Damast erste versuche

22. Februar 2018 um 21:42
Hi an alle. Ich wollte versuchen feuerzuschweisen mit den Materialien die ich zur hand habe .
Der damast soll für nichts gut sein nur um mich ans feuerschweisen zu gewöhnen .
Ich habe alte bahnschiene und baustahl zur Verfügung .genauso wie alte 2mann handsägeblätter und jede menge uhralte Schraubenschlüssel. Auch flachstähle die schon ca 100jahre alt sind sowie eisen von grosen wagenrädern.
Ich wollte das erstmal mit den zeug testen bevor ich mir Material kaufe und dann alles versaue. Borax ist in Arbeit. Werde erst beginnen wenn er da ist.
Was meint ihr ist das sinvoll mit den Materialien? 
23. Februar 2018 um 05:49
Hole dir venünfiges Material zum Feuerschwißen. Kein Mensch kennt die zusammenstzung von deinen Utensilien genau. Bei Schraubenschlüssel wird eine Menge Chrome mit drin sein. Das macht die Schweißung dann unmöglich zumal am Anfang. Ich würde erstmal mit 1.2842 alleine versuchen das ist die Meistverwendete Kombi im Damast. man kann das auch mit sich selber verschweißen bei den ersten Übungen.
Hat das geklappt kann man eine 2. Koponente zu nehmen. EIn C 45 ist nicht allzuteuer und zum Üben auch gut. Wenn dann 5-10 schweißungen gut gelaufen sind dann kannst du an den Nickel stahl oder schon mal an den 1.2767 wagen das ist schon eine andere Nummer.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 2. März 2018 um 05:26, Martin
23. Februar 2018 um 06:59
Ich kann dem Martin da nur recht geben ,und nicht nur das du Stähle nutzen solltest die bekanntlich gut schweissbar sind ,die richtige Vorbereitung ,das Spiel mit der Temperatur!!!!!!! ,die richtige Hammerführung beim verschweissen ect.ect.

Übe mir drei Lagen! Wähle nicht zu dünnes Flacheisen je mehr Masse um so länger hält es die Schweisstemperatur (mind 8-10mm) finde das Gefühl für die richtige Temperatur das ist mit der Wichtigste Teil.Wenn du deine Schweißung hochkant ausschmieden kannst ,dann solltest du weiter machen .Geduld ist wichtig ,ich weiss das ich hatte nämlich zuerst keine.....
Didi
Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2018 um 07:06, Dietmar C
23. Februar 2018 um 07:04
Das Sägeblatt wird sich verschweißen lassen, vielleicht zusammen mit der Bahnschiene. Auf relativ blanke Oberflächen achten, dann ist es einfacher. Die Schraubenschlüssel könnten auch funktionieren, er ist u.U Chromhaltig, aber nicht so viel (1%). 
Für ein Schneidwerkzeug würde ich nur die Kombination Säge und Schlüssel nehmen, für Deko mit Baustahl oder Schiene.

Gute Quellen für Stähle sind Sägewerke, Gattersäge (Chromschicht entfernen) und Bandsäge für Holz. Die zusammen ergeben einen recht einfach zu verschweissenden Damast der sich gut für Messer eignet.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2018 um 07:07, Thomas Pütter
23. Februar 2018 um 13:36
Ich muss da den ersten beiden Posts wiedersprechen, grad zum Anfangen halte ich es für sinnvoll mit Schrott zu üben, denn dann hat man keine Kosten und vor allem weniger Frust wenns nix wird.
Selbstverständlich sind unbekannte Stähle immer ein Risikofaktor für das fertige Produkt, genau wie die bei Altmaterial oft nicht optimalen Oberflächen. Aber das Produkt ist ja hier nicht das Ziel, sondern der Weg wenn ich das richtig verstanden hab

Alte Schraubenschlüssel müssen nicht unbedingt so viel Chrom haben, ich hab ne Menge sehr rostige 

Wenn ich Damast mache nehme ich oft auch irgendwelchen Schrott: Metall- und Holzsägeblätter (ein alter Fuchsschwanz), Feilen, Rasenmäherklingen, eine Kettensägenkette, ein Briefkasten, seltsamerweise härtbare Moniereisen, unbekannte Flachstähle aus Baustahl und härtbarem, ist alles meinem Hammer schon zum Opfer gefallen.
Natürlich hab ich da auch mal Delaminationen, das liegt aber (denke ich) an fehlenden Fähigkeiten und nicht an dem Material, zumal ich mit 1.2842 und 1.2767 genau so viele Delaminationen verzeichnet habe wie bei Federstahl+Rostklumpen1+Rostklumpen2

