Erstes Beil ( GroWi)

2. November 2016 um 19:25
Hallo leute, ich habe letztens ein Beil geschmiedet, welches für eine Bootstour in schweden gedacht war.
Material: Baustahlstange aus einem Bunker bei mir in der nähe, Feile für die Schneide.
Mit dem Feuerschweißen hatte ich zunächst mal wieder Ärger und musste 4 mal nachschweißen, da die Enden Der Schneide immer wieder auseinander wollten, aber letztendlich hat es ganz gut geklappt.
Scharf isse, Stabil auch (Ich habe versehenlich auf den Rücken einer Baumarktaxt gehauen - Tiefe Kerbe drin, kein Klingenausbruch.)
Dann ein Paar Probleme beim Lochen ( Loch nicht ganz grade, vorn sieht man noch die Kerbe vom Meißel)
Ich denke, dass die Meißelschneide länger war, als der Lochdorn mit dem ich das Loch geweitet habe breit.

Nach dem einstielen flog der Stiel wieder ab, dann schrumpfte der Stiel (Holz zu frisch).

Jetzt passt aber alles, und für mein erstes Beil bin ich doch recht zufrieden.
Die Schneide liegt in der Mitte, ich habe es zum testen mal geätzt.
Zu den nackten Fakten:
- Stiel 28 cm lang, aus schwedischem Wacholder
- Schneide 7,5 cm
- Kopf 14 cm lang
- Loch oval 3,4 x 1,7 cm
- Gewicht mit Stiel: 481g
Es sollte ursprünglich ähnlich den Mästermyräxten werden, aber dafür ist unten der Bart zu rund.
( in Mästermyr auf Gotland wurde eine Wikingerzeitliche Truhe voller Werkzeug gefunden, empfehle für jeden Schmied "The Mastermyr find" zu lesen, gibts als PDF im Netz)
Ich befinde mich am Anfang des Aufbaus einer Historischen Handwerksdarstellung zu dieser Zeit.
 Vielleicht änder ichs nochmal, aber ich glaube ich lasse es so, und mache die Mästermyräxte wann anders.
Ein Video dazu kommt in ganz ferner Zukunft, ich habe schon laaaange vorproduziert.
Fotografisch hab ich heut mal wieder nichts geschissen gekriegt, aber ich habe zwei Bilder, bei denen man nach etwas Photoshop hoffentlich erkennt, was es ist:
IMG_5158_Kopie.jpg Und hier hab ich mal zu dem altbekannten Trick gegriffen, Katzenbilder unerkannt in Foren zu schmuggeln:IMG_5171_Kopie.jpg
Hoffe, es gefällt euch.
VG
Edgar 
6. November 2016 um 19:44
Ja...schöne Arbeit wie ich finde. Danke für den Link
Kannst das video gern hier verlinken oder mir per PM schicken. Viel Spaß auf der Bootstour.
Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann
6. November 2016 um 20:10
Super gemacht  Edgar. Ich hoffe die Kätzchen leben noch.
7. November 2016 um 20:33
Freut mich, dass es euch gefällt. Wenn das Video fertig ist, verlinke ich es hier gern, das dauert aber wie gesagt noch ne weile
(AVG hat letztens mein Schneideprogramm gelöscht weil es dachte, es sei ein Trojaner)
 Die Bootstour war cool,  dazu ein Video kommt sicher auch noch irgendwann auf meinem Kanal.
ja, noch leben die Katzen  
Ich hätt das Beil mal zum Treffen mit zum Frank nehmen sollen.
VG Edgar
1. Dezember 2016 um 16:02
Video ist da: Beil im Wikingerstil schmieden. 
Hoffe es gefällt euch 
1. Dezember 2016 um 17:35
Servus Edgar,

ich find s super! Weiter so.

Grüße

Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

1. Dezember 2016 um 18:15
alle Achtung! Super gemacht

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
1. Dezember 2016 um 19:45
Danke leute 
LG Edgar
1. Dezember 2016 um 20:45
Cooles Video und super Resultat, Edgar!
Wie eine Anleitung. Verwendest du Borax zum Schweißen? Und was ist dein Ausgangsmaterial für den Axtkopf?

Gruß
Wolfgang 
1. Dezember 2016 um 21:34
Danke  Jep, ich verwende Borax.
Vor Jahren habe ich ein Kg zum Geburtstag bekommen, aus dem Töpferbedarf. Damals stand noch dran "nicht giftiger als Kochsalz" 
Das Ausgangsmaterial war eine recht dicke (nie gemessen) Stahlstange , ich hatte die einmal auf der Heideumwanderung in einem alten Bunker gefunden (und die restlichen 10 Km in der Hand getragen, boah gab das nen Muskelkater ), Funkentest erbgab nix besonderes und so hab ich eben ein stück Feile eingeschweißt.
 
2. Dezember 2016 um 14:06
Hallo Edgar,

ein schönes erstes Beil hast Du da geschmiedet.

Was ich allerdings kritisieren möchte ist:

1. Dein Amboss wackelt bzw. wandert (Schweißbahn drunter oder ggf. sogar festschrauben)
2. Schleifst du anscheinend mit einer Trennscheibe... das würde ich lassen.. so ne Trennscheibe gräbt sich recht tief ins Fleisch wenn sie sich zerlegt.... Trennscheiben zum Trennen, Schrupp- Fächer- Schleifscheiben zum Schleifen. Für seitliche Belastungen sind Trennscheiben nicht ausgelegt.
3. Weiterhin würde ich dir raten einen Löffel o.ä. zum Dosieren des Borax zu nehmen.. mit den blanken Fingern würd ich das nicht tun.. da reizend.
4. hatte es den Eindruck das du recht selten die Stahlbürste verwendest.. das würde ich dir häufiger raten. es gibt ne schönere Oberfläche und mindert den verbrauch an Schleifmaterial.

Ansonsten, weiter so :)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
2. Dezember 2016 um 14:25
Danke, 
Genau dafür habe ich Youtube: Ich selbst merke nicht, wenn mein Amboss hüpft, ich den Hammer falsch halte, ich barfuß schmiede oder sonstige fehler mache. das können mir andere dann sagen.
1. Ja, der wackelt. Ist scheiße. Der gesamte Klotz ist nicht grade abgesägt, mangels Kettensäge kann ich das nicht nachholen.
Momentan habe ich eine Waschmaschinenmatte unterm Amboss, viel besser ist es nicht geworden. Beizeiten kommt auch noch eine Matte unter den Klotz, und auf lange Sicht wird ein neuer Klotz oder ein Sandfass angeschafft.
2. Ich hatte leider nix anderes da, das war in Schweden, normalerweise hätte ich das zuhause aufm Bandschleifer gemacht.
Ich habe extra nicht mit Seite der Trennscheibe geschliffen, sondern mit der Kante, aber es stimmt. Ich hatte trotzdem etwas Angst, dass sie mir um die Ohren fliegt, hab darum extra auf zweitniedrigster Stufe geschliffen.
3. Dass Borax reizend ist, wusste ich gar nicht. Einen Löffel habe ich zwar, aber den hatte ich da grad nicht gefunden  
 4. Danke, werd ich beachten!
VG Edgar