Alten Flachriemen wieder flott bekommen........

28. März 2013 um 20:36
Wie ja schon bekannt, machen so manche Flachriemen einem das Leben schwer. So auch jener Zeitgenosse, der meinen UHF 50 in Bewegung setzen sollte. Die letzte Zeit hab ich ein paar mal versucht, durch Spannen des vermeindlichen "Durchhängers" das gute Werkzeug wieder in eine "Eisenknetmaschine" zu verwandeln. Allen Mühen zum Trotz, ließ die Tüchtigkeit des Hammers nach einigen Minuten der Vollfunktion wieder zu wünschen übrig und er streichelte nur noch über den Stahl, ohne grosse Wirkung zu zeigen.

Wie einen manchmal das Leben doch in die Hände spielt ist schon toll! Ich traf nen alten Bekannten, den besten Maschinenschlosser meines Lehrbetriebs, mit welchem ich mich köstlich an alte Zeiten erinnerte und Gott und die Welt ins Reden kam. So auch über meinen UHF und den vermaledeiten Flachriemen...... ".... Na da nimmst ne Hand voll Sägespäne und dann geht der wieder! .... Damit hab ich nen uralten Riemen an meiner Kreissäge wieder flott gemacht....." Legte er mir mit einem charmanten Lächeln brühwarm auf den Tisch.

Gesagt getan! Heute wars soweit. Erst das Riemenpech etwas an der Gasesse gewärmt und dann auf den Riemen dicke aufgetragen (hatte übrigens nix mehr gebracht, so rutschte der Riemen durch). Das gute Gerät etwas laufen lassen und immer wieder ins Pedal getreten, damit auch alles schön warm wird und bleibt. Dann 3 mal ne Hand voll feiner Sägespäne aus der Kapp- und Bandsäge drauf. Noch mal kurz das Pech aufgedrückt und dann schön langsam das Pedal betätigt!
Nach ein paar Minuten, gings dann aber richtig rund! Nun läuft er wieder wie am ersten Tag. Hab dann gleich mal getestet obs nur ein Strohfeuer war oder ob der Hammer länger die Leistung hält. 3 Stunden Schmiedeaction, ohne Leistungsabfall.

Fazit:

Haltet euch ein Eimerchen mit Sägespäne bereit, dann kann man der Durchrutscherei getrost ins Auge sehen!

Einfach toll, einfach und genial


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
28. März 2013 um 20:50
Danke für die Info
das werde ich bestimmt demnächst sinvoll nützen können
Bei meinem Vulkan - Luftschmiedehammer

Schönes Osterfest
GLRSG Andreas  )((-:
28. März 2013 um 22:47
Also wenn es um das Thema durchrutschen geht, vertraue ich auf ein Mittelchen, was ich in der Zeit nach der Lehre, als ich nebenberuflich als Betriebsschlosser auf einer alten Getreidemühle aus den 50iger Jahren war, kennen gelernt hatte. Das Zeug heist "Eilzug" und ist leider nur sehr schwer zu bekommen. Ein weiteres Opfer der gnadenlosen Modernisierung... auf jeden Fall ist dieses Riemenadhäsionsmittel einfach nur der Wahnsinn. Es riecht zwar furchtbar, aber bereits ein paar Tropfen dieses zähflüssigen Gesöffs sorgen bereits dafür, dass es den Riemen sogar unter Last weit über den Todpunkt schleppt. De behandlung hält dann auch meist für mehrere Tage bis Wochen vor, je nachdem, wie lange die Maschine im Einsatz ist. Auch regelmäßiges Fetten schadet einem Riemen nicht (z.B. wenn die Maschine für eine längere Zeit nicht benutzt wird).  


Was deine Beschreibung vom Nachspannen und kurz darauf wieder durchrutschen betrifft... achte bitte darauf, ob der Riemen sich nicht längt, während des arbeitens. Das wäre dann ein Indiz dafür, dass er bald das Ende seiner Tage erreicht und wenn so ein Riemen unter Last reist, kann das für Mensch und Maschine recht gefährlich werden. Bei meinem Lufthammer hatte der Riemen nämlich auch einmal angefange durchzurutschen... die Ursache hier war leider eine massive Längung, die sich auch nach dem Nachspannen schnell wieder einstellte. Ein Lederriemen längt sich nur zweimal in seinem Leben... einmal beim Einlaufen und einmal kurz bevor er reißt. Deshalb lieber mal überprüfen.


