3. März 2013 um 17:08
Einspruch dragonfire

Keine Frage das ist der erste Versuch, das der Stahl dazu nicht viel dazu taugt weiß er, also was solls schön gemacht weiterüben.
Und danke fürs zeigen, und meinen aufrichtigen Respekt dafür das er es überhaupt gemacht hat.

Härtbarer Stahl verhällt sich beim schmieden aber anders als Baustahl, erzwingt weitere Wärmebehandlungsschritte wenn man es denn richtig machen wilkl usw. das ist im entgangen und so bleibt nur der Stolz es erst mal hingekriegt zu haben.
Und da darf er zurecht stolz drauf sein.
Man fängt beim 2ten mal halt wieder bei null an.
Ein Stück Federstahl zum anfang sollte doch kein Problem sein das kriegt man in jeder Autobude und der dauerhafte Lerneffekt ist viel höher.

Ich kann nur raten sollen es Messer werden dann fangt auch mit einem halbwegs geeignetem Stahl an, dann zum nächst höherwertigem usw. den ersten Schritt in Baustahl würd ich machen um mir erst mal ein paar einfache Zangen zu bauen Nieten zu lernen und ein gefühl fürs Thema generell zu entwickeln. 

Tschau Torsten
Zuletzt bearbeitet: 3. März 2013 um 17:10, Torsten Pohl
3. März 2013 um 09:24
Hallo Aura


Da ich wie Du anfänger bin , möchte ich Dir erst einmal Gratulieren zu deinem ersten Messer , ich finde es ist  sehr schön geworden  .


Das mit dem Stahl , na und es kommt beim ersten erst einmal auf die Fingerfertigkeit an . Ich glaube für dich wird dieses Messer etwas besonderes sein ob es nun härter oder Weicher ist spielt da keine Rolle .



  
2. März 2013 um 18:21
Wie ich es bereits an anderer Stelle geschrieben habe: Härten bringt eigentlich beinahe immer etwas.
Außer vielleicht bei Reineisen
Wichtig um bei Baustahl selbst moderate Härtewerte zu bekommen ist ein schnelles Abschrecken in Kaltes Wasser oder sogar Salzwasser mit eher dünnen Geometrien und hohen Temperaturen bei küzeren Haltezeiten.
Laut Atlas für die Wärmebehandlung der Stähle sind da bis zu 45 HRC drin, wenn die Abschreckung nur schnell genug erfolgt ist.
(bzw 40HRc bei abkühlung unter 500°C in  1 sec ).
Und das bei einem C15. Sind noch genug Mangan und Schrott beilegiert sollte es noch besser funktionieren.
Inwieweit man das in der Praxis mit einfachen Mitteln auch erreicht kann ich nicht beurteilen, mir fehlt hierfür der Härtemesser.
Sollte sich jemand die Arbeit machen, das ganze nachzuvollziehen wäre ich sehr interessiert an den Ergebnissen!
Bodkinspizten habe ich immer auf diese Art und Weise gehärtet und war eigentlich ganz zufrieden. Die am Ende relativ stumpf gehaltene Spitze ist auch dann nicht verbogen,  wenn der Pfeil mal in Mauerwerk geschlagen ist.
Auch einen ähnlich eines kaltschrot zugeschmiedeten vierkant habe ich einmal gehärtet und er konnte normalen Baustahl kerben/trennen, ohne das die auf 0 zulaufende Schneide sofort stumpf geworden ist.
Ich habe damals geschätzt von etwa 1050°C oder mehr gehärtet.

Anlassen kann man sich sparen, danach Dengeln sollte müsste auch noch möglich sein gibt aber wahrscheinlich bei einem Messer keine schöne Oberfläche.
Grüße,
Eisenbrenner
Zuletzt bearbeitet: 2. März 2013 um 18:29, Eisenbrenner
1. März 2013 um 23:33
Hallo,

Noch ein bisschen Stahllehre aus dem Tabellenbuch:

Baustahl im Sinne des Metallers ist Stahl, welcher für den Maschinen und Anlagenbau verwendet wird, und zwar als Unterkonstruktionen von Maschinenbetten, Blechverkleidungen oder Ähnlichem. Auch größere Konstruktionen, z.T. ganze Hallen (Pfeiler etc.) werden aus Baustahl gefertigt. Anders gesagt: Teile mit geringem Anspruch an z.B. Zugfestigkeit oder Oberflächenhärte, aber mit guter Schweißeignung, Verformbarkeit bei geringen Herstellungskosten. Bekanntester Vertreter ist der St37 oder nach aktueller Norm der S 235 JR (Benennung nach Verwendungszweck). Da dieser Stahl verhältnismäßig Preiswert ist findet er natürlich auch ein breites Anwendungsspektrum z.B. beim Schmieden usw.
Diese Stähle sind nicht härtbar da sie für diesen Zweck überhaupt nicht gedacht/hergestellt sind.

Was für ein Stahl der Baustahl im Sinne eines Maurers ist, würde mich mal interessieren? Ich vermute mal, dass er keiner strengen Normung in Bezug auf Kohlenstoff Anteil unterliegt.

Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 1. März 2013 um 23:34, Martin Stadler
1. März 2013 um 09:41
C Si Mn P S Sn Cu Ceq

Min 0,170 0,200 0,700
Max 0,220 0,300 1,100 ≤ 0,050 ≤ 0,050 ≤ 0,012 ≤ 0,600 ≤ 0,500

Bei dem Mn Gehalt würde es wohl schon etwas Kaltverfestigung geben.

