Beche 30 Kg generalüberhohlt

5. Februar 2019 um 10:31
Hallo Leute,

ich stelle hier für einen Freund (Schmiedemeister) einen Beche Lufthammer mit 80 Kg Bärgewicht ein. Ich hab schon damit gearbeitet und muss sagen, das ist schon echt ein "Hammer". Er möchte ihn aber in gute Hände abgeben.
Ich schreib hier mal die wichtigsten Daten auf:

Baujahr 1913
2002 komplett restauriert (Zylinder wurden gehohnt usw.), seit dem kaum benutzt und seit 2011 steht er auf Lager.
Der Preis soll 3500€ sein.

Bei Interesse könnt Ihr Horst unter der Nummer 0173 8254307 erreichen. Hier im Forum kann ich leider nur das wiedergeben, was ich schon geschrieben habe, also unbedingt anrufen. Ist wirklich ein Super Teil!!

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Zuletzt bearbeitet: 5. Februar 2019 um 14:56, Frank Friesen
5. Februar 2019 um 10:53
Hallo Effzwo,
vielen Dank, dass du für deinen Freund Horst den Hammer hier einstellst und so viele Informationen über den Zustand gibst.
Jedoch würde ich bezweifeln, dass der Hammer 80 kg Bärgewicht hat. Die Ziffern auf der gegossenen Maschinenplatte sind etwas irreführend, aber da die Kreise der "8" nicht geschlossen sind, würde ich dies als "3" lesen. Das stimmt auch mit meinen Unteragen zu den frühen Serien der Firma Bêché & Grohs überein. Dort wird ein L 1 Hammer mit Telegramm-Bezwichnung Albert und 30 kg Bärgewicht aufgeführt.
Vlt. könnt Ihr einmal eine Personenwage unter den Bär legen und das Gewicht wiegen. Es ist auch eher von Vorteil, wenn der Hammer "30kg" hätte, weil man für diesen keine BImschG-Genehmigung bräuchte und - wie du ja auch selbst berichtest - ein normaler Schmied mit einem solchen Hammer immer noch alles machen kann, was er will.
Viele Grüße!
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5. Februar 2019 um 11:43

ich würde auch sagen dass dies ein 30 KG Beche ist....schöner Hammer

 

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
5. Februar 2019 um 12:11
Ich kümmere mich drum.

Gruß

Frank 
5. Februar 2019 um 14:56
Ihr habt Recht es sind 30Kg!
5. Februar 2019 um 15:28
Hallo Effzwo,

 

sehr schön, dass du die Frage des Bärgewichts aufklären konntest.

Dann handelt es sich bei dem Hammer wirklich um einen alten Bêché L1 "Albert" mit 30 kg Bär.

Zu den weiteren technischen Daten (lt. Prospekt):

Höchster Bärhub: 280 mm
Schläge/min: 220
Höhe des Hammers: 1550 mm
Breite: 799 mm
Länge: 1700 mm
Ausladung von Mitte Bär bis zum Ständer: 270 mm
Gesamtgewicht ca. 2.200 kg
Kraftbedarf: 2,5 PS

Ich drücke die Daumen, damit der Hammer in gute Hände kommt.

Glück Auf!

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11. Februar 2019 um 16:40
Hallo Parx,

finde ich total nett, dass du gleich die Daten des Hammers herausgesucht hast.

Das wird eventuellen Interessenten sicher helfen.

Wenn ich den Platz hätte würde ich das Teil sicher selbst nehmen.


Vielen Dank

Frank 
22. Februar 2019 um 19:51
Nachdem ich am Wochende Horst besucht habe war ich auch schwer begeistert von dem Hammer. Die nächsten Weihnachtsgeschenke fallen aus, dafür ist Albert jetzt bei mir im Betrieb in der Halle und wartet dort auf seine Weiterfahrt zu mir in die Werkstatt im Aachener Umland.

Leider hat Horst keinerlei Unterlagen, sodass ich nun ohne Zeichnung und Fundamentpläne bin.

Falls jemand noch über Pläne verfügt, wäre ich sehr dankbar wenn ich diese bekommen könnte.

Ebenfalls habe ich noch nicht herausfinden können, wie groß der maximale Bärhub ist. Bei einigen Hämmern sind Schlagzahlen eingeschlagen, Albert ist in dieser Hinsicht scheinbar ohne Kennzeichnung.

