Metallverschnitt und reste im Rennofen schmelzen?

30. September 2016 um 08:31
Hi leute

Momentan habe ich leider keine möglichkeit  einen Rennofen zu machen aber ich hab mich immer schon gefragt wie das mit metallresten und allem aussieht.
Habe auf Youtube ein Video gesehen wo einer den Dreck der am Boden seiner Werkstatt lag zusammengekehrt hat alles vom Bandschleifer zusammengesammelt hat und daraus im Rennofen wieder was draus gemacht hat.
Ich frage mich da jetzt aber nur ich habe noch nirgends jemanden gesehen oder davon gehört das man kleine ausgebrochene reste oder fehlgeschalgene versuche damit wieder einschmilzt. Da der Ofen eisen Schmilzt kanns nicht sein das er nicht heiss genug wird. Hat das ganze einen anderen Grund oder hat das nur einfach noch keiner gemacht/berichtet?
30. September 2016 um 10:02
Hallo Marianos,

da haben sich schon viele Gedanken gemacht. Der Rennofen ist - wie Du schon entdeckt hast - der falsche Weg. Suche mal nach Aristoteles-Ofen oder Tiegelstahl.

Xerxes hat den Aristoteles-Ofen schön erklärt: http://www.xerxes-knives.de/167.html

Viele Grüße!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
30. September 2016 um 10:46
Wunderbar danke dir für die antwort.
30. September 2016 um 17:48
Habe auf Youtube ein Video gesehen wo einer den Dreck der am Boden seiner Werkstatt lag zusammengekehrt hat alles vom Bandschleifer zusammengesammelt hat und daraus im Rennofen wieder was draus gemacht hat.

war das zufällig Chandler Dickinson?
Genau das war ich auch am planen. Ich habe allerdings nicht weiter recherchiert, da dann Praktikum war, und der Schmied zu meinem Problem meinte: " Wozu willst du dir denn die Arbeit machen, und dass alles in den Rennofen packen? Schlage doch einfach alle  alten Nägel in ein Rohr und feuerschweiße! Viel einfacher, und du hast auch einen soliden Block."
Fand ich gut, habe es ausprobiert, ging.
 
Da der Ofen eisen Schmilzt kanns nicht sein das er nicht heiss genug wird.
Doch!!
Rennöfen schmelzen kein Eisen, sie reduziern bloß die Oxide aus dem Erz zu eisen, welches dann zu einer Luppe konglomeriert. Richtige Eisenschmelze bekommst du so nicht, sonst hätte man ja hinterher Guss. ( das kann allerdings schon passieren, dass man Gusseisen herstellt. Ist dann aber kacke.)
Da es bei chandler Dickingson funktioniert hat, denke ich, dass kleine Teile ( bis zu vielleicht 1 mm) garkein Problem sind.
ich denke auch, dass man sicher auch größeres (Nägel,...) reinwerfen kann, ich würde dann aber mindestens die Hälfte des Eisens als Eisenoxid(hammerschlag, Rost) zuführen. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Eisenteile so einfach in die Luppe hineinkonglomerieren, spätestens wenn man sie durchschmiedet und homogenisiert sollte es ein Block werden.
Ich habe allerdings keinerlei praktische Erfahrung.
Einfach mal ausprobieren!
 
30. September 2016 um 21:02
Hallo Edgar
Danke für die Antwort und ja war er. Macht find ich recht witzige Projekte auch mit der Pfanne Speck und Eier auf der Esse braten nachdem er die Pfanne selbst geschmiedet hat. Sah echt lecker aus.
Das  mit die sachen ein ein Rohr geben und feuerschweissen war bei "Forged in Fire" und wenn ich mich nicht irre war das Kanisterdamast. Haben da alles mögliche rein gekippt und mit Eisenpulfer aufgefüllt damit möglichst keine hohlräume drin sind. Find ich sehr interessant und macht auch ein gutes Muster. Nur die haben halt immer ein Formrohr aus nicht Feuerschweisbarem Material genommen und das dann nach dem Feuerverschweisen des Inhalts wieder mühsam abgeschält. Oder hab ichs falsch verstanden und du meinst garnicht das?
30. September 2016 um 21:16
Im Prinzip meine ich das, allerdings ist Kanisterdamast dann die perfekjtionierte Form. Was ich meinte, ist ohne Eisenstaub, Kanister nicht zu, sondern ein offenes Rohr, einfach oben Borax rein und gut is. Ist aber auch mehr resteverwertung, kein Damast.
 Ich habe mal ein Kanisterdamast- Video gesehen, wo einer ein Messer aus Angelhaken geschmiedet hat. sehr sehr geil. Da hat er glaub ich Tip-Ex ins Rohr geschüttet, um eine Verschweißung mit der Wand zu verhindern.
Ja, Chandler Dickingson ist ein Original.  
5. Oktober 2016 um 18:23
Gibt es für den Aristoteles Ofen eigentlich noch andere Namen? In Google find ich nichts verwertbares. Hab bisher nur Bilder gefunden aber eine Beschreibung über funktionsweise nicht. Oder ist das nur eine kleine Variante des Rennofens damit das Eisen direkt in der Haupthize sitzt? Oder habt ihr da einen Link zu einem Bauplan von einem Aristotelesofen?