11. Februar 2019 um 21:56
...ein Kobold mit Licht braucht keine Kerzen nicht ( Achtung - Bayrische Grammatik)
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

11. Februar 2019 um 22:07
So, trotz der vielen Einwände und Lösungen werde ich an diesem Projekt wie geplant weiterarbeiten. Ich habe ja eine funktionstüchtige Kolboldisierte Esse und kann somit dem Schmieden weiterhin frönen. Ich habe den Besitzer, ein Reise Blogger, der baugleichen Esse bereits kontaktiert. Es stellt sich heraus dass er garnicht mehr der Besitzer selbiger ist sondern sie an einen Frankfurter Sozialarbeiter verkauft hat. Ich hoffe nun auf eine Antwort von ihm.
Die Vermutung dass es sich bei dem großen runden Loch um eine Art reinigungs Zugang handelt halte ich auch für am wahrscheinlichsten. Jedoch finde ich keinerlei Anzeichen für eine frühere Befestigung dieses Schiebers. Es kann durchaus sein dass er nicht mer erkennbar ist auf Grund der stark ausgeprägten „Patina“.

Allen die konstruktiv mit bei der Sache sind wünsche ich einen schönen Abend.
11. Februar 2019 um 22:27
Laß Dich nur nicht beirren!
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

12. Februar 2019 um 07:27
Guten Morgen Ben,

Bisher hast du es geschafft das Forum mit einem Haufen Schrott um drei volle Seiten zu bereichern.
Um die Fragen zu stellen die du beantwortet haben möchtest, braucht man als Handwerker max. drei Absätze.
Also bitte, da alle Bilder schlussendlich doch irgendwie mittlerweilen ein ganzes ergeben und du unbedingt an dieser Konstruktion festhalten willst, bitte ich dich uns später vom Resultat zu überzeugen.

Bis dahin wollen wir dieses Thema als geklärt ansehen.

Viel Glück.

Rom.
 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
12. Februar 2019 um 08:05
Hallo Rom,

sehe ich auch so. Ich werde mich zurück melden sobald ich Fortschritte mache.

Glück auf
Ben
15. Februar 2019 um 19:34
Moin Moin,
ich habe genau die baugleiche Esse wie auf dem Bild gezeigt, mit der 1 in der Mitte zur Rückseite.
Die Esse steht in der Garage, darum kann ich gerade keine Bilder liefern.
Sie hat jedoch ebenso keine Luftregulierung durch eine Nuß oder anderen Möglichkeiten.
Den Luftstorm regelt man nur duch Trittkraft auf das Fußpedal.
Sie funktioniert mit gewöhung an die Handhabung recht gut. An einen Kobolt hatte ich auch schon gedacht, jedoch verwende ich in der Garage nur noch meine Gasesse.
Werde die tage mal Bilder von der Esse einstellen.
Gruß Kenshin
Ein Hoch auf das ehrbare Handwerk
14. November 2019 um 13:29
Ahoi,
mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Nach längerer Pause, was diese kleine Projekt angeht, habe ich nun endlich etwas vorzuweisen.
Nach etwas Internet Recherche stellte sich heraus das die Feldschmiede von der Maschinenfabrik und Eisengiesserei Werner Geub in Köln-Ehrenfeld um ca. 1895/1900 hergestellt wurde.
EHRENFELD-Werbung-1897-Werner-Geub-Maschinen-Fabrik-Koeln-alte.jpg
Da bei meiner Esse die hinteren Beine fehlen habe ich Gesenke für meine Spindelpresse geschweißt um den Knick zu schmieden. Bevor ich mit dem Pressen anfangen konnte habe ich noch eine weitere Esse diese Fabrikats gekauft. Diese war im gegensatz zu meiner vollständig, hatte aber einen durchehnden Riss der den Tisch in zwei Teile trennte. Außerdem war das Lüfterrad irgendwann mal umgearbeitet worden. Ich habe die Gesenke trotzdem verwendet um neue Beine für meine größere Esse herzustellen, falls Iteresse besteht kann ich da etwas zu schreiben.
Foto_170919_20_53_24.jpg
Außerdem war der Feuerschalen Einsatz auch gebrochen. Des weitern waren viele Teile durch hundert Jahre benutzung ausgelaufen, z.B. der Haken der in die Welle greift und dessen befestigungsloch im Fußpedal. Dadurch berührte das Pedal immer den Boden, wodurch warscheinlich irgendwann der Riss in selbigem entstand.
Feldschmiede3.jpg
Ich habe mich trotz mangelnder Erfahrung und das abraten von Leuten die Erfahrung haben dazu entschieden die Tischplatte zu schweißen. Bis jetzt hält alles, auch nach mehreren Feuerungen. Da der Feuerschalen Einsatz zu stark gebrochen und verrostet war musste da ein neuer her, der wurde aus geschmiedtem Dreiecksprofil geschweißt. An der unterseite konnte ich jedoch ein bestandteil des Einsatzes wiederverwenden. Danach habe ich das Lüfterrad neu aufgebaut und alle Dichtreste am Lüfter entfernt. Jetzt fehlte nur noch die Kosmetik. Bei allen schrauben wurde das gewinde neu geschnitten. Sämtlicher Flugrost wurde mit der Drahtbürste enfertnt und alles wurde mit Owatrol gestrichen. Beim Zusammenbau wurden alle Teile mit nuer Keramik Dichtschnur versehen.
Feldschmiede2.jpg
Einen neuen Riemen wurde mir von einer Treibriemenfabrik im Ruhrgebiet angefertigt, rückblickend wäre es jedoch besser gewesen wenn ich ihn in 35mm und nicht in 40mm bestellt hätte da er so nicht optimal auf der Rolle des Gebläses aufliegt. Funktioniert zum Glück trotzdem wunderbar.
Feldschmiede1.jpg
Das gebläse produziert mehr als genug Luft um ein Fettnuss Feuer zu versorgen, und das Pedal tritt sich nicht zu schwer.
Die Esse ist relativ leicht und lässt sich gut zu zweit ins Auto einladen.
Die Konstruktion aus Gusseisen ist zwar schön anzusehen, jedoch ist eine vom Tisch getrennte Feuerschüssel ganz kalr von Vorteil weil man diese im Notfall leicht austauschen kann und nicht so extreme verpannungen durch Hitze entstehen durch welche der Tisch reißen kann.
Bei zeiten werde ich mich an die andere Esse ran machen.
Ich konnte im Internet leider nicht viel zu Werner Geub finden bis auf ein paar alte Rechnungen, hat einer von euch vielleicht noch Informationen dazu oder andere Werkzeuge von ihm?
Glück auf
Ben
15. November 2019 um 18:10
Hallo Ben
da hast Du Dir ja richtig viel Arbeit gemacht, ich finde es hat sich gelohnt
Volker
16. November 2019 um 09:29
Moin Ben 

