19 de outubro de 2014 20:54
Hallo,

ich danke Euch für Eure Geduld. Das mit dem Schrottplatz werde ich bei Gelegenheit mal rauskriegen, aber erstens weiß ich dann nicht, mit welchem Material ich es wirklich zu tun habe, zweites kriege ich möglicherweise nicht die kleinen Abmessungen, mit denen Ihr (ein Teil von Euch) mir anzufangen ratet. Wenn Ihr sagt, auf so einer kleinen Lösung brauche ich Material von weniger als 10mm und der Schrotti hat nur was in 20mm? Schmalklopfen geht nicht und Kleinschleifen/-flexen mag ich nicht.
Nach Obi frag ich, weil die gerade den ehemaligen Praktiker in meiner Nachbarschaft übernommen haben und es einfach schön ist zu wissen, dass man auch mal kurzfristig Material in kleinen Gebinden bekommen könnte.
Inzwischen hat sich Alex, der Anbieter aus der Tauschbörse, bei mir gemeldet und würde doch prüfen, ob das Sperrhorn in ein Paket passen täte... Womit schleift man sowas ab? Mit der Flex? Mit einer Feile? (Habe ich beides nicht da, aber dass mehr als ein Amboss, eine Esse und ein Schraubstock fehlen war ohnehin klar.) Da würde ich auch gerne nochmal auf die Frage nach der Weiterverwendung später zurück kommen: Ist es denn egal, welchen Durchmesser der Sperrdorn oder das von Jonas angesprochene weitere Zubehör unten hat? Schmiedet der Schmied sich das dann schon selbst passend?

Es bleibt die Frage nach der Esse. Obwohl, für die kleinen Sachen von denen Ihr redet...Der Typ in diesem Youtube Video über Metallbearbeitung für Drechsler glüht 6mm-Stahl recht flott einfach in der Flamme eines MAPP-Brenners (zu sehen ab Minute 5 in dem Video und später nochmal). Vielleicht ein Improvisationsanfang? Ihr werdet sagen, dass das nur für kleine Stellen geht und auf die Dauer teuer ist. Ok. Esse. Ich würde schon eine Gasesse deutlich bevorzugen. Bei Youtube gibt es eine Coffee Can Variante, die recht einfach zu bauen aussieht, aber ich weiß nicht genau, ob man da irgendeinen Baumarkt Brenner reinhängen kann. Etwas fertiges zu kaufen würde mir schon besser gefallen als allzuviel zu basteln - vor allem am Brenner selbst mag ich nicht basteln.
Eine BECMA-Gasesse bei ebay verspricht, dass man sie einfach nur an die für den Grill ohnehin schon vorhandene Propanflasche anschließen muss und das Thema ist durch. Nun habe ich im Forum genug zu lesen um zu wissen, dass BECMA nicht unumstritten sind und Gasessen mit eckigem Innenleben nicht von jedem gutiert werden. Überhaupt scheint das Thema schwierig zu sein. Klingt ja auch bei Uli deutlich durch. Gibt es da Anbieter, die man unbedingt kennen muss, bevor man eine Entscheidung trifft?

LG,
Bernhard
19 de outubro de 2014 21:38
Bernhard, der Winter steht vor der Tür. Wenn du in der Garage schmieden willst eilt es wohl nicht. Stell ne Anzeige in die Tageszeitung und du findest günstig ne Kohleesse und nen Amboss. Eventuell noch Werkzeug. Kauf dir dann Petrolkoks 10/20mm oder die Anthrazit "Black Diamonds" Kohle von ThoMi. Dann hast du was du brauchst für nen guten Preis.
20 de outubro de 2014 00:41
Einspruch, euer Ehren, aber du erhöhst die Masse eines Ambosses nicht, außer du schlaubst oder schweißt ihn auf einem massiven Stahlklotz fest - und zwar richtig fest. Verkeilen geht natürlich auch - siehe Lufthammer. Ansonsten hast du immer zwei lose gekoppelte Massen. Mit einem guten Unterbau nutzt du also nur das Potenzial vom Amboss aus, und mit einem schlechten verschenkst du jede Menge. Wenn Oli von einem schlecht stehenden 200kg Amboss erzählt, nun, den kenne ich auch. Und ich muss sagen, dass ich lieber auf unserem 50kg Amboss schmiede: Der steht gut auf Bitumen und Buchenklotz.

Mit der Aussage, dass man mit gekauften Gasessen garantiert Schweißtemperatur erreicht wäre ich auch vorsichtig. Die meisten erreichen nämlich keine Schweißtemperatur - die mit 50mBar Regler mit Sicherheit nicht.

Im übrigen: Ein Freund von mir hat lange auf einem Vorschlaghammer Klingen geschmiedet ( mit Grill, Holzkohle und Fön ). Es geht, aber Freude kommt dabei nicht auf.

Nie zwei gehärtete Flächen aufeinander schlagen: Die Ambossbahn ist auch gehärtet. Zwischen Hammer und Ambossbahn (oder Vorschlaghammer) sollte sich auch immer ein Stück glühendes Eisen befinden.

