Vulkan Lufthammer ca 20kg

7. März 2011 um 22:17
Abend Servus,

da ich gerade bei Georg Reinking in Italien bin...
Und dieser einen Vulkan Lufthammer (wie oben beschrieben) hat... Und auch ein paar Fragen zu dem Hammer hat würde es ihn interesieren ob jemand von euch einen solchen Hammer hat um Erfahrungen auszutauschen...


Viele Grüße von Georg und mir

Stück davon
Euer Peter
8. März 2011 um 09:48
Moin Peter,
besitze und arbeite mit einem VULKAN VH 0. Es ist der kleinste in der Vulkan-Baureihe und hat lt. Unterlagen von Vulkan ein Bärgewicht von 45kg. Bin im Besitz von etlichen Unterlagen und habe diese Maschine in vielen Jahren Kleinarbeit wieder zum Leben erweckt. Kann, falls gewünscht, gerne meine Erfahrungen und auch Unterlagen teilen. Zur Zeit fertige ich die Gesenke für den Hammer. Auch hier bin ich gern bereit, die Zeichungen zur Verfügung zu stellen.
Also, sagt mir bitte, was ihr benötigt.
Grüße aus dem Norden
Heiner
4. September 2012 um 22:46
schmiedehammer_2.jpgP2189249.jpghallo heiner, ich habe erst heute dein post gesehen, ich bin der georg wo peter war.
auf meinem hammer sind keine weiteren typen angaben, da ich den baer ausgebaut hatte, habe ich ihn gewogen. er wiegt 19kg ohne gesenk. waere interessant bilder auszutauschen.
Das problem das ich mit meinem hammer habe ist, dass er erst gut lauft wenn er warm ist, das heisst ich muss ihn erst ca 1std. laufen lassen bevor ich mit ihm arbeiten kann. im kalten zustandt schlaegt er ohne schlagkraft. ich habe dereits die bronze fuehrungsleisten erneuert und auch eine gummidichtung in der baerfuehrung eingesetzt da er recht viel luft verlohr. es ist nicht ganz behoben aber es hat sich verbessert.
morgen werde ich ein paar bilder von meinem hammer veroeffentlichen.
gruesse aus dem sueden, Georg
Zuletzt bearbeitet: 5. September 2012 um 14:08, Georg Reinking
7. September 2012 um 10:39
Moin Georg,
das Problem mit dem Warmlaufen hatte mein Hammer auch. Es dauerte immer ne ganze Zeit, bis der Bär voll durchschlagen konnte.
Folgende Historie hat sich dabei ergeben:
1. Als ich den Hammer bekam, war der Bär in der Mitte wesentlich stärker verschlissen, als in den Endlagen oben und unten.
2. Habe Bär geschliffen-Zylinder und Flachführung
3. Dadurch passten die Dichtleisten in der Bärführung nicht mehr maßgenau an den Bär, sodaß er sehr viel Luft verlor und nicht mehr voll ausheben konnte
4. Stahldichtleisten durch eine Beche-Gummidichtung ersetzt-dazu die Bärführung für die Gummidichtung angepasst
5. Folge war, dass der Hammer erst nach Warmlaufen arbeitete, aber sehr gute Bärabdichtung
6. Gummidichtung durch Lederstreifen ersetzt
und ...
der Hammer läuft, und zwar sofort.

Ich vermute, dass die Gummidichtung zu viel Reibung hatte und der Bär der Umkehrluft nicht folgen konnte
dh. wenn der Bär runter gehen sollte-aber aufgrund der Reibverzögerung nicht sofort konnte, bekam er auch schon den Impuls zum Heben usw.

Also: gut geschmierte Lederstreifen brachten bei mir die Lösung des Problems bei guter Bärabdichtung

Vielleicht hilft dir das ja weiter

bis denn denn
Grüße ausm Norden
Heiner

12. September 2012 um 20:01
@Georg:

Wollte nur noch mal nachfragen, wann die angekündigten weiteren Bilder von diesem wunderschönen Hammer eingestellt werden...

Viele Grüße

Sebastian
12. September 2012 um 20:30
Da weiß ich doch was ich an meinem Federhammer habe,da gibt es eigentlich nichts dran was man Improvisiert reparieren kann und Warmlaufen braucht der auch nicht,der 3 Kw Motor wird erst angeschaltet wenn ich mit dem zu verschweißenden Paket davor stehe.
Aber Spaß macht es mit einem gut laufenden/eingestellten Lufthammer auch

Gruß Maik
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13. September 2012 um 14:16
reichen dir die bilder nicht? ich habe die bilder am naechsten tag der post angehaengt. in meinem facebook profil sind ein paar fotos meiner werkstatt auch von meinen haemmern. schau unter georg reinking

@heiner: ich werde es mal ausprobieren. danke fuer den tip.

