Reparatur Schmiedeschraubstock

6. Februar 2014 um 11:35
Ich habe am Wochenende einen alten Schmiedeschraubstock erstanden. Super Zustand, gestrahlt, geölt, leichtgängig. Und das für läppische 30€. Leider ist die Feder für das automatische Öffnen der Backen nicht mehr vorhanden. Kann mir jemand ein Foto und grobe Maße posten, damit ich die nachfertigen kann? Danke!
6. Februar 2014 um 13:12
Güß Dich!

Der "HANNES" (nickname) sammelt die Dinger und hat auch schon viele wieder fit gemacht.

Den würd ich fragen...

Findest du in der Mitgliederliste.

MFG Moritz
6. Februar 2014 um 14:16
öhm ... einen hannes als Nickname hab ich net gefunden ...
6. Februar 2014 um 17:09
Habedere!

Feder
Hier mal eine bebilderte Anleitung fürs Fertigen einer Feder.
Bisserl andere Form... du brauchst bloß a Spitze schmieden, weil deine Feder eh zwischen den Backen geführt ist.

Prinzipiel ziemlich simpel. Stückerl Federstahl von a Autofeder -> Plätten -> zuspitzen -> wölben und oben 90° Biegung machen, einhängen und fertig.
Auf Härten würd ich komplett verzichten, einfach gemächlich auskühlen lassen.

Alternativ kannst auch ein Stückerl Federstahldraht beide Enden ca. 10mm 90° umbiegen, danach a Schlaufe machen und zwischen die Backen klemmen ( brauchst sauber Schmalz zum biegen).
Die Enden schauen dann unten raus und durch die Büge halten sie in Position.
Is a ziemlich simple und unrühmliche Methode hält aber auch ne ordentliche Zeit.

Sollt sonst was sein rührst dich,

Gruas,

Hannes
Zuletzt bearbeitet: 6. Februar 2014 um 18:12, Martin Hartung / DerSchlosser
7. Februar 2014 um 05:24
Warum auch immer die Mitgliedersuche nicht ergeben hat ...

Super, danke! Sieht tatsächlich sehr einfach aus. Ich melde mich, wenn ich erfolgreich war. 
8. Februar 2014 um 21:42
Servus nochmal...
weil ich heut grad einen zerlegt hab; so schaut so a feder aus.
feder.jpg
11. Februar 2014 um 19:35
So, melde Vollzug. War in der Tat recht simpel. Schraubstock geht also wieder. Vielen Dank für die Hilfe!
19. Juli 2015 um 22:42
Bin Grad wegen demselben Problem auf den Beitrag gestoßen, super erklärung! Aber das mit dem einklemmen habe ich nicht ganz verstanden...
Schmutzige Hände zeugen von sauberem Geld
28. Juli 2015 um 11:42
Du musst die Feder ja an einem Teil des Schraubstockes festmachen, damit der Schraubstock aufgedrückt wird. 

2015-07-27_160144.jpg 

Ich hoffe man sieht es halbwegs auf dem Foto. 
20. Juni 2016 um 18:55
Guten Tag allerseits,

Ich habe vor kurzem einen alten Schmiedeschraubstock gekauft. Die feststehende Backe ist mit den Führungsplatten fest vernietet, die lose Backe unten auf einer dicken Schraube gelagert. Zwischen beiden Backen geht oben eine weitere dicke Schraube durch die Führungsplatten, ähnlich der in diesem Bild fehlenden.

Deren Funktion habe ich noch nicht kapiert. Da zwischen den Platten offenbar auch eine Feder wie diese sitzt
deren gebogenes Ende unten zwischen den Führungsplatten zu sehen ist, habe ich mich nicht getraut, die fragliche Schraube zu lösen. Ist sie vielleicht das Widerlager für das obere Ende der Feder? Kann ich beide Schrauben bedenkenlos herausdrehen um den Zustand der Feder zu prüfen (Schraubstock öffnet nicht von allein) und alles ein wenig aufzuhübschen?
Zuletzt bearbeitet: 20. Juni 2016 um 19:32, Frank
20. Juni 2016 um 21:36
Moin Frank,

Wenn du an die Feder willst, musst du die Spindel ausbauen und die lose Backe ganz runterklappen (bzw. auch ausbauen). Dann kannst da bedenkenlos ran. Wenn die Feder intakt und richtig eingebaut ist und Rost und Schmutz entfernt worden sind, sollte der Schraubstock wieder richtig funktionieren. Gegebenenfalls die Spindel neu fetten.

Gruß
Andi

 
21. Juni 2016 um 12:45
Hallo Mekkimesser,

die Schraube sollte die Feder in Position halten. Einfach ausbauen und du kannst die Feder begutachten und säubern.

Wenn der Schraubstock sich nicht mehr öffnet liegt es häufig daran, dass die Feder verrutscht ist (Voraussetzung: die Feder ist noch intakt). War bei meinen Schraubstöcken jedenfalls so, als ich sie gekauft habe. Wahrscheinlich waren sie deshalb auch so günstig

Einfach die Feder beim Einbauen wieder in die Richtige Position bringen und schon öffnet er wieder ordnungsgemäß.

LG Tom
21. Juni 2016 um 13:14
OK, vielen Dank für die Antworten. Ich hatte Bedenken, dass ich die Feder nicht wieder einbauen kann. Ich berichte, wenn ich durch bin.
25. Juni 2016 um 16:09
Hab den Schraubstock zerlegt, gereinigt und neu gefettet. Unerfreulicherweise hat sich die Vorderbacke danach noch immer nicht von allein geöffnet. Deshalb habe ich mir die Mechanik nochmal genauer abgesehen. Innen befindet sich eine flaschenförmige Feder, deren einer Schenkel sich am Schaft der festen Backe stützt, gehalten wird sie mit der Schraube, deren Funktion mir unklar war. Der zweite Schenkel stützt sich gegen das bogenförmige Eisen, das hier umseitig im Bild gezeigt wird. Dieses Eisen stützt sich am oberen Ende gegen die bewegliche Backe, während der Haken am unteren Ende sich um das untere Ende des Federschenkels legt.



Ich musste die Feder etwas aufbiegen und das hakenförmige Ende des Eisen etwas weiter umlegen um die Federmechanik wieder gängig zu machen. Jetzt öffnet der Schraubstock allein mit Federkraft etwa 150mm.



Wie bekommt man hier vom Tablet aus Bilder rein? Ich würde gern eine Skizze der Federmimik bereitstellen.
Zuletzt bearbeitet: 25. Juni 2016 um 16:38, Frank
23. April 2017 um 18:09
Huhu.
Ich bring das Thema mal wieder hoch.
Da meine Feder von meinem (alten neuen) Schraubstock gebrochen ist, müsste eine neue rein.
Ich hab hier jetzt eine alte Autofeder hier liegen und würde die anpassen. Also aufbiegen und in Form bringen.
 #- Temperatur beim biegen/schmieden?
 #- Wieviel Spannung soll auf der Feder sein?
(Ich denke es wird nicht sein müssen, da er alleine schon vom Gewicht her schon fast von alleine öffnet. Nur eben nicht ganz.)

Gibt es noch etwas beachten?
Wäre mein erstes mal mit Federstahl.



 Danke vorab