Feilen würde ich dir sehr empfehlen, gut zu schweißen und guter Stahl.
Und wie Didi sagte ist Dreilagenstahl ein guter Anfang, Feile oder Säge zwischen die Reifen oder den Flachstahl würde ich empfehlen :)
Weiterhin solltest du einen Blick auf das Buch "damaszener Stahl" von Gunter Löbach werfen, da hab ich so ziemlich alles her was ich weiß, und der Rest ist nur Übung und nicht aufgeben :)
Nur ein paar Tipps von einem hobbyisten, Profis sehen das natürlich anders und sagen (vielleicht mit recht) dass es sich nicht lohnt Altmaterial zu verwenden.
VG, Edgar 
23. Februar 2018 um 14:12

@ Edgar. 
......(denke ich)...... ist weder ein Argument noch eine Ausgangsbasis für ein gezieltes reproduzierbares Vorgehen.
Man kann hier nicht anhand von all möglichen Unbekannten , Ratschläge geben!

Wenn du es geschafft hast einen Haufen Dreck zusammen zu Schweissen, ist das keine Referenz sondern reiner Zufall. Und damit lässt sich keine Diskussion führen.
Nichts für Ungut.
Rom.
 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
23. Februar 2018 um 14:15
Edgar, gerade aus dem Grund das sich etwas delaminieren könnte würde ich mit Erprobten und bekannten Stählen (1.2842, 1.2003, 1.2235 und 75Ni8), beginnen und damit Üben.

Die Fehlersuche gestaltet sich damit viel einfacher da wenige Fehler übrig bleiben als wenn man irgendwelche Stahl und Rostklumpen zusammenhämmert.
Gerade unbekannte Stähle bergen die Gefahr von Fehlschlägen.

Ich empfehle daher alte Sägeblätter für Holz (oft 1.2003. 1.2235, 75Ni8), die sind oft niedrig legiert und kohlenstoffreich, fast schon perfekt für Damast und Klingen.
Die Wärmebehandlung ist leicht, bei 820°C in den Ofen (oder auf Rot/Orange warten), in warmen Öl abschrecken und bei 200°C in den Backofen, da kann man fast nichts falsch machen ausser zu lange im Ofen liegen zu lassen.
Vergessen darf man vor dem Härten und oder bearbeiten auch das normalisieren nicht, bis kurz über nicht mehr magnetisch erwärmen und wieder abkühlen lassen bis der Magnet wieder hält, das ganze 3 bis 5x wiederholen.

Auf keinen Fall würde ich Metallsägeblätter verwenden deren zusammensetzung ich nicht kenne, ein HSS macht Probleme und die Wärmebehandlung ist für Laien nicht mal eben zu machen.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2018 um 15:25, Thomas Pütter
23. Februar 2018 um 16:38

@Edgar
Da haben Tommy und Rom recht du kannst die Fehler nicht richtig einschätzen wenn du nicht sicher weisst das die Stähle schweissbar sind.Zum üben brauchst du die Sicherheit das es schweissbar ist nur so kannst du die Fehler die entstanden sind auf deine eigene Arbeit reduzieren.Ich habe so viele Kurse bereits im Damast schmieden gegeben und kann dir aus Erfahrung sagen das der Lernprozess sehr viel besser läuft und die Frustrationsschwelle nicht so schnell erreicht wird.
BG Didi
23. Februar 2018 um 20:53
Danke für die vielen Antworten . Ich werde mir trozdem ein bischen vernünftiges Material besorgen und auch meine schrottsachen verwenden. Ich gehe schon mal von aus das ich die ersten Versuche versauen werde . Aber bis auf vulcanos ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen . Ich möchte auch nicht gleich eine Klinge daraus machen . Ich will erstmal das feuerschweisen lernen .wenn ich das schaffe wäre ich schon 2meter groß 
Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2018 um 20:57, Michael Schulz
25. Februar 2018 um 18:21
So hatte ich es nicht betrachtet dass man auch etwas nicht schweißbares erwischen kann, denn ich hab noch nie was nicht schweißbares gefunden- bin wohl ein Glückspilz
Ihr habt, wie immer, am Ende doch recht- zum lernen sind bekannte Stähle besser.
Viel Spaß beim schweißen, ob mit altem oder neuem Stahl :)
VG, Edgar
1. März 2018 um 22:33
Bilder sind immer schön...
Hier meine ersten Versuche mit gekauften Stahl. Mal hat es geklappt, mal nicht...
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