4. November 2012 um 20:11
Mein Kurs ist im Dezember. Dafür habe ich hier auf der Werkbank 10-12 Damast-Klingen liegen. Die haben teilweise Schweißfehler (und wenns nur im Erl ist) oder haben Härteverzug weil ich sie zu dünn ausgeschliffen hatte vor dem Härten oder haben nicht die gewünschte Härte oder brechen beim Belastungstest aus. Natürlich liegen da auch ein paar fehlerfreie   Daneben liegen meine Monostahlklingen von Federstahl bis 100Cr6 die mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern.


Und mal nebenbei: Strumpf - welche Ausrüstung hast du denn? Und berichte mal von Deinen Ergebnissen.


@ Warrior

Das mit dem Packband (Umreifungsband aus Stahl) und dem c30 ist aus dem Messerforum und falsch. Ich hab das auch lange nachgeplappert - aber es stimmt nicht. Es dürfte eher was um C10 sein. Also ich rede hier von dem silbernen Band. Das schwarze hat deutlich mehr Mangan.
Zuletzt bearbeitet: 4. November 2012 um 20:16
4. November 2012 um 20:41
@ Heinz

Du hast natürlich recht. Der Umgangston muss natürlich passen. Manchmal muss man aber auch mal Klartext sprechen und keinen Honig ums Maul schmieren.

Mir hat mein Azubi letzte Woche voller stolz seine Elektroschweißnähte an einer C60 Welle gezeigt. Als ich das Teil dann im Schraubstock eingespannt habe und mit dem Hammer draufgeschlagen hatte, war er entsetzt weil das Teil gebrochen ist. Dann hab ich ich die Schweißnähte rausgeschliffen, angefast, vorgewärmt, Basisch verschweißt und langsam auskühlen lassen. Dann wieder eingespannt und er dufte den Hammer schwingen.

Wie schon gesagt, wenns denn unbedingt mit Damast beginnen soll, dann mit 75Ni8 und 90MnCrV8.

4. November 2012 um 23:31
Nabend Heinz. du kennst mich und ich helfe wirklich gern weiter das ist absolut kein Problem.
Einen Kurs gabs für mich vor etwas mehr als 30Jahren noch nicht als ich zum erstem mal schmiedete und mein Opa als Freizeitlernherrn war echt ne Nummer.
Von Kurs hab ich auch nix gesagt oder?


Was mich in diesem Thread speziell anpisst kann ich dir sagen, ich zitiere mal seinen Vorstellungstext:



Wollte mich einfach mal vorstellen! Mein Spitzname ist Strumpf - ich bin mehr oder weniger in einer Schmiede aufgewachsen. Mein Opa war der Schmied, mein Dad dann Landmaschinenmechanikermeister. Ich habe dann Industriemechaniker (ja auch den Stahlschlüssel bzw. die Stahlnormung) gelernt.

So und nu fragt er hier nach Weichglühen ja/nein, welche Temp., irgendwas stimmt da doch nicht oder bin ich Paranoid.???
Im Buch vom Löbach das er hat, ist eine Tabelle mit ensprechenden Temperaturen für weichglühen Härten Medium usw......., die hab selbst ich mir an die Wand gepappt weil es einfach praktisch ist.

Tschau Torsten der sich verarscht fühlt!
Zuletzt bearbeitet: 4. November 2012 um 23:34, Torsten Pohl
5. November 2012 um 01:24
...ich muss ja durchaus zugeben das ich bei der "weichglühfrage" nicht nachgedacht habe bzw mein Hirn evtl grad nicht an war...

Nichtsdestotrotz werde ich mal mit euren Infos einen Start wagen und ein Kurs zu machen habe ich sowieso vor - nur nicht sofort und so lange probier ich eben!

Mein dad hat die schmiedekunst ja auch drauf und kann mir etliches beibringen...

So gar und danke für die Tipps!

Gruß
5. November 2012 um 06:58
Morgen, nun auch von mir ein paar, ich hoffe abschließende Worte, zu diesem Beitrag:


@ Strumpf:

Beim Schmieden, mit der Herstellung von Damast anfangen zu wollen, ist wie ein Pferd von hinten aufzusatteln oder sofort ins Cockpit einer 747 zu steigen, ohne etwas übers fliegen zu wissen!

Ich verstehe die angeschlagenen scharfen Töne sehr gut. Klaus hat recht, wenn er meint, das man gelegentlich die Stimme heben sollte, um aufzuzeigen, das ein Vogel erst einmal Federn braucht um fliegen zu können.