@damastschmied: ich glaube die vorliebe ob lufthammer oder federhammer ist eine frage was du mit dem werkzeug machen willt. jedes werkzeug ich fuer einen bestimmten zweck hergestellt. der federhammer ist leiser, brauch weniger strohm und ist im allgemeinen einfacher aufgebaut, aber er hat den nachteil das er schwieriger zu steuern ist und auch nur eine beschraenkte elastizitaet in der hoehe der zu bearbeitenden stuecke hat. z.b. wenn du mit werkzeugen unter dem hammer arbeites sollten diese sehr flach gebaut werden, sonst muss der hub nach gestellt werden bevor du flache stuecke ausschmiedest. sicher arbeitet man besser mit einen funktionierenden federhammer besser als mit einem defekten lufthammer.
gruss aus dem sueden Georg
Zuletzt bearbeitet: 13. September 2012 um 14:38, Georg Reinking
13. September 2012 um 15:25
@Georg

Du weißt doch wie man hier einen Link Richtig setzt oder ?,dann braucht nicht jeder im Web suchen und du sparst dir das mehrfach laden von Bildern.

Zum Federhammer,leiser ist er auch nicht,wenn vielleicht im Stand,manche machen sich einen Kopf darüber wie man einen Amboss leiser bekommt,aber wenn er mit Magneten zum nicht in den Ohren klingeln gebracht wird,macht er beim eigentlichen benutzen/Arbeit trotzdem den meisten Krach,Schwingungsübertragung lasse ich mal aus.

Am Lufthammer (wenn er tadellos Funktioniert)schätze ich den Größeren Hubweg ohne diesen gegebenfalls anpassen zu müssen,aber was das feine Arbeiten angeht,wird mein Federhammer so wie ich den Antrieb gebaut habe,so manchen Lufthammer locker schlagen,damit ziehe ich auch kleine Damastspitzerl mit aus.
Mit Elastizität weiß ich nicht was du meinst,ich habe meinen 50 Kg Bär so eingestellt,das ich 10 cm Hohe Sachen noch mit bearbeiten kann und der Rest vom Feder/Exzenter weg drückt mit dem Doppelblattfederpaket noch zusätzlich den Bär nach unten um mehr Schmackos zu haben.

Gruß Maik
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Zuletzt bearbeitet: 13. September 2012 um 15:27, Maik Schnitzer
13. September 2012 um 21:00
@ Georg



Daß ein Federhammer schwieriger zum Ansteuern ist, kann ich allerdings überhaupt nicht bestätigen. In meiner Werkstatt arbeite ich mit zwei Lufthämmern, sowie einem Federhammer. Bei den Lufthämmern handelt es sich jeweils um einen Reiter Kb 1/ 34 kg bzw. einem Beche 40 kg. Beide Lufthämmer lassen sich in der Tat gut und feinfühlig steuern. Das Ganze ist aber nichts im Gegensatz zu dem Federhammer (ein Lasco 1 mit 30 Kg). Ich habe eigentlich noch nie einen Hammer erlebt, der so fein zum Ansteuern ist wie diese Maschine. Entscheidend für die Charakteristik ist bei Federhämmern dieser Bauart immer die Riemenspannung. Zu lose, kommt die Maschine nicht in Fahrt. Zu stramm, läuft der Hammer dann sehr scharf an. Man braucht daher eine einstellbare Motorkonsole, das ist dann der Königsweg. Kürzlich war Peter aus dem Forum hier bei mir zu Besuch. Wir hatten versuchsweise ein Flacheisen 70 x 15 mm bei gleicher Hublage einmal hoch- und flachkant auf einen Querschnitt von ca.15 x 15 mm geschmiedet. Der kleine Hammer hat den Test souverän bestanden, ich war selber überrascht, wie schnell das ging. Der einzige entscheidende Nachteil von Federhämmern im Vergleich zu Lufthämmern ist die langsame Schlagfrequenz bei leichten Schlägen.



Gruß



Sebastian
Zuletzt bearbeitet: 13. September 2012 um 21:17, Sebastian
13. September 2012 um 23:31
@Sebastian
hab ich das richtig verstanden das du mit dem lasco das flacheisen schneller ausgeschmiedet hast als mit dem 40kg beche?

@damastschmied
hier ist der link fotos von meiner werkstatt

gruss georg
14. September 2012 um 07:17
Sebastian wollte die Bilder !

Klar,wenn man den Federhammer Fabrikmäßig lässt wird eben nur so Arbeiten wie/wofür er Konstruiert ist und das ausziehen von einem Fixed Spitzerl dürfte nicht möglich sein wenn er noch mit Transmission arbeiten muß wo mit einem Bügel ein Flachriemen von der Leerlaufscheibe auf die Antriebsscheibe/Rad geschoben werden muß.
Ich habe das mit einer Schwinge und einem Autorad gelöst.

