Opas Bohrmaschine- Getriebe verharzt (?)

21. Januar 2019 um 20:58
Hallo Leute,
ich habe bei meinem Opa im Keller eine schicke alte Ständerbohrmaschine gefunden, die meinem bisherigen wackligen Bohrständer zum Einspannen für meine Handbohrmaschine gegenüber eine Verbesserung ist, auch wenn es lächerlich aussieht im Vergleich zu richtigen ;D
Ich habe vor dem ersten Einschalten mal am Bohrfutter gedreht, es ging erst fast nicht und dann sehr schwer, der Motor dreht sich wirklich sehr schwer mit.
Ich hab es dann mal aufgeschraubt und reingeguckt weil ich mich nicht mehr getraut hab das so einzuschalten weil ich ja nicht weiß was er damit angestellt hat, der Keller war auch zeitweise Nass (aber sie stand auf dem Tisch zum Glück, der war trocken)
Das Fett im Getriebe sah gummirig und verharzt aus, ich hatte eigentlich Fotos gemacht aber die sind irgendwie verschwunden...
Ich mach morgen abend neue, Geduld
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen wenn ich euch Fotos schicke, oder auch so...
Also, was macht man da? Getriebe auseinanderbauen und in Aceton einlegen, neues Fett (welches?) rein, wieder zu?
Oder soll ichs einfach mal einstöpseln und anmachen (ist "nur" 230V)
Hab halt von Maschinen wenig Ahnung, ich hoffe ihr könnt mir helfen so wie immer
VG, Edgar
21. Januar 2019 um 21:13
Nimm zum auswaschen des Harzigem Fett Diesel der ist günstig und gut dafür. Nachdem die Maschine dann läuft wieder etwas neues Fett dran. Vuie Glück das sie wieder läuft.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
22. Januar 2019 um 09:27
Moin Edgar
Das war eine weise Entscheidung,  nicht einzuschalten. Das hätte wahrscheinlich den Motor gehimmelt.
Diesel ist eine gute Idee für das Getriebe, gut einweichen, sauber machen und anschließend neu fetten. Da sollte ein einigermaßen gutes Wälzlagerfett gehen. Wenn sich dann alles gut drehen lässt und Du einschaltet, schau auf den Motor, ob es da starkes Bürstenfeuer gibt. Wenn ja, solltest Du ein paar Euro für neue Bürsten spendieren, bevor der Kollektor verbrennt.
Glückwünsch zur Maschine.
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
Zuletzt bearbeitet: 22. Januar 2019 um 22:04, Christoph Nohtse (DL1LBN)
22. Januar 2019 um 18:47
Okay, ich hab das Ding mal rein geholt (zum Glück kann man die Bohrmaschine vom Bohrständer abmachen) und aufgeschraubt.
Das Fett scheint doch nicht richtig hart zu sein, eher wie Butter bei winterlicher Raumtremperatur...
Allerdings ist in dem Fett feiner Stahlstaub, wohl vom Getriebe. Es ist grau und magnetisch.
Es ließ sich erst wieder sehr schwer drehen, schien aber lockerer zu sein nachdem ich es auseinandergenommen, etwas dran gedreht und es wieder zusammengebaut hatte, finds aber immer noch schwerer als meine andere Bohrmaschine oder die Flex
Hab hier mal Fotos gemacht:
_DSC0008.jpg
_DSC0009.jpg_DSC0010.jpg
Auf dem letzten Bild das Zahnrad in der Mitte, an dem auch der Motor hängt, lässt sich deutlich leichter drehen als die Übersetzung vorne an der das Bohrfutter ist.
Ist es möglich dass das Lager vom Bohrfutter einfach nicht mehr so gut läuft? Ich hab etwas Ballistol dran gemacht aber es hat nichts verändert.
Eine Möglichkeit wäre natürlich einfach dass es normal so ist und dieser Motor einfach mehr Drehwiederstand hat.
Es läuft übrigens alles rund und glatt, macht auch keine komischen Geräusche für mein Laienohr..
Denkt ihr trotzdem, das Fett sollte ich austauschen? Da wo ich die obere Schicht mit den Spänen abgemacht habe ist es rötlich/braun. Wenn ja, tut es auch Benzin? Das haben wir eh für unseren Rasenmäher und in diesem Sommer auch nicht gebraucht
Vielen Dank für die Hilfe übrigens :)
VG, Edgar
22. Januar 2019 um 19:04
Hallo Edgar!
Wenn Du das Getriebe offen hast würde ich das Ganze erstmal entfetten und ann alles vorsichtig reinigen. So wie das Fett aussieht war Feuchtigkeit im Getriebe. Wenn alles sauber ist würde ich das Ganze Teil nochmal untersuchen. Weil: in dem Zustand ist über den Zustand nix zu sagen.
Habt Ihr eine Autowerkstatt in der Nähe? Die sollten einen Teilereiniger haben auf dem man das Ganze waschen kann. Fragen ob Du das machen darfst und ob sie dafür Geld wollen... Dann hast auch keine Probleme mit fettigen Lappen und unbrauchbarem Benzin/Diesel und keine Sauerei im Haus.
Gruß
Oli
PS: Solltest Du Lager brauchen kannst gerne eine PN schicken. Hochwertiges Wälzlagerfett oder Fließfett habe ich auch da.
Zuletzt bearbeitet: 22. Januar 2019 um 19:11
24. Januar 2019 um 21:01
Für altes Fett oder eingetrocknetes Öl empfehle ich wärmsten Herzens Petroleum. Einweiche lassen und dann einfach abwischen. Wird wie neu.
Am besten Getriebe komplett zerlegen und einlegen über Nacht. Dann wieder schmieren und zusammenbauen. Und schauen ob original Fett oder Ölschmierung gefordert war.
24. Januar 2019 um 22:39
Servus Leute,

