Feder umformen

17. April 2021 um 09:12
Hallo liebe Schmiedegemeinde,ich möchte eine Spiralfeder (Durchmesser 3mm) umformen, und anschließend wieder härten (?)
Wie gehe ich am Besten vor, damit die Feder ihre Federeigenschaft behält ?
Ein Probestück habe ich schon (warm) gebogen, wie soll ich es behandeln ?orig_Feder_1.jpg
Gruß: Peter
20. April 2021 um 07:12
Hallo Peter!

Das Problem bei Federstahl ist, dass dieser vergütet werden muss, damit er seine Federeigenschaften über lange Zeit behält. Du musst also nach dem eigentlichen Härten über eine definierte Zeit (1h aufwärts) sehr hohe Temperaturen (350-550°C, je nach Stahl) halten. Das geht leider nur mit einem temperaturgesteurten Härteofen. Alles andere ist m.M. nach halbseiden und nicht dauerhaft.

Viele Grüße

Christian
23. April 2021 um 11:12
Hallo,
was Cbaum schreibt ist richtig und entspricht dem Stand der Technik. Andererseits wurden Federn auch schon vor mehr als 100 Jahren hergestellt. In Zeiten in denen man noch keine temperaturgesteuerten Öfen hatte.
Ich würde einfach experimentieren: Gleich 4 oder 5 solcher Federn herstellen in Öl härten und dann schön dunkelblau anlassen. Wir haben dünne Federn früher dafür in ein Sandbad gelegt, erwärmt und bei der richtigen Farbe in Wasser abgeschreckt. Sollte Deine Feder dann brechen, die nächste einfach länger anlassen. Wenn sie sich verbiegt ezwas kürzer anlassen. Und dann schrittweise langsam immer weiter biegen. Irgendwann wird es klappen.
Wozu brauchst Du eigentlich so ein Teil??
VM
23. April 2021 um 11:44

wichtig ist natürlich auch, dass Du das richtige Vormaterial verwendest...

Aus Baustahl wirst Du ganz sicher keine funktionierende Feder hinbekommen.

Aber vielleicht ist Dir das sowieso klar

 

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
23. April 2021 um 17:04
..."wichtig ist natürlich auch, dass Du das richtige Vormaterial verwendest...

Aus Baustahl wirst Du ganz sicher keine funktionierende Feder hinbekommen."...

Peter hat in seinem Beitrag doch eindeutig geschrieben, daß er eine Feder umformen möchte.
Das Ausgangsmaterial ist somit klar definiert!

Grüße aus der Holledau

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 23. April 2021 um 18:39, Holledauer
26. April 2021 um 05:56
Andererseits wurden Federn auch schon vor mehr als 100 Jahren hergestellt.

Ja sicherlich, keine Frage. Aber waren die Stähle da schon so hochlegiert wie heute? Bei einem hochmodernen Werkzeugstahl reicht ja auch nicht nach Glühfarbe zu erwärmen, im Wasser abzuschrecken und nach Anlassfarbe anzulassen. Oft sind die Temperaturfenster recht eng und die Haltezeiten sehr lang. Einen modernen Federstahl einfach nur umzuschmieden und per Augenmaß und Experimentieren auf eine federne Eigenschaft zu bringen, ist aus meiner Erfarhung nicht sinnhaft, da solche Federn erfahrungsgemäß dann auch nicht lange halten. Aber Versuch macht kluch (: Es wurde ja auch nicht gesagt, welchem Zweck die neue Feder dienen soll. 
26. April 2021 um 07:32

Hallöchen 

Da du ja wie es ausschaut,keine neue Spirale machen willst,ist die Sache nicht ganz so Problematisch 😉.

Da z.B. Kfz Federn kalt in ihre Form gebracht werden und trotzdem einiges aushalten 😓,ist es bei Denen ja auch eher die Materialwahl und Vorbehandlung.

Da wir nicht wissen,wo und wie sich dein Ding😁biegen soll,muss du wie schon erwähnt,einfach rann Tasten/Testen.

Würde da mehr aus dem Blauen ins Graue mit der Anlasstemperatur gehen,so zwischen 350-400 Grad,so habe ich es auch bei meinen Damastbögen gemacht,und die mussten auch gleich auf Anhieb was werden😊.

Viel Glück und Erfolg und lass uns wissen,was aus dem „Ganzen „geworden ist.

MfG

Maik

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