Torsionsdamst mit Rentiergriff

22. Dezember 2017 um 20:43
Hallo Zusammen,

hier nun auch mein neustes Werk im Bereich der Messer:

Ein großes Küchenmesser aus Torsionsdamast. Das Besondere beim Damast ist die Schichtung der Lagen. Zuerst ein Paket aus 12 Lagen ausgeschmiedet auf 5mm Stärke, dann in 5 Teile geteilt und beim erneuten Stapeln immer eine Lage aus dunklem 1.2842 dazwischen gelegt (auch 5mm stark). Anschließend ausgeschmiedet, verdreht und die Klinge ausgeschmiedet.
War ein Versuch das klassische  Stern-Muster der Torsion noch mehr zu betonen.
Die Idee stammt aus einem der Bücher von Heinz Denig. Finde ich gut gelungen und das Muster gefällt mir durchaus. Ich werde demnächst auch mal seine weiteren Modifikationen vom Torsionsdamast ausprobieren.
Was denkt ihr von dem entstandenen Muster?

Der Griff des Messers ist aus einem Stück Rentier-Geweih mit Messingabschlüssen. Geweih einersteits weil mir das Material in seiner cremigen Farbe gefällt, aber auch weil es in der Küche weniger feuchtigkeitsanfällig ist als Holzgriffe, die man immer gut ölen muss etc. (stabilisiertes Holz ausgenommen).


Messer1.jpg

Messer4.jpg

Messer2.jpg

Ich hoffe euch gefällts!

Kritik und Anmerkungen sind wie immer gewünscht und gerne gesehen!

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
22. Dezember 2017 um 20:54
Das Muster gefällt mir sehr gut, werde ich wohl auch mal probieren. Sehr schönes Messer!
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
22. Dezember 2017 um 22:18
@Willi, ich würde sagen grosse Klasse was du da geschaffen hast. Der Übergang von der Klinge zum Griff Sieht super aus und die geschwungene Form ist einfach top.
Das Muster ist auch gut anzuschauen...einfach KLASSE.
23. Dezember 2017 um 12:19
Das Messer sieht wirklich genial aus. Ich mag neben dem tollen Damast den fließenden Übergang von der Klinge zum Griff. Ganz großes Kino!
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
23. Dezember 2017 um 13:45
Sehr toll, das wär doch genau das richtige um jetzt den Weihnachtsrotkohl zu schneiden
Ich finde auch die Form sehr schön- Form und Muster greifen einfach super ineinander.
VG, Edgar
23. Februar 2018 um 18:51
Hallo, Willi,
dass Du feuerschweißen kannst, hast Du mir in Freudenberg gezeigt; Dein Damast ist weit oberhalb von meinen Praxiserfahrungen. Dem Messer sieht man an: Damastmuster dekorativ nicht zu fein und griffwärts geneigt, Klingenlinie untenspitz und mit Platz für die Finger unter dem Griff, harmonischer Erlübergang, gute Gewichtsverteilung wegen Rentierhorn statt Holz. Schön und funktuional. Die Bilder merke ich mir!
Kein Verbesserungsvorschlag vorrätig. 

Gruß
Meinhard




24. Februar 2018 um 11:06
Ja Willi, ein ganz tolles Muster. Ist die Klinge auf dem Bild schon scharf? Tust Du erst scharfschleifen und dann ätzen? Ansonsten wäre ja wohl die Schneide blank. Gibt es da Vor und Nachteile oder ist das einfach Geschmacksache? Ich meine ob Du erst scharfschleifst und dann ätzt oder erst ätzen und dann schärfen`?
Volker
24. Februar 2018 um 11:19
Servus Volker.

Erfahrungswert: erst ätzen, dann schleifen. Beim ätzen trägsd du Material ab, auch von der ganz feinen Schneide. Merkbar bei Reliefätzungen.

@ Willi: wie immer; Willi steht für tolle Arbeit.
Torsionen bieten viele Möglichkeiten. Stäbe oder hochkant abgeschmiedete Lagen ergeben nahezu undurchschaubare Muster.

LG

Walter
25. Februar 2018 um 11:35
@Walter, erst ätzen dann schleifen, so mache ich es eigentlich auch immer. Ich hatte mal gelesen, daß sich beim ätzen mikroskopisch feine Sägezähne bilden, deshalb dachte ich es mal umgekehrt zu machen. Ich bearbeite  nämlich gerade eine Klinge mit dukler Schneidlage, da würde es gut aussehen, wenn die Schneide auch dunkel wäre. Mal sehen....
Volker
26. Februar 2018 um 13:55
Hallo ihr beiden,

Ich mache es eigentlich immer in folgender Reihenfolge:
-Ätzen
-Foto machen
-Schärfen

Durch das Schärfen bekommt die Klinge natürlich eine feine blank geschliffene Linie an der Schneide, aber in der Regel find ich das nicht schlimm.
Meine Küchenmesser schleife ich vor dem Ätzen eh auf quasi null runter und dann entsteht beim schärfen nur eine sehr schmale Linie.

Es gibt auch Messermacher, die die Klingen fertig schleifen und schärfen und dann beim Ätzen die Schneide durch eine schmale Linie Nagellack schützen.
Hab ich bisher noch nicht für nötig empfunden, da es auf das selbe Ergebnis hinausläuft wie bei meiner Vorgehensweise, kann man sich aber generell merken für alles was beim Ätzen geschützt sein muss.


Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de