Kindergruppe zu Besuch

6. Oktober 2014 um 19:25
Hallo,

ich hatte heute mal wieder den Fall das eine Kinder / Jugendgruppe, bzw. deren Wart bei mir anfragte, ob man nicht was mit bzw. für die Kinder veranstalten kann. Er hätte von meiner Schmiede gehört und findet die Idee ganz toll.

Ich nicht. Ich habe ihm gesagt das er mit der Gruppe gerne vorbei kommen könne und mir beim arbeiten zugucken dürften, aber ich definitiv nichts mit den Kindern arbeiten würde. Ich halte es einfach für zu gefährlich (die Gruppe setzt sich aus 6-15 Jährigen zusammen). Das konnt er verstehen, redete aber immer weiter von "Nagel verbiegen etc." woraufhin ich ihm nochmals sagte das die Werkstatt eine Werkstatt und kein Erlebnisspielplatz ist. Alles in Erwachsenen Größe und eben kein Spielkrams.

Irgendwann hatte er es dann auch soweit verdaut... war aber hörbar angepißt...

Wie hättet Ihr reagiert? Bzw. macht Ihr sowas, und wenn ja, wie groß oder Klein sind die Gruppen.. und wie alt oder Jung?
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
6. Oktober 2014 um 19:34
In die Verlegenheit kann ich leider nicht kommen. Meine Werkstatt ist dafür viel zu klein bei 3 Mann ist ende.
Bei einer größeren Werkstatt würde ich bis zu 5 oder 6 Jugendliche aufnehmen unter guter anleitung aber das Alter sollte über 12 Jahre liegen und nach Augenschein. Chaoten die sich dabei outen würde ich ausschließen.
Wie das Versicherungstechnich laufen sollte keine Ahnung.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
6. Oktober 2014 um 19:41
Versichert wären die über Ihre Schützengilde gewesen... Allerdings glaube ich kaum das die dort dann auch mit Sicherheitsschuhen etc. auflaufen würden... was ich allerdings für notwendig halte. Es ist dann ja auch die Frage: ok, versicherungstechnisch bin ich vielleicht raus aus der Sache, aber dem Jugendlichen fällt n Hammer auf die Zehen... und die Versicherung von denen sagt: nene.. du hättest Sicherheitsschuhe tragen müssen.. wir zahlen nicht... dann sind die im Arsch gebissen.

Ich frag mich, wie es vielleicht schon rausklang, woran solche Jugendwarte bei Schmiede denken....
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
6. Oktober 2014 um 21:18
Moin Lutz und Co!

Also: ich schmiede ja regelmäßig mit Kindern... Meistens bin ich da über die Veranstalter abgedeckt. Und bei Gruppen die in meine Werkstatt kommen ist "Schmieden auf eigene Gefahr" bisher gewesen. Muss mal meinen Versicherungsmenschen anhauen was es da gibt. Und nicht unter 6 Jahren bzw. bei Mangel an Konzentration etc. breche ich auch mal ab (habe für solche Fälle aber ein Trostwerkstück das ich dann verschenke). Bestes Alter: 9-10 Jahre aufwärts. Dann packen die auch einen 800 Gramm Hammer ohne einzuknicken und es tut sich was am Werkstück.

Ich schaffe je nach Werkstück etwa 3- 5 Kinder pro Stunde... Alles andere ist zu stressig. Arbeite dann auch nur immer mit einem Kind und einem Werkstück im Feuer.

Hatte gerade vorgestern das Thema mit Wilfried Krenzer... Die haben unter anderem auch ihren Förderverein Krenzer Hammer, weil über den die Versicherung für Kurse und Schmiedefeste quasi nur halb so teuer ist wie über den Betrieb selbst.

Und wir könnten mal den Didi fragen! Der sollte doch auch was zum Thema schmieden mit Laien etwas sagen können!

Gruß

Oli
Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2014 um 21:28
6. Oktober 2014 um 21:45
Ich habe im Rahmen des Aktionstages des hiesigen Handwerksmuseums schon Nagelschmieden mit Kindern gemacht (so ca. 7 Jahre aufwärts, oder nur zusammen mit Mama oder Papa).
Das ging recht gut, immer ein Kind zur Zeit. Alleine würde ich Kindern nicht arbeiten lassen, da ist eine 1:1 Betreuung schon notwendig.