Schreibgeräte aus Damast

20. Februar 2017 um 21:57
Hallo Leute,

Wie ihr vieleicht schon wisst bin ich kein großer Messerfreak, aber ich liebe es Damast zu schmieden.
Ich habe nun ein paar Prototypen für Schreibgeräte hergestellt und möchte diese in nächster Zeit perfektionieren und vielleicht in Kleinserie produzieren.
Als Ausgangsmaterial für die Prototypen habe ich 387 Lagen K720 und 75Ni8 verwendet. Die nächsten Rohlinge liegen schon bereit, allerdings mit halber Lagenanzahl, da mir das Muster zu fein erscheint!
Das Innenleben für solche Schreiber kann man mehr oder weniger günstig im Internet bestellen.
ich bin auf eure Antworten gespannt!
LG Christoph
Neu2.jpgNeu_detail.jpgNeu_detail2.jpgFuellfeder_1.jpg#Das ist der Prototyp vom Prototypen! Diese Füllfeder habe ich or ca. 20 Jahren währen meiner Schulzeit aus einer Laune heraus gefertigt. Hat leider ein paar kleine Macken!
Schreiber.jpg
Hier noch ein Druckmienenbleistift. Die sichtbare Mechanik in Schwarz Chrom gefällt mir noch nicht so ganz.

Nocheinmal Liebe Grüße
Christoph
20. Februar 2017 um 22:11
Also mir gefällt es sehr gut! Ist mal was anderes, muss ja nicht immer ein Messer sein. 
Die Lagenzahl ist mir allerdings auch zu hoch, trotzdem ist es ein hingucker. Ich bin aber auch Fan von eher weniger Lagen. 
Ich wüsste allerdings gerne was du da noch perfektionieren möchtest, ist doch ne saubere Arbeit?! 
Mit sowas kann man bestimmt nur in Schönschrift schreiben  

Gruß Alex
20. Februar 2017 um 22:12
Moin Christoph,

das ist eine richtig schoene Idee seinen Damast zu verarbeiten. Ich finde es immer schade, dass ich so unkreativ bin und aus jedem Damast ein Messer mache.
Die Lagenzahl finde ich garnicht mal so schlecht. Wenn du in Kleinserie produzieren willst, macht es aber vermutlich eh Sinn unterschiedlichste Lagenzahlen zu haben, da es ja doch eine sehr starke Geschmackssache ist.
Alle gezeigten Stifte sind aus einem tordierten Stueck Damast entstanden oder? Bin auf weitere Experimente gespannt ;) 

Gruss,

Lenni 
20. Februar 2017 um 22:21
Hallo, hier habe ich noch ein Foto von einem Stück Damast welches ich wie einen Gewehrlauf gewickelt habe.

Saugeile Zeichnung wie ich finde! Leider hat die Drehmaschine die dazupassende Hülse gefressen!

Geweher_roh.jpg
Hier der Rohling beim verschweißen. Ich habe den Damast um einen Baustahl dorn gewickelt und diesen drinnengelassen. Baustahl lässt sich leichter ausbohren!
Gewehr.jpg
LG Christoph
20. Februar 2017 um 22:27
Hallo Alex,
Danke erst einmal.

Ich wüßte da noch einiges zum Perfektionieren. Zum Beispiel würde ich noch gerne den Anteil an Fertigteilen reduzieren. Wird halt dann immer teurer!
Aber du hast schon recht im Großen und Ganzen bin ich schon recht zufrieden.
Ich möchte jetzt eben noch verschiedene Muster ausprobieren!

LG Christoph
21. Februar 2017 um 07:04
Das siehr wirklich wahnsinnig edel aus. Wie haltbar ist eigentlich das Damastmuster im Schreiballtag, wenn man den Stift tatsächlich nutzen würde?
Könntest Du eigentlich auch einen Dorn verwenden, der nicht verschweißbar oder mit Trennmittel behandelt ist? Damit könnte man den Aufwand reduzieren.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
21. Februar 2017 um 11:02
Super, finde es auch gut aus Damast mal was anderes zu machen als Messerklingen. Bin gespannt wie sich Dein Füller im Gebrauch bewährt. Handschweiß und Abrieb und so.
In dem Zusammenhang ist es wieder mal schade, daß heute so wenig von Hand geschrieben wird. Ich hatte mal einen Brieföffner geschmiedet und da sagten die Leute, sie bekommen fast nur noch emails, die öffnen sie anders.
Volker
21. Februar 2017 um 12:41
Hallo Leute,

Vielen Dank für die Blumen!
Also das mit dem Abrieb des Musters und die Problematik Handschweiß betreffend sehe ich sehr entspannt. Wie gesagt das eine Foto mit dem Prototypen vom Prototypen. Diese Füllfeder ist mittlerweile 20 Jahre alt und sieht fast noch so aus wie am ersten Tag.
Ich verwende sie zwar nicht täglich aber Sie fliegt den ganzen Tag in meinem Stiftetäschchen umher und verkraftet das super!

LG Christoph
21. Februar 2017 um 15:42
Sieht sehr gut aus!
Ich währe ja versucht, das zu versuchen, aber ohne Drehbank ist das wohl kaum zu meistern denk ich.
VG, Edgar 
21. Februar 2017 um 22:22
Hallo Christoph,

eine ganz tolle Arbeit, die Du uns hier zeigst. Vielen Dank dafür. Den Füllfederhalter zu betrachten ist eine wahre Freude. Ich schreibe viel mit Füller und das wäre durchaus einmal ein Projekt für mich.

Die Frage der Korrosion: Kann man den Füller nicht mit einem durchsichtigen Schutzlack versehen?

Viele Grüße!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
22. Februar 2017 um 00:47
Hallo Parx,

Wegen der Korrosion. Ja man kann durchaus eine dünne Schicht Zaponlack auftragen. Ich bade die Teile gerne in Owatrol mit Terpentin verdünnt. Das zieht in die kleinste Ritze. Danach lasse ich sie eine Stunde ablüften - Trockepolieren fertig. Hatte bisher immer gute Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise!

LG

Christoph
22. Februar 2017 um 06:41
Hi,

ein wirklich schönes Projekt (ich mag sehr gerne schöne Schreibgeräte und habe mir damals aus einer Laune heraus einen Lamikugelschreiber mit Bruyèreholz gegönnt)... Deine Damastarbeiten finde ich generell sehr erfrischend unter den ganzen Messern, die zwar auch sehr hübsch sind... aber eben doch nur ein Berg von Messern ;) Da sticht sowas hervor.

Das Owatrol generell wohl nur aus Leinölfirniss und Terpentin sich zusammensetzt ... wollte ich hier nur noch einmal zu Besten geben.. also machste das Ganze nur noch dünner um das Hartöl noch tiefer eindringen zu lassen.
Owatrol selber machen: 1Liter Leinöl firniss auf 1Liter Terpentinersatz... funktioniert gut, kostet ein Bruchteil :) (Quelle ist: das Korrusionsschutzforum) (was es alles für komische Foren gibt)

Beste Grüße

Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.