Diamant Kreisägeblatt zum schmieden geeignet?

4. Dezember 2012 um 20:33
Moin, eben brachte mir ein Freund der nen Steinbruch hat ein Mega Kreissägeblatt, weis eventuell wer aus welchem Stahl die in der Regel bestehen? Wollte es zum Messerschmieden verwenden... werde demnächst mal testen ob der stahl härtbar ist..


 


4. Dezember 2012 um 20:50
Hatten wir hier schon öfters,
Kreissägeblätter hauptsächlich c75-80crv2, Steinblätter teilweise auch nur 40cr...
Härtbar ist er also auf jeden Fall.
Ich habe hier auch mal eine Tabelle mit den ganzen Stammblättern und materialien verlinkt, weiß aber nicht mehr genau wo.
4. Dezember 2012 um 20:56
Sehe gerade das der Link offline ist, also für Stein/Beton-Diamantbestückt kommt folgendes in Frage:
Stammblatt :
75 Cr 1
80 CrV 2
46 Mn 7
51 Mn 7
Stammblatt :
25 CrMo 4
34 CrMo 4
Sonderstähle
Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2012 um 20:56, Eisenbrenner
4. Dezember 2012 um 21:10
Stimmt,
hat er recht der Eisenbrenner.
Kann man so pauschal nicht sagen.
Schneid ein Stück von ab und versuch mal zu Härten und zu Ätzen.
Ich hab selber vor n paar Tagen mal welche bekommen.

Die Analyse ergab bei den Kleinen ca. 400mm Durchmesser 1.7220  = 34CrMo 4

Das Datenblatt ist Hier

Und bei den großen Blättern ca.800 mm Durchmesser 1.5225  = 51MnV7

Ist im Netz schlecht zu finden.

Deshalb hier ein Bild

Gruß Heinz
img012a.jpg
5. Dezember 2012 um 11:11
Von einem 600er Blatt,leider sind mal Proben aus Österreich unterwegs verschollen gegangen und dann hat er es aufgegeben,wo die aus Ni-Stahl sein sollen .

Steinsäge Nr.6

Gruß Maik
Homepage
5. Dezember 2012 um 20:22
Hallo Jungs,
klingt immer alles phantastisch, aber beim genaueren Hinsehen ist eigentlich nur der 80Crv3 für Messer geeignet.
Ist ja auch klar ,der Grund für die Diamanten muss duktil sein, zäh aber bewegbar, also geringe Härte , das erreicht man durchgeringen Kohlenstoff .
Das ist diametral entgegengesetzt für eine Klinge, hier will man viel Kohlenstoff und hohe Härten.
Wenn überhaupt dann nur Haumesser , Macheten und ähnliches.
tschüss fritz
5. Dezember 2012 um 20:51
Der 75Cr1 sollte auch recht gute Klingen/Härten geben.
Der Rest, der viel Mangan und wenig Chrom hat, ist sicherlich mit 75Ni8 für Sicht-Damast und auch für Außenlagen von Mehrlagenklingen sehr interessant. (Das ist vermutlich deutlich abgeschwächt wohl auch bei den Chrom-Molybdän Stählen der Fall, die zeichnen halt eher Mittelhell und sind schwerer zu schweißen)
Sollte aber mit Feile (z.B. 120Cr3) (und genügend Faltungen) auch einen ganz brauchbaren Schneidenstahl ergeben.

Mit einer Funkenprobe gegen z.B. C45 sollte man ganz gut abschätzen können, was an Kohle drin ist.
Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2012 um 21:23, Eisenbrenner
5. Dezember 2012 um 22:01
Das Problem bei diesen Blättern ist halt,
man weiß ohne Analyse nie was man hat.

Den 34CrMo4 kann man in Messern halt nur als zähe Beilage gebrauchen.
Der 51MnV7 kann hingegen auf ca. 63 - 64 HRC gehärtet werden.

Fritz hat recht, jeder Stahl wird natürlich dafür eingesetzt, wofür er gedacht ist. Stammblätter sollen zäh und nicht hart sein.

Und wie gesagt ohne Analyse weiß man nie woran man ist.

Dennoch denke ich experimentieren schadet ja nicht.

Der 51MnV7 ist z.B ein Lufthärter - aber, in Wasser macht er halt die Besagten 63 - 64 HRC.
Wobei natürlich zu Bedenken ist, das man einen Stahl durch zu schroffes Abschrecken auch ruinieren kann.

Wen das Thema interessiert, der kann mal Hier schauen. (Auf der Seite runter scrollen)
Da gibt es einiges an Information zu Sägeblättern.

Gruß Heinz.

Ps. Mein nächster Versuch wird ein Damast aus 34CrMo4 und 51MnV7 in Öl abgeschreckt und auf 200° angelassen.
     Wird noch ne Weile dauern, aber ich werde drüber Berichten.
5. Dezember 2012 um 22:53
Wen das Thema interessiert, der kann mal Hier schauen. (Auf der Seite runter scrollen) Da gibt es einiges an Information zu Sägeblättern.

Interessanter Link, wobei ich bei dem Link jetzt nur Verweise auf Gattersägen, weniger für Stammblätter gefunden habe.
Und wie gesagt ohne Analyse weiß man nie woran man ist.

Bei einer beschränkten Anzahl von (wahrscheinlichen) Stahlmöglichkeiten sollte man durch Funkenprobe und Ätzbild gegenüber einem geeigneten bekannten Stahl der Realität relativ nahe kommen.
Bisher waren ja alle Analysen auch auf der Liste, die ich der damals veröffentlichten Arbeit der "Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe" entliehen habe. Ich denke da kann man schon darauf spekulieren, das es sich auch mit den meisten anderen Blättern so verhält.

Ob es dann im Zweifelsfalle nun ein 46Mn(V)7 oder ein 51Mn7 ist spielt ja keine so große Rolle.

Ps. Mein nächster Versuch wird ein Damast aus 34CrMo4 und 51MnV7 in Öl abgeschreckt und auf 200° angelassen. Wird noch ne Weile dauern, aber ich werde drüber Berichten.

Das Ergebnis deines Damastversuches wird sehr interessant, danke das du uns daran teilhaben lässt!
Ich würde aber dann bei einem nicht Versuchsmesser auf jeden fall einen bekannten Werkstoff mit höherem Kohlenstoffgehalt als Schneidlage nehmen.  Witzig wäre dann natürlich ein 80CrV2 aus einem Sägeblatt mit bekanntem Stahl.

Man kann natürlich immer auch die Hersteller gezielt kontaktieren. Bei der Richard-Felde GmbH hatte ich z.b. schon nach 2 Stunden Info welchen Stahl sie für ihre Stammblätter nehmen, einen Tag später die Erlaubnis diese Info in Foren zu veröffentlichen

Grüße,
Eisenbrenner
Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2012 um 22:54, Eisenbrenner