Eisenerz,

12. September 2016 um 20:10

Oder nicht, was DENKT Ihr Probe ist praktisch schon nunterwegs nach Lux

 Der Magnet haftet sehr stark.

 

Tschau Torsten

 

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12. September 2016 um 20:39
Toooorsten  
Lass das zu Hause. Das ist Schlacke aus dem Rennofen. Hunderte von Jahren alt.
Irgendwann findest du Erz.

Gruß Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
13. September 2016 um 16:14

Ic habe es mir fast schon gedacht, gerade die schwammige Struktur hätte es klar machen müssen aber die Hoffnung stirb zuletzt.

 

Aber dennoc ist damit Regional Eisenverhüttung nachgewiesen Eisenerzgewinnung gab es auch und dank diesem Thread gibts da auch Fortschritte.

 

Tschau Torsten

13. September 2016 um 20:45
Stimmt genau, und wo es Mist gibt gibt es auch Milch, also sieh dich mal um, Irgendwo muss es da gutes Erz geben.

Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 13. September 2016 um 20:46
13. September 2016 um 22:47
Na ja Schlacke finde ich bei uns auch genug. Aber das Erz ist wohl komplett ausgebeutet.
15. September 2016 um 17:38
Naja so ist das halt, einige der Schlackebrocken sind aber wirklich extrem Magnetisch, und gar nicht Porös so auf den ersten Blick. Einen davon werde ich mal zerschlagen und so aus reiner Neugier sortieren bin gespannt wie verschwenderich die alten Herrn da waren.

Tschau Torsten
16. September 2016 um 06:43
Mach das auf jeden Fall!
Wollte ich dir eigentlich noch raten, habs aber vergessen.
Der Schmied bei dem ich vor einem Jahr im Praktikum war, hat einmal eine Luppe gefunden und daraus ein kleines Messerchen gemacht.
Manchmal hat man ja glück. Allerdings ist es vermutlich schon recht gut ausgebeutet, da man davon ausgehen kann, dass die Schlacke aus den Späteren fuhren so 16/17/1800 kam, wo die verfahren schon etwas perfektionierter waren. Da hat man sicher keine Hühnereier mehr drin gelassen.
16. September 2016 um 07:40
Hallo Edgar,


Erzähl uns doch mal bitte wie du auf die Datierung dieser Schlacke kommst.

Gruß Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
16. September 2016 um 08:05
Sei gnädig Rom, meine wurde übrigends beim Fliegenfischen (sehr lecker Lachsforelle!) im Bachbett gefunden, von dort aus dann nach Hessen importiert und nein ich wars nicht aber die Forelle war trotzdem lecker.
Vermutlich der Grund warum sie so schön verrundet war.
Generell hätte ich mir die Frage sparen können nach dem ich 2-3Stücke zerschlagen hatte, in einem steckte schön eingeschlossen ein Stück Holzkohle.

Tschau Torsten
.

16. September 2016 um 21:43
Erzähl uns doch mal bitte wie du auf die Datierung dieser Schlacke kommst.

Gerne. Ich kann natürlich nichts genaues sagen, aber nach meinem Wissen kam danach der Hochofen.
Bei Wikipedia stand, als ich das grade gegoogelt habe um hier nicht totalen Müll zu reden, dass bis ins 18. Jh der Rennofen noch weit verbreitet war. Wenn es wesentlich älter wäre, würde es unwahrscheinlicher sein etwas zu finden, da sich ja mit der Zeit sachen drüberlegen ( Holz, Laub, Sand...) 
Aber ich habe auch grade bei Wikipedia gelesen, Hochöfen entwickelten sich seit ca. 1400.
Vielleicht war es frühe Hochofenschlacke? oder sieht die ganz anders aus?
Wie gesagt, meine Datierung war auf der Vermutung gegründet, dass es nach 400 Jahren schon verdeckt ist, und dass seit 200 jahren seltener Rennöfen gebrannt wurden.
Vielleicht habe ich auch Müll geredet  

Schade dass nichts drin war, aber sehr interessant, sowas zu finden!
Edgar
Der durch solche Threads immer daran erinnert wird, dass er auch noch mal einen Rennofen bauen wollte
 
16. September 2016 um 22:33
Aha 

Ich glaube nicht dass es in Deutschland im 18ten Jahrundert noch Rennöfen gab. 
Die letzten Anlagen welche die die sogenannte direkte Reduktion nutzten waren die Katalanischen Rennherde. Diese stellten den Betrieb Ende 1700 ein. Die Nordischen Bauernöfen Skandinaviens liefen ebenfalls um diese Zeit an sehr entlegenen Gegenden.