Mit seinen 1500kg Gewicht ohne Schabotte ist der Hammer auch nicht gerade einfach zu bewegen, da ich keinen Stapler habe. Ich werde also erst mal tüfteln müssten, wie ich den Hammer vom Hänger bekomme, habe dazu aber schon ein paar Wagenheberfantasien.

Zum Fundamentbau gibt es auch noch einiges zu klären, aber soweit bin ich aktuell noch nicht.

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Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2019 um 19:59, Philippe Brasseur
22. Februar 2019 um 19:57
Wagenheber und Co sind möglicherweise am Ende teurer als einen Kran zu mieten, bei uns im Dorf gibt es Bauern mit Frontlader die mir schon manchmal geholfen haben.
Manchmal hat man auch Glück daß es in der Nähe eine Baustelle mit Bagger gibt, oft kann man mit den Arbeitern ganz gut reden...
Wie auch immer, paß auf daß alles unfallfrei über die Bühne geht.
Schmieden lernt man am Amboß

22. Februar 2019 um 22:51
Hallo Philippe,

 

herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Hammer. Toll, dass er in gute Hände gekommen ist.

Leider habe ich keine Pläne für den Albert. Den Fundamentplan müsstest du ggf. aus Plänen von anderen Bêché-Hämmern selbst entwickeln.

Das wichtigste Maß dürfte die Tiefe der Chabottegrube sein. Wie ich oben geschrieben habe, sollte der Bärhub bei diesem Hammer 280 mm sein. Bêché schreibt bei der Fundamentierung vor, dass zwischen Bär und Stopfbuchse noch 20 mm Luft bleiben müssen. So frei wie der Hammer nun da steht, müsste der Bär daher 300 mm aus dem Hammer ragen. Wenn dies nicht der Fall ist, müsstest du die 20 mm Abstand noch einplanen.

Der Rest ist messen, rechnen und zeichnen!

Viel Spaß mit der neuen Maschine!

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23. Februar 2019 um 16:27
Hallo,

auch meinen Glückwunsch zu diese schönen und seltenen Maschine, noch dazu anscheinend in gutem Zustand!
Den Hub kannst du doch jetzt völlig unproblematisch am frei hängenden Bär ausmessen. Das Maß dann natürlich anschließend minus 20 mm!
Das entspricht dann den Vorgaben von Bêché. Normalerweise ist am Bär immer eine Markierung eingeschlagen (Querstrich mit darunterliegendem Pfeil). Ab der Sichtbarkeit dieses Pfeils darf der Bär noch maximal weitere 10 mm aus der Stopfbuchse heraustreten.

Was den Transport betrifft, so würde ich nicht an der falschen Stelle sparen. Bei (mittlerweile mehrfachen) Werkstattumzügen habe ich immer einen LKW mit Selbstlader für solche Aktionen bestellt. Geht vom ganzen Ablauf absolut unkompliziert, und große Kosten verursacht es auch nicht.

Die Bilder zeigen das Aufladen der guten Stücke beim Auszug aus der alten Werkstatt. Bei den beiden Maschinen handelt es sich um einen 40er Bêché der letzten Serie mit Achtkantschabotte, Baujahr Ende der 1940er Jahre (in der Stopfbuchse schon mit der Gummiprofildichtung, anstatt der alten Viersegmentdichtung), sowie einen 45er Hartmann der letzten Serie von 1968, kurz bevor der Lufthammerbau bei Hartmann eingestellt wurde.... 

Grüße!

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10. März 2019 um 21:48
Sehr zu meiner Freude hat der Nachbar sich bereit erklärt mit dem Frontlader auszuhelfen. Wobei ich zwischendurch schon etwas nervös war, da wir nur eine Kette hatten und ich lieber Gurte genommen hätte. Der Hammer steht jetzt auf einer Palette in der Werkstatt, die Schabotte ruht sicher daneben.

Den Bär habe ich frei hängen lassen, gemessen von der Stoffbuchse sind es 170mm bis Unterkante Bär. Eingeschlagen ist eine 150mm auf dem Bär, das deckt sich also mit Sebastians Hinweis.

Ursprünglich war geplant einen Verschlag um den Hammer herumzubauen und diesen auf ein eigenes Betonfundament im Lehmboden zu stellen. Jetzt komme ich doch in den Genuss in ein bereits bestehendes Gebäude einzuziehen, Schmiedefeuer und Ambosse kommen auch mit. Es handelt sich um ein Gewächshaus, in dem der Chef jedoch auch ein bisschen Werkstatt drin hat. Im Sommer wirds wahrscheinlich brutal heiß, dafür ists im Winter nicht ganz so kalt (ganz im Gegensatz zu meinem ungeheitzen Schuppen).