Der einzige entscheidende Nachteil von Federhämmern im Vergleich zu Lufthämmern ist die langsame Schlagfrequenz bei leichten Schlägen.

Also wenn ich leichte Schläge brauche,dann hat meiner aber auch genug Frequenz,manchmal mehr als ich haben will,liegt aber mehr daran das ich auf dem Linken Fuß stehe und durch das nicht mehr Originale,weniger Seitenhalt habe.

Gruß Maik
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Zuletzt bearbeitet: 14. September 2012 um 07:20, Maik Schnitzer
14. September 2012 um 17:56
@ Georg

@Sebastian hab ich das richtig verstanden das du mit dem lasco das flacheisen schneller ausgeschmiedet hast als mit dem 40kg beche?

Nein, das hast Du hier nicht richtig verstanden. Natürlich hat der 40er Bêché eine ungleich höhere Power, physikalisch wäre es ja auch ansonsten ein Wunder...
Wollte hier nur mal darstellen, daß der kleine Lasco 1 mühelos auch mit dickeren Sachen fertig wird, und zwar ohne die Hublage an der Einstellung zu ändern, bzw. in der Dosierbarkeit Abstriche hinnehmen zu müssen. Dieses Runterschmieden auf den kleinen Querschnitt hat der Hammer problemlos in einer Wärme geschafft.
Deine Werkstattbilder würden mich interessieren, so etwas sehe ich mir immer gerne an. Stell´ die Fotos doch in Deine Galerie ein, dann kann man sich die Bilder ansehen, ohne sich bei Facebook anmelden zu müssen ( worauf ich verzichten möchte...).

@ Maik

und das ausziehen von einem Fixed Spitzerl dürfte nicht möglich sein wenn er noch mit Transmission arbeiten muß wo mit einem Bügel ein Flachriemen von der Leerlaufscheibe auf die Antriebsscheibe/Rad geschoben werden muß.

Aber gerade diese simple Art der Kupplung funktioniert bei richtiger Einstellung so seidenweich. Für mich ist das bei den Federhämmern die beste Lösung.  Dieses Prinzip arbeitet übrigens nahezu verschleißfrei. Mein Lederriemen läuft bei mir schon 20 Jahre, und ich denke, er ist sicher mindestens doppelt so alt. Vom Zustand ist der Riemen einwandfrei, die Riemenscheiben sowieso.

Gruß

Sebastian
Zuletzt bearbeitet: 14. September 2012 um 18:01, Sebastian
20. September 2012 um 23:11
hallo schmiede kollegen ich habe mal ein video von meinem hammer, wie er arbeitet nachdem ich die dichtung durch leder ersetzt habe und ihn etwa eine stunde warm habe laufen lassen. ich hoffe ihr bekommt keine cervicale, habe leider nicht beachtet dass videos nicht  so leicht gedreht werden wie fotos.
er ist immer noch etwas schwer zu steuern. wenn ihr eine idee zur verbesserung habt, lasst es mich wissen
vulkan schmiedehammer
Zuletzt bearbeitet: 20. September 2012 um 23:16, Georg Reinking
21. September 2012 um 09:56
Hallo Georg,

hattest Du den Hammer ursprünglich komplett zerlegt? Mich würde mal interessieren, wie die Maschine vom inneren Zustand her ist. Viel Unterluft ist jedenfalls nicht vorhanden. Versuche doch einmal bei Vollgasstellung den Hammer am Schwungrad mit der Hand durchzudrehen. Ist Kompression vorhanden, und hebt sich dann der Bär sofort deutlich? Hat der Bär- bzw. Verdichterkolben großes Spiel im Zylinder? Wenn der Hammer erst nach einer Stunde halbwegs läuft, würde ich auch noch einmal einen Blick auf den Steuerschieber werfen. Evtl. ist dieser in seiner Buchse schon stark verschlissen. Mit einer Fühlerblattlehre kann man das Spiel leicht messen. Dem Geräusch nach scheint zumindest das Rückschlagventil nicht zu hängen, aber trotzdem würde ich diese Teil auch noch etwas genauer ansehen.

Viele Grüße

Sebastian
22. September 2012 um 13:52
hallo sebastian, ich habe den hammen schon einige male komplett zerlegt. der verdichterkolben ist bestens in ordnung auch das steuerventil und das ruegschlag ventil funkionieren gut. der baer verliert halt viel unterluft. man kann es deutlich fuehlen wenn man die hand entlang der baerfuehrung fuehrt. ich hatte schon eine nut einfraesen lassen um ein beche dichtungprofil einzusetzen, jetzt hab ich es auch mit lederdichtung versucht. auch die bronze fuehrungsleisten hab ich zweinìmal nachgestellt.
vielleicht sollte ich letzt endlich den baer schleifen lassen und die baerfuerung neu machen.
was meint ihr
schoene gruesse georg