Schraubstock festgerostet

7 November 2014 at 21:04
hallo leute,

da ich neu im forum bin, will ich mich ganz kurz vorstellen. ich heisse jan will eigentlich schon seit langem etwa hobbymäßig schmieden. und nachdem ich endlich in einem eigenen haus mit richtiger werkstatt wohne, kann ich das jetzt auch mal angehen. gerade bin ich dabei mir die ausrüstung zu beschaffen; ein amboss ist in aussicht und die esse im bau.

jetzt zu meiner frage; ich habe hier in einem schuppen einen hübschen alten schraubstock (ich weiss, eigentlich nicht der richtige zum schmieden, aber für den anfang sicher nicht schlecht) gefunden. allerdings stand das teil eine ganze weile draußen und ist festgerostet. soweit ich es sehen kann ist die backe auf der schiene festgerostet. nun habe ich eigentlich schon alles versucht; jede menge wd40, mit viel kraft zuschrauben, die backe erwärmen... allerdings ohne erfolg.
vielleicht hat ja hier noch jemand eine idee oder hatte mal das gleiche problem. würde mich über alle ideen freuen.
ich habe hier mal ein bild angehängt.

beste grüße

HPIM1623.jpg
Last edit: 7 November 2014 at 21:05, jan bauer
7 November 2014 at 21:38
Alle beweglichen Teile gut mit WD40 behandeln und kräftig an der Spindel auf und zu drehen. Notfalls mit einem Rohr verlängern und ein Paar kräftige Schläge helfen dabei. Wenn sich was bewegt nur stückweise auf und zu drehen und dabei mit WD40 immer wieder spühlen.
Schau dir meinen in der Gallerie an, 40 Jahre war er unter freien Himmel eingewachsen und ist wieder fit.
7 November 2014 at 23:09
Servus Itsche,

WD40 ist schon mal gar nicht so schlecht, kriecht schön rein. Auch wie von Achim beschrieben, ein Rohr als Verlängerung.
Ausserdem helfen oft auch leichte Prellschläge rechts und links auf´s Oberteil, das "Bricht" oft die verbindende Rostschicht auf.
Sobald du soweit bist, den Schlitten komplett rausdrehen und runterschieben, anschließend die Spindel ausbauen. Schlitten und Lauflächen abschleifen, rest Bürsten. Altes Fett an der Spindel entfernen und mit Maschinenfett neu schmieren (auch Laufflächen).
Wieder zusammensetztenm, auf einwandfreie Funktion prüfen und auf gehts

Grüße,
Alex
8 November 2014 at 05:53
Versuchs doch mal ,ich weiß es hört sich komisch an,mit Cola manchmal hilft das besser als kriechöl.evtl den Schraubstock abbauen wenn möglich und komplett in Cola versenken und gut einwirken lassen
 
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
8 November 2014 at 06:58
Ich kann dir einen guten Rostumwandler zuschicken. Ist ein Pulver das du anrührst und der rost verschwindet. Lege den Schraubstock für ein paar Tage da rein und alles wird wieder gut. Es könnte sogar sein das dein Metall wieder zum Vorschein kommt. Mache nur keine Gewalt taten. Hinterher dann gut mit Kriechöl aller Sorten einsprühen und gut ist. Wenn dir das zu Umständlich und Teuer ist nehme einen Kübel Diesel und lege den Schraubstock für ein paar Tage da rein. Aber Diesel ist ja auch nicht für gratis zu bekommen.
Viel Erfolg bei deinen Bemühungen!
Falls interesse bite ne PN
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
8 November 2014 at 09:25
hallo,

danke für die vielen antworten. mit einsprühen und viel kraft hatte ich es ja schon versucht; auch mit verlängerung. das teil abzubauen und ein paar tage einzulegen klingt aber nicht schlecht. (ich versuche es mal mit heizöl, das ist ja nicht so teuer.)

ich gehe gleich mal ans werk und schreibe, was daraus geworden ist.

beste grüße
8 November 2014 at 10:50
Falls das nicht hilft mitdem Diesel/Heizöl dann probiere das Zeuchs von mir kostet ca 1,3 € je Liter auchnicht die Welt ist aber ein tausendsassa in sachen Rost enfernen. Habe sowas noch nie gesehen. Da ich viel mit Salzwasser und Rost in Verbindung komme habe ich mir das zugelegt einfach Super. Schraubenshclüssel die völlig verrostet im Salzwasser lagen und schon lochfraß hatten sind wirder metallisch geworden. Die Löcher allerdings sind geblieben aber der gesammte Rost war futsch.
Ist in etwas das selbe zeuchs drinn wie in Cola dem Tip von Hobbyschmiede aber nur ebend  sehr sehr viel Konzentrierter als in Cola und nicht so klebrig
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
8 November 2014 at 13:42
Ein freundliches Hallo an alle,

Diese Art von Schraubstöcken gibt es von sehr klein bis sehr gross, die garantieren über viele Jahre ein paralleles einspannen von Werkstücken, wegen der langen Schwalbenschwanzführung.
Ich habe und hatte einige davon, es gibt sie seit ewig. Den schönsten den ich hatte ist aus den 20 er Jahren, und ich habe ihn einem guten Freund geschenkt.

Um einen Schraubstock oder überhaupt irgend etwas mit langen passgenauen Führungen nach dem sie eingerostet sind, auseinander zu bekommen, benutzt man irgend etwas, das zwischen diesen Flächen eindringen kann, am besten etwas feines dünnflüssiges Öliges.

Aber wenn diese präzisen Flächen zu lange aneinander lagerten im Verbund mit Sauerstoff, dauert dies meist sehr lange bis irgend ein Kriechöl (Wd40 o.ä.) zwischen diesen durchsickert . 

Einen Trick den ich aus meinem Berufsleben weitergeben kann ist ........dem Kriechöl, dem Heizöl oder was sonst noch hier angebracht wurde mit Temperatur auf die Sprünge zu helfen. Denn nachdem ein eingerosteter Gegenstand einmal aufgeheizt wurde tun sich mikroskopisch kleine Risse auf die ein weiteres vordringen von feinen Flüssigkeiten unterstützen und so eine Trennung möglich machen. 
Es gibt also konkret 2 Möglichkeiten. Entweder du hängst deinen Schraubstock an einer Kette über ein kleines Holzfeuer und bringst ihn auch 80-100°C um ihn anschliessend mit WD40 einzusprühen, oder aber du hast das Fachliche Wissen um ihn in einem genannten Medium auf Temperatur zu bringen ohne dabei eine Meterhohe Stichflamme zu produzieren. Beides funktioniert, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Achte unbedingt auf die Flammtemperaturen! 

Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Last edit: 8 November 2014 at 16:42