Der vorhande Bodenbelag ist Pflasterstein, ich plane ein mobiles Fundament, unter welchem Gummimatten liegen um die Unebenheiten des Pflastersteine auszugleichen und Vibrationen zu dämpfen. Da ich die Schabotte unterhalb des Hammers positionieren muss, der Hammer aber nicht in den Wolken stehen soll liegen jedoch nur ca. 20cm Betonstärke direkt unter der Schabotte. Durch das hohe Gewicht der Schabotte zieht der Hammer wahrscheinlich trozdem ordentlich für seine Größe, aber es ist natürlich ein Kompromiss.

Da die Schabotte eh schon vom Hammerkörper getrennt ist, macht es vielleicht Sinn auch 2 voneinander entkoppelte Fundamente zu machen? Ein Klotz der unter der Schabotte liegt und tief eingegraben wird sowie ein auf dem Pflasterstein liegendes Fundament welches den Hammer trägt?

Ich lad gleich noch eine Skizze zum geplanten mobilen Fundament hoch.


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Zuletzt bearbeitet: 10. März 2019 um 21:52, Philippe Brasseur
15. April 2019 um 20:10
Habt ihr zum Fundament noch Anregungen oder Denkanstöße?

Mittlerweile ist es noch etwas weiter gegangen, ich habe den Hammer jetzt neu positioniert und bin dabei den Hammer zu warten. Dazu habe ich den Bärzylinder aufgemacht und festgestellt, dass der geschlitzte Kolbendichtring einen Ausbruch hat. Sollte ich diesen erneuern und wenn ja wo genau bekomme ich so ein Teil? Bild folgt sofortKolbendichtring.jpg


Des Weiteren überlege ich die Papierdichtungen zu erneuern. Habt ihr da eine Bezugsquelle für mich bzw. eine Marke/Hersteller?

Weiterhin werde mindestens einen neuen Öler für den Bärzylinder einbauen, mit Schauglas sowie den vorhanden Öler am Arbeitszylinder eventuell ersetzen. Könnt ihr hierzu etwas empfehlen? Bei dem Bêché sind 3 M16?er Gewindebohrungen, in die Öler eingeschraubt werden können (es sind jeweils 3 messingfarbene "knöpfe in den Körper eingegossen, auf denen "OEL" steht). Bin mir nicht sicher, warum es 3 sind, vielleicht fällt dem Fachpersonal dazu etwas ein?

Vielen Dank für Input

Zuletzt bearbeitet: 15. April 2019 um 20:19, Philippe Brasseur
16. April 2019 um 23:52
Moin!
Auf Abbildungen größerer bzw. neuerer Beche-Hämmer gehen in diesen Bereichen die Leitungen der Zentralschmierung in die Zylinder.Handhabe es bei meinem "Albert"so, daß ich nach längerer Standzeit die bezeichneten Bolzen herausdrehe und Öl in die Öffnungen gebe (Kolben von Hand ein wenig bewegen).Da die Maschine ein echter "Verlustschmierer" ist sollte das auf jeden Fall nicht schaden. Warum es 3 sind kann ich auch nicht sagen ,vermute aber daß mit dem vierten Bolzen die Laufbuchse des Verdichter-Kolbens gehalten wird .Habe meinen Hammer bisher nicht zerlegt ,kommt aber noch (verschlissener Kolbenbolzen  ).
Zum Thema Fundament kann ich Dir nicht weiterhelfen,habe unter meinem ca.2 Kubikmeter Beton mit entsprechender Bewehrung.
Ein mobiles Fundament stelle ich mir schwierig  vor weil man immer die tief ansetzende Schabotte unterbringen muss. 
Wenn Du mir Deine Mailadresse per PN schickst kann ich mal versuchen mein Prospektmaterial einzuscannen und Dir als PDF zu senden.Habe Orginale von Beche aus den 20ziger bzw.40ziger Jahren.
Viel Spass noch und halte uns auf dem Laufenden
      Christian
17. April 2019 um 13:25
Moin!
 
Die beste Adresse zum Thema Beche gibts leider nicht mehr.
Der Herr Ehmke ist leider verstorben.
 
In Hückeswagen gibt's aber noch die Firma Peschla. Vielleicht kann der Dir mit ersatzteilen helfen.
Gruß
Oli