Auf die Fragen von uns, bezüglich deiner Ausrüstung, deiner Erfahrung, bist du nicht sonderlich oder gar nicht eingegangen.

Das führt ebenfalls nicht gerade in ein freundliches Gespräch. Man kann keine Infos abziehen, resp erwarten welche zu bekommen, wenn man nicht bereit ist, etwas mehr von sich preiszugeben. Bezogen auf Ausrüstung usw.

@ Torsten

Ja ich kenne deine Hilfsbereitschaft! Du warst der Einzige der sich Zeit nahm, mir Nervensäge am Telefon 1,5 Stunden, obwohl du mich nicht einmal kanntest und wusstest wer ich bin, sofort mit Rat zu Seite zu stehen. Du bist damals über den Schatten eines ganzen Forums gesprungen und hast gezeigt, das du es gut mit mir meinst. Das rechne ich dir heute noch sehr hoch an.


@ Alle

Wir sind generell nicht verpflichtet auf Fragen, die in unseren Augen keinen Sinn machen, zu antworten. Man kann, muss aber nicht.

Darum sollten wir bedenken, auch mal zu schweigen, bevor wir beginnen, dort hin abzurutschen, wohin wir nicht wollten.


Ich hoffe das nun dieser Beitrag standesgemäß geschlossen wird. Aus diesem "Körnchen" wächst kein Graut.



Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

______________________________________________________________________________
Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
5. November 2012 um 09:26

"Meine" Ausrüstung:

Kohleesse, Hämmer von 100g bis 5kg, Amboss (logisch ) mit diversen Einsätzen, Krafthammer, viele Schmiedezangen...

Meine Erfahrung ist normalen Baustahl zu schmieden - ich habe z.b. schon Ofenbestecke und Kerzenständer geschmiedet. So ein bißchen Kleinkram eben...

Mir ist schon klar das ich nicht als Meister vom Himmel gefallen bin, aber z.B. kann ein Flugzeug abstürzen wenn man sich ohne Ahnung ins Cockpit setzt - bei mir wird es sowieso genug Ausschussware geben - aber es kommt niemand zu Schaden und ich kann Erfahrung sammeln um dann die nächsten blöden Fragen zu stellen...

Gruß
Strumpf

P.S. um diese Frage auch nicht unbeatwortet zu lassen - mein richtiger Name ist Stefan
5. November 2012 um 14:57
@ Klaeus ich habe gedacht das es wirklich C30 sein könnte weil er doch schwärzer zeichnet als Baustahl.
Allerdings hauts ja dann hin wenn das Zeug Mangan drinn hatt.
Werd ich wohl mal eine Spektralanalyse machen lassen müssen bei uns in der Firma.
Ich meine übrigens das schwarz lackierte.
Ist glaub ich ungefähr 1mm dick.
Ich kanns grad nicht nachmessen weil nichts mehr da ist .
5. November 2012 um 21:39
Meine Erfahrung ist normalen Baustahl zu schmieden - ich habe z.b. schon Ofenbestecke und Kerzenständer geschmiedet. So ein bißchen Kleinkram eben...
Das wird schon, ich habe mich auch ohne irgendwelche Kurse nach den ersten Messern aus Federstahl an 3-LagenKlingen mit Feile+St37 gewagt.
Das war natürlich reichlich Früh und hatte den Effekt das ich später alle Klingen einer erneuten Wärmebehandlung mit mehrfach scharfem normalisieren unterziehen musste wegen Grobkorn

Drum würde ich dir auch Raten erst mal mit ein zwei Monostahlklingen zu beginnen und dann ein paar 3-Lagen Klingen zu wagen.
Großer Vorteil hiervon ist: Du kannst Baustahl + Feile benutzen ohne Minderwertigen Damast herzustellen da du die Feile als Schneidlage hast.
Weiterhin übst du bereits das Feuerschweißen, must aber nicht x-Mal falten bevor du bemerkst, das irgendwann was schief gelaufen ist, sondern hast schnelles Feedback und verlierst auch nicht zu viel Zeit bei einem Rückschlag.
Noch besser wäre natürlich irgend ein sauberer kohlenstoffarmer Stahl + C105, aber auch 1.2842/Stammblätter sind eher gutmütige Schweißpartner und geben gute 3-Lagen Klingen.
In diesem Kontext kann ich auch das Buch "Messer Schmieden, eine norwegische Kunst" von Havard bergland ans Herz legen, das hat mir für die ersten Messer unheimlich viel gebracht und behandelt auch noch Griff und Scheidenbau.