Gas - oder Kohleesse: Kommt ganz darauf an: Schneidwerkzeuge schmieden (auch Damaszener Stahl), härten, Teile gleichmässig erwärmen: Gasesse. Teile gezielt erwärmen, Kunstschmiedearbeiten: Kohle. Bevor wieder Einwände kommen: Ja, es geht beides in beiden. Ich kann Damaszener Stahl mit der Kohleesse  machen, aber warum sollte ich. Ich kann auch Kunstschmiedearbeiten in der Gasesse machen (man kann ja gezielt abkühlen), aber warum sollte ich. Na gut, wenn ich Sonntags mit Kindern schmiede, und es kommt einer vorbei und will einen Meissel neu ausgeschmiedet und gehärtet haben, dann hole ich nicht erst die Gasesse heraus.

Nur noch'n paar Cent von

Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
20 de outubro de 2014 09:07
Von den Gedanken an WiCons Faustregel würde ich mich zu Beginn glaube ich erstmal lösen. Nichts gegen die Faustregel! Ich kann für mich nur sagen, dass es nur eine Regel und kein Gesetz ist! 

Stähle:
Das ganze ist in meinen Augen eine riesen Wissenschaft. Für dich und mich als Anfänger gilt aber meiner Meinung nach: Kauf dir bloß nichts im Baumarkt! Du ärgerst dich schwarz wenn du irgendwann realisierst, wie dich Obi & Co übern Tisch gezogen haben. Such dir einen Schrottplatz in der Nähe und gut ist. Der wird auch garantiert Material unter 20mm haben. Was ich IMMER mitnehme wenn ich auf dem Schrott bin sind diese Stangen die man in Beton steckt (auf englisch "Rebar"). Die gibts in unterschiedlichen Stäken, sind in aller Regel Haufenweise auf jedem Schrott vorhanden und man kann sie für viel Kleinkram benutzen. 
Das nächste wäre die gute alte Spiralfeder. Meines erachtens nach perfekt um den Werkzeugfundus mit Locheisen und Meißeln zu erweitern (habe gestern welche gemacht und war erstaunt wie gut sich die Spitze hält). Diese ist auch für kleine Messer geeignet. 
Wird das Messer größer oder man will plötzlich doch ne Axt schmieden, sind Blattfedern der Stahl der Begierde aufm Schrott. Dann noch ne alte Feile mitnehmen um ihn als Schneide einzuschweißen und du hast alles was du brauchst für ein paar Euros anstatt für sehr sehr viele Euros beim Baumarkt.  

Esse:
Bei youtube gibt es einige Videos wie sich Leute aus einer Konservendose eine Gasesse bauen. Wäre vielleicht interessant für dich. Wieder mal eine Lösung mit finanziellem Minimalaufwand. Ob man darin Feuerschweißen kann würde ich anzweifeln, aber ich persöhnlich warte auch noch auf den Moment wo ich mir das Feuerverschweißen anfange zuzutrauen. Was ich sagen will: Feuerverschweißen ist ne Kunst die man nicht unbedingt zu Beginn der Schmiedekarriere braucht. Allerdings ist es auch kein Fehler früh damit anzufangen.

@ Klaeus
Rauchen die von dir gelisteten Kohlen extrem viel weniger als meine ... ich glaube das ist Steinkohle? Ich würde bei dem was Bernahrd beschrieben hat eher zu Gas oder Kohle raten, da ein Abzug die Sache sehr viel größer und sperriger macht und sich ansonsten noch die Nachbarn über den Gestank oder die Lunge wegen der Gase beschwährt ...

Grüße aus der Polit.-zentrale,

Lenni 
20 de outubro de 2014 11:42
Hallo,

Hab gerade diesen Behelfsamboss entdeckt: Klick

Den Preis würde ich versuchen runterzuhandeln! 

Gruß DerSchlosser 
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Última edição: 20 de outubro de 2014 11:43, Martin Hartung / DerSchlosser
20 de outubro de 2014 14:16

Hallo bernhard,

das ganze wird wohl was grösseres. Deshalb "hau" ich Dir noch ein paar Sachen um die Öhren.

Du schreibst, daß Du mit dem Schmieden anfangen willst, daß Du im Augenblick ein Reihenendhaus in einem reinen Wohngebiet bewohnst und das Du/Ihr euch mit dem Gedanken tragt ein neues Heim zu erwerben.

Meine persönliche Meinung, warte es ab bis ihr die Entscheidung getroffen habt, ob ein Umzug stattfindet und vor allem wann. Wenn dieser Umzug im Gang ist, wirst Du für alles andere Deinen Kopf zusammen halten müssen und bestimmt nicht fürs schmieden.

Desweiteren, würde sich bestimmt der ein oder andere hier im Forum finden, bei dem Du mal über die Schulter schauen kannst respektive bei dem Du unter Umständen auch einen Kurs machen kannst. Wer weis, vielleicht entwickelt sich da was und man kann öfters zusammen schmieden, als Zuschläger fungieren.

