestück mit einer entsprechenden Rezeptur - die mir nicht verraten wurde - behandelt. Der Effekt ist toll und läßt so manches Schmiedestück gleich um hundertjahre älter aussehen. Kennt jeman eine derartige Rezeptur. Ich mein jetzt nicht, z.B. mit EisenIII bestreichen und in den Regeln legen und anschließend bürsten.

Gruß


Thomas

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
11. März 2010 um 18:08
Was spricht eigendlich gegen Pulverbeschichten? Dabei wird das Metall unter Strom gesetzt und Kunststoffpulver wird durch das Magnetfeld gleichmäßig angezogen. Die Steine natürlich nicht.

Kein Rostschutz ab ein schönes finish bekommt man wenn man ca 300-500°C warmes Eisen mit ner Messing oder Kupferbürste schruppt. Das reibt sich dann am eisen ab und ergiebt eine schöne Messingfarbene oder Kupferfarbene Oberfläche.

Früher wurde im Aussenbereich mit Bleimenning gearbeitet und damit unglaublich lange und gut vor Rost geschützt. Ob´s das noch gibt weis ich nicht, in meiner Ausbildung als Heizungsbauer haben wir aber damit noch Kessel genippelt.
11. März 2010 um 19:57
Abend danke für den Threat, ich komm halt zu nichts mal 1 Jahr einfach mal weg ins Ausland Schmieden gehn bringt mehr arbeit daheim mit sich als ich dachte (und ich will doch nur einfach weg) na ja schluss mit dem gejammer... weiter im Text.
Bleimening is verboten und hoch giftig aber auch auf lange sicht das beste was man stahl antun kann wenn man sich mal manche Schmiedearbeit anschaut die teilweiße 300 Jahre der Witterung ausgesetzt war und man hat immer noch diese schöne rote schicht drauf... aber is halt wie alles was toll is und spaß macht verboten (hat ja auch bestimmt nen sinn :lol::lol: bestimmt genauso wie das fast verbot von Borax)

So dieses in Terpentin gelöste Bienenwachs is echt top ich hab es von so nem Öko Farbenhänder bekommen! Ich krieg die Tage wieder ne neue Dose dann schau ich gleich mal drauf wies heist man kanns auch allerdings selbst machen hab in nem Buch Titel vergessen n par Rezepte dazu gesehn! (nach dem duschen und Hände Waschen mehr...)

Was auch ne geile Oberfläche gibt is spritzverzinken und Patinieren lassen ich hab das mal in der Schweiz bei nem Schmied gesehn die teile schaun aus wie frisch ausm Feuer Genial und rostet angeblich nichts... Nur was die Schweizer können davon wissen die Deutschen halt nichts zumindest schaut mich jeder den ich biseher damit genervt hab nur dumm von der Seite an vieleicht wisst ja ihr mehr...

Warum mir streichen nicht so gut gefällt.... Also als Maler mach ich mich schon mal ganz schlecht weil dann meistens mehr Farbe an mir wie an dem vor Korosion zu schützenden Teil klebt! Auserdem kommen da immer diese Nasen und ich find es schaut auch irgendwie unnatürlich ünd gestrichen aus :P:P

Pulverbeschichten is für Schlosserarbeiten sehr gut wir lassen vieles damit machen schaut echt modern und gut aus hab auch schon einige Schmiedearbeiten gepullvert gesehen, aber fast nur moderne! Ich bin aktuell selbst am überlegen meine Toranlage pulvern zu lassen weiß aber nicht ganz wies an nem Historischen Teil wirkt!
11. März 2010 um 20:46
Sodala ich muss mich mal schnell selbst loben habs echt noch geschaft das Buch zu finden :D:D
Also vieleicht kennts hier ja jemand das Buch nennt sich Gestallten mit Metall und ist von José Antonio Ares ich kenn ihn als Schmied leider nicht zum Buch ist nicht viel zu sagen es ist echt was für Anfänger als ich sag mal fast Fortgeschrittener wie ich hat man nicht all zu viel davon aber wie bei allem 1 zwei gute Tips sind immer dabei in unserem Fall das mit dem Wachs... seine erklärungen in dem Buch sind teilweiße auch mit Fehlern behaftet was sich nicht gravirend auf arbeiten auswirkt aber es ist halt Fachlich falsch! Nichts des do trotz das Buch passt schon (so würde man in Franken sagen) und dank meiner Büchersammelsucht stehts auch im Regal (man kanns fast nicht mehr anders nennen :-):-) ) und etz schluss mit dem Gelaber und rann an den Speck!

oder in unserem Fall eher ans Wachs also hier mal die schnelle Kurzfassung so wie es auch im Buch beschrieben ist auf meine Zusammenfassung begrenzt! Alles klar? Dann mal los...
1.Man benötigt Terpentin Bienenwachs und Kolofoniumharz
2.Damit sich das Wachs welches in Blöcken erhältlich ist schneller löst wird es in dünne stücke geschabt!
3.Kolofoniumharz in einem Tuch mit einem Hammer zerkleinern
4.Jetzt in einem Glasgefäß mischen 1Teil Bienenwachs 1 Teil Kolofonium und dann noch 3 Teile Terpentin! Das Gemisch soll sich in einem Wasserbad bei mittlerer Hitze lösen. Dazu stellen Sie das Glasgefäß in einen größeren mit Wasser gefüllten Topf und erwärmen es!


So.... und zu der künstlichen Patina komm ich auch noch weil in dem schlauen Buch steht da gleich was auf der nächsten Seite! Aber dazu mehr übermorgen :D:D Denn wer wartet freut sich richtig und ich muss jetzt auch in mein Bettchen! Morgen muss ich ja meine Gasesse fertig basteln ;-);-) !

Also gut Nacht euer,
Peter ausm Frankenland
11. März 2010 um 21:00
Bin schon neugierig auf das Patinarezept. Bleib einfach bis morgen sitzen um nichts zu verpassen :geek::geek:

Das Wachs-Terpentingemisch wird einfach aufgetragen und gebürstet oder so wie Öl eingebrannt?

Gruß
Thomas

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
11. März 2010 um 21:14
Das du mir nicht die ganze Nacht noch da sitzt musste noch n par Mails beantworten...
aaalso das Terpentin zeugs hab ich bisher immer bei so ca 50 bis 100 Grad aufgetragen es geht aber zum nachbehandeln auch kalt! Ich selbst bin momentan so in der Testphase mit dem Zeug bin aber davon mehr als überzeugt!

So etz noch ganz schnell zum Patinatrick...
anders kann mans auch nicht nennen! :D:D Es is zumindest einfacher als man denkt und wenn mans gelesen hat denkt man sich warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen... ;-);-)

und ums jetzt nicht noch spannender zu machen wies schon ist...
Nur mal so unter uns Eisen rosten lassen is nicht grade spannend oder? Is ja fast wie Gras beim wachsen zuzuschaun... :D:D


OK OK ich hör ja auf also in unserm fall gehts auch n bischen schneller als beim Gras...
Was wird benötigt?
Nitro n Lappen ne drahtbürste und evtl nen Pinsel um an schwer zugängliche stellen zu gelangen! Jetzt fängt man an macht das ding sauber im Buch steht die Oberfläche muss frei von Fett und echtem Rost sein (also wie wenn mans Lackiert)
und dann... braucht man noch aus seiner Küche n bisl Speisesalz und destiliertes Wasser... Diese Lösung streicht man auf und siehe da es rostet schnell!
Im Buch steht auch noch man kann diesen Rost mit Klarlack dauerhaft schützen usw...



sodala also etz hama heut auf nacht noch was dazu gelernt... wenn wir Stahl rosten lassen wollen legen wir ihn entweder ins Gras und schaun dem beim wachsen zu (also dem Rost :D:D :D:D ) oder wir tun ne Salzlauge (ich hof is richtig) draufschmiern! So und etz noch viel spaß beim Patina erzeugen... ich hoff meine späße werden nicht so ernst gesehn bin heut nur einfach ziemlich gut drauf :mrgreen::mrgreen: !
und jetzt entgültig gut nacht!
12. März 2010 um 08:52
... das Buch zu finden :D:D
Also vieleicht kennts hier ja jemand das Buch nennt sich Gestallten mit Metall und ist von José Antonio Ares ich kenn ihn als Schmied leider nicht zum Buch ist nicht viel zu sagen es ist echt was für Anfänger als ich sag mal fast Fortgeschrittener wie ich hat man nicht all zu viel davon aber wie bei allem 1 zwei gute Tips sind immer dabei in unserem Fall das mit dem Wachs... seine erklärungen in dem Buch sind teilweiße auch mit Fehlern behaftet was sich nicht gravirend auf arbeiten auswirkt aber es ist halt Fachlich falsch! Nichts des do trotz das Buch passt schon (so würde man in Franken sagen) und dank meiner Büchersammelsucht stehts auch im Regal (man kanns fast nicht mehr anders nennen :-):-) ) u.......
.........
Also gut Nacht euer,
Peter ausm Frankenland


:arrow::arrow: Das sollte jetzt das Stichwort sein, einen neuen Beitrag über das Thema Schmiedebücher und deren Bewertung, Brauchbarkeit usw. aufzumachen........
Wer startet ?
Hier gehts natürlich weiter mit dem Rostschutz
:?::?: 8-)8-)

Grüße subba
Grüße vom Chiemteich, subba
Gerade, symetrisch und gleich kanns ja jeder (hat ein Schmied mal zu mir gesagt...)
13. März 2011 um 14:28
Hartwachsöl transparent (seidenmatt) von der Fa. Osmo eignet sich hervorragend für Schmiedeteile. Diese Überzüge lassen sich sehr gut verstreichen und härten, wie der Name schon sagt, aus. Ürsprünglich ist dieses Hartwachsöl zum versiegeln von Holzböden gedacht. Beste Erfahrungen im Außenbereich waren folgende: Gasnitrocarburieren mit anschließendem nachoxydieren ( macht in München z.B. die Fa. Bodycote ), danach Osmo-Hartwachsöl auftragen. Auf diese Art habe ich Handläufe im Außenbereich behandelt. Nach ca. 6 Jahren sehen sie immer noch top aus. Besonders schön ist bei diesem Verfahren, daß die Oberfläche nicht zugekleistert wird. Die gesamte Struktur mit Zunder usw. wird optisch nicht beeinträchtigt. Ich kenne einen Goldschmied, der teilweise auch Schmuck aus Stahl herstellt. Auch er wendet dieses Verfahren mit Langzeiterfolg an.

