Oberflächenbehandlung und Rostschutz Anleitungen

12. März 2010 um 21:27
ACHTUNG - HIER KEINE DISKUSSION - NUR ANLEITUNGEN
Zuletzt bearbeitet: 26. Januar 2012 um 13:01, Peter Brunner
12. März 2010 um 21:39
Um geschmiedete Oberflächen etwas schattiert mit Kupfer- oder Messingfarbenen Glanz zu versehen kann man das gebürstete Material auf ca. 300-400°C erhitzen und mit Kupfer- oder Messingbürsten bürsten. Das Kupfer oder Messing reibt sich dann am heissen Eisen ab. Fixieren kann man das dann mit Zabonlack oder Leinölfirnes.

http://s2b.directupload.net/images/100312/guuzjlu7.jpg
Mit Messing gebürstete Blütenblätter





Für polierte Oberflächen eignet sich auch folgende Methode.

Messing oder Kupfer in Eisen III Chlorid geben und anätzen lassen. Wenn man danach Eisen in das Eisen III Chlorid gibt beschichtet sich die Oberfläche mit dem Messing oder Kupfer.




Diese Methoden sind kein Rostschutz.
12. März 2010 um 21:53
"Grünlichbraune bis rötlichbraune Brünierungen"
"Man mischt 10g Spießglanzbutter (festes Antimonchlorür) mit 100g Olivenöl. Die blanken Metallteile besteicht man mit dieser salbenartigen Mischung und lässt diese mehrere Stunden einwirken, worauf das Verfahren wiederholt wird. Der gebildete Überzug wird von Zeit zu Zeit mit feinen Stahlbürsten bearbeitet, durch neues Auftragen usw. verstärkt. Man erhält grünlichbraune Töne, die man nach dem Abwaschen mit Wasser trocken reibt und mit Leinöl einreibt.
Nimmt man statt obiger Zubereitung eine ca. 2prozentige Eisenchloridlösung so erhällt man mehr rotbraune Töne. Auch kann man festes Eisenchlorid an Stelle des Antimonchlorürs mit Öl mischen"

Rezept aus Georg Bucher: Das Ätzen der Metalle und das Färben der Metalle, (1920)
2. April 2010 um 19:37
Für normalen Schutz (Innenraum) nehme ich hauptsächlich Bienenwachs. Werkstück anheizen, mit Bienenwachs darüber gehen (die richtige Hitze ist erreicht, wenn das Wachs richtig grau/weiß raucht). Mit einer Bürste z.B. weiche Schubürste schön verteilen und aufbürsten. Bienenwachs macht eine schön schwarz glänzende Oberfläche.
Wenn nötig kann man nochmals, bei etwas mehr als Handwärme mit dem Wachs drüber. Wenn das Werkstück erkaltet ist, das noch überschüssige Wachs mit Bürste oder Tuch polieren.

Thomas

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
22. September 2010 um 22:09
OWATROL Öl,

ist ein transparentes Öl mit hervorragenden Kriecheigenschaften. Aufgetragen auf rostigen Stellen, bindet es den Rost. Das Öl härtet aus und bietet so einen hervorragenden Schutz gegen das Weiterrosten. Ist auch nach dem Aushärten überlackierbar. Kann auch auf blanken Metallteilen angewendet werden. Da es aber hier nichts zu binden gibt sollte man sehr sparsam mit dem Öl umgehen, sonst dauert die Aushärtung doch länger. Ist auch für Holz ausgezeichnet anzuwenden.

Hier ein paar Links (es ist nicht meine Absicht Schleichwerbung zu betreiben!!!):

Hersteller http://www.owatrol.de/
Datenblatt http://www.innoskins.de/owatrol2008/downloads/datenblaetter/pdf/PB/PB_OEL_Rostschutz_0501.pdf
Anbieter http://www.angele-shop.com/catalog/index.php?cName=hilfsmittel-metallschutz

Test´s mit dem Öl werde ich in einem eigenen Thema behandeln.