ich bin für Heizöl - hab beste Erfahrungen damit gemacht!

Greift nix an und ist die günstige Lösung.

Gruß aus der Holledau
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2019 um 22:55, Holledauer
25. Januar 2019 um 06:45
Hallo...
Heizöl oder Diesel ist egal...
Unterscheidet sich nur an der Farbe...
Grüße...
25. Januar 2019 um 08:50
...war klar! Und im Preis.
Grüße aus der Holledau
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

25. Januar 2019 um 10:25
An Diesel ist leichter ranzukommen.
Heizöl gibts meist erst ab 200 Liter aufwärts...

25. Januar 2019 um 12:30
Bei mir gibt es auch Kleinstmengen, aber dann etwas teurer. Ist aber auch etwas zäher als der Winterdiesel und geliert beim tanken im Sieb bei niederen Temperaturn.
25. Januar 2019 um 12:50
Heizöl, Diesel, Waschbenzin, Petroleum, Balistol, WD40 oder sonstwas....alles wird funkrionieren, ein Bastler wie Du wird das schon hinbekommen, zur Not auch mit Lappen und ganz ohne Chemie.
Ich nehme an daß Du ohnehin schon alles gereinigt hast nachdem die Bilder "im Kasten" waren.
Hast Du eigentlich schon einen Flaschenschraubstock?
Schmieden lernt man am Amboß

25. Januar 2019 um 12:56
Bei uns gibt es Heizöl an der Zapfsäule
Grüße...

9. Februar 2019 um 20:01
Hallo, ich habs mit Lappen und Spiritus sauber gekriegt, ich wollte keine Diesel und Benzin Dämpfe in meinem Zimmer haben und daußen wars mir zu ungemütlich außerdem hatte ich ne Flasche in meinem Zimmer ;D
Sah gut aus, die Metallzahnräder und das Plastikzahnrad waren nicht angeknabbert oder ausgebrochen oder weiß ich was damit passieren kann. Es drehte sich dann auch gleich viel leicher auch wenn der Motor selbst einigen Drehwiderstand hat.
Hab mir dann neues Fett gekauft, ich hoffe es ist das richtige es ist so ne graue Paste in der Tube, aus der Autoabteilung im Baumarkt (der Mitarbeiter den ich nach Getriebefett gefragt hab wollte mir zuerst Nähmaschinenöl andrehen)
Dann hat sich noch nen Freund von mir der etwas in der Elektro- Nerd- Ecke steckt den Schalter und die Elektrik dahinter angeguckt, beinahe falschrum zusammengeschraubt dem aber dann seinen Segen erteilt ;D
Die Bohrmaschine läuft gut, ist nicht sehr leise aber dreht sauber und dreht recht lange nach. Ich freu mich schon drauf die in einem Projekt einzusetzen, morgen bau ich sie wieder an ihren Ständer an.
Danke für die Hilfe soweit!
PS: Ja, ich hab inzwischen einen Flaschenschraubstock, der steht noch in meinem Zimmer aber bald wird der wohl raus kommen weil mir heute beim tordieren von nem zu dicken Damastpaket der alte Schraubstock endgültig zerbrochen ist, war vorher schon angeknackst