Gruß,

Sebastian
13. März 2011 um 15:18
Hab selber grade eine Arbeit, die dann im Freien aufgestellt wird, fertiggestellt. (Bilder folgen)Mir wäre ewig leid um jeden Hammerschlag der unter Feuerverzinkung, Pulverbeschichtung etc. verschwindet und so den Wert der Handarbeit verringert. Hab recht gute Erfahrungen mit Owatrol gemacht. Im Freien ist Pantarol noch um eine Klasse besser. Ist ein schnell trocknendes Hartöl, zum streichen oder auch spritzen geeignet. 2x aufgetragen und nix mehr rostet. Dafür ein herrlicher seidenmatter Glanz der bestehen bleibt. Hoff die Nennung des Produktnamens ist erlaubt, wenn nicht bitte den Eintrag löschen.
Zum Rosten nehm ich mit Salzsäure und Speisesalz angereichertes Eisen3. Auftragen, mit Tuch zudecken und in die Sonne legen. Schön warm arbeitet das Tri besser. Mit Knittern im Tuch lassen sich sogar Muster erzeugen.Der Feuerschalenträger wurde so patiniert, mit Seifenlauge abgewaschen und Pantarol konserviert.
Die Inschrift: ..dass die Flamme ewig brenne... wurde mit der Laubsäge ausgesägt;-):D
Gibt bei uns auch Kurse für Restauratoren, wo die Herstellung und Anwendung div. Mixturen gelehrt wird.
13. März 2011 um 22:54
akrumbsEisn

Hab selber grade eine Arbeit, die dann im Freien aufgestellt wird, fertiggestellt. (Bilder folgen)Mir wäre ewig leid um jeden Hammerschlag der unter Feuerverzinkung, Pulverbeschichtung etc. verschwindet und so den Wert der Handarbeit verringert.


Vielleicht ist dieser Beitrag eine Lösung für dich --> Schwarzverzinken

Gruß

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
14. März 2011 um 16:36
Danke für den Link.
Des hat wirklich was. Vor allem die erhaltenen Strukturen. Beim normalen Tauchbadverzinken ist das alles nimmer zu sehen.
2. April 2017 um 21:08
Um eine künstliche Patina auf Eisen herzustellen, geht man so vor:
Man bestreicht das Eisen, das man vorher von echtem Rost und Fett befreit hat, mittels eines groben Pinsels mit einer Lösung aus destilliertem Wasser und ordentlich Speisesalz. Dann bildet sich allmählich eine dünne Eisenoxidschicht. Wenn die dabei entstehenden Farben gefallen, kann man das gute Stück, wenn es trocken ist, mit Metall-Klarlack zweimal behandeln und fertig. Sieht echt alt aus!

Politur für Metalle, die vor Oxidation schützt:
Man braucht dafür Bienenwachs, Kolophoniumharz und Terpentinöl (kein Tepentinersatz, darin löst sich das Kolophoniumharz nicht auf). Kolophoniumharz kriegt man beim Künstlerbedarf, z.B. bei Boesner.
Wer Kolophonium in größeren Brocken kauft, wickele es in ein Tuch und zerkleinere es mit einem Hammer, davon habt Ihr ja genug! Bienenwachsblöcke schabt man in kleine Stücke.
Man nimmt ein Teil Bienenwachs, ein Teil Kolophonium und drei Teile Terpentinöl, füllt alles in ein Marmeladenglas und erwärmt es bei mittlerer Hitze im Wasserbad, bis sich die Bestandteile aufgelöst haben. Das Ergebnis ist eine homogene Masse, die nach dem Abkühlen eine Paste ergibt, die man mit einem dünnen Pinsel gut auf das Metall auftragen kann. Sparsam verwenden. Nach einigen Stunden Trocknung hat man einen wunderbaren Oberflächenschutz und eine schöne, einheitliche Oberfläche. sieht echt gut aus!

Gruß oldpiet
7. April 2017 um 20:03
Man bestreicht das Eisen, das man vorher von echtem Rost und Fett befreit hat, mittels eines groben Pinsels mit einer Lösung aus destilliertem Wasser und ordentlich Speisesalz

Ist das jetzt ein verspäteter Aprilscherz mit Salzwasser auf das blanke Eisen ?

Gruss Welder
8. April 2017 um 06:44
Hi Welder...

einfach mal ganz lesen.....

beste Grüße

Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
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