Gruß
Thomas

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
26. Januar 2012 um 17:16
Hallo Klaus,

Ich hab ein Buch voll  von diesen Oberflächenmischungen. Ich glaube fast wir haben beide dasselbe

Gruss Rom.
26. Januar 2012 um 17:27
Bei den meisten Schmiedearbeiten verwende ich das Schwarzbrennen als Konservierungsmaßnahme
es gibt verschiedene Anleitungen, ich mach das so:

Zuerst entferne ich den Zunder mit einem Sandstrahler, wenn ich grade keinen Sandstrahler zur Hand habe reicht es auch eine rotierende Drahtbürste für den Winkelschleifer zu verwenden.
Ist der Zunder enfernt streiche ich das Werkstück mit Öl ein, ich verwende Leinöl, Altöl oder Härteöl.
Dann halte ich das Teil mit einer Zange über das Schmiedefeuer (ca. 10 - 15 cm),
dabei drehe die Luftzufuhr nur leicht auf, dass keine Fremdpartikel aus dem Feuer an meiner Oberfläche kleben.
Das zu schwärzende Teil drehe und wende ich so lange über der Flamme bis das Öl "abgedampft" ist. Ich lasse es nicht verbrennen weil dadurch eine reltiv dicke Ölkohleschicht entsteht, die meistens abblättert und nicht besonders gut aussieht.
Ist das Öl verdampft, tauche ich das Werkstück erneut in Öl und wiederhole den Vorgang so lang bis meine Oberfläche richtig schwarz ist.
Ich achte besonders darauf die Zange immer wieder anders anzusetzen um keine Abdrücke an der Oberfläche zu haben.
Zum Schluss lasse ich das Werkstück abkühlen und wische es mit einem weichen Tuch ab um keine Rückstände an den Händen zu haben.
Bei größeren Stücken verwende ich zum erwärmen einen Schneidbrenner, funktioniert mit etwas Übung auch super.

Mfg T.H.
"Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche" Gustav Mahler
27. Januar 2012 um 14:40
Hi Kläus.
Bin auch im Besitz von einigen Auszügen aus der Uraltlektüre.
Das Meiste davon is ja unerreichbar.
In Germanien brauchst ja für Borax schon a Lizenz bei uns derweilen noch nicht.
Bin bestimmt nicht zimperlich: aber die Chemie mit der die Jungs herumgepritschelt haben, des is für Selbstversuche z.T. schon richtig heftig.
Bei uns werden da so Kurse angeboten, hauptsächlich für Restauratoren, da werden so Mixturen und deren Verwendung gelehrt. Werd mal schaun was des kostet.

lg

Walter.
27. Januar 2012 um 17:25
Kurse gibt es in der Kartause Mauerbach bei Wien, über das Bundesdenkmalamt. Preise weis ich nur für den Schmiedekurs, und der liegt ca. bei 420,- Euro.
12. Mai 2012 um 13:38

Hab ich mir mal irgendwo aus den unendlichen Weiten des Internets kopiert:

 

Es geht darum einen feinen gleichmässigen Seidenmatten schwarzen Überzug zu bekommen, wie beim Brünieren.
" Die polierten Teile werden mit einem Lappen, der mit Leinöl getränkt ist, abgewischt,dh. eingefettet,so dass nur ein gleichmässiger Hauch zurückbleibt; zu stark gefettete Stücke werden fleckig.
Hierauf werden die Stücke mit feinster weisser Holzasche bestäubt und wieder leicht abgeklopft.
Waren sie richtig eingefettet,so müssen sie ganz gleichmässig mit Staub überzogen sein. Diese so vorbereiteten Stücke legt man nun in einen Blechkasten aufs Feuer oder in einen Härteofen,setzt sie also nicht direkt dem offenen Feuer aus und sieht von Zeit zu Zeit nach,ob die Asche auf den Teilen rein weiss und trocken ist.
Dies ist leicht zu erkennen denn nach kurzer Erwährmung wird die Ölschicht dünnflüssig und zieht sich in die Asche,welche sich dadurch gelb färbt und erst später wieder weiss wird.
Ist dies ereicht ,so nimmt man die Teile heraus und lässt sie abkühlen,staubt die Asche mit dem Pinsel ab,fettet die Teile mit gewöhnlichem Maschinenöl leicht ein und wischt sie trocken. (Werkstattstechnik 1916)