Erster Damast! (viele Bilder)

17. Januar 2016 um 12:31
Es ist vollbracht!
Das erste Damastmesser ist fertig. Denn Damast hab ich bei einem Kurs beim Riegersburger-Burgschmied geschmiedet. Kann seine Kurse nur empfehlen. Auch wenn man ein sich ein hochwertiges Messer (auch  Klappmesser) zulegen will ist er eine gute Adresse. Zuhause hab ich ihn noch grob in Form geschmiedet und dann die Klinge geschliffen. Hab mir beim Kurs zwar aufgeschrieben welche Stähle ich verwendet hab, allerdings hab ich denn Zettel mit denn WS-Nummern und zwei meiner Hämmer auf der Burg vergessen. Wird sobald wie möglich nachgetragen. Bei dem Messer hab ich Torsionsdamast mit 66 Lagen verwendet. Hab nicht gedacht das der Damast beim ausschmieden noch derart gestreckt wird sonst hät ich ihn mehr verdrillt. Hab beim Kurs auch noch ein Damastpacket mit 198 Lagen geschmiedet. 
Zum Messer selber: Nach dem Schmieden hab ich die Kilnge 3xNormalisiert, 3xScharf-Normalisiert und weichgeglüht. Trotzdem ist mir beim Härten die Messerspitze weggebrochen. War wahrscheinlich etwas zu warm. Ist in einer Kohlenesse ja nicht immer ganz leicht die Temperatur im gesamten Werkstück konstant zu halten. Dadurch bin ich jetzt mit 13.3cm Klingenlänge unter der 14cm Grenze. Angelassen habe ich in der Esse. 
Der Griff ist aus Nussholz und nur mit Öl behandelt. Die Pins sind aus Messing, die Fangriemenöse aus Edelstahl(ist zwar kein korrekter Begriff aber jeder weiß was ich mein). 

Die Klinge nach dem Weichglühen:
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 Das fertige Messer
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Hoffe es gefällt euch. Der Damast kommt leider auf den Fotos kommt nicht so gut zur Geltung. Schaut in Wirklichkeit etwas intensiver aus. Kretik und Anregungen sind wie immer erwünscht.

Lg Felix
Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2016 um 12:33, Felix Diemling
17. Januar 2016 um 13:21
Sieht doch schon mal ganz gut aus dein Erstes. Mit der Zeit wirst du auch selbst finden was du verbessern könntest und ich habe nichts zu mäkeln bin selbst noch am lernen.
Also sage ich schon mal Top.
17. Januar 2016 um 18:14

Hallo Felix,

ich schließe mich voll und ganz Lawi-To an. Der Damast sieht wirklich gut aus. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich an Torsionsdamast gewagt habe. Hut ab.

Eine Verbesserung für das nächste mal hast du ja schon genannt. Ein paar mehr Drehungen lassen das Muster noch besser zur Geltung kommen.

Auch die Form des Messers gefällt mir sehr gut. Was ich jedoch nicht verstehe: Warum versteckst du den schönen Damast am Klingenspiegel unter einer Schmiedehaut? Die finde ich bei Monostahlmessern auch gut. Aber ein Damast hat es verdient, vollständig zur Geltung zu kommen.

Alles in allem -> Sehr schönes Messer.

Gruß Thomas

 

18. Januar 2016 um 20:15
Erstmals danke für das Lob.
Was ich jedoch nicht verstehe: Warum versteckst du den schönen Damast am Klingenspiegel unter einer Schmiedehaut? Die finde ich bei Monostahlmessern auch gut. Aber ein Damast hat es verdient, vollständig zur Geltung zu kommen.
Da Scheiden sich die Geister. Ich finde gerade den Kontrast zwischen Damast und rauer Schmiedehaut schön. Aber zum Glück gefällt nicht jedem Menschen das gleich. Sonst wäre die Welt ja ziemlich fad.
Lg Felix

19. Januar 2016 um 17:48
Hallo Felix

Sehr gute Arbeit für son Jüngelchen .Ne echt sieht gut aus die Proportionen Griff-Klinge passen schön zusammen was selten bei Anfänger ist.

Ich bin nicht der grosse Fan von Holz direkt aufzusetzten einen Spacer hätte noch einen feinen Akzent gesetzt aber das schmälert auf keinen Fall deine Arbeit .Einen Tip wenn du das Loch für den Fangriemen bohrst senke doch mal eine 3mm Fase an dann schneid das Rohr auf Länge stecke es rein in die Bohrung ,schneide von zwei Spaxschrauben 6mm Durchmesser  den Kopf mit 4mm  Schaft ab und nun kommt der Trick stecke die beiden Spaxköpfe in das Rohr und vorsichtig im Schraubstock zusammen Drücken der Spaxkopf treib das Rohr auf und so hast du eine richtig schöne Fangriemenöffnung die keine scharfe Kante hat und auch noch wie ein Niet das Holz fest presst.
Mach weiter so dann werden die nächste sicher noch schöner.
Gruss der Didi
19. Januar 2016 um 18:09
Hallo Didi,
danke für den Tipp mit den Fangriemen. Hab aber Bedenke das ich dabei das Holz sprenge. Ich drücke ja trotz Fase das Holz auseinander wenn ich die Schraubenkopfe reindrücke.
Lg Felix 
19. Januar 2016 um 18:28
Schmiedehaut hin oder her, ich bin auch begeistert. Die Fangriemenöse kannst Du auch mit 2 Körnern anfasen, einen in den Schraubstock, Messer dazwischen und dann von oben draufhämmern. Aber ob Didis Tipp oder meiner ganz vorsichtig mit Gefühl!!!
Dann sollte das Hoz heile bleiben.
Wenn ich noch was sagen darf: Den Teil vom Damast, der unter den Griffschalen liegt an den sichtbaren Seiten mit nem Wattestäbchen, getränkt mit Eisen3chlorid, oder was Du nimmst einreiben, dann hast Du auch da Zeichnung.
Bye
Volker
19. Januar 2016 um 19:39
Hab die Klinge in Essig geätzt. Ich werd schauen ob das mit den Wattestäbchen hinhaut. Mit Essig mus man ja sehr lange ätzen. Das mit der Fangriemenöße versuch ich zuerst bei einem Stück Holz. Binn da immer noch skeptisch ob das hinnhaut. Aber danke für die ganzen Ratschläge.
Lg Felix 
21. Januar 2016 um 13:21

Whahey, ich bin begeistert, genau mein Stil!!! Und wie man sieht, ziemlich in Form geschmiedet, mit wenig Schleifen. Ich kann selbst noch keinen Torsionsdamast, der den Namen verdienen würde, aber Du motivierst mich gerade ziemlich.

Für die Fangriemenöse kannst Du Dir aus Federstahl einen Körner machen, die Spitze  auf Innenmaß ballig schleifen und polieren und die öse umbördeln damit... hab ich von ner Goldschmiedin. Das ist schonender.

Ich mag auch dünne Fiberlagen unter den Griffschalen, oder, wenn der Erl mal nicht so gerade ist, dünnes Leder, um Unebenheiten auszugleichen. Dann sollte man aber nicht nur verstiften, sondern vernieten...

Ich pimpe meinen Essig (essenz) mit Kaffee, Salz und Zitronensäure (und Fruchtfliegenkadavern ), dann ätzt der schneller.