Der erste Hochofen Luxemburgs stand in Vianden. Das war als Luxemburg unter Holländischer Herrschaft stand, der Hüttenherr war Wilhem 2, der Schweiger genannt. Der Hochofen stand auf dem heutigen Friedhof von Vianden und wurde gegen 1580 angeblasen.
Das Erz stammte aus der Gegend, und interessanterweise gab Wilhelm1 Oranien Nassau, das Erz in die Hände Deutscher Hüttenleute um prüfen zu lassen ob es was taugt. Die Namen dieser Leute sind sogar überliefert, und woher Sie kamen, Leider finde ich die Recherchen darüber im Moment nicht.  
Wilhelm hatte nicht viel Glück mit seinem Ofen denn die Spanier standen vor den Toren des "Gibraltar des Nordens" und hatten sich in den Kopf gesetzt Luxemburg für sich zu beanspruchen. Für Wilhelm blieb als Protestant nur die Flucht nach Hause in die Niederlande da die Katholischen Spanier Ihn einen Kopf kürzer gemacht hätten.

Jedenfalls liefen die Hochöfen hier in Luxemburg von Ende 1500 bis 1850 mit Holzkohlen, und lieferten ausnahmslos Grünglasige Schlacke. Einige dieser Orte habe ich besucht und Untersucht.

Von unserem Staatlichem Museeum werde ich regelmässig gebeten mir alte Verhüttungsstellen anzusehen um Schlacken aus der Antike (Rennöfen) zu begutachten und meine Meinung dazu zum besten zu geben.

Nach dutzenden von Rennofenreisen kann ich dir sagen dass von Rennöfen einerseits Ofenschlacke und andererseits Fliesschlacke übrig bleibt. Dies sind silikatisch-Fayalitische Schlacken mit einem Schmelzpunkt von um die 1150°C. Mit diesem niedrigschmelzendem Schlackensystem ist schlussendlich erst eine Trennung von "Schmiedbarem" Eisen und seiner Gangart möglich.
Der Verlust an Eisen ist enorm, der FeO Gehalt in diesen Schwarzen schweren Schlacken liegt meist bei um die 60%. Der Preis dafür ist Schmiedbares metallisches Eisen. (Das Frischen war noch nicht erfunden)
Natürlich ist mit der je nach Erzqualität, gelegentlich zähen Schlacke metallisches Eisen mit ausgetreten, was die Schlacke durchaus stark magnetisch machen kann, ausserdem kann sie rostig sein. 

Morgen mache ich mal ein, zwei Bilder von exakt den gleichen Schlacken wie die von Torsten, und du machst dann nochmal eine Prognose . Da sie datiert sind wirst du dich wundern wie sehr man sich verschätzen kann.
Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 8. November 2017 um 13:43
17. September 2016 um 08:05
Du meinst also, sie ist wesentlich älter?
Kann gut sein. Wie gesagt, ich war davon ausgegangen dass der Hochofen erst gegen 1800 anfing, wo ich das her hatte, weiß ich nicht mehr.
Was würdest du schätzen, wie alt das ist?

Der Verlust an Eisen ist enorm, der FeO Gehalt in diesen Schwarzen schweren Schlacken liegt meist bei um die 60%.

Das ist interessant. Ich wusste das zwar theorethisch, aber da ich hier grade einen Experten vor Augen habe: Warum kann man die Schlacke, wenn sie so viel Eisen hat, nicht nochmal verhütten? Wenn ich das richtig verstanden habe, haben auch manche Erze nur 50- 70 Prozent eisenanteil. ( keine Angst, ich nehme Erz oder Zunder für meinen ersten Versuch, keine Schlacke. Nur aus interesse.)
Oder würde die Schlacke einfach nur schmelzen und wieder abfließen? 
17. September 2016 um 18:31
Hallo Edgar,

Nein nein, im 18ten Jahrhundert war Deutschland in Sachen Eisenhüttenwesen schon genau wie die meisten Europäischen Länder sehr Fortschrittlich. 

Und nenne mich bitte nicht Experte, denn die sind seit Jahrhunderten tot. Leider.
Da die Schlacke erweicht war, also irgendwann geschmolzen ist, ist die Oberfläche nicht Zugänglich für das reduktive Gas, (CO)
somit kann wenn überhaupt nur das was die Oberfläche bietet reduziert werden. Ich habe es noch nicht versucht, könnte mir aber vorstellen wenn man die Schlacke auf Sandkaliber bricht und bis zu 10% Kalk zuschlägt dass man Sie zu Eisen machen kann.

P1180143.jpg 

Was denkst du? Wie alt ist diese Schlacke?





Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 17. September 2016 um 22:31
17. September 2016 um 22:38
Ich gehe mal aufs Spiel ein, uns schätze mal grob:
18. Jh ist also nicht...
es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du erlaubst dir einen Witz und die Schlacke kommt aus deinem letzten Rennofen, oder sie kommt von vor 1400...
Vom Aussehen her unmöglich zu sagen.
Ich schätze aber, sie ist schon 500- 600 Jahre alt, da sie so aussieht als ob sie in Lehm lag ( die gelbe Schicht außenrum)
Außerdem ist sie angerostet, was aber auch in einem Jahr entstehen könnte.
Kann aber alles täuschen.
So, jetzt bin ich aber gespannt auf deine Datierung. 
18. September 2016 um 08:38
Aus alten Schlacken kann man heute recht gut Eisen gewinnen, es gibt einige stellen in Europa wo man genau das gemacht hat.
Wenn über sehr lange Zeit an der selben stelle Eisen verhüttet wurde kam da einiges zusammen.