Die sieht ja aus wie neu! Gefällt mir wirklich sehr gut.

Das mit dem Guss schweißen ist immer so eine Sache, kann mal gut gehen und bei dem nächsten Teil ist nichts zu machen. Ich hatte bei der Arbeit auch schon gleiche Bauteile vom gleichem Hersteller(beide aus Guss) das eine war kein Problem und bei dem anderen war nichts zu machen. Bei dir scheint das ja aber gut geklappt zu haben. Wie bist du den beim schweißen vorgegangen und was für Elektroden hast du benutzt? 

Dein Gesenkt für die Füße der Esse würde ich gerne mal sehen, und dann bei Gelegenheit mal für meine Spindelpresse nachbauen.

Gruß Nils 
19. November 2019 um 08:44
Trotz der Unkenrufe im Laufe des Threads hast du es durchgezogen und nun ein Ergebnis auf dass du stolz sein kannst:
Ein Werkzeug mit eigener Geschichte.
Ich finde es klasse!
...und wenn ich mit dem Kopf nicke dann schlägst du drauf...
19. November 2019 um 21:20
Guten Abend,
erstmal danke für die vielen Komplimente.
Wie bist du den beim schweißen vorgegangen und was für Elektroden hast du benutzt?
Ich habe mir im Voraus viele Videos angeguckt in welchen immer die Rede von Vorheizen, Nachwärmen und Nickelelektroden die Rede war. In einem Video sprach jedoch einer davon so kalt wie möglich zu schweißen. Das hab ich dann mal ausprobiert. Nach Schweißvorbereitung, also V-förmig einschleifen und mit Aceton reinigen, hab ich mich mit kleinen Punktschweißungen vorangearbeitet. Da ich nur ein MIG Gerät habe hab ich das damit gemacht, das man das nicht soll weiß ich. Danach hab ich die Schweißung erneut eingeschliffen und wieder zugeschweißt. Dabei sollte alles so kalt bleiben wie möglich. Den Prozess hab ich 4 mal wiederholt, die Theorie dahinter ist das sich ein Schweißbett entwickelt in welchem keine Schlacke einschlüsse aus dem hundert Jahre alten Gusseisen drin sind. Ob das alles so geklappt hat wird sich in ein paar Monaten zeigen. Bis jetzt hält es wie gesagt.
Dein Gesenkt für die Füße der Esse würde ich gerne mal sehen, und dann bei Gelegenheit mal für meine Spindelpresse nachbauen.
Gesenk_2.jpg
Gesenk_1.jpg
Das sind die Gesenke, jeweils 2 Stück Winkeleisen die der Kontur des zu Pressenden Winkels angepasst sind. Wenn man das nicht macht wird der Winkel außen abgerundet und innen seine Rundung verlieren. Die Winkel werden auf den Abstand gesetzt in welchem man seine Krümmung haben möchte. Ich hab das Ganze mit 60x60x6er Winkeln gemacht, um eine stärkere Krümmung zu erreichen hätte ich die Versetzung jedoch stärker machen müssen.
Wie man auf den Fotos vielleicht sieht passen die Gesenke nicht ganz aufeinander und sind etwas krumm. Wenn sie krumm sind fällt die Krümmung im werkstück nicht mehr so stark aus. Ich habe scheinbar die Dimension des Rundstabs welchen ich für die Gesenke genutzt habe etwas Falsch eingeschätzt. Es waren Reststücke die ich noch von einem Geländer übrig hatte.
Wenn du das ganze nachbauen möchtest kann ich nur empfehlen stärkeres Eisen als 20mm zu verwenden. Am besten wäre natürlich etwas das aus einem Stück geschmiedet ist.
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.
Glück auf
Ben