Den Tipp mit den Sägespänen werde ich mir auf jeden fall mal merken, sollte man das gute "Eilzug" bald gar nicht mehr bei bekommen.


Gruß,

Jörg          
1.Lehrjahr: "Lerne dem fliegenden Hammer auf Sicht auszuweichen."

2.Lehrjahr: "Lerne dem fliegenden Hammer intuitiv auszuweichen, ohne die Arbeit dabei zu unterbrechen." 

3.Lehrjahr: "Lerne Werfen."       
29. März 2013 um 10:39
Sehr interessant Jörg,

vor allem hat sich mein Geweberiemen nach dem Spannen immer wieder gelängt! Ich hoffe das das ganze bei Geweberiemen anders läuft als bei Leder....

Also kann ich bald, da die Antriebseinheit samt Riemen auf der Benutzerseite liegt, mit einer gigantischen Ohrfeige rechnen? Was meiner Meinung nach schlimm an dem ganzen ist, der Riemen ist verklebt und hat kein Schloss. Erfahrungsgemäß, durch diverse Riemen die ich in der Arbeit sehen konnte (Grosshandel für Landmaschinen), kann man es am Schloss und am Riemen sehen, ob da noch alles gut is oder nicht. Er ist auch schon dünner, der Riemen. Als ich den Hammer kaufte, war der schon drauf und hat einiges an Laufzeit hinter sich.

Zum Glück hab ich einen neuen Riemen samt Schloss schon in der Werkstatt liegen. Jetzt sollte ich blos noch den "Point of no return" vermeiden, jenen der mich mit Ohrfeigen bestrafen wird.

Ingo


 
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29. März 2013 um 12:43
3 Stunden Schmiedeaction, ohne Leistungsabfall.

...jetzt mußt du mir nur noch verraten wie du die 3 Stunden durchgehalten hast...

lg aus der "weißen" Mark, und frohe Ostern an Dich und all die Kollegen der heißen Kunst.

Walter
Zuletzt bearbeitet: 29. März 2013 um 12:44, walter dorfer
29. März 2013 um 12:56
Grins gute frage
wünsche euch auch allen ein Schönes Osterfest
GLRSG Andreas  )((-:
29. März 2013 um 13:45
Tja Walter, das bleibt mein Geheimnis!

Was meinst wie ich beim letzten "Packerl" geflucht hab als mir der Hammer versagte. Ich hab dann kurzer Hand das Paket mit nem 2,5 Kg Fäustel geschweisst. 3 Tage hab ich gemeint, ich wär Popey! Mein rechter Unterarm passte nicht mehr ins Hemd LOL.....



 
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29. März 2013 um 13:57
Danke für den Tipp Ingo. Werd das mal bei meiner Feldschmiede ausprobieren, der Riemen treibt mich auch im Moment in den Wahnsinn.
29. März 2013 um 21:27
@ Ingo

Wenn Dein Federhammer als Kupplung noch die geniale Version der Los- und Festscheibe hat, würde ich auf gar keinen Fall einen Riemen mit Schloss nehmen! Durch den Schlupf ruinierst Du Dir die Festscheibe, und das Schloss wird den Riemen auch nicht lange zusammenhalten. Für dieses Antriebsprinzip eignen sich nur Endlosriemen.
Meine Frage: Hat Dein Hammer keine Möglichkeit, die Riemenspannung einzustellen? Bei meinem Federhammer (Lasco 1) habe ich für den Motor eine Wandkonsole, welche man durch eine simple Mechanik kippen kann. Dadurch lässt sich die Riemenspannung perfekt justieren. So kannst Du die Dosierbarkeit des Hammers einwandfrei einstellen.

Grüße

Sebastian
30. März 2013 um 13:02
Dann hoffe ich ja das für meinen Vulkan
der richtige Flachriemen dabei ist
GLRSG Andreas  )((-: