Ich brauche eine Empfehlung für eine Esse

1. Dezember 2018 um 00:19
Hallo Leute,
ich habe mich vor kurzem hier angemeldet, da ich endlich nach langen Überlegungen mit dem Schmieden begonnen habe. Da ich nach so kurzer Zeit auf keinen Fall sicher sein kann, ob ich das Schmieden als Hobby fortführen werde, möchte ich nun meine erstmal provisorisch aufgebaute Schmiede möglichst Preiswert verbessern. Ich habe gestartet mit einem Schraubstock mit flacher Oberseite als Amboss und mit einem aus Betonsteinen aufgebauten Ofen mit kolzkohlebrikkets als Brennstoff und einem Fön als Belüftung. Diesen Fön haben wir mit einem Plastikrohr verlängert, welches inzwischen aber natürlich schon ziemlich angeschmolzen ist. Ich habe heute einen Amboss organisieren können also bin ich dahingehend nun super versorgt aber ich bin leider etwas unzufrieden mit dem Ofen und daher möchte ich mir eine Esse kaufen und habe ersteinmal 2 herausgesucht, ich hoffe es ist Ok wenn ich die Links hier reinstelle. Die erste: https://www.ebay.de/itm/DFSW-Gasofen-Schmiedeofen-Gasesse-fur-Propangas-Kunstschmiede-und-Hufschmiede/261886287426?hash=item3cf9a39e42:g:GFUAAOSwWSlb9qU5:rk:3:pf:0
und die zweite: https://www.ebay.de/itm/DFSW2-EMG-Gas-Propan-Forge-Messer-Hufschmied-Schmiede-Ofen-Brenner/253879382365?hash=item3b1c63f15d:g:4UEAAOSwIkNb6tBt:rk:9:pf:0
Nun möchte ich euch fragen was ihr von diesen haltet, ob es garnicht so teuer sein muss, ob sie doch teurer sein sollte, ob es empfehlenswert ist sich selber eine zu bauen, ob eine Propangas Esse vielleicht garnicht so gut ist usw.
Ich freue mich auf eure Antworten und hoffe dass ihr mir helfen könnt.Schmiede_Aufbau.jpeg
Zuletzt bearbeitet: 1. Dezember 2018 um 00:49, David Linke
1. Dezember 2018 um 10:19
Um dich hier zu beraten fehlen noch so einige Kriterien deinerseits. Was möchtest du schmieden kleine Dinge grosse Dinge sowie Örtlichkeiten, Wohngebiet, Feuerschweissen usw. Wie auf deinem Bild zu erkennen ist schmiedest du im Wald dann wäre ein Kohlefeuer nicht unbedingt ratsam. Mit einer Gasesse wärst du von der grösse deiner Schmiedestücke eingeschränkt. Nicht mit jeder Gasesse kannst du Feuerschweissen. Möchtest du mit deiner Schmiede transportabel oder stationär sein. Das sind erst einmal Dinge die dir klar sein müssen.
Also alles noch einmal gut überdenken.
1. Dezember 2018 um 12:50
44d621895774f4d9e3cee00fd3f5e66d.jpgWenn ich das sehe mit dem Föhn und dem Rohr wird mir anders,aber du bist damit nicht allein.Eine Esse bauen mit einer Autobremstrommel vom Schrott und einem Gebläse von einem Ölheizungsbrenner ist nicht schwierig,kostet nichts und funktioniert nahezu wie mit einer gekauften Esse und kaufen kann schliesslich jeder.Bei Youtube findest du viele Videos unter "Brakeforge"Ich habe mir auch eine gebaut,einfach so zum Spass und für kleine Sachen feure ich ungern die grosse Esse an,da reicht der Eigenbau im Hof völlig.Der Ständer ist hier ein alter Ofen der noch herumstand,aber ein altes Metallgestell vom Schrott reicht auch aus.Die Bahnschiene im Hintergrund hat auch ausgereicht,um mal kurz etwas zu formen .bei Fragen nur zu .