Ich werd bei Gelegenheit da mal n bisschen probieren, mit härten und härten+dengeln.

Klaeus,versuche es zum Vergleich auch mit Ungehärtet !

Gruß Maik

Homepage
28. Februar 2013 um 20:14
Schlosser hat recht! Tschuldigung
Gruß Rom. 
28. Februar 2013 um 20:07
Vielen Dank Rom. Werde ich gleich mal anschauen.

Was Aura´s Messer angeht. Er hat ja schon klar gemacht, dass es ihm nicht um eine Leistungsklasse geht. Was meine Erfahrung angeht mit diesen Armierungseisen: Das ist kein Werkzeugstahl - klar. Aber er nimmt Federhärte an und muss nicht zwingend angelassen werden, da er einfach zu wenig C hat um wirklich spröde zu sein. Grundsätzlich halte ich die Idee für gut, z.B. beim schmieden mit Jugendlichen oder Kindern. Damit kann man schnell und ohne Aufwand billig Buttermesser machen die Ihre Aufgabe erfüllen, nämlich abends am Feuer Brotzeit machen.

Mein erstes Messer war aus Federstahl der so verbrannt war.......  naja reden wir nicht drüber
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 20:11
28. Februar 2013 um 20:02
Früher wurden Sensen mit eingeschweisster Schneidlage hergestellt.
Heute aus C45, so wie Rom schreibt.

PS: hab mal den Link richtig gesetzt.
PPS: wir schweifen ab

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 20:03, Martin Hartung / DerSchlosser
28. Februar 2013 um 19:35
Klaus, Sensen und Sicheln werden aus C45 (Bröckel nennen sie das) gemacht und im Öl gehärtet. Wenn du dieses
Sensenhammer
Museeum besuchst, und die Orginale Besatzung, (alles ältere Herren), am Hammer erlebst bleibt dir der Verstand stehen. Abgesehen davon dass man auch als kundiger Besucher nicht wirklich mitbekommt wie der glühende Stahl von einem Langen rechteckigem Querschnitt zu einem breiten gekrümmten scharfen Blatt wird, ist der Rest der Reise durch das Museeum ebenso rational dass einem bewusst wird was wahres "Können" bedeutet. Die schleifen die Sensenblätter indem sie auf einem Brett lauf dem Bauch liegend, mit der linken Hand ( zutreffend bei rechtshändern gegen eine Holzscheibe halten und mit der rechten Sand dazwischen geben. Das geht sowas von schnell, unglaublich. Ein Mitgied dieser Truppe war eine Sizilianerin, eine alte kleine Dame ganz in Schwarz, mit Händen die eine ganz lange Geschichte erzählen. Anschliessend kam die Härterei. Es wurde von diversen Geheimnissen erzählt. Eigendlich da das ganze aus wie eine riesigen Fritöse.
Keiner hier sollte dieses Museeum verpassen! Die Sensen wurden von einem Russen per Hand lackiert. Wolfgang Mehlmann führte uns, seinerzeit selbst Schmied bei Kuhlmann, mit tiefgehendem sarkastischem Humor....ein wahrer Könner.
@ Aura, wenn du dein Werkstück bei Kirschroter Glut (ca.800°C) abschreckst, und auf Heugelb (280°C) anläßt, und eine neue Schlichfeile so gerade noch einen Hauch von Material abnimmt (klebt) ist die Härte brauchbar. Wer möchte die Rockwell angeben? 

Gruß Rom.
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 20:00, Martin Hartung / DerSchlosser
28. Februar 2013 um 19:23
Wurden Sicheln mit Schneidlage oder Sensen eigendlich gehärtet?

Sensen ja!

Quelle: "Von bergischen Menschen und den Stätten ihrer Arbeit", von Siegfried Horstmann, RGA Buchverlag Remscheid.
Ein lesenswertes Buch, kostet nur 3,50€klick

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 19:24, Martin Hartung / DerSchlosser
28. Februar 2013 um 19:17
Sicheln werden, soweit ich weiß, nicht gehärtet, da sie sonst beim dengeln platzen würden. Sie werden einfach scharf gedengelt und abgezogen.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
28. Februar 2013 um 18:22
Ich vermute beim Härten würde eine Sichel sich extrem werfen, da das Material viel zu dünn ist. Außer man spannt sie ein. Ist aber nur Theorie.
28. Februar 2013 um 18:04
also eine sichel würde ich prinzipiell auch härten...

gibt es ein verfahren mit dem man die härte in etwa herausfinden bzw messen kann 
28. Februar 2013 um 17:58
Na dann passts doch   Ich werd bei Gelegenheit da mal n bisschen probieren, mit härten und härten+dengeln. Wenn das für ne Sichel taugt wäre ich auch zufrieden.

Wurden Sicheln mit Schneidlage oder Sensen eigendlich gehärtet?
28. Februar 2013 um 17:36
Ist Armierungseisen B500B 20mm

Habe direkt nachm härten den "Feilentest" gemacht. Vorher Butter weich und nun um einiges härter. Klar das ich so mit dem Stahl nicht die Topwerte erwarten kann wie das wohl viele hier von einem messer eben erwarten. Doch für meine zwecke recht das aus um das gute butterbrot aufm mittelalterlager zu schmieren

 
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 17:38, Thomas