Grüße,
Eisenbrenner
Zuletzt bearbeitet: 5. November 2012 um 22:53, Eisenbrenner
10. November 2012 um 18:58
Also - falls es jemand interessiert - ich habe heute einfach mal mit Baustahl geübt mehrere Lagen zu verschweissen - und auf jeden Fall macht es Sinn mal so zu üben - und wenns einfach nur ist um die Arbeitsschritte zu verinnerlichen!

Buch lesen und sofort ein Top-Damastmesser hinzubekommen is wohl nicht!! 

Aber gut... Übung macht den Meister und Übung brauch ich noch viel! Aber der Anfang ist gemacht und ich habe Erfahrungen gesammelt! YES!!!  Und es macht Spaß!!

Noch ne Frage - geht Feuerverschweissen auch OHNE Borax? In sämtlichen videos auf Youtube sieht man nämlich nix von Borax...

Cheers
Stefan "Strumpf" 
10. November 2012 um 19:51
Alles wird da auch nicht gezeigt,aber wozu was anderes nehmen,wenn du bei komplizierteren Stählen angelangt bist,bleibt dir auch nichts anderes über und wenn es mit dem scheißen nicht so klappt,ist zumindest das Schweißhilfsmittel nicht daran schuld.

Gruß Maik
Homepage
10. November 2012 um 20:39
Buch lesen und sofort ein Top-Damastmesser hinzubekommen is wohl nicht!!


Ich hoffe das du es absolut ironsich meintest!
Warst du wirklich so überzeugt, das es gleich beim ersten Versuch gelingen würde? Warum meinst du gilt das damaszieren als eine der schwierigsten Techniken?

Es wurde dir ja schon von einigen und auch von "dir selbst" angeraten:

"übe! übe! übe! übe!"

Sollte es eines Tages klappen, dann tu dir selber nen gefallen und vergiss vor lauter Freude, die Wärmebehanldung des Stahls nicht, sonst kannst du das erste "gelungene" Damastmesser gleich als wertlosen Gegenstand ansehen. Das hält dir dann keinen Schnitt.......

Kauf dir vernünftigen Stahl zum schweissen. Wenn du einmal verstanden hast, worum es geht, kannst du anfangen mit Sachen zu experimentieren, von denen du nicht viel weisst. Wie eben alte Feilen und usw....
Kosten wird es dich so und so ne Menge, da kommst du nicht besser davon als andere.

Schweissen ohne Flußmittel? Ja das geht, aber schlag dir das gleich mal aus dem Kopf. Ich glaube nicht, das es für einen Anfänger ohne Borax oder Sand geht. Vom Gefühl her würd ich sagen, das bei der Feile auf jedenfall Flussmittel brauchst.  Da du aber ja unbedingt mit Feilen schweissen willst, rate ich dir auch gleich, die Finger vom Sand zu lassen. Der braucht mehr Temperatur, als die Feile zum schweissen.



 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

______________________________________________________________________________
Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
11. November 2012 um 10:36
Wenn du was lernen willst ohne was zu verschwenden,dann nehme Antriebsketten von Landmaschinen zB.,wenn du diese immer wieder neu schichtest und verschweißt bis keine Fehler mehr drin sind,wird dir das auch einige Erfahrung bringen.
Wenn sie Fettig sind,unter Härtetemperatur erwärmen und in Wasser abschrecken,das dürfte sie schon ganz gut reinigen.

Gruß Maik
Homepage
11. November 2012 um 14:24
@ naabthalschmied: klar war das ironisch gemeint! Bzw eben so wie ich geschrieben hatte!
Bin ja absolut nicht davon ausgegangen das es sofort klappt! Und ich werde noch auf so einigem "Schrott" rumklopfen bevor ich mein Feilen-Werkzeugstahl-Paket in angriff nehme!

Aber diese Erfahrungen machen auf jeden Fall Lust auf mehr!

Ich glaube das ist fast das Wichtigste dabei!?

Gruß
Strumpf
11. November 2012 um 16:13
Sicherlich ist der Spass wichtig! Aber auch Erfolg.

Mancherlei Erfindungen wurden entweder aus der Not heraus oder aus Freude an den Dingen getätigt!


 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

______________________________________________________________________________
Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!