17. November 2021 um 08:58
@enter_your_name: Danke für den link, den kannte ich noch nicht!

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
17. November 2021 um 13:27
Guten Tag,
@ enter_your_Name: Hab vielen dank für die ersten Informationen, jedoch glaube ich nicht dass es bei der 231 dich um das Gewicht handelt. Denn wenn du mich siehst und meinen 15jährigen Sohn dann hast du auch Zweifel das dieser so schwer ist. Der Schlosser der mir den Amboss verkauft hat sprach von 109 kg- krumm genommen könnten das dann Pfund gewesen sein. Auf der Seite zu der du den Link geschickt hast stand auf einer abgebildeten Rechnung auch eine Nummer darauf, vielleicht war dies ja eine Seriennummer?!
Die Ziffer 5 (zwei mal) das könnte ich mir so dann auch erklären wie du das geschrieben hast- wäre das dann so zum nachvollziehen der Qualität? Es wäre schön wenn du noch etwas erfahren könntest, ich finde über diese Firma auch nur sehr wenig Informationen, ich gewinne ihn aber immer mehr lieb.

Viele Grüße aus Polch und danke.

Andreas

P.S: dein Amboss weiß bestimmt einige Geschichten zu erzählen.
17. November 2021 um 16:32
Hallo,
hmm, eigentlich sind Gewichtsangaben in Pfund bei Herstellern aus dem westfälischen Raum eher untypisch. Seriennummern gab es eigentlich überhaupt keine, auch Form-/Modellnummern wurden eigentlich eher selten eingeprägt.
Höchstens die Stempelung für das jeweilige Feuer. Möglicherweise aus Gründen der Qualitätssicherung, sollte ein Garantiefall eintreten, könnte die entsprechende Mannschaft den Amboss reparieren.

Ich werde hoffentlich irgendwann wesentlich mehr Licht ins Dunkel der westfälischen Ambossherstellergeschichte bringen können, bis meine Arbeit dazu aber fertig und überhaupt mal irgendwo publiziert ist, dauert es aber sicherlich noch ein Weilchen. FWDS ist aber auch auf der Liste, vielleicht finde ich da noch ein paar interessante Informationen.
@DerSchlosser: Gern, er hat da wirklich auch ein paar schicke Ambosse in der Sammlung, schau unbedingt mal in die Gallerie!
Viele Grüße!
20. November 2021 um 18:57
Guten Abend, als ich heute meinem Amboss widmete, stellte ich neben dem vierkantigen Loch auch zwei weitere Löcher fest, vierkantig etwa 25x25 mm etwa 5 cm tief unter den Hörnern. Welchen Nutzen haben diese denn bitte?

Ich habe sie einmal vorsichtshalber mitgepflegt bevor ich dieses ehrwürdige Werkzeug getrichen habe, ich habe halt schon Respekt vor diesem alten Werkzeug- ich neige halt dazu auch solche Dinge zu sehr zu vermenschlichen, mein Hund äußerte auch Zweifel daran.

Einen schönen Abend noch und viele Grüße aus Polch

Andreas
20. November 2021 um 19:22
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten! Die Vierkantlöcher unter der Bahn dienen nicht dem Einsatz von Zangen! Da wurden lange, vierkantig geschmiedete Stangen eingesetzt um die Ambosse drehen und heben zu können. Dazu befand sich an den Feuerstellen ein Galgen mit einer Kette und einem einfachen Haken der als Drehpunkt für die Stangen diente. Die Löcher finden sich noch heute in den gegossenen Ambossen. Und die Stangen werden immer noch benutzt. Gruß Oli

Grüße......
20. November 2021 um 20:54
Das heißt dann ich habe einen gegossenen Amboss?! Macht es ihn dann älter oder jünger?

Danke dir Stahlblauer

Andreas
20. November 2021 um 21:24
Andreas Wollseifen, 20. November 2021 um 19:54
Das heißt dann ich habe einen gegossenen Amboss?! Macht es ihn dann älter oder jünger?

Danke dir Stahlblauer

Andreas

Gegossene Ambosse sind in der Regel Jünger. Gußeisen das härtbar ist gibt es erst seit den 1950iger Jahren . Während Ambosse schon vor 1800 gab dann aber nur Geschmiedet und mit diesen Löchern zum Manipulieren. Oft war dann auch eine Bahn aufgeschweißt da Stahl für den gesammten Amboss zu teuer war.

Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
21. November 2021 um 09:29
Das heißt dann ich habe einen gegossenen Amboss?

nein das heisst das nicht! Es könnte ein geschmiedeter, oder ein gegossener sein. Stell doch noch ein paar weitere Fotos ein, vielleicht kann man dann mehr erkennen.
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
21. November 2021 um 14:21
F.W.D.S. hat (Recherchestand jetzt) Ambosse nur geschmiedet, nie gegossen.
Man muss hierbei aufpassen, die verschiedenen gießbaren Eisenwerkstoffe nicht durcheinanderzubringen. Was heute landläufig als Gusseisen angesehen wird, ist nicht die gesamte Bandbreite. So gab es schon weit vor 1950 gegossene Ambosse, zumeist mit aufgeschweißter Stahlplatte. Hier in Deutschland hat sich z.B. Sichelschmidt&Schlasse ein solches Verfahren in den 1930ern patentieren lassen. Hierzulande ist das Verfahren allerdings wesentlich seltener zur Anwendung gekommen, als z.B. in Nordamerika.
Hier noch eine Tafel aus Diderots Enzyklopädie (Zweite Hälfte 18. Jhd.), auf welcher die beschriebene Methode zur Bewegung des Ambosskörpers für den Schmiedeprozess gut zu erkennen ist. Der Körper hat übrigens unten ebenfalls ein Loch und auf der gegenüberliegenden Seite, unter der Bahn, ebenfalls eins, das dann vor dem Aufschweißen der Bahn noch verfüllt wurde.
23. November 2021 um 22:11
Guten Abend miteinander,
Ich staune immer mehr was mein Amboss an Geschichte zu bieten hat.
Ich erwähnte es ja glaube ich bereits, ja unten mittig hat er auch eine vierkantige Öffnung, ähnlich tief wie die beiden unter den Hörnern.
Welche Stellen des Amboss könnten denn für weitere Fakten oder Geheimnisse interessant sein zu fotografieren?
Ich danke euch viele Male für die Masse an Informationen die ich durch euch bekomme ( auch wenn ich vom Alter her immer noch verunsichert bin) und hoffe ihr habt da auch so viel Spaß daran wie ich.

Viele Grüße aus Polch und einen schönen Abend noch.

Andreas
24. November 2021 um 14:32
Warum verunsichert dich das Alter des Ambosses? Bzw. wo werfen sich für dich noch Fragen auf?
Wenn Du dir anschauen möchtest, wie dein Amboss hergestellt wurde, kannst Du dir die unterschiedlichen Schweißstellen anschauen, an denen die Einzelteile an den Körper geschweißt wurden. So könnte das aussehen:
Hier sieht man gut, wo Füße und Stauch angeschweißt wurden, die Nasennaht ist unten nicht so gut erkennbar, dafür aber ganz deutlich frontal.
Viele Grüße!
25. November 2021 um 11:54
@Julian: hast Du vergessen ein Foto einzufügen? Ich seh jedenfalls keines...

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. November 2021 um 13:57
Hmm, ich habe Thumbnails zu einem externen Host eingefügt und sehe sie bei mir auch.
Hier nochmal die direkten Links:
Zuletzt bearbeitet: 26. November 2021 um 13:57, Julian
26. November 2021 um 17:57
jetzt sehe ich sie auch...vllt. lag es am Rechner auf der Fa. wo ich geschaut habe...
Ja anhand dieser Bilder kann man sehr schön erkennen, dass der Amboss im Feuer geschweisst ist.
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 26. November 2021 um 17:59, Martin Hartung / DerSchlosser
27. Dezember 2021 um 18:24
Guten Abend miteinander, lange habe ich mich nicht gemuckst doch gelesen schon länger.

Habt vielen dank für eure Hilfe und Kenntnisse. Ich bin mir jetzt sicher das mein Amboss zu den gegossenen gehört weiß dummerweise aber noch nicht wie alt dieser ist, jedoch steht er nun stolz auf einem über 100 Jahre alten Kieferklotz. Dank Weihnachten bin ich nun auch stolzer Besitzer meiner ersten (gekauften) Schmiedezange und ich kann die Bumbewasserzang an einen geschmiedeten Nagel hängen. Die ersten Kreuze habe ich auch schon geschmiedet- dank des Sauwetters mit der Kohleesse.
http://schmiededaseisen.yooco.de/gallery/Laird-Andreas/werke/1725200/



Also nochmals vielen dank und viele Grüße aus der Vulkaneifel.



Andreas
Zuletzt bearbeitet: 27. Dezember 2021 um 18:30, Andreas Wollseifen