Gruss Welder







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Zuletzt bearbeitet: 1. Dezember 2018 um 13:03, Welder
2. Dezember 2018 um 11:27
Tja, ich finde, solange Du nicht sicher bist, ob Du überhaupt weitermachen willst, solltest Du nichts kaufen.
Allenfalls dasPlastikrohr durch ein Stahlrohr ersetzen. Dann, wie die Kollegen schon sagten, immer mal gucken ob man bei einem Schmied zuschauen kann. Das ist immer das Beste.
Weiterhin solltet ihr einfache Formen üben. Spitzen und Rundungen für den Anfang. Wenn das geht vielleicht mal ein Messer versuchen, daß auch wie ein Messer aussieht. (das ihr auf die Ersten Messer stolz seid ist wichtig, nur dann hat man ja Lust weiterzumachen)
Volker
2. Dezember 2018 um 22:11
Hi Daligro,

die Bremstrommel ist sichern icht verkehrt, aber da sollte man schon scheiẞen können bzw. die Möglichkeit haben. Solltest du über kein Schweiẞgerät verfügen, würde ich dazu raten mal ebay Kleinanzeigen zu durchforsten. Mit etwas geduld findet man da immer mal wieder eine Tretkurbelesse. Ist sichern icht so komfortabel wie elektrisch, aber entweder baut man sich einfach einen kleine E-Motor dran oder hofft auf ein Schnäppchen mit elektrischem Gebläse. 

Für die Gasesse gilt was Achim schon gesagt hat. Du bist einfach sehr eingeschränkt. Bei deinem Link kommt mir ein wenig die Frage wie sowas überhaupt verkauft werden darf. Ist das nicht offene Keramikfasermatte da drinne? Und ist Keramikfasermatte nicht auf dem Niveau von Asbest mal 2?

Beste Grüẞe,

Lenni
2. Dezember 2018 um 23:50
zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich eure antworten noch nicht vorher bemerkt habe, ich dachte ich kriege irgendwie eine benachrichtigung wenn ich antworten bekomme in diesem Forum.

An lawi-to:
also ich stelle mir erstmal vor eher kleinere Dinge wie Werkzeuge, Messer oder Besteck zu schmiede. Wir haben zwar einen ausreichend großen Garten aber aufgrund der Mitbewohner kann ich natürlich nicht mit der Größe meiner Schmiede übetreiben, ich habe leider keine Vorstellungen mit welchen größen ich rechnen müsste, deswegen kann es natürlich sein dass ich in vollkommen falschen Dimensionen denke aber die Esse könnte bis zu 1,5 m * 1,5 m groß sein, natürlich ist kleiner auch gut, ich meine damit nur dass es diese Größe nicht übersteigen sollte. Also, da ich noch nicht weiß wie sehr ich dieses Hobby ausüben möchte, würde ich erstmal sagen, dass ich nicht feuerschweißen können muss. Ich wohne neben dem Wald doch die Schmiede auf dem Bild befindet sich in unserem Gemüsebeet. Die Schmiede muss keineswegs transportabel sein, ich möchte diesen Amboss nicht einen Zentimeter mehr bewegen müssen
2. Dezember 2018 um 23:55
an Welder:
beim gelegentlichen Einatmen der Plastikdämpfe wurde mir auch anders... diese Brakeforge sieht sehr interessant aus, und vorallem sieht der Bau nicht so kompliziert aus. Ich glaube das könnte was fürm ich sein, danke für deinen Tipp
3. Dezember 2018 um 00:04
an volker53:
ja ich denke das Plastikrohr sollte wirklich schnell ausgetauscht werden. Bisher war ich leider nicht erfolgreich Kontakt mit Schmieden in der nähe zu knüpfen aber ich weiß das auf einem kleinen Weihnachtsmarkt ein Schmied zu finden sein wird in Hennigsdorf, vielleicht kann ich mich ja mit dem mal unterhalten. Vielleicht sollte ich auch etwas intensiver danach Ausschau halten, habe es bis jetzt noch nicht für so wichtig gehalten aber ihr seid euch ja alle einig dass dies super wichtig ist. ansonsten werde ich nächste mal mich aufjedenfall an spitzen und rundungen probieren, ich habe gehört dass das herstellen von Nägeln beidem bedarf aber dafür scheint man im besten fall so eine bestimmte art Zange zu brauchen mit der man den Kopf des Nagels platt hauen kann oder geht das auch gut ohne extra zubehör?
3. Dezember 2018 um 00:11
an Lenni:
Das mit dem Schweißen sollte kein Problem darstellen aber diese Tretkurbelesse die du erwähnt hast finde ich auch sehr interessant, es ist zwar mit Sicherheit viel angenehmer ein elektrisches Gebläse eingebaut zu haben aber ich als Anfänger finde so etwas manuelles auch nicht schlecht.
Nach all den Antworten schätze ich, dass ich mich auf keinen Fall für diese Gas Esse entscheiden werden und bezweifle ob es überhaupt irgendeine Art von Gas Esse werden könnte. Vielen dank für eure Tipps
3. Dezember 2018 um 07:10
aber dafür scheint man im besten fall so eine bestimmte art Zange zu brauchen mit der man den Kopf des Nagels platt hauen kann oder geht das auch gut ohne extra zubehör?


Eine Zange brauch man zum Nägel schmieden nicht. Aber ganz ohne "extra Zubehör" geht es auch nicht. Dafür braucht man ein Nageleisen. Schau dich mal im I-Net auf den gängigen Plattformen um, da gibt es eine Menge an Videos, die zeigen, wie Nägel geschmiedet werden. Auch Anleitungen zum Herstellen von Nageleisen sind dort vertreten.

Gruß Thomas

 

3. Dezember 2018 um 08:02
Hallo,
ansonsten gibt es auch Leute, die die Teile herstellen und verkaufen (so wie mich)... Aber, es ist kein großes Hexenwerk ein Nageleisen selber herzustellen.
Weiterhin biete ich auch Schmiedekurse für Anfänger an (www.Hacheschmiede.de).
Da ich auch vor längerer Zeit autodidaktisch mit dem Schmieden angefangen habe... Der Rat mit dem Schmiedekurs und Schmiedetreffen ist wirklich gut, oft wurschtelt man sich selbst einen zurecht und schleift sich hervorragend Fehler und Unarten ein die man dann schwer rausbekommt, bzw. die einem das Schmieden verleiden. Obs der zu schwere Hammer ist, weil man einen wilden Ami in einem Youtubevideo mit so einem Brecher hat umgehen sehen, oder der wackelnde Amboss etc. pp..
Gruß
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
3. Dezember 2018 um 10:00
Brakeforge....
Schmieden lernt man am Amboß

3. Dezember 2018 um 18:33
Hallo Daligro,
ich habe auch erst letztes Jahr im Garten angefangen und zu Beginn, ähnlich wie du mit einem Loch in der Erde gearbeitet. Nach einiger Zeit habe ich dann eine Steinplatte auf zwei Sägeböcke gepackt, und darauf aus Backsteinen und mit viel Lehm eine Esse aufgebaut. Die hat zwar nicht richtig funktioniert, weil mein Föhn zu schwach war, aber ansonsten gar nicht so schlecht. Trotzdem bin ich dieses Jahr im Sommer auf eine Tretkurbelesse umgestiegen, da man zum einen unabhängig von Strom ist (jedesmal Kabeltrommel durch den Garten ist ziemlich nervig) und man zum anderen den Tisch auch ein wenig als Werkbank benutzen kann. Außerdem ist sie schlichtweg unkaputtbar! Bis jetzt bin ich damit äußerst zufrieden. Man muss halt ein wenig Geld in die Hand nehmen, aber dann hat man auch etwas gescheites, was bei sachgerechter Nutzung auch nicht an Wiederverkaufswert verliert. Mein Tipp ist aber, den Keilriemen immer mit ins Trockene zu legen, oder die Esse abzudecken, da sich der Riemen sonst dehnt und versteift und ich den schon mindestens zwei Mal neu machen musste.
Viel Erfolg und Gruß vom Feldschmied!