Wie mein Altgeselle immer gesagt hat: Mit den AUGEN stehlen!

Mit viel Glück besitzt derjenige sogar eine Gas und eine Kohleesse, wodurch die Entscheidung leichter fällt. Vor allem wirst Du feststellen, daß diese ganze Sache beim zusehen "leicht" aussieht, aber wenn man mal selbst den Hammer schwingt da ganz schnell zwei Welten auf einen zukommen. Denn einen Nagel in die Wand zu schlagen ist einfach, sofern kein Durchzug im Raum ist.  Aber auch mehrfach mit Kraft dahin zu treffen wo man hin will, in einem kurzen Zeitfenster wo das Eisen warm ist, das ist dann schon was anderes.

Wenn man alles kaufen muß ist es ein teures Hobby! Aber ein entspannendes, jedenfalls kann ich das für mich behaupten.

Es gibt soviele für und wider, Gasesse ja/nein, Kohlesse ja/nein, welche Handhammerform, großer/kleiner Amboss, ..................

Man kann über alles eine Meinung einholen, kein Ding, derer wirst Du viele bekommen. Je nachdem aus welchem "Lager" der Rat kommt stehst Du am Ende  wieder am Anfang.

Ich kann Dir anbieten bei mir vorbei zu kommen, da ich mittlerweile auf dem Weg zur vierten Esse bin. Eine Gas, zwei Kohle und noch einen Bausatz auf dem Schopf liegen habe. Allerdings wird die Entfernung zu groß sein.

Steht da im Augenblick nicht ein treffen in Berlin an? Nimm Dir die Zeit. Frag bei den Jungs nach, bis jetzt habe ich es erst bei einem erlebt, daß er abgelehnt wurde, am zweiten Tag aber erst. (Und das war nicht ich!)

Gruß

Uli

20 de outubro de 2014 15:38
@ Lenni

Die von mir genannten Kohlen sind wirklich ne Klasse für sich. Probiers aus, wirst erstaunt sein.
20 de outubro de 2014 17:29
Alles klar. Werde da wohl mal dringenst meinen Horizont erweitern müssen
20 de outubro de 2014 19:04
Ja Willy, Einspruch gewährt. Das mit der erhöhten Masse habe ich falsch ausgedrückt, deine Formulierung, dass man kein Potenzial verschenkt, ist besser.

Das mit den Gaßessen mag sein, ich habe keine gekaufte war aber immer der Meinung wenn man eine kauft und damit geworben wird, dass sie auf Temperatur kommtso sollte das auch so sein. Wieder falsch formuliert

Gruß Jonas
24 de outubro de 2014 15:19
Hallo,

ich habe mich ein paar Tage nicht gemeldet und nachgedacht. Momentan denke ich, dass die Mahner Recht haben und dass sich bei all den Mini-Schmieden-Versuchen zuviele Kompromisse anhäufen würden. Mit schlechtem Material macht Arbeiten keinen Spaß. Kompromisse will man am Anfang immer eingehen, aber irgendwo ist Schluss. Wenn ich mit dem Schmieden mal anfange will ich bestimmt auch meine eigenen Zangen schmieden und schon fehlt ein richtiger Amboss. Klaeus Hinweis auf den Winter ist auch nicht falsch (auch wenn man so einen Mini-Amboss wie DerSchlosser ihn verlinkt hat ja wahrscheinlich mit einem Teelicht vorwärmen könnte ).  Ich bin schon mal beruhigt, dass Ihr viele Ambossgewichte benannt habt, die auch für einen "Bürohengst" allein gut transportabel sind.

Ich muss in mich gehen, wie es "etwas größer" geht und notfalls halt erst, wenn wir ein neues Haus gefunden haben. Bis dahin werde ich mich mal mit Metall beschäftigen (dass man Baustahl nicht härten kann, das weiß ich aus Buch und Internet, aber woran in ohne Funkenflug am Schleifbock erkenne, dass das beim Obi Baustahl ist (oder was irgendwas anderes beim Schrotthändler ist), das habe ich noch nicht 'raus.
Vielleicht schaffe ich mir erstmal ein Schweißgerät an und lerne erste Schritte im Schweißen. Das scheint eine für Schmiede nützliche Fertigkeit zu sein. Vielleicht findet sich ja auch doch noch ein Schmiedekurs für die Weihnachtsferien.

Zuletzt noch an Uli: Wenn ich denken würde, dass es leicht ist, dann würde es mich nicht interessieren!  Was das "teure" angeht, so habe ich den Eindruck, dass es dem Drechseln nicht unähnlich ist: Man kann mit einfachen Mitteln schönes machen, man kann auch ein beliebig großes Vermögen ausgeben und man hat die Wahl, sich dazwischen einen individuell passenden Weg zu suchen. Ich schwimme vielleicht nicht im Geld, aber das ist diesmal nicht der Flaschenhals.

Viele Grüße an all die freundlichen Helfer, ich melde mich dann mal wieder, wenn es soweit ist.
Liebe